Der Koch, der zu Möhren und Sternen sprach

Übersetzt von

Monika Buchgeister

Roman

3.71667 Sterne

(60 Bewertungen insgesamt)

Ein Gasthof im Elsass. Ein schrulliger Koch. Eine verheißungsvolle Begegnung

Der Gasthof von Elsa und Robert Walch ist eine Institution. Es ist Sommer, und die Touristen schwärmen von überall herbei, um inmitten friedvoller Natur Roberts köstliche Landküche zu genießen. Während seine Schwester Elsa sich um die Gäste kümmert, verbringt Robert seine Zeit am liebsten am Herd und in seinem prächtigen Gemüsegarten. Er erzählt den Möhren Geschichten, singt seinen Hühnern Wiegenlieder und ersinnt unter dem Sternenhimmel Rezepte voller Nostalgie. Bis eines Tages die temperamentvolle Maggie aus England eintrifft. Und ihn zum Tanz auffordert. Zunächst auf dem Parkett. Doch wird Robert es wagen, mit ihr auch das wahre Leben zu erkunden?

"Ein Buch voller Zuversicht, das mit seiner Sanftheit die Seele berührt" L’ALSACE

"Zärtlich, poetisch und erfrischend wie eine Sommerbrise" LE RÉPUBLICAIN LORRAIN

18,00 €

inkl. MwSt.

Lieferungszeitraum: 1-3 Tage

Produktinformationen

Verlag

Eichborn

Format

Buch (Hardcover)

Genre

Feel-Good-Romane

Seitenanzahl

224 Seiten

Sprache

Deutsch

ISBN

978-3-8479-0098-6

Pressestimmen

Eine Prise Lebensklugheit, zwei Handvoll Einfühlsamkeit, etwas Witz und ein Tick Melodrama sind die Zutaten für dieses erfrischende und erwärmende Buch.
Manfred Hitzeroth, Oberhessische Presse
Julia Mattera hat ein lebensbejahendes, positives Buch über Toleranz, Freundschaft und Liebe geschrieben, das zugleich eine bezaubernde Hymne auf bewussten und bodenständigen, kulinarischen Genuss sowie die ehrliche, traditionelle und handwerklich gute Küche mit hochwertigen Produkten ist.
Kulturbowle
Ein liebenswerter Grantler mit eigenwilligen Macken, eine wunderschöne Landschaft und dazu noch gutes Essen -also die perfekten Zutaten zu einem perfekten Roman." Schreiblustleselust.de

