Abschied von der Heimat

Eine böhmische FamiliensagaRomanTeil 1 der Reihe "Böhmen-Saga"

3.875 Sterne

(24 Bewertungen insgesamt)

Was es bedeutet, von heute auf morgen seine Heimat zu verlieren, erzählt Gabriele Sonnberger fesselnd und einfühlsam in ihrer von wahren Begebenheiten inspirierten Saga um eine böhmische Familie. Es ist das Jahr 1929, und im Rheinland herrscht Hungersnot. Die fünfjährige Erika wird von ihren Eltern schweren Herzens zu ihrer Tante Mimi ins südböhmische Hohenfurth geschickt, ohne zu wissen, wann sie ihre Familie wiedersehen wird. In der Obhut der strengen Tante wächst Erika zu einer selbstbewussten jungen Frau heran und findet in ihren Schulkameradinnen Emmi und Oli Freundinnen fürs Leben. Mit der Besetzung des Sudetenlandes 1938 ist die vertraute Idylle in Hohenfurth plötzlich bedroht. Und doch scheint Erikas Traum von einer glücklichen Zukunft zum Greifen nahe, als sie sich in den feschen Marineoffizier Heinz verliebt. Bis eines Tages sämtliche deutschen Bewohner Hohenfurths den amtlichen Befehl erhalten, sofort das Land zu verlassen. Doch dieses Mal ist Erika fest entschlossen, ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen ...

14,99 €

inkl. MwSt.

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Produktinformationen

Verlag

Lübbe

Format

Buch (Paperback)

Genre

Saga

Seitenanzahl

528 Seiten

Sprache

Deutsch

ISBN

978-3-7857-2757-7

24 Meinungen zu diesem Titel

Rezensionen aus der Lesejury

4 Sterne
28.06.2024
Jugendjahre zur NS Zeit
Erika wird mit 5 Jahren von ihren Eltern zu ihrer Tante nach Böhmen geschickt, um der Hungersnot im Rheinland zu entkommen. Sie wächst bei der strengen Frau zu einem fröhlichen und selbstbewussten Frau heran, trotz aller Einschränkungen der Kriegszeit. Erika ist intelligent, menschlich und knüpft bei ihrem Pragaufenthalt erste Kontakte zum Widerstand. Doch wird die unbeschwerte Jugendzeit anhalten oder werden die Nazis Verdacht schöpfen. Ich bin bei diesem Buch zwiegespalten. Es liest sich streckenweise flüssig und spannend. Aber leider sind manche Figuren wie z. B. ihr Gegenspieler Coele so stark überzeichnet, dass jegliche Glaubwürdigkeit verloren geht. Auch ihr Einsatz im Widerstand ist nicht sehr glaubwürdig. Und dem Thema Vertreibung aus dem Sudetenland ist leider nur das letzte Kapitel abgehandelt worden. Aber der Erzählstil ist ansprechend und man kann mit dem Buch nette Stunden verbringen. Es ist trotzdem viel Potential liegen geblieben.
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Geri

4 Sterne
28.06.2024
Kurzweilig, überwiegend spannend
Erika ist als kleines Mädchen Ende der 1920er Jahre aus dem Rheinland zu ihrer Tante nach Hohenfurth in Böhmen geschickt worden, damit sie besser verpflegt und versorgt wird als zu Hause bei ihren Eltern und ihren Geschwistern. Was zuerst nur für ein Jahr geplant ist, dauert dann länger und Erika wächst dort zu einer selbstbewussten und mutigen jungen Frau mit großem Gerechtigkeitsempfinden heran. Dieser Roman ist der erste Teil einer Trilogie und spielt in der Zeitspanne vom Ende der 1920er Jahre bis nach dem zweiten Weltkrieg, als die Sudetendeutschen vertrieben wurden. Man merkt, dass die Autorin sehr viel Herzblut in die handelnden Personen und deren Schicksal gesteckt hat. Die Geschichte ist sehr abwechslungsreich. Es geht nicht nur um Erikas Schicksal, sondern auch um das Ihrer Familie und Freunde, und davon gewinnt sie im Laufe der Zeit eine Menge. Ich habe mich auf keiner Seite gelangweilt. Es sind auch sehr erschütternde Szenen dabei und ich habe den Eindruck, dass die Autorin die historischen Hintergründe sehr gut recherchiert hat, so sind ihre Figuren im Großen und Ganzen recht glaubwürdig. Es gibt allerdings in meinen Augen ein paar Kritikpunkte, weshalb ich bei meiner Bewertung einen Stern abziehe. Ich kann nicht alle meine Kritikpunkte hier aufführen, ohne zu spoilern. Deshalb beschränke ich mich auf einen konkreten, weil das z. T. schon im Klappentext verraten wird, und bleibe ansonsten allgemeiner. Erika, die dem Widerstand gegen die Nazis hilft, verliebt sich in Heinz, der bis zum Schluss an den Endsieg der Deutschen glaubt. Auch wenn er nicht so ein Sadist ist wie andere, sondern eher ein sanftmütiger Typ, der Erika und ihren Freunden öfter aus der Patsche hilft – was ich übrigens auch nicht immer nachvollziehen kann – finde ich, dass das kein Auslöser sein kann, dass Erika sich plötzlich in ihn verliebt und ihre Gesinnung fast umpolt, wo sie ihn vorher kaum mochte und allenfalls froh war, wenn er ihr geholfen hat. Ein weiterer Kritikpunkt, ist, dass die Autorin offenbar bei ihrer Beschreibung bestimmter Szenen oder so mancher wörtlichen Rede nicht auf das meistens noch sehr junge Alter der Protagonisten geachtet hat. So erschien mir einiges unrealistisch. Die Personen sind meiner Meinung nach z. T. zu jung für bestimmte Handlungen oder Aussagen. Auch ist mir ein kleiner Widerspruch in den chronologischen Altersangaben aufgefallen, und zwar beim Altersunterschied zwischen Tante Mimi und Erikas Mutter Olga. Manchmal empfand ich die eine oder andere Formulierung, mit der die Autorin eine dramatische Situation oder ein Gefühl wohl besonders unterstreichen wollte, als etwas gestelzt, was ein klein wenig meinen Lesefluss gestört hat. Aber das war zum Glück sehr selten. Was mir sehr positiv aufgefallen ist, ist, dass das Buch eine in sich abgeschlossene Geschichte hat. Bis auf ein paar Einzelschicksale, zu denen es noch ganz interessant wäre zu erfahren, was mit ihnen passiert ist, ist der Roman ein in sich abgeschlossenes Werk. So wird man nicht gezwungen, unbedingt die nächsten Teile lesen zu müssen. Außerdem ist mir gleich die Karte auf der inneren Umschlagseite aufgefallen. So etwas finde ich immer klasse, weil ich dann nachsehen kann, wo die einzelnen Orte der Handlung liegen und es mir dadurch besser vorstellen kann. Fazit: Ein sehr kurzweiliger, spannender Roman mit nur kleinen Schwächen. Der positive Eindruck überwiegt.
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pewo

