Zeit der Schuldigen

Roman nach einem wahren Kriminalfall

4.75 Sterne

(42 Bewertungen insgesamt)

Ein Mörder, der straffrei bleibt

Ein Vater, der für Gerechtigkeit kämpft

Eine Polizistin, die alles aufs Spiel setzt

Als der 72jährige Volker März an einem kalten Herbstmorgen den Bahnsteig betritt, ahnt er nicht, dass er beobachtet wird. Der alte Mann gilt als dringend tatverdächtig in einem Mordfall, der vor 40 Jahren ganz Deutschland erschütterte: Im November 1981 wurde die 17jährige Nina Markowski auf brutale Weise umgebracht. Die Spuren am Tatort belasteten Volker März damals schwer, doch die Beweise reichten nicht für einen Schuldspruch. Verzweifelt kämpft Ninas Vater seither für Gerechtigkeit. Unterstützung erfährt er von Kriminalhauptkommissarin Anne Paulsen, die den Fall Jahrzehnte später wieder aufrollt. Angetrieben von einem sehr persönlichen Motiv schmiedet sie einen ungeheuerlichen Plan, um den damals Freigesprochenen doch noch zur Rechenschaft zu ziehen. Aber ist sie auch bereit, dafür selbst zur Täterin zu werden?

Eindringlich, aufwühlend und hochaktuell - die mitreißende Anatomie eines wahren Verbrechens, angelehnt an den Fall Frederike von Möhlmann

22,00 €

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Produktinformationen

Verlag

Lübbe

Format

Buch (Hardcover)

Genre

Thriller

Seitenanzahl

432 Seiten

Sprache

Deutsch

ISBN

978-3-7577-0038-6

42 Meinungen zu diesem Titel

Rezensionen aus der Lesejury

5 Sterne
10.08.2024
Hoch brisant und aktueller denn je - was kann, darf und will Justizia?
"Zeit der Schuldigen - Roman nach einem wahren Kriminalfall" - hat mich auf so vielen Ebenen beschäftigt. Die Darstellung des Falls Frederike von Möhlmann ist einfach grandios dargestellt - ihr glückliches Leben, die eine verhängnisvolle Autofahrt, die sie das Leben gekostet hat und die zurückgebliebenen Eltern, von denen insbesondere der Vater einen unfassbaren Weg einschlägt, um Gerechtigkeit für seine Tochter zu erlangen - und selbst nach einem Freispruch weiter für Gerechtigkeit kämpft, eine Petition startet und die schrecklichen Ereignisse der Mordnacht wieder und wieder erleben muss. Und der Kampf geht auch nach dem Tod des Vaters weiter, denn die Justiz hatte bereits im Vorfeld versagt, sodass eine Polizistin versucht auf einem nicht legalen Weg zum Ziel zu gelangen - doch kann dieses gelingen? Dieses Buch ist aktueller denn je, da auch aktuell ein sehr ähnlicher Fall vor dem Landgericht Verden verhandelt wird. Hoffen wir, dass die Bemühungen von Markus Thiele diesen kritischen Diskurs zu führen und nicht in Vergessenheit geraten zu lassen in diesem Fall einen verlässlichen Rechtsstaat beweisen. Für mich ein absolutes Must Read! Eine absolute Glanzleistung, die einen aufwühlt, recherchieren lässt und noch einmal deutlich aufzeigt, wie wichtig es ist die Rechte als mündigen Bürger wahrzunehmen.
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BiancaSt

