Das Leben, das uns bleibt

Die Goldschmiedin Roman

3.78571 Sterne

(14 Bewertungen insgesamt)

1945. Als die Russen vor den Toren Breslaus stehen, flieht die junge Ruth mit ihrer Familie nach Freiburg - mit falschen Pässen, um ihre jüdische Herkunft zu verheimlichen. Ihre große Liebe Ilan muss Ruth schweren Herzens zurücklassen. Vier Jahre später heiratet Ruth in eine bekannte Freiburger Juwelierfamilie ein. Dort begegnet man ihr abweisend und kühl, die Ehe ist unglücklich. Doch Ruth behauptet sich. Sie entdeckt ihr Talent für die Goldschmiedekunst, ihre originellen Entwürfe sind in der Freiburger Gesellschaft heißbegehrt. Als bekannt wird, dass das Geschäft durch arisierten Besitz erworben wurde, muss Ruth sich entscheiden. Setzt sie alles aufs Spiel, was sie sich hart erkämpft hat?

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Produktinformationen

Verlag

Lübbe

Format

Buch (Paperback)

Genre

Saga

Seitenanzahl

416 Seiten

Sprache

Deutsch

ISBN

978-3-7857-2846-8

14 Meinungen zu diesem Titel

Rezensionen aus der Lesejury

4 Sterne
24.07.2023
Ein fesselnder Blick in die Nachkriegszeit: Spannung, Liebe, Hoffnung
Das Buch ist ein Einblick in dem Leben einer jungen Frau die in Breslau wohnte und die mit Ihrer Familie nach Freiburg flieht. Sie hinterlässt seine Freunde und seine große Liebe um nach Freiburg mit ihrer Familie zu kehren. Der Vater schafft falsche Pässe und die kommen nach Freiburg. Dort wird das Leben besser aber trotzdem bleiben die innere Kämpfe der Charaktere bestehend. Von der Handlung her, und von dem Erzählstil würde ich dieses Buch als ein klar 4 Sterne Buch bewerten, da es schwere Themen behandelt: das Leben an einem fremden Ort, eine hintergelassene Liebe, das real betrachtete Leben und die Reale Charaktere. Das Schreibstil ist zu bemerken und sehr fließen und passend zu dem Romantyp. Das hat mir im allgemeinen sehr gut gefallen. Deer Schreibstil ist deskriptiv, fließend und der beschriebenen Epoche spezifisch und angepasst. Immer wird es beschrieben, das innere Leben und die mögliche Dialoge sogar werden erzählt. Das führt zu einem schwer wiegendes Stil, auch wenn das nicht klappt, kann man sagen, dass das die Vorstellung des Autors war. Das war auch der Grund, warum ich das Buch so viel auch bewertet habe. Die Charaktere im Buch sind glaubwürdig und gut entwickelt. Die sind Flüchtlinge, haben Ihre Heimat verlassen und sind gezwungen, sich in einem neuen Umgebung zurechtzufinden. In dem neuen Land, sind Sie mit Identitätsverlust und fast Fremdenfeindlichkeit. Das Hauptthema dieses Romans ist die Suche nach Identität und Sinn nach dem Krieg. Die Zielgruppe sind Literaturinteressierte und die Generationen nach dem Krieg, die gesellschaftskritische Leser die gerne diese damalige gesellschaftliche Probleme erkünden und reflektieren. So wie in anderen Romane dergleichen Art, geht es auch hier um eine Art des Trennens, hier geht es um eine Spaltung von der alten Heimat. Als Fazit, können wir sagen, dass die Protagonisten nicht unbedingt traumatisiert sind, sondern, dass die sich in einer völlig veränderten Welt zurechtfinden müssen.
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Ancax

3 Sterne
16.07.2023
Berührender Nachkriegsroman mit einigen Mängeln
Breslau Januar 1944. Die Russen kommen näher und es bleibt nur noch die Flucht, auch für Ruth und ihre Familie. Zurück bleibt die kranke Großmutter und Ilan, Ruths große Liebe. Nach dem Krieg soll in Freiburg ein Neuanfang gelingen. Doch in den Köpfen der Menschen ist der Krieg noch präsent. Ruths Bruder Jo engagiert sich in der Hilfe für displaced people, voller Wut darüber, dass die Täter von damals unbehelligt weiter leben. Die jüngere Schwester Gili beginnt als Schauspielerin zu arbeiten, geht ihren eigenen steinigen Weg und scherrt sich nicht um Konventionen. Ruths Mutter glaubt, dass sie ein neues Leben beginnen kann, wenn sie die Vergangenheit leugnet - ihre jüdischen Wurzeln, den Tod des ältesten Sohnes und das Zurücklassen der eigenen Mutter. Ruth hofft lange auf Ilans Rückkehr zu ihr, aber vergebens. Schließlich heiratet sie den Juwelierssohn Albert. Als sich herausstellt, dass Ruths Schwiegereltern Kriegsgewinnler sind, bekommt die heile Welt Risse. Der Einstieg in Ruths Geschichte ist sehr emotional. Ihre Liebe zu Ilan und die erzwungene Trennung wird in sehr bewegenden Bildern geschildert. Ich konnte den Schmerz gut nachempfinden. Auch die Schwierigkeiten des Neustarts in Freiburg waren realistisch dargestellt und die verschiedenen Bewältigungsstrategien nachvollziehbar. Jo war zurecht wütend, weil es den Opfern des Krieges oft schlechter ging als den Tätern, die ihr altes Leben wieder aufnehmen konnten und einfach nur vergessen wollten. Gili will ihre Jugend nachholen , frei von Zwängen sein und den Krieg hinter sich lassen. Ruth wartet lange vergeblich auf Ilan. Dass sie dann einen anderen heiratet, habe ich gut nachempfinden können. was mich gestört hat, war die Haltung von Ruths Mutter, die weiterhin ihr jüdisches Erbe leugnet. Bis zu diesem Punkt konnte mich der Roman fesseln. Die weiteren Geschehnisse nach Ruths Heirat waren für mich oft unrealistisch. Nichts gestaltet sich in dieser Ehe ,wie erhofft . Ruth lässt sich treiben, wird nicht selbst aktiv. Die Familie wird angefeindet wegen der Umtriebe während des Krieges. Ruth bleibt passiv. Dann stirbt Ruths Mutter und Jo ist verschwunden. Und plötzlich nimmt Ruth ihr Schicksal selbst in die Hand. Auch das lässt sich noch mit gutem Willen erklären. Was mich nicht überzeugen konnte, war die geradezu märchenhafte Lösung aller Probleme. Das passte für mich nicht zu den vorher glaubwürdig dargestellten Charakteren. Trotzdem bietet der Roman gute Unterhaltung mit großen Emotionen. Und Ruth hatte sich auf jeden Fall ein Happyend verdient.
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Leseigel

4 Sterne
22.07.2023
Schweigen ist Gold?
Im Januar 1945 begibt sich Ruth gemeinsam mit ihren beiden jüngeren Geschwistern Lili und Jo und der Mutter auf eine gefahrvolle Reise: nur weg aus Breslau und auf nach Deutschland. Nachdem auch dem Vater die Flucht gelungen ist, wird die Familie letztendlich in Freiburg sesshaft. Überschattet wird der Neuanfang jedoch von der Ungewissheit über den Verbleib des ältesten Sohns und Bruders, Harry, der im Zweiten Weltkrieg vermisst wird. Auch das Schicksal der von allen geliebten Großmutter ist ungewiss, da sie ihre Heimatstadt nicht verlassen wollte. Und auch Ilan, die erste und große Liebe Ruths, hat sein Versprechen, sich nach dem Krieg wieder zu finden, bisher nicht eingelöst … Ruth, Lili und Jo – drei sehr unterschiedliche Charaktere, die auf ihre eigene Weise versuchen, in der neuen Heimat Fuß zu fassen, sich einzuleben und mit der schmerzhaften Vergangenheit abzuschließen. Dies gelingt Lili recht gut, Jo dagegen thematisiert zunehmend radikaler die Verbrechen der Nazi an den Juden und distanziert sich immer mehr von seiner Familie. Gibt es doch ein Geheimnis um ihre Herkunft, das sie nicht nur unbeschadet durch die Kriegsjahre geