Marie ist Köchin und führt ihr eigenes kleines, aber feines Restaurant „Petite Pauline“ in Köln, das gehobene französische Küche anbietet. Sie ist Köchin mit Leidenschaft und schon die dritte Generation im Familienrestaurant. Ihr Großvater, der inzwischen an Demenz erkrankt ist und im Pflegeheim lebt, hat das Restaurant einst gegründet und später an seine Sohn, Maries Vater, weitergegeben. Als Maries Vater starb, hat sie das Restaurant übernommen. Aber jetzt zwingen finanzielle Schwierigkeiten sie dazu, das Restaurant zu schließen und das Personal, das für sie längst wie Familie ist, zu entlassen.
Sie will Geld verdienen, die Finanzen des Restaurants wieder in Ordnung bringen und dann so schnell wie möglich das Restaurant wiedereröffnen.
Sie bekommt einen Job in der Küche eines Kölner Brauhauses und trifft zu ihrem Entsetzen dort auf ihren Ex-Freund Anton, der ebenfalls als Koch dort arbeitet.
Die beiden müssen in der Küche bei vielen Gelegenheiten eng zusammen arbeiten und werden dadurch dazu gezwungen, sich auch miteinander zu beschäftigen. Das führt dazu, dass sie sich auch mit ihrer gescheiterten Beziehung auseinandersetzen…
In einem lockeren und leichten Schreibstil erzählt die Autorin die Geschichte um Marie, Anton und das „Petite Pauline“.
Dabei fließt viel Kölner Lokalkolorit ein, denn die Autorin zeigt Kölner Sehenswürdigkeiten, kölsches Essen und Trinken, Kölner Dialekt und vermittelt dabei auch das besonderes Kölner Lebensgefühl. Das hat mir als Rheinländerin, die in der Nähe lebt, sehr gut gefallen, weil es auch zu einer schönen Atmosphäre in der Geschichte führt.
Aber die Autorin widmet sich auch ernsteren Themen wie die Demenzerkrankung des Großvaters, die Aufarbeitung einer gescheiterten Beziehung und Familie bzw. in deren Traditionen moralisch gefangen zu sein.
Diese Themen flechtet Sylvia Deloy gut in die ansonsten oft heitere und amüsante Handlung ein, ohne dabei den Ernst der Themen aus den Augen zu verlieren oder sie zu verunglimpfen.
Die Geschichte bietet viel Unterhaltung denn es passiert andauernd etwas, sowohl in Maries Privatleben als auch beruflich.
Ob es der Großvater ist, der aus dem Heim entwischt ist, ihre Freundin samt Tochter in der WG oder Maries Arbeitskollegen und Freunde. Sie alle tragen zu einer Handlung bei, die auf mich recht glaubhaft und aus dem Leben gegriffen gewirkt hat.
Die Figuren sind alle liebevoll charakterisiert und man lernt eigentlich alle gut kennen. Dabei wird auch deutlich, wieviel Marie ihre Freunde bedeuten, die für sie eigentlich Familie sind.
Auch wenn man sich bei einem solchen Roman ein versöhnliches Ende in jeder Hinsicht erhofft, war einiges ein bisschen vorhersehbar. Aber der Weg dorthin war nicht immer einfach und gut dargestellt.
Da gab es neben fröhlichen, amüsanten auch traurige Momente und natürlich auch romantische, wie es sich für einen schönen Liebesroman gehört.
Die Geschichte ist unterhaltsam und mitreißend und ich habe vor allem mit Marie gelitten, gehofft und gefiebert. Natürlich habe ich ihr gewünscht, dass sie ihr Restaurant wieder eröffnen kann und sie auch in der Liebe die richtige Entscheidung trifft.
Es geht auch viel um Essen in diesem Roman und die Autorin, die selbst in Köln lebt, bietet am Ende noch Rezepte zu Himmel un‘ Äd (typisches Kölner Gericht), Arme Ritter und die Pauline’sche Entenbrust zum nachkochen an.
Diese romantische Komödie ist ein Roman über die Liebe, Familie, Freundschaft und vermittelt die Botschaft, dass man die Hoffnung nie aufgeben und den Mut zu einem Neuanfang haben sollte.
Die schöne Mischung aus Humor, ernsten Untertönen und viel kölschem Charme hat mich gut unterhalten!
Fazit: 4 von 5 Sternen
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