Abschied von der Heimat

Eine böhmische FamiliensagaRomanTeil 1 der Reihe "Böhmen-Saga"

5 Sterne

(4 Bewertungen insgesamt)

Was es bedeutet, von heute auf morgen seine Heimat zu verlieren, erzählt Gabriele Sonnberger fesselnd und einfühlsam in ihrer von wahren Begebenheiten inspirierten Saga um eine böhmische Familie. Es ist das Jahr 1929, und im Rheinland herrscht Hungersnot. Die fünfjährige Erika wird von ihren Eltern schweren Herzens zu ihrer Tante Mimi ins südböhmische Hohenfurth geschickt, ohne zu wissen, wann sie ihre Familie wiedersehen wird. In der Obhut der strengen Tante wächst Erika zu einer selbstbewussten jungen Frau heran und findet in ihren Schulkameradinnen Emmi und Oli Freundinnen fürs Leben. Mit der Besetzung des Sudetenlandes 1938 ist die vertraute Idylle in Hohenfurth plötzlich bedroht. Und doch scheint Erikas Traum von einer glücklichen Zukunft zum Greifen nahe, als sie sich in den feschen Marineoffizier Heinz verliebt. Bis eines Tages sämtliche deutschen Bewohner Hohenfurths den amtlichen Befehl erhalten, sofort das Land zu verlassen. Doch dieses Mal ist Erika fest entschlossen, ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen ...

9,99 €

inkl. MwSt.

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Produktinformationen

Verlag

Lübbe

Format

eBook (epub)

Genre

Saga

Sprache

Deutsch

ISBN

978-3-7517-1002-2

Erscheinungsdatum

23.12.2021

4 Meinungen zu diesem Titel

Rezensionen aus der Lesejury

5 Sterne
28.06.2024
Starke junge Leute
Erika ist fünf Jahre alt, als sie zu ihrer Tante in den Böhmerwald geschickt wird. Eigentlich soll sie nur für ein Jahr dableiben, doch es kommt anders. Bei ihrer Tante wächst sie zu einer selbstbewussten jungen Frau heran. Sie bildet sich ihre eigene Meinung und lässt sich nicht von den Parolen der Nazies beeindrucken. Ehrlich gesagt habe ich mir von dem Roman etwas anderes erwartet als ich bekommen habe. Erwartet hatte ich einen Roman über die deutsche Minderheit im Sudetenland und ihre Geschichte. Bekommen habe ich die Geschichte einer unglaublich starken jungen Frau, die an ihre eigenen Werte glaubt und sich sowohl dafür, als auch für ihre Freunde und Verwandten einsetzt. Ein Roman über Freundschaft, Zusammenhalt und Hoffnung. Voll mit Charakteren die eine düstere Zeit zum Leben erwecken und dabei zeigen daß es immer Menschen gibt die es wert sind, das ihre Geschichte erzählt wird. Ich war also absolut nicht enttäuscht davon wie sich die Geschichte entwickelt hat, im Gegenteil. Es war ein großartiger Roman, den ich begeistert verschlungen habe.
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Philiene

5 Sterne
28.06.2024
Böhmen während des Krieges
Die Schriftstellerin Gabriele Sonnberger bezieht sich in ihrem Roman „Abschied von der Heimat“ auf Erlebnisse ihrer Mutter, die 1945 aus Böhmen vertrieben wurde. Allerdings ist es keine Biografie. Die Autorin hat eigene Ideen in die Geschichte eingebaut. Das ist ihr gut gelungen. Der Erika wird als 5jährige nach Böhmen zu ihrer Tante geschickt, d weil es an Nahrung mangelte. Die Tante war Lehrerin und konnte Erika eine Bildung zukommen lassen. Als der Nationalismus vor der Tschechoslowakei keinen Halt macht, kann man sich schon denken, das es nicht gut ausgeht. Nach dem Krieg gibt es großen Hass auf alles Deutsche. Aus Erzählungen Verwandter war es mir bekannt und konnte ein paar Begebenheiten wieder erkennen. Der Roman ist gut durchdacht und gut lesbar. Ich war in der Geschichte gefangen.
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Deichgraefin