4 Sterne
10.08.2024
Was ist Schuld?
„Unschuldig ist er nur nach dem Gesetz.“ Markus Thiele – Zeit der Schuldigen – Lübbe Vor 40 Jahren wird ein 17-jähriges Mädchen vergewaltigt und brutal ermordet. Der mutmaßliche Täter wird freigesprochen. Für den Staat ist die Sache damit erledigt, jedoch für Klaus, den Kripobeamten, Hans, den Vater des Mädchens und später Anne Paulsen, die Kriminalhauptkommissarin, nicht. „Verdammt, worauf hat sie sich hier bloß eingelassen? […] Sie entführt einen zweiundsiebzigjährigen Greis, um ihm ein Geständnis abzupressen.“ Markus Thiele – Zeit der Schuldigen – Lübbe Die einzige Möglichkeit, wie er doch noch als Täter verurteilt werden könnte. Ein Roman zwischen Realität und Fiktion. Markus Thiele hat in diesem True-Crime-Roman den Fall „Frederike von Möhlmann“ verarbeitet, jedoch um fiktionale Charaktere ergänzt. Die Perspektive wechselt von verschiedenen Beteiligten in unterschiedlichen Jahren. Als Leser*in verliert man dabei zu keiner Zeit den Überblick und es ist von Anfang bis Ende spannend. Auch was den rechtlichen Hintergrund betrifft, ist alles genial ausgearbeitet. Als Leser*in versteht man die Gesetzeslage auch ohne Vorwissen sehr gut, weil alles anschaulich erklärt ist, ohne dass es belehrend rüberkommt. Am Schluss bleibt ein Gefühl … eine Frage … Verstehen und gleichzeitig Unverständnis. „Was ist Schuld? Sie ist nichts weiter als vorwerfbare Verantwortung, sie ist „persönliches Dafürkönnen“ für begangenes Unrecht.“ Markus Thiele – Zeit der Schuldigen – Lübbe
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Tinchen13

3 Sterne
10.08.2024
Tatsachenbasierter Krimi, der in großen Bögen erzählt wird
Mit „Zeit der Schuldigen“ verarbeitet Autor Markus Thiele einen wahren Kriminalfall und stellt die Frage, ob vor Gericht tatsächlich immer Gerechtigkeit hergestellt werden kann. Während diese zugrunde liegenden Überlegungen durchaus interessant sind und zum Nachdenken anregen, kann die Krimihandlung nicht ganz auf demselben Niveau mithalten. Auf verschiedenen Zeitebenen und durch die Perspektiven vieler beteiligter Figuren erzählt Markus Thiele die Geschichte der 17-jährigen Nina, die 1981 mutmaßlich von ihrem deutlich älteren Verehrer vergewaltigt und ermordet wurde. Der Verdächtige ist rasch ausgemacht, doch vor Gericht reichen die Beweise nicht. Jahrzehntelang kämpft Ninas zuvor abwesender, nun jedoch reuevoller Vater für eine Wiederaufnahme des Verfahrens und eine Verurteilung des Schuldigen. Dabei stehen ihm ein Polizeikommissar und seine Nachfolgerin sowie eine Journalistin zur Seite. Die Grundidee von „Zeit der Schuldigen“ ist eine ebenso packende wie aktuelle: Das Buch stellt unser Rechtssystem infrage und zwingt uns Lesende zu einer Auseinandersetzung mit Themen wie Rache und Vergeltung im Lichte der deutschen Justiz. Während Ninas Perspektive, die Perspektive des Opfers, durchaus zum Tragen kommt, wird das Verbrechen selbst zunächst nicht auserzählt, sodass Unsicherheit über die Täterschaft des Verdächtigen besteht. Ist es da gerechtfertigt, dass nicht nur Ninas Angehörige, sondern auch wir Lesenden ihn bereits verurteilt haben? Umgekehrt liegen so viele Beweise gegen ihn vor, dass man sich fragen muss, wie dies nicht für eine Verurteilung ausreichen kann. Diese Frage tritt im Roman stärker zutage als die Suche nach der Wahrheit und die Aufdröselung des Verbrechens selbst, was eine interessante Abwechslung im Genre darstellt. Trotzdem kann der Roman nicht ganz überzeugen: Zu viele Stimmen kommen zu Wort, zu weit holt das Buch aus – eine Spannungskurve über mehrere Jahrzehnte hinweg zu halten, ist vielleicht per se ein hoffnungsloses Unterfangen. Der Roman bemüht sich um eine so vollständige Darstellung, dass das Pointierte fehlt. Gerade dadurch liest er sich häufiger wie ein aufgepeppter Tatsachenbericht als ein Roman. Diese dokumentarische, distanzierte Erzählweise lässt keinen echten Zugang zu den Figuren und ihren Emotionen zu. Trotz dieser Schwächen stellt der Roman durchaus eine anregende Lektüre dar und lädt vor allem dazu ein, sich mit dem echten Fall, auf dem er basiert, näher zu befassen und in die deutsche Rechtsgeschichte abzutauchen. Eingeschränkte Empfehlung für Lesende, die diese Thematik zu schätzen wissen.
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Fever

