Die Träume anderer Leute

Gelesen vonNora Tschirner

4.5 Sterne

(2 Bewertungen insgesamt)

Album, Promotion, Tour. Beinahe zwanzig Jahre lang bestimmt die Dynamik des Musikbetriebs Judith Holofernes‘ Leben. In dieser Zeit wird sie, mit Wir sind Helden und ihrem Soloprojekt, zu einer der bekanntesten und prägendsten Sängerinnen ihrer Generation. In ihrem autobiografischen Buch blickt sie jetzt zurück auf die Zeit nach den Helden, auf Krisen, Träume und eine wegweisende Entscheidung - und zeigt sich dabei als feinsinnige Erzählerin.

Mit großer Klarheit und Zartheit und dem ihr eigenen Witz schreibt Holofernes über Fluch und Segen des frühen Erfolgs der Helden; über die Vereinbarkeit von Familie und Frontfrausein; über die öffentliche Wahrnehmung des eigenen Körpers, das Aufwachsen mit ihrer lesbischen Mutter in Freiburg; über die tiefen Einschnitte in ihrem Leben, die Zweifel, den Schmerz. Immer wieder geht es auch um die Musikbranche, um das Verhältnis zu ihren Fans, eigenartige Konzerte im Hellen, aber auch um die starren Mechanismen des Betriebs und den Sexismus.

Eindrücklich zeigt Judith Holofernes in "Die Träume anderer Leute", wie sie sich nach und nach aus den kommerziellen Zwängen und der Enge des Musikbetriebs befreit hat. Wie sie zu der Künstlerin wurde, die sie so lange sein wollte - und damit ihr Leben zurückbekam.

24,00 €

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Produktinformationen

Verlag

Lübbe Audio

Format

Hörbuch Lesung (MP3-CD) ungekürzt

Genre

Gegenwartsliteratur

Dauer

594 Minuten

Anzahl an CDs

2 CDs

Tracks

176

Pressestimmen

Den Text voll rasanter Klugheit und frischer Selbstironie hat Schauspielerin Nora Tschirner in treffsicherer Nonchalance als Hörbuch eingelesen.
Frank von Niederhäusern, kulturtipps, 01.10.2022
Nora Tschirner liest dieses tiefgründige und leichtfüßige Buch mit genau der richtigen Mischung aus rotzig, trotzig und ernsthaft.
Katharina Manzke, BÜCHERmagazin
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2 Meinungen zu diesem Titel

Rezensionen aus der Lesejury

4 Sterne
28.06.2024
Das Leben nach dem Popstarruhm
Meine Meinung und Inhalt Ich wollte gern die Frau sein, die andere Frauen googeln würden auf der Suche nach Gegengiften. Aber ich war es nicht. Ich war müde und traurig und verbeult, und ich hatte die berechtigte Angst, eine neue Runde von Tiefschlägen nicht zu überstehen. (ZITAT) Album, Promotion, Tour. Beinahe zwanzig Jahre lang bestimmt die Dynamik des Musikbetriebs Judith Holofernes‘ Leben. In dieser Zeit wird sie, mit Wir sind Helden und ihrem Soloprojekt, zu einer der bekanntesten und prägendsten Sängerinnen ihrer Generation. In ihrem autobiografischen Buch blickt sie jetzt zurück auf die Zeit nach den Helden, auf Krisen, Träume und eine wegweisende Entscheidung – und zeigt sich dabei als feinsinnige Erzählerin. Mit großer Klarheit und Zartheit und dem ihr eigenen Witz schreibt Holofernes über Fluch und Segen des frühen Erfolgs der Helden; über die Vereinbarkeit von Familie und Frontfrausein; über die öffentliche Wahrnehmung des eigenen Körpers, das Aufwachsen mit ihrer lesbischen Mutter in Freiburg; über die tiefen Einschnitte in ihrem Leben, die Zweifel, den Schmerz. Immer wieder geht es auch um die Musikbranche, um das Verhältnis zu ihren Fans, eigenartige Konzerte im Hellen, aber auch um die starren Mechanismen des Betriebs und den Sexismus. Eindrücklich zeigt Judith Holofernes in »Die Träume anderer Leute«, wie sie sich nach und nach aus den kommerziellen Zwängen und der Enge des Musikbetriebs befreit hat. Wie sie zu der Künstlerin wurde, die sie so lange sein wollte – und damit ihr Leben zurückbekam. Mich hat als erstes das schöne auffallende Cover angesprochen. Die Autorin ist mir von der Band Wir sind Helden bekannt und deshalb hat mich das Hörbuch ebenfalls interessiert. "Die Träume anderer Leute" entpuppt sich als eine bewegende und sehr lesenswerte / hörenswerte Autobiografie von einer beeindruckenden und starken Frau. Das Buch handelt vom Verlieren und Finden, von Erfolg und Misserfolg, von Liebe und Schmerzen. Es ist sprachlich sehr unterhaltsam und authentisch. Holofernes gibt ehrliche (!) Einblicke in die nicht einfache Musikbranche und das Tourleben der letzten "Heldenjahre", vor allem mit zwei Kleinkindern zeigt sich, dass es mehr als nur eine Herausforderung ist. Man muss kein Fan oder, wie der Autor dieser Zeilen, nur gelegentlicher Hörer von Wir Sind Helden sein, um dieses Buch wertschätzen zu können. Judith Holofernes, ehemals Frontfrau und Texterin der Band Wir sind Helden, hat seit dem Helden-Aus zwei Soloalben (Ein leichtes Schwert und Ich bin das Chaos) und ein Buch mit Tiergedichten veröffentlicht (Du bellst vor dem falschen Baum). Seit ihrem Rücktritt vom Musikbusiness 2019 ist sie crowd-basierte Künstlerin, unterstützt durch monatliche Abos ihrer Community auf der Plattform Patreon. In ihrem Podcast Salon Holofernes spricht sie außerdem regelmäßig mit anderen Künstler*innen über ihre kreative Arbeit.
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Booklove91

