Melanie Moreland – Beneath the scars
Megan flieht vor ihrem Leben, vor ihrer Vergangenheit, vor der schlechten Publissy und vor ihrem Ex-Freund in ein kleines Städtchen und wohnt im Strandhaus ihrer Freundin. Begleitet wird sie nur von ihrem kleinen Hund Dixie der eines Tages Freundschaft mit dem Hund des zurückgezogen lebenden Nachbarn Zachary wird. Der Maler lebt in der Einsamkeit weil auch ihn seine Vergangenheit verfolgt und nun das Leben unter den Menschen scheut. Er ist ein Monster, zumindest denkt er das, doch Megan kann die Schönheit hinter seinen Narben sehen. Nur das will Zachery überhaupt nicht.
Ich kannte bisher noch kein Buch von Melanie Moreland und die tolle Leseprobe war auch der Grund, warum ich mich bei Netgalley für ein Exemplar beworben habe. An dieser Stelle möchte ich mich herzlich bei netgalley und lyx für das Leseexemplar bedanken. Dies beeinflusst meine Meinung jedoch nicht.
Leider hielt das Buch in keinster Weise, was die Leseprobe verspricht.
Obwohl das Buch sich gut lesen lässt, bis auf ein paar merkwürdige Formulierungen, was aber vielleicht an der Übersetzung liegt, die Grundidee fantastisch, dramatisch und emotional ist, hat mich die Story nach ungefähr einem Drittel verloren und leider auch nicht mehr wiedergefunden.
Auch die wunderbar anschaulichen und bildhaften Beschreibungen von den Schauplätzen, die detaillierten Charaktere und die eigentlich charmante „Beauty und das Biest“-Story schafften es einfach nicht mich wieder einzufangen.
Zu einem Großteil liegt das an den beiden Hauptcharakteren Zachery und Megan, die auf den ersten Blick sicherlich ein tolles Protagonisten-Paar abgibt, aber bei näherem hinsehen mich einfach nur noch nach einer Weile genervt haben. Aus beider Sicht wird die Story erzählt, die sich immer wieder wiederholt, da die selbe Situation von beiden Seiten durchgespielt wird.
Die zarte Megan wurde von ihrem Ex betrogen, denn er hat ihr Manuskript geklaut und sie befindet sich nun im Rechtsstreit mit ihm, aber sie hat weder das Geld noch die Muße sich wirklich damit zu befassen und dieser Handlungsstrang plätschert so daher, bis er urplötzlich eskaliert. Nicht selten hab ich mich gefragt ob diese Frau eigentlich kein Rückgrad hat und sich wirklich von jedem schlecht behandeln lässt, auch von Zachery. Ständig fällt das Mädel über ihre eigene Füße, verletzt sich oder heult, ist überanhänglich und wirkt unselbständig, lässt alles schleifen, setzt sich herab und wirkt dadurch so enorm unreif, dass es mir schon in der Seele weh tat. Erst ganz zum Ende war dann endlich mal der Funke des Aufbegehrens zu sehen, für mich aber leider deutlich zu spät.
Doch auch Zachery hat es mir nicht einfach gemacht, der junge Mann ist seit dem ersten Aufeinandertreffen zornig auf sich und die Welt, wird pampig und ungerecht, arrogant ja sogar streckenweise richtig fies und gemein, weiß aber sofort, dass er in Megan verknallt ist, sie auf alle möglichen Arten „verführen“ will, aber es ist das alte Spiel von Anziehung und Wegstossen. Ja er ist verunsichert, ja er hat alles recht wütend zu sein, aber das gibt ihm nicht das Recht so hässlich mit seinen Mitmenschen umzugehen, und dann zum Schluss macht er eine wundersame Wandlung durch, die einfach wenig glaubhaft erscheint.
Nicht zu vergessen den selbstgefälligen, egoistischen Jared, der Ex, der schon gar keine Sympathiepunkte aufbauen konnte.
Natürlich gibt es auch ein paar bodenständige, sympathische Charaktere wie Ashley oder Karen, die mir die Geschichte schmackhafter gemacht haben.
Leider wiederholt sich die Story dann auch noch ständig: sie haben atemberaubenden Sex, kurz darauf bekommt Zachery einen Wutanfall oder wird von tiefster Verunsicherung getroffen, es gibt Streit, sie vertragen sich und dann fängt das Schauspiel wieder von vorne an. Hier wirkte die Story künstlich in die Länge gezogen, was so verdammt schade ist, denn wie weiter oben schon erwähnt, finde ich die Grundidee total toll. Ein ernstes Thema, die Narben die das Leben verändern, wird hier leider für mich persönlich nur ungenügend gewürdigt, denn hier war so viel Potenzial was leider überhaupt nicht genutzt wurde. Mir wurde eine berührende, magische und herzzereißende Story verbrochen, aber bekommen habe ich weder eine emotionale noch wirklich dramatische Geschichte, denn das viele „gejammer“ passte einfach nicht zu der Grundidee und hat mich wirklich genervt und sogar abgestossen.
Die erotischen Szenen wurden zwar detailliert, aber nicht vulgär dargestellt und leider konnte mich das „ständige übereinander hergefalle“ auch nicht so wirklich überzeugen. Ehrlich gesagt habe ich hinterher über diese Szenen hinweg gelesen.
Ich möchte noch mal betonen, dass es sich hier um meine persönliche Meinung handelt und ich es sehr bedauere keine positivere Rezension verfassen zu können.
Wer allerdings ein nettes Buch für zwischendurch, mit mehren Handlungssträngen, zutiefst verunsicherten Charakteren, einen Hauch Erotik und ein Happy End mag, der ist mit „Beneath the scars“ sicherlich gut versorgt.
Das Cover ist ein netter Blickfang.
Fazit: Beauty und the Beast-Story, die künstlich in die Länge gezogen wird und mich nach dem ersten Drittel total verloren und nicht wiedergefunden hat. 2 Sterne.