60 Meinungen zu diesem Titel

Rezensionen aus der Lesejury

1 Sterne
28.06.2024
Küchenpsychologie
Ohne Zweifel: Julia Mattera will uns mit ihrem Roman „Der Koch, der zu Möhren und Sternen sprach“ eine Botschaft vermitteln. Und das tut sie unablässig, penetrant, spätestens nach jeder zweiten Seite. So lässt sie eine Romanfigur, Maggie, formulieren: „Ich mache Reportagen über neue, umweltbewusste Lebensweisen, die letztlich nicht nur der Erde, sondern auch uns Menschen zugutekommen.“ Gegenstand ihrer neuesten Reportage ist unser Romanheld Robert. Robert ist ein begnadeter Koch, der sein Gemüse selbst zieht und das so hervorragend wächst und schmeckt, weil er mit ihm spricht. Und nicht nur das: Die Möhren verstehen ihn und reagieren auf ihn: „Guten Abend, meine Schätzlein“, verzeiht mir, dass ich so spät komme.“ Die Möhren erleben in seinem warmen Atem. Sie wirken ungeduldig. (…) Er beugt sich ganz nah zu ihnen und murmelt ein paar aufmerksame Worte in ihre Ohren. Die Möhren durchfährt ein angenehmer Schauer.“ Fragt sich, wie Robert es über sich bringen kann, diese wunderbaren Geschöpfe aus dem Boden zu reißen und sie zu verkochen. Aber das ist kein Problem. Wenn die Möhren so gut behandelt werden, dann ist es für sie der Lebenssinn, in einem Kochtopf zu enden. Und immerhin hat Robert jeder einzelnen Möhre einen Namen gegeben beim Ausreißen. Fragt man sich als Leser: Geht‘s noch? Na gut, aber wie sieht es mit den Mitmenschen aus? Da hat Robert ein gewaltiges Problem: Er hatte vor 42 Jahren ein traumatisches Erlebnis, ein Unfall, bei dem seine Eltern starben. Vor allem den Tod seiner Mutter hat er nie verwunden und sich von der Welt und allen Mitmenschen zurückgezogen. Er lebt isoliert in seinem Gemüsegarten und kennt nicht einmal den Elsaß, seine Heimat. Gott sei Dank gibt es aber sechs Laientherapeuten, die sich nach diesen 42 Jahren des Problems annehmen und es natürlich, das kann man verraten, ohne zu spoilern, lösen. Für mich spannender war die Frage, ob Robert die Handlung überhaupt überlebt oder nicht vielmehr an Herzversagen stirbt. Er scheint nämlich ein ausgesprochenes Problem mit dem Blutdruck zu haben: „Robert wird puterrot“, „Behutsam richtet er sich auf, sein Atem geht schnell, das Herz rast“, „Das empfindsame Herz von Robert krampft sich angesichts dieses Vergleichs zusammen“, „Robert wird rot“, „Sein Herz schlug bis zum Hals“, „Sein Herz gerät erneut in Wallung und macht sich durch lautes Pochen bemerkbar“, „Sein Herz war nicht mehr im Zaum zu halten“, „Roberts Herz gerät so aus dem Takt, dass ihm die Luft wegbleibt“, „Robert steigt das Blut zu Kopfe“, „Roberts Wangen glühen, es fühlt sich an, als würde er von Kopf bis Fuß erröten“, „Roberts Wangen sind jetzt krebsrot“, „Seine Brust schmerzt, so wild schlägt sein Herz“, „Roberts Wangen färben sich hochrot“, „Die warme Glut rötet seine Wangen“, „Roberts Wangen färben sich rot“, „Roberts Herz beginnt schneller zu schlagen“, „Sein Herz rutscht ihm vollends in die Hose“, „Verzaubert von ihren Worten, schmilzt Roberts einsames Herz dahin“, „Robert ist bleich. Er möchte am liebsten schreien, ein solcher Schmerz tobt in seiner Brust“, „Sein Herz schlägt Bum Bum Bum“… Wer jetzt noch nicht von der Sprachgewalt der Autorin überzeugt ist, lese folgendes Liebesgeständnis: „Noch nie hat er solch intensive Gefühle verspürt, noch nie ein so zärtliches und aufrichtiges Einverständnis mit einer Person des anderen Geschlechts empfunden.“ In einem Interview sagte die Fernsehmoderatorin und Literaturkritikerin Christine Westermann, dass sie Literatur nicht mag, die eine Anleitung zum Lebensglück versprechen. Seit der Lektüre von „Der Koch, der zu Möhren und Sternen sprach“ verstehe ich sie.
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Buecherfuchs54

5 Sterne
28.06.2024
Inspirierende Wohlfühllektüre
Das hier ist ein Roman, der für mich gleich von Anfang an irgendwie anheimelnd wirkte. Und das, obwohl ich überhaupt nicht einordnen konnte, was für eine Art Geschichte es werden würde. Es war zunächst einfach nur schön zu lesen. Ich mag es, wenn Bücher mit einem besonderen ersten Satz beginnen, der mich neugierig macht. Hier lautet er: „Es will schon gekonnt sein, ein Frühstücksbrot in einen Zichorienkaffee zu tunken“. So wird Hauptheld Robert Walch eingeführt, denn das ist sein morgendliches Ritual. Überhaupt ist dieser Robert ein ungewöhnlicher Typ. Er ist 52 Jahre alt, Junggeselle und etwas schrullig. Er ist Koch, Gärtner, Hühner- und Ziegenhalter aus Leidenschaft. Er behandelt sein Gemüse und auch seine Tiere voller Respekt. Sogar die Gemüsepflanzen haben Namen. Außerdem liebt er es, für die Besucher des Gasthofes, den seine Schwester Elsa führt, die leckersten Speisen zuzubereiten. Aber er möchte nichts mit den Menschen zu tun haben. Er ist ein Eigenbrötler und lebt in seiner kleinen Welt, die nur bis zum Rand des Grundstücks reicht. Robert ist zwar nach außen hin brummig, aber in seinem Innern eine sehr empfindsame Seele. Deshalb lieben ihn seine kleine Nichte und sein Neffe, die Zwillinge von Elsa, und das beruht auf Gegenseitigkeit. Den beiden kann er nicht einmal böse sein, als sie durch ein übermütiges Spiel ein Chaos in seinem Gemüsegarten anrichten. Dann kommen Fatima und deren Sohn Hassan als Hilfen auf den Hof und Robert muss sich auf andere Menschen einstellen. Aber die Krönung von allem werden seine Begegnungen mit Maggie, einer Freundin von Fatima, die ein paar Tage dort verbringt. Es ist einfach schön, beim Lesen mitzuerleben, wie Robert menschlich nach und nach dazulernt und welche inneren Kämpfe er dabei auszufechten hat, auch welche inneren Wunden dabei heilen müssen. Dabei hat alles meinem Empfinden nach eine ziemlich starke Symbolik. An diese Lektüre darf man deshalb nicht zu rational herangehen. Es würde z. B. keinen Sinn ergeben, darüber nachzudenken, unter welchen psychischen Krankheitsbildern Robert leiden könnte. Die Handlung sollte auch nicht bis ins kleinste Detail daraufhin analysiert werden, ob denn alles absolut realitätsnah ist. Letzten Endes geht es darum, dass in stellenweise recht plakativen Teilgeschichten Fragen nachgegangen wird, wie: Was bringt einen Menschen dazu, seine Komfortzone zu verlassen? Kann Liebe das? Was ist echte Liebe? Was ist Glück? Es fällt mir bei diesem Buch schwer, eine Empfehlung auszusprechen, für wen es geeignet sein könnte. Ich selbst bin ein ziemlich rationaler Mensch. Trotzdem hat mir dieses Buch sehr gefallen und mich inspiriert. Es lässt sich einfach in keine „Schublade“ stecken. Nicht unerwähnt möchte ich das Design lassen. Die frischen und fröhlichen Farben und die Möhren-Zeichnungen auf dem Cover und auch dessen Oberflächenstruktur haben noch zusätzlich dafür gesorgt, dass ich es gern zur Hand genommen habe.
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pewo

