Detective Sam Becket und sein Partner Martinez ermitteln in einem extrem brutalen Fall. Noch ist der Serienmörder nicht in ihrem Zuständigkeitsbereich tätig geworden, aber da sie gerade vor Ort sind, als wieder ein Mord geschieht, schauen sie sich die völlig entstellte Frauenleiche an. Der ermittelnde Special Agent Joe Duval hat sie gebeten, sie sich anzusehen. Sie haben schon viel gesehen, aber das hier übertrifft alles.
Nachdem nun vier Opfer gefunden wurden, schlägt der Serientäter auch in Sam´s und Martinez Bereich zu. Wieder ist das Bild, das sich ihnen bietet, grauenvoll. Aber es ist ganz klar, dass hier wieder der „Black Hole“- Mörder am Werk war. Leider gibt es keinerlei Spuren, die auf den Täter hinweisen. Alles ist sauber, nur ein komischer Geruch liegt in der Luft. Sam ist sich sicher, dass er diesen Geruch kennt. Noch schlimmer aber ist, dass die sechzehnjährige Tochter verschwunden ist. Hat der Täter sie mitgenommen? Die Suche läuft auf Hochtouren.
Sam, der in seiner Freizeit in einer Theatergruppe mitsingt, probt mit seinen Kollegen eine „Carmen-Aufführung“. Als dann die Hauptdarstellerin plötzlich verschwindet, macht sich Sam große Vorwürfe, hat Billie ihn doch vorher angerufen und wollte ihm dringend etwas erzählen. Leider hat Sam ihr nicht zugehört, völlig überarbeitet durch die vielen Morde, wollte er erst am Abend bei der Probe mit ihr reden. Zu dieser kam sie dann aber nicht mehr.
Sam´s Frau Grace ist Psychologin und könnte bei diesem Fall behilflich sein, gäbe es da nicht einen Interessenkonflikt. Sie ist die Psychologin des letzten Opfers bzw. der Tochter Felicia.
Dann ist da noch der junge Franzose Thomas Chauvin, den Grace bei ihrer Tagung in Zürich kennenlernt. Immer wieder läuft er ihr über den Weg. Ist das Zufall? Als Grace dann wieder daheim ist und Thomas plötzlich vor ihrer Tür steht, weiß sie, dass das kein Zufall sein kann. Was ist mit diesem jungen Mann nur los? Ist er eine Bedrohung? Oder sogar noch etwas Schlimmeres?
Dann ist da noch Sam´s Stiefmutter, die am grauen Star operiert werden soll und fürchterliche Angst hat. Aber irgendetwas stimmt mit diesem Augenarzt auch nicht. Er ist ein Spezialist, aber sympathisch macht ihn das noch lange nicht. Sein Assistenzarzt, Dr. Wiley hingegen ist sehr nett und umsichtig mit Grace. Nach der Operation aber ist er seltsam und bei der Untersuchung scheint er irgendetwas Unheimliches und gefährliches vorzuhaben.
So mehr verrate ich jetzt nicht, lest selbst diesen wahnsinnig spannenden Thriller.
Fazit:
Die Autorin Hilary Norman hat hier einen Thriller geschrieben, der einem das Blut in den Adern gefrieren lässt. Sie beschreibt die Taten ausführlich und recht blutig, sie nimmt kein Blatt vor den Mund. Für zartbesaitete Leser ist das nichts, mich allerdings hat es nicht wirklich gestört. Ich mag schon Thriller, die blutig sind.
Der Schreibstil der Autorin ist klar und lässt sich absolut flüssig lesen. Viel zu schnell ist das Buch ausgelesen. Der Spannungsbogen, der am Anfang aufgebaut wird, hält das ganze Buch über, nein: Eigentlich steigert sich die Spannung bis zum Siedepunkt. Dem Täter bin ich dabei absolut nicht auf die Schliche gekommen, ich war nicht mal in seiner Nähe. Das macht für mich einen guten Thriller aus. Immer wieder ließ ich mich von einer Sackgasse in die nächste führen und war dann überwältigt, als ich dann schwarz auf weiß lesen konnte, was hier vorgefallen ist. Wow, absolut genial.
Die Protagonisten beschreibt die Autorin sehr feinfühlig und klar. Zu Jedem konnte ich mir ein eindeutiges Gesicht vorstellen. Auch die Bösen wurden sehr gut herausgearbeitet. Ich ließ mich fallen und war mitten drin in den Ermittlungen. Mein Lieblingsprotagonist war hier eindeutig Sam. Mit ihm habe ich ermittelt, konnte mit ihm lachen, trauern und mich fürchten. Das mag ich.
Der Autorin gelingt es sehr geschickt, die vielen losen Fäden zu einem großen Knäuel zusammenzuführen und es bleibt nicht ein Detail ungeklärt.
Alles in allem ein hervorragender Thriller, den ich gerne weiterempfehlen werde. Mein absolutes Thrillerhighlight 2013 bisher.
Hier kommen von mir 5 hochverdiente Sterne.