Meinung:
Von der Autorin Richelle Mead habe ich bisher schon viel gehört, aber vorher noch nichts gelesen. Da die Dark Swan Reihe ziemlich interessant klingt, habe ich das nun geändert und kann sagen, dass dies wohl nicht mein letztes Buch der Autorin war.
Eugenie Markham ist zwar eine Schamanin, aber doch anders, wie man sie sich jetzt vielleicht vorstellt. Sie kämpft sowohl mit einem Zauberstab, als auch mit Pistolen mit verschiedenen Munitionen und Hilfen bestimmter Götter gegen unterschiedliche Wesen aus der Anderswelt, die in der Menschenwelt gerne Unruhe stiften. Dabei ist ihr Charakter alles andere als perfekt. Sie ist eigentlich ziemlich stur, oft eher wankelmütig und man kann ihre Gefühlswallungen und die darauffolgenden Entscheidungen nicht immer nachvollziehen. Doch auf der anderen Seite ist sie auch unglaublich stark, selbstbewusst und besitzt einen köstlichen trockenen Humor. Die Autorin schafft es, dass ihre vielen negativen Eigenschaften gar nicht so wirklich stören, sondern sie eher erst greifbar und authentisch machen.
Doch die wahren Helden in dem Roman sind eigentlich einige der Nebencharaktere, die oft für Lacher sorgen, oder die man einfach nur ins Herz schließen muss. So z. B. Eugenies Hilfsgeister, von denen einer nicht müde wird, ihr zu versichern, wie sehr er sich doch darauf freut, sie irgendwann qualvoll umzubringen, oder auch der teilweise undurchsichtige Feinen-König Dorian.
Der Roman selbst beginnt gleich mitten in der Handlung, wodurch mir erstmal etwas Orientierung gefehlt hat. Doch mit der Zeit bekommt man als Leser alle nötigen Hintergrundinformationen, weshalb ich dann auch immer besser in die Geschichte gefunden habe.
Bei der Handlung erkennt man die Absicht dahinter, nur in der Umsetzung weist sie, vor allem gegen Ende, einige kleinere Logikfehler auf. Dennoch ist die Geschichte immer angenehm zu lesen und besitzt einen kleinen, fast konstanten Spannungsbogen, der teilweise durch kleine actiongeladene Highlights, sowie manch unvorhergesehen Wendung noch positiv verstärkt wird.
Man sollte auch erwähnen, dass in dem Roman auch die Erotik eine nicht unbedeutende Rolle spielt. Zumeist handelt es sich eher um mehr oder minder deutliche Andeutungen, aber es ist auch die ein oder andere etwas ausführlichere Szene vorhanden. Dabei ist der Stil nun nicht unbedingt hervorstechend toll, aber auch nicht plump und vor allem sorgen diese Szenen eher für eine Abwechslung als für einen Dauerzustand.
Fazit:
Sturmtochter ist ein Roman, der eine noch nicht ganz so verbrauchte Fantasyidee mit einer Prise Humor und einer gewissen Portion Erotik verbindet.
Und dabei kann man auch wirklich sagen, dass es sich hierbei um einen ansprechenden Auftaktband handelt, der zwar einige kleinere Kritikpunkte aufweist, aber im Großen und Ganzen überzeugt, schnell zu lesen ist und gut zu unterhalten weiß. 4 von 5 Sternen.