Boum

Gelesen vonLisa Eckhart

3.88462 Sterne

(13 Bewertungen insgesamt)

Aloisia, eine junge Österreicherin, kommt - der Liebe wegen - nach Paris. Die französischen Zeitungen berichten unermüdlich über einen Serienmörder. Le Maestro Massacreur bringt scheinbar wahllos Straßenmusiker um. Ein melancholischer Kommissar und der angesehene Terrorexperte Monsieur Boum ermitteln. Doch mit Clopin, dem König der Bettler, in dessen "Turm der Wunder" auch Aloisia rasch zwielichtigen Anschluss findet, hat niemand gerechnet.

Das mit Spannung erwartete neue Werk ist Märchen, Horrorgeschichte, Erotikkrimi, Comic und Computerspiel in einem. Und es ist eine bitterböse Satire, vor der nichts und niemand sicher ist ...

22,99 €

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Produktinformationen

Verlag

Lübbe Audio

Format

Hörbuch Lesung (MP3-CD) ungekürzt

Genre

Humor

Dauer

725 Minuten

Anzahl an CDs

2 CDs

Tracks

211

Pressestimmen

Lisa Eckhart ist sicher das intelligenteste, scharfzüngiges, humorvollste und schönste Literatur-Ereignis in diesem Jahr!
Denglers Buchkritik, 14.11.2022

13 Meinungen zu diesem Titel

Rezensionen aus der Lesejury

3 Sterne
10.09.2022
BOUM ist nicht La Boum - leider
Was habe ich mir von „Boum“ erwartet? Natürlich einen mit spitzer Feder geschriebenen Roman voller tabuloser, böser Satire. Soweit so gut. Diesen Anspruch hat Lisa Eckhart auf jeden Fall wieder bravourös gemeistert. Das Cover – der reinste Hingucker. Weshalb sich meine Begeisterung dennoch in Grenzen hält, lässt sich nicht so einfach erklären. Immerhin will ich ja nicht für eine Kulturbanausin gehalten werden. Außerdem bin ich noch immer ein großer Fan und bewundere die Künstlerin Lisa Eckhart für Ihre Fähigkeit mit der Sprache generell umzugehen. Aber dieses Buch? Keine Frage, es hat super begonnen, auch spannend, wie ein Krimi, aber dann ... Die blutjunge, naive Aloisia aus der österreichischen Provinz, die in Paris auf die fantasievollsten Figuren trifft, kann eigentlich keine autobiografische Version von La Eckhart sein. Dafür spricht sie mir zu wenig. Vielleicht ist sie eine Mischung aus ihr und Prinzessin Peach. Ich habe die Geschichte insgesamt nicht wirklich verstanden, deshalb fällt es mir schwer, eine Zusammenfassung zu schreiben. Boum ist für mich so etwas wie eine Horrorversion für Erwachsene von Alice im Wunderland und schon dieses Buch habe ich nie verstanden. Statt einem weißen Kaninchen folgt Aloisia einem vermeintlichen Serienmörder in die Katakomben von Paris. Von dort gibt es eine Verbindung ins Reich der „Veuf“, die dort wie Heidi Klum über einen bizarren Haufen junger Mädchen regiert. Die Geschichte ist wirklich ziemlich abstrus und ausgefallen. Ich glaube nicht, dass ich das Buch gerne selbst gelesen hätte. Mit der Stimme von Lisa Eckhart fiel das Eintauchen und Abtauchen in diese (Alb-)Traumwelt leichter. Sicher, zwischen drinnen gab es immer wieder tolle Sätze, wo man aufwacht. Sich denkt: Wow! Aber mir fehlte dann doch eine gewisse Struktur in der Handlung. Ein Ende, das man versteht. Auch wenn sehr viele Botschaften dabei waren, die ich verstanden habe, war es mir dann doch insgesamt zu derb und ordinär. Wenn ich mir vorstelle, dieses Buch wird eines Tages verfilmt. Na dann gute Nacht! Wer will sowas sehen? Was bleibt? Ich bin noch immer eine Verehrerin der Autorin, aber eine verwirrte. Ich habe etwas zu hohe Erwartungen in die Handlung gesetzt. Das banale Ende war für mich unbefriedigend.
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Thora