5 Sterne
10.08.2024
Recht oder Gerechtigkeit ? - aufwühlender Roman auf Basis eines wahren Verbrechens!
"Zeit der Schuldigen" von Markut Thiele ist als Hardcover mit Schutzumschlag bei Lübbe erschienen und umfasst 432 Seiten. In meinen Augen hat Markus Thiele hier eher einen Thriller als einen Roman geschrieben, denn das Buch ist nicht nur packend und bewegend, sondern aufgrund der Anlehnung an einen wahren Kriminalfall auch noch ausgesprochen spannend und vor Allem authentisch. Nina Markowski wurde 1981 vergewaltigt und brutal ermordet. Volker März, dringend tatverdächtig, konnte damals aus Mangel an Beweisen nicht verurteilt werden. Seitdem kämpft der Vater des Mädchens um Gerechtigkeit. Doch unser Rechtssystem lässt diese nicht zu! Aber vielleicht kann die Polizistin Anne Paulsen noch etwas bewirken, denn sie hat einen sehr speziellen Plan... Die Schilderung auf unterschiedlichen Zeitebenen machen das Geschehen rasant und abwechslungsreich und man scheint mittendrin zu sein in den Ereignissen 1981, kurz vor Ninas Tod. Dank der erwähnten Lieder und diverser Euphemismen wähnte ich mich wieder ganz in meiner Kindheit :) Und auch in der Gegenwart ist alles sehr realitätsnah dargestellt, so dass auch die Ermittlungsarbeiten und die Szenen im Gerichtssaal alles andere als trocken oder theoretisch herüberkommen, sondern im Gegenteil hochinteressant und so aufrüttelnd und erschütternd. Ein überführter Täter, der nicht verurteilt werden kann. Ein 40-jähriger Kampf der Angehörigen für Gerechtigkeit Und eine Ermittlerin die aus ganz persönlichen Motiven entgegen aller Gesetze handelt...das Ganze auf der Grundlage eine wahren Kriminalfalls . Wirklich ein absoluter Hammer. Man merkt ganz deutlich, dass Markus Thiele selbst beruflich im Justizwesen angesiedelt ist, der Plot ist bestens recherchiert und so aufbereitet, dass er unglaublich beklemmend wirkt und mich am Ende der Lektüre zornig, fassungslos und erschüttert zurückgelassen hat. Der Autor hat eine ganz besondere Atmosphäre erschaffen , die mich intensiv in das Geschehen abtauchen ließ. Ein packender, eindringlicher und umfassend recherchierter Thriller, in dem Markus Thiele gekonnt Fakten und Fiktion miteinander verbindet und dadurch authentische Spannung sowie eine ganze Bandbreite an Emotionen bei mir erzeugt hat. Wut, Sprachlosigkeit, Abscheu und Unglauben sind nur einige davon - auf alle Fälle ein überzeugendes, aufwühlendes und belemmendes Buch, das noch lange nachhallt und über die Gerechtigkeit des deutschen Rechtssystems nachdenken lässt - insbesondere vor dem Hintergrund des "echten" tragischen Falles der Frederike von Möhlmann.
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chuckipop

Markus Thiele

Autor

Der Jurist und Schriftsteller Markus Thiele studierte an der Georg-August-Universität in Göttingen und arbeitet seit 2000 als promovierter Rechtsanwalt. Spezialisiert auf Arbeits- und Baurecht, vertritt er Mandanten in der gesamten Republik. Seine Erfahrungen im Gerichtsaal prägen ihn genauso wie sein großes Interesse an gesellschaftlichen Entwicklungen. 2020 erschien sein Debütroman Echo des Schweigens. Er ist verheiratet, Vater von zwei Kindern und lebt in Göttingen.

Portrait: Markus Thiele

© Marion Talmeier

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