3 Sterne
28.06.2024
Seichte Unterhaltung für Gartenliebhaber und Feinschmecker
Das Buch liest sich ganz nett. Vor allem Gartenliebhaber und Feinschmecker werden an ihm ihre Freude haben. Mir allerdings fehlen der Tiefgang und die Wirklichkeitsnähe. Wegen seines Bezuges zu Gemüse und gutem Essen passt der lokale Hintergrund der Geschichte im Elsass recht gut. Der Protagonist ist ein 52järiger Koch, der seit einem Trauma im Alter von 10 Jahren nie seinen Hof verlassen hat und zum Eigenbrötler und Einsiedler geworden ist. Schon das empfinde ich als unrealistisch. Er geht ganz in seinem Gemüseanbau und der Küche seiner Auberge auf, die seine Schwester aus dem Hof gemacht hat. Eine rasche und plötzliche Wandlung macht er durch, als seine Schwester eine algerische Haushaltshilfe und deren Sohn auf den Hof holt und diese eine Freundin aus England einladen.
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uli123

4 Sterne
28.06.2024
Die Magie der kleinen Augenblicke
Robert Walch führt mit seiner Schwester Elsa im Elsass eine Auberge. Robert ist für seinen geliebten Gemüsegarten, die Hühner und die Ziegen sowie das Kochen verantwortlich. Alles andere übernimmt Elsa, sie hat den Überblick. Elsa ist gegenüber anderen Menschen sehr aufgeschlossen und lässt sich gerne auf Neues ein. Robert hingegen ist ein Einzelgänger und froh und glücklich, wenn er mit seinem Gemüse reden und es pflegen kann. Dieser Sommer aber verändert einiges in Roberts Leben und er stellt fest, dass die Gesellschaft anderer Menschen, wie zum Beispiel des jungen Hassan, durchaus schön sein kann. Robert kämpft sehr mit sich und der Frage, auf wieviel Veränderung er sich einlassen kann und will. Der Roman ist sehr überzeugend und unterhaltsam geschrieben. Der ruhige, schöne Sprachstil passt perfekt zum Inhalt. Die Charaktere werden detailliert und liebevoll beschrieben, sodass ich sie mir sehr gut vorstellen konnte. Besonders spannend ist der Protagonist Robert, der sich seit vielen Jahren abgeschottet hat und gar nicht mehr weiß, wie er sich in bestimmten Situationen am besten verhält. Zu Beginn des Romans ist ihm das einsame Leben auf dem elsässischen Hof genug, dort kann er seiner Leidenschaft, sich dem Gemüse zu widmen und zu kochen, nachgehen. Er genießt den Moment und die kleinen Dinge im Leben. Im Laufe des Romans verändern ihn die Menschen um ihn herum und er lernt, Nähe und Gesellschaft zuzulassen. Sprache, Aufbau und Ausarbeitung der liebenswürdigen Protagonist:innen wurden zu einem schönen Roman vereint. Ich habe nur einen Kritikpunkt an dem ansonsten großartigen Roman: mir kam der Schluss etwas zu schnell und zu kurz. Er hat mich leider auch inhaltlich nicht komplett überzeugt. Trotzdem kann ich „Der Koch, der zu Möhren und Sternen sprach“ allen empfehlen, die Zeit und Muße für einen ruhigen Roman haben.
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meggie3

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