Das Leben, das uns bleibt

Die Goldschmiedin Roman

3.14286 Sterne

(21 Bewertungen insgesamt)

1945. Als die Russen vor den Toren Breslaus stehen, flieht die junge Ruth mit ihrer Familie nach Freiburg - mit falschen Pässen, um ihre jüdische Herkunft zu verheimlichen. Ihre große Liebe Ilan muss Ruth schweren Herzens zurücklassen. Vier Jahre später heiratet Ruth in eine bekannte Freiburger Juwelierfamilie ein. Dort begegnet man ihr abweisend und kühl, die Ehe ist unglücklich. Doch Ruth behauptet sich. Sie entdeckt ihr Talent für die Goldschmiedekunst, ihre originellen Entwürfe sind in der Freiburger Gesellschaft heißbegehrt. Als bekannt wird, dass das Geschäft durch arisierten Besitz erworben wurde, muss Ruth sich entscheiden. Setzt sie alles aufs Spiel, was sie sich hart erkämpft hat?

16,00 €

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Produktinformationen

Verlag

Lübbe

Format

Buch (Paperback)

Genre

Saga

Seitenanzahl

416 Seiten

Sprache

Deutsch

ISBN

978-3-7857-2846-8

21 Meinungen zu diesem Titel

Rezensionen aus der Lesejury

3 Sterne
28.06.2024
Historisches Buch mit Verbesserungspotential
Ich durfte das Leben von Ruth und ihrer Familie mitverfolgen, die im 2. Weltkrieg vor Hitlers Schergen nach Freiburg fliehen müssen. Ruth lässt Ilan in Breslau zurück, den sie von ganzem Herzen liebt. Zudem hinterlassen die jüdischen Wurzeln ihrer Mutter auch in der Zeit nach dem Krieg ihre Spuren. Ihr Vater hat versucht die Familie zu retten und schickt dafür seinen ältesten Sohn an die Front, der dabei sein Leben verliert. Ruths Bestreben das Wohl der Familie vor ihr eigenes Wohl zu stellen, führt dazu, dass sie in eine Juweliersfamilie einheiratet. Wie sich im Laufe der Zeit herausstellt, hat auch diese Familie ihre gut gehüteten Geheimnisse und Frauen gelten, wie es damals so oft vorkam, nur wenig und müssen um ihre Eigenständigkeit kämpfen. Nach und nach kann der Leser mitverfolgen, wie nicht nur Ruth, sondern alle anderen Familienmitglieder ihr Leben neu sortieren müssen. Der Schreibstil hat mir gut gefallen, er ist anspruchsvoll, stellenweise auch langatmig. Ruth als Protagonistin hat mir im ersten Teil sehr gut gefallen, verhält sich aber so ganz anders als im Klappentext dargestellt. Ich hatte mir eine Hauptperson vorgestellt, die um ihre Selbständigkeit kämpft. Tatsächlich hat es auf mich so gewirkt, dass ihre Selbständigkeit nicht auf ihr eigenes Verhalten, sondern auf die Taten ihres Umfeldes zurückzuführen sind, leider. Sie wirkte auf mich sehr unselbständig und hat sich für meinen Geschmack zu viel gefallen lassen. Hieraus resultierend war die Story in meinen Augen streckenweise zäh. Wäre in dieses Buch auch die Sicht ihres Bruders eingeflochten worden, hätte es vermutlich Abwechslung gegeben. Die Abschnitte über das Leben ihrer jüngeren Schwester haben diesem Buch Pep gegeben. Aufgrund der Abweichungen zum Klappentext und des Storyverlaufes hat das Buch meine Erwartungen nicht erfüllen können, leider. Der historische Hintergrund hätte hier bestimmt noch einiges hergeben können.
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roxfour