5 Sterne
28.06.2024
Künstlerleben mit Hindernissen
Judith Holofernes wurde als Sängerin von „Wir sind Helden" mit ihren konsum-/kapitalismiskritischen Texten und ihrer eigensinnigen Weigerung, sich den Regeln des Pops unterzuordnen, bekannt. In diesem autobiographischen Buch beschreibt sie ganz offen, wie man trotz vieler klugen Gedanken, Meditation und Achtsamkeit an seinen eigenen Ansprüchen scheitern kann und was ihr weiterhalf, als sie keine Heldin mehr sein wollte. Judith bekam schon als Kind zu hören, dass sie eine zu schwache Konstitution habe, um Rockstar zu sein. Sie ist ständig krank und hat jede Menge Allergien, will Dinge anders machen als alle anderen, möchte auf der Bühne stehen, aber auch Mutter sein, will ihren eigenen Weg gehen, aber auch allen um sie herum alles recht machen. Diese Ansprüche zerreißen sie immer mehr. Judith berichtet davon, dass man als Künstler oft sehr viel Promotion und sehr wenig Kunst macht und wie hart es ist, künstlerisch seinen eigenen abseitigen Weg zu gehen, wenn man weiß, dass jede Menge Jobs davon abhängen, wie gut sich Musik verkauft. Dabei ist sie durchaus selbstkritisch und entscheidet sich bewusst dafür nicht ihrem Management die Schuld an ihrem Ausbrennen als Künstlerin zu geben. Das hat mir sehr imponiert. Man merkt, dass Judith seid einiger Zeit in Therapie ist und sich selbst viel reflektiert (hat), manchmal will man sie fest in den Arm nehmen und sagen "Denk nicht so viel, das wird schon". Zwischendurch wird es auch immer wieder sehr düster. Die Familie wird von einigen Schicksalsschlägen getroffen und selbstständige Arbeit schlägt sehr schnell in Selbstausbeutung um. Doch Judith findet auch selbst Lösungen für sich, zieht Kraft aus der Begegnung mit anderen KünsterInnen und der Unterstützung durch ihre Fans. Hier wirft sie auf jeden Fall interessante Fragen darüber aus, was überhaupt Kunst ist und wie sie anerkannt und bezahlt werden sollte. Mir persönlich hat das Hörbuch sehr gut gefallen, nachdem ich meine anfängliche Irritation darüber überwunden hatte, die Gedanken von Judith Holofernes mit der Stimme von Nora Tschirner präsentiert zu bekommen. 😊 Auch wenn man kein Judith und/oder Helden-Fan ist, kann man viel über die Musikindustrie und das „Künstlerleben“ erfahren und darüber ins Grübeln kommen, ob es wirklich sinnvoll ist den Wert der Musik an Verkaufszahlen zu messen.
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Pantoffeltier

Judith Holofernes

Autorin

Judith Holofernes, ehemals Frontfrau und Texterin der BandWir sind Helden, hat seit demHelden-Aus zwei Soloalben (Ein leichtes SchwertundIch bin das Chaos) und ein Buch mit Tiergedichten veröffentlicht (Du bellst vor dem falschen Baum). Seit ihrem Rücktritt vom Musikbusiness 2019 ist sie crowd-basierte Künstlerin, unterstützt durch monatliche Abos ihrer Community auf der PlattformPatreon. In ihrem PodcastSalon Holofernesspricht sie außerdem regelmäßig mit anderen Künstler*innen über ihre kreative Arbeit.

Nora Tschirner

Sprecherin

Nora Tschirner ist Schauspielerin, Produzentin, Sprecherin und Musikerin. Für ihr Schaffen wurde sie mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, unter anderem mit dem Bambi und dem Deutschen Comedypreis. Sie war in zahlreichen Kinofilmen wie KEINOHRHASEN, SOLOALBUM oder WUNDERSCHÖN zu sehen und bildete ab 2013 zusammen mit Christian Ulmen das Ermittlerteam Lessing und Dorn im TATORT Weimar. Auch als Sprecherin ist Nora Tschirner vielbeschäftigt und arbeitet als Synchron- und Hörbuchsprecherin.

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