5 Sterne
28.06.2024
Verlorene Heimat
Düren 1929: die Hungersnot im Rheinland zwingt Erikas Eltern, ihre 5jährige Tochter für ein Jahr zu ihrer Tante nach Hohenfurth in Böhmen zu schicken. Doch es bleibt nicht bei einem Jahr. Erika wächst bei ihrer resoluten und sehr strengen Tante Mimi auf. Mit ihren Schulkameradinnen Emmi und Oli verbindet sie eine tiefe Freundschaft. Sie engagiert sich im Widerstand und lernt den Marineoffizier Heinz Riedel kennen und lieben, der allerdings fest von Hitler und dem Endsieg überzeugt ist. Erika glaubt an eine glückliche Zukunft. Doch als nach Kriegsende die Tschechen Böhmen besetzen, muss sie ihre inzwischen geliebte Heimat verlassen. Basierend auf ihrer eigenen Familiengeschichte hat Gabriele Sonnberger diesen Roman geschrieben. Die Handlung ist spannungsgeladen und ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Die Charaktere sind detailliert und authentisch geschrieben. Die historischen Hintergründe und Ereignisse wurden genau recherchiert. So konnte ich das Leben von Erika wie einen Film vor meinem geistigen Auge vorbei ziehen lassen. Mit einem einfühlsamen und leichten Schreibstil führt die Autorin den Leser durch diese Geschichte. Mein Fazit: Dieser historische Roman ist absolut lesenswert und ich freue mich schon auf die Fortsetzung. 5 Sterne und eine absolute Leseempfehlung.
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Shilo_

5 Sterne
28.06.2024
Fesselnder Auftakt einer Familiengeschichte
Der Schauplatz dieses historischen Romans, der den Auftakt zu einer Trilogie bildet, ist der kleine idyllische Ort Hohenfurth nahe Bad Leonfelden an der Grenze zu Österreich. Einst hat es zu Böhmen und damit zu Österreich-Ungarn gehört. Jetzt, nach Ende des Ersten Weltkriegs heißt die Stadt Vyšší Brod und ist Teil der neu entstandenen Tschechoslowakei. Die Mehrheit der Bevölkerung spricht deutsch und sieht auf die Tschechen herab. Soweit, der geschichtliche Hintergrund. Zum Inhalt: Weil die Bevölkerung im entfernten Rheinland wegen der Reparationszahlungen an Frankreich seit Jahren hungert, entschließt sich Olga 1929, ihre fünfjährige Tochter Erika von Köln nach Hohenfurth zu ihrer Schwester Maria „Mimi“ Minich zu schicken, um sie dort aufzupäppeln. Was als temporäre Maßnahme gedacht war, entpuppt sich als einschneidender Eingriff in Erikas Leben. Die unverheiratete Tante ist herrisch, unnachgiebig und hat ihr eigenes (geheimes) Schicksal zu tragen. Nach und nach lebt sich Erika ein. Eine Rückkehr nach Köln weiß die Tante geschickt zu verhindern. Erika lebt das beinahe unbeschwerte Leben eines Teenagers und findet Freundinnen. Mit der Besetzung des Sudetenlandes 1938 durch das NS-Regime erweist sich die kleinstädtische Idylle als trügerisch. Jetzt werden offen alte Rechnungen beglichen. Erika verliebt sich in Heinz, einem Offizier der Marine, träumt von Hochzeit und eigener Familie und wacht aus ihren Träumen jäh auf, als es 1945, nach der Niederlage des NS-Regimes heißt, alle deutschsprachigen Bewohner werden ausgewiesen. Meine Meinung: Ein gelungener Auftakt zu einer dreiteiligen Familien-Saga, die sich so oder ähnlich sicherlich häufiger als vermutet abgespielt haben kann. Die Charaktere sind vielschichtig gestaltet. Maria Minich, die, so scheint es, ihre Nichte so selbstlos bei sich aufnimmt, ist einerseits eine egoistische intrigante Frau, der es in erster Linie um sich selbst, und nicht um das Wohl ihrer Nichte geht, und andererseits eine durch ihre (angedeutete) Andersartigkeit, vom Leben gezeichnete Person. Erika hingegen ist durch die Trennung von Eltern und Geschwistern zu Beginn verunsichert, mausert sich dann zu einer starken Persönlichkeit, an der die Tante einen großen Anteil hat und sei es nur, dass Erika sich der einen oder anderen Anordnung der Tante widersetzt. Sie reift zu einer wachen Persönlichkeit, die Unrecht erkennt und dieses mit den ihr zur Verfügung stehenden Mitteln bekämpft. Diese Kämpfernatur wird ihr vermutlich im nächsten Band sher nützlich sein. Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und bildhaft. Er lässt die Zeit in Hohenfurth während der Jahre lebendig auferstehen. Die kleinen oder größeren Intrigen der Tante bzw. Das Zusammenleben im Ortsverband können sich die Leser gut vorstellen. Ich bin in diese Geschichte, die Elemente aus der Familiengeschichte der Autorin enthält, hineingekippt. Fazit: Ein fesselnder Auftakt einer Familien-Saga, der ich gerne 5 Sterne gebe und ungeduldig auf die Fortsetzung, die in Wien spielt, warte.
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Venatrix

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