3 Sterne
28.06.2024
Berührender Nachkriegsroman mit einigen Mängeln
Breslau Januar 1944. Die Russen kommen näher und es bleibt nur noch die Flucht, auch für Ruth und ihre Familie. Zurück bleibt die kranke Großmutter und Ilan, Ruths große Liebe. Nach dem Krieg soll in Freiburg ein Neuanfang gelingen. Doch in den Köpfen der Menschen ist der Krieg noch präsent. Ruths Bruder Jo engagiert sich in der Hilfe für displaced people, voller Wut darüber, dass die Täter von damals unbehelligt weiter leben. Die jüngere Schwester Gili beginnt als Schauspielerin zu arbeiten, geht ihren eigenen steinigen Weg und scherrt sich nicht um Konventionen. Ruths Mutter glaubt, dass sie ein neues Leben beginnen kann, wenn sie die Vergangenheit leugnet - ihre jüdischen Wurzeln, den Tod des ältesten Sohnes und das Zurücklassen der eigenen Mutter. Ruth hofft lange auf Ilans Rückkehr zu ihr, aber vergebens. Schließlich heiratet sie den Juwelierssohn Albert. Als sich herausstellt, dass Ruths Schwiegereltern Kriegsgewinnler sind, bekommt die heile Welt Risse. Der Einstieg in Ruths Geschichte ist sehr emotional. Ihre Liebe zu Ilan und die erzwungene Trennung wird in sehr bewegenden Bildern geschildert. Ich konnte den Schmerz gut nachempfinden. Auch die Schwierigkeiten des Neustarts in Freiburg waren realistisch dargestellt und die verschiedenen Bewältigungsstrategien nachvollziehbar. Jo war zurecht wütend, weil es den Opfern des Krieges oft schlechter ging als den Tätern, die ihr altes Leben wieder aufnehmen konnten und einfach nur vergessen wollten. Gili will ihre Jugend nachholen , frei von Zwängen sein und den Krieg hinter sich lassen. Ruth wartet lange vergeblich auf Ilan. Dass sie dann einen anderen heiratet, habe ich gut nachempfinden können. was mich gestört hat, war die Haltung von Ruths Mutter, die weiterhin ihr jüdisches Erbe leugnet. Bis zu diesem Punkt konnte mich der Roman fesseln. Die weiteren Geschehnisse nach Ruths Heirat waren für mich oft unrealistisch. Nichts gestaltet sich in dieser Ehe ,wie erhofft . Ruth lässt sich treiben, wird nicht selbst aktiv. Die Familie wird angefeindet wegen der Umtriebe während des Krieges. Ruth bleibt passiv. Dann stirbt Ruths Mutter und Jo ist verschwunden. Und plötzlich nimmt Ruth ihr Schicksal selbst in die Hand. Auch das lässt sich noch mit gutem Willen erklären. Was mich nicht überzeugen konnte, war die geradezu märchenhafte Lösung aller Probleme. Das passte für mich nicht zu den vorher glaubwürdig dargestellten Charakteren. Trotzdem bietet der Roman gute Unterhaltung mit großen Emotionen. Und Ruth hatte sich auf jeden Fall ein Happyend verdient.
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Leseigel

4 Sterne
28.06.2024
Ein fesselnder Blick in die Nachkriegszeit: Spannung, Liebe, Hoffnung
Das Buch ist ein Einblick in dem Leben einer jungen Frau die in Breslau wohnte und die mit Ihrer Familie nach Freiburg flieht. Sie hinterlässt seine Freunde und seine große Liebe um nach Freiburg mit ihrer Familie zu kehren. Der Vater schafft falsche Pässe und die kommen nach Freiburg. Dort wird das Leben besser aber trotzdem bleiben die innere Kämpfe der Charaktere bestehend. Von der Handlung her, und von dem Erzählstil würde ich dieses Buch als ein klar 4 Sterne Buch bewerten, da es schwere Themen behandelt: das Leben an einem fremden Ort, eine hintergelassene Liebe, das real betrachtete Leben und die Reale Charaktere. Das Schreibstil ist zu bemerken und sehr fließen und passend zu dem Romantyp. Das hat mir im allgemeinen sehr gut gefallen. Deer Schreibstil ist deskriptiv, fließend und der beschriebenen Epoche spezifisch und angepasst. Immer wird es beschrieben, das innere Leben und die mögliche Dialoge sogar werden erzählt. Das führt zu einem schwer wiegendes Stil, auch wenn das nicht klappt, kann man sagen, dass das die Vorstellung des Autors war. Das war auch der Grund, warum ich das Buch so viel auch bewertet habe. Die Charaktere im Buch sind glaubwürdig und gut entwickelt. Die sind Flüchtlinge, haben Ihre Heimat verlassen und sind gezwungen, sich in einem neuen Umgebung zurechtzufinden. In dem neuen Land, sind Sie mit Identitätsverlust und fast Fremdenfeindlichkeit. Das Hauptthema dieses Romans ist die Suche nach Identität und Sinn nach dem Krieg. Die Zielgruppe sind Literaturinteressierte und die Generationen nach dem Krieg, die gesellschaftskritische Leser die gerne diese damalige gesellschaftliche Probleme erkünden und reflektieren. So wie in anderen Romane dergleichen Art, geht es auch hier um eine Art des Trennens, hier geht es um eine Spaltung von der alten Heimat. Als Fazit, können wir sagen, dass die Protagonisten nicht unbedingt traumatisiert sind, sondern, dass die sich in einer völlig veränderten Welt zurechtfinden müssen.
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Ancax

3 Sterne
28.06.2024
Beklemmend erlebte deutsche Zeitgeschichte
Das Leben, das uns bleibt Das Buch startet in Breslau im Januar 1945. Die junge Ruth muss ihre Heimat, ihren Vater, ihre jüdische Großmutter und ihre große Liebe Ilan zurück lassen, um vor den einmarschierenden Russen zu fliehen. Als Pfand für Ilans Überleben überreicht ihm Ilan einen Armreif aus dem Familienbesitz. Ruth landet schließlich in Freiburg und lernt Albert, Spross einer Juweliersfamilie, kennen. Ruth kann die Vergangenheit nicht hinter sich lassen und wird immer wieder von ihr eingeholt. Auch der Schmuck zieht sich wie ein rotes Band durch ihr Leben und im Laufe der Handlung durchmischt und verbindet sich alles miteinander. Das Cover finde ich unheimlich schön. Mir gefällt die Farbkombinationen aus dem kräftigen Grün und dem edlen Gold in Kombination mit der ausdrucksstarken Frau. Geschrieben wurde das Buch von Tanja Steinlechner, die schon „Die Tänzerin vom Moulin Rouge“ geschrieben hat. Dies ist das erste Buch, das ich von ihr lese. Die Kapitel sind teilweise recht lang, aber immer wieder durch Absätze unterbrochen. Somit konnte ich, auch wenn ich kein ganzes Kapitel auf einmal geschafft habe, gut unterbrechen. Das Buch spielt zur Zeit direkt nach Ende des zweiten Weltkrieges. Die Autorin schaffte es, die Stimmung dieser Zeit exzellent einzufangen. Gerade im ersten Drittel konnte ich die Beklemmung, das Gefühl von Schuld, die Heimatlosigkeit, das Trudeln zwischen Vergangenheit und Zukunft mit Händen greifen. Die Charaktere sind interessant angelegt, hätten aber meiner Meinung nach noch liebevoller ausgestaltet werden können. Der Schreibstil ist auf der einen Seite sehr eindrücklich, dann aber wieder sehr langatmig, aber dennoch sprunghaft. Teilweise konnte ich mit den Gefühlen und Handlungen nicht vollständig mitgehen, irgendwie war es teilweise abgehackt. Fazit: Ich habe noch nie ein Buch gelesen, das mich die Zeit nach dem zweiten Weltkrieg mit allen Gefühlen und Facetten so ausdrucksstark miterleben und erleiden hat lassen. Leider konnte ich die Handlung nicht immer nachvollziehen und die Personen nicht zu 100 Prozent in mein Herz schließen.
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Jessaja

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