4 Sterne
10.09.2022
Ein bitterböser Genremix, der teilweise sehr unter die Gürtellinie geht. Ich liebs!
Als ich gesehen habe, dass die Grande Dame des schwarzen Humores Lisa Eckhart ein neues Buch herausbringt und noch dazu selber das Hörbuch vorliest, war für mich klar, dass ich es einfach hören muss. So wie schon 'Omama' war auch 'Boum' ein absoluter Genuss. Ich liebe Lisas bitterbösen, sehr fein gschliffenen, schwarzen Humor und ihre besondere Art zu lesen. Und wer könnte es auch besser als sie selbst? Ganz genau! Niemand! Lisas Stimmfarbe ist unverkennbar und einzigartig und der leicht arrogante österreichische Akzent passt einfach perfekt zu diesem satirischen Kunstwerk. Denn genau das ist 'Boum' für mich - Erzählkunst auf höchster Stufe, die mit Sicherheit nicht jedermanns Sache ist. Kunst, die man entweder liebt oder hasst. Ein Buch, das polarisiert und aufmischt, das sich in Belanglosigkeiten verliert und mit großen Ausschweifungen glänzt. Ein Buch, dessen roter Faden sich oftmals verliert, nur um dann unter unzähligen überspitzten Seitenhieben, die teilweise sehr unter die Gürtellinie gehen, doch wieder gefunden zu werden. Ein Danse Macabre mitten in Paris... In Paris geht ein Serienmörder um, der es auf die wohl harmlosesten Geschöpfe der Erde abgesehen hat - Straßenmusikanten. Die Zeitungen nennen ihn bereits den Maestro Massacreur. Fast schon kunstvoll inszeniert der Meister die Morde. Und ausgerechnet in diesen gefährlichen Zeiten reist die junge Österreicherin Aloisia ohne Französischkenntnisse der Liebe wegen nach Paris, tritt von einem Fettnäpfchen ins Nächste und findet schließlich Anschluss bei mehr als zwielichtigen Gestalten. Mich hat die Geschichte, dessen Handlung mich in die dunkelsten Ecken der Pariser Unterwelt geführt hat, unglaublich gut unterhalten, wobei das vorallem auf das großartig vorgetragene Hörbuch zurückzuführen ist. Ich könnte Lisa Eckhart stundenlang zuhören, selbst wenn sie nur Bedienungsanleitungen vorlesen würde - es wäre jedes Mal ein Hightlight! Fazit 'Boum' ist Erzählkunst auf ganz hohem Niveau! Fein geschliffen, bitterböse, schwarzhumorig und unter der Gürtellinie. Ein grandioser Genremix wie ich ihn noch nie zuvor erlebt habe. Ich feiere ganz besonders das Hörbuch, welches von Lisa Eckhart selbst gelesen wird. Von mir gibt es "nur" 4 Sterne für dieses kleine Juwel, da sich die Geschichte teilweise unter sehr langen Ausschweifungen und in unzähligen Details verliert. Dennoch ein absoluter Hörgenuss, den ich gerne weiter empfehle! 4/5 🌟
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April1985

4 Sterne
01.09.2022
Tusch und Lisa Eckhart tritt auf
Lisa Eckhart, eine Kabarettistin mit sehr spitzer Zunge, Sozialkritik vom Feinsten, Zynismus schon auch mal etwas darüber und einer Sprachschärfe, mir würde mancher ihrer Sätze fast schon im Halse stecken bleiben. Manchmal werden Wahrheiten, gerade wenn es um Aktualität geht, gerne mal schön ummantelt oder gar ganz stillgeschwiegen. Der gesellschaftliche Druck ist groß und der politische noch größer. Nicht so bei Lisa Eckhart. Und wenn man denkt, innerhalb einer von ihr kreierten Hörbuch-Geschichte, verdünnt sich die sonstige Schärfe ihrer Bühnenperformance zu einer milden Mahlzeit, der vertut sich gehörig. Denn eigentlich ist 'Boum' nur dazu da, mit viel Pariser Flair und der entsprechenden Portion laissez faire, eine kabarettistische Vorstellung par excellence zu präsentieren. Und Lisa Eckhart ist diese Geschichte. Gerade im ersten Teil wird so perfekt auf den Punkt gebracht 'abgerechnet' und dabei ein Sarkasmus an den Tag gelegt, das ist schon sehr heftig. Später gibt es dann auch Passagen, da verschwimmt alles ein bisschen. Es wird lange auf einem Thema herumgeritten und das ein oder andere war dann auch etwas, tatsächlich unangenehm, darüber. Aber jeder hat da ja seine eigenen Grenzen und mit ein paar Hörpausen, die kann man ganz gut gebrauchen, passt es dann auch wieder. Doch wo bleibt die Geschichte selbst. Sie geht irgendwie in der Präsenz der Autorin und Sprecherin Lisa Eckart unter. Und wenn man sie sich tätsächlich bewusst macht, dann ist das wohl der Schwachpunkt am Hörerlebnis 'Boum'. Daher sollte man diesen Punkt einfach auf sich bewenden lassen und zuhören. Irgendwas ist hier für jeden dabei.
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SofieWalden

4 Sterne
05.09.2022
Wort-Jonglage der Extraklasse
Monsieur „Boum“ ist der Name des Terrorexperten in diesem Buch. Dabei ist er gar nicht die Hauptperson, wie der Titel Glauben machen könnte. Dies ist m. E. Aloisa, welche der Liebe wegen jung, unerfahren, bar grundlegender Französischkenntnisse, aber fest entschlossen nach Paris reist, um bei „ihrem“ Romain zu sein. Dies ausgerechnet zu der Zeit, wo „le Maestro“ sein blutiges Unwesen treibt, indem er die Anzahl der Straßenmusiker reduziert. Aloisia erlebt eine wechselvolle Geschichte im Sog unterschiedlicher Elemente, während sie auf verschlungenen, unvorhersehbaren Pfaden Paris und viele Geheimnisse der Ober- und Unterwelt kennenlernt. Lisa Eckhart war mir bislang „nur“ als Kabarettistin bekannt, deren großartiger Fähigkeit des Jonglierens mit Worten in Tateinheit mit einer unnachahmlichen Verwendung der deutschen Sprache ich Respekt zolle. Auch in „Boum“ liest sie ihr Buch in ihrer unverwechselbaren Klangfarbe, während sie das Alltägliche zum Fragwürdigen erhebt und mit scheinbarer Leichtigkeit das „Normale“ anprangert und wortgewaltig mit Bösartigkeit bis hin zur Vernichtung ihren Plot ausformuliert. Im Grunde macht die Autorin vor nichts Halt. Es macht für mich schon einen Unterschied, ob z. B. ein geschätzter Kabarettist einen ausgeklügelten, zeitlich begrenzten Vortrag hält oder ein Buch schreibt / liest. Lisa Eckhart ermüdet mich auf Dauer mit ihrer ab- und aus-Schweif-enden Geschichte, in der sich gewisse Grundbestandteile gnadenlos wiederholen, es in der von mir erwarteten Storyline jedoch wieder nicht weiter geht. Dadurch gehe ich auf halber Strecke verloren, bemühe mich, das Hörbuch zu Ende zu hören, was mir nicht gelingen will, da mir zu dem Zeitpunkt das Finale bereits egal ist. Schade. Aber deswegen ist „Boum“ keinesfalls schlecht. Nur weil es nicht „mein“ Buch ist… Es ist schon faszinierend, der Autorin zuzuhören, darauf zu lauern, welches Konstrukt sie aus einer scheinbaren Nebensächlichkeit erschafft und sich wieder selbst zu übertreffen scheint. Dabei wird gar nichts dem Zufall überlassen, nichts bleibt von ihr verschont, niemand ist sicher. Dieses Buch ist Kunst. Niemand hätte es schreiben oder gar vor-lesen können, denn Eckhart selbst. Der Klappentext spricht für sich selbst: „Das mit Spannung erwartete neue Werk ist Märchen, Horrorgeschichte, Erotikkrimi, Comic und Computerspiel in einem. Und es ist eine bitterböse Satire, vor der nichts und niemand sicher ist...“ – Zitat Buchbeschreibung Dem ist nichts hinzuzufügen. Ich vergebe vier Sterne, wovon ein großer an die Künstlerin geht, vor der ich meinen imaginären Hut ziehe. Lisa Eckhart, Boum, Roman, Hörbuch Audio-CD, Lübbe Audio Verlag, 22,99 €, 368 Seiten in der Print-Ausgabe, Erscheinungstermin 26.08.2022
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Botte05

Lisa Eckhart

Autor:in, Sprecher:in

Lisa Eckhart, eigentlich Lisa Lasselsberger, geboren am 6. September 1992 in Leoben, ist eine österreichische Poetry-Slammerin und Kabarettistin. Sie "besticht mit […] rabenschwarzem Humor, souveräner Bühnenpräsenz, bösem Witz und nicht zuletzt mit dem größten poetischen Talent, das derzeit die Kabarettszene bereichert“ (Österreichischer Kabarattpreis — Förderpreis 2016). In Deutschland ist sie vor allem aus TV-Formaten wie Ladies Night, Nuhr im Ersten, Mitternachtsspitzen und Die Anstalt bekannt

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