4 Sterne
28.06.2024
Wer oder was ist Heimat?
Mit 5 Jahren wird Erika von der hungernden Familie m Rheinland zu ihrer strengen Tante Mimi nach Böhmen geschickt, wo sie eine gute Schulbildung erhält. Erika entwickelt sich zu einer selbstbewussten jungen Frau. Dann bricht der 2. Weltkrieg aus, der schließlich die Vertreibung der Deutschen aus Böhmen zur Folge hat... Abschied von der Heimat ist der Auftakt zu einer dreiteiligen Familiensaga. Angeregt von der Geschichte ihrer eigenen Mutter schafft die Autorin eine facettenreiche Geschichte, mit der sie die Entwicklung in Böhmen vor, im und nach dem 2. Weltkrieg beleuchtet anhand fiktiver Figuren rund um Protagonistin Erika. Anders als von den Inhaltsangaben her anzunehmen spielt hier im ersten Teil die Vertreibung noch nicht die große Rolle, vielmehr haben wir hier an der Vorgeschichte teil. Ich bin daher mit etwas anderen Erwartungen an den Roman herangegangen, fand mich aber dennoch in einer interessanten Geschichte wieder, die ich gerne gelesen habe und mir viel eröffnet hat, was ich nicht wusste. Die Figuren sind gut dargestellt, jedoch manche fast ein wenig überzogen und nicht immer wirken alle Charaktere glaubhaft und realistisch. Mit der Protagonistin Erika tat ich mich anfangs etwas schwer, auch wurden ihr und ihren Kinderfreunden manchmal unrealistisch Erwachsene Gendanken zugewiesen, die mir sehr unglaubhaft schienen. Im Verlauf entwickelt sie sich aber durchaus positiv und man kann als Leser gut mit ihr mitfiebern, wenn auch nicht alle ihre Emotionen nachvollziehbar sind. Mehr als einmal muss sich Erika zwischen ihrer Familie im Rheinland, wo sie innige Liebe erfährt und ihrer Tante, wo sie bessere Zukunftschancen hat und Freunde gefunden hat, entscheiden und es stellt sich die Frage, wer oder was ist Heimat? Die Geschichte führt viele Handlungsstränge und Ereignisse zusammen, was manchmal etwas überfrachtet wirkt, so dass andererseits Einzelheiten auf der Strecke bleiben ,die man als Leser noch gerne erfahren hätte. Am Ende weiß man hier bei manchen als Leser nicht, ob sie einfach als Anregung für den nächsten Band offengehalten werden. Ein Hauptkonfliktfaktor für die Protagonistin wird am Ende aus meiner Sicht zu schnell abgehandelt. Zusammenfassend würde ich sagen handelt es sich hier um eine interessante Lektüre mit Stärken und Schwächen und auf alle Fälle will ich wissen, wie es Erika und ihren Zeitgenossen weiterhin ergeht, so dass ich gespannt auf die nächsten Bände bin, die im Laufe des Jahres 2022 erscheinen sollen.
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Pippilotta

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Produktbild: Abschied von der Heimat (9783785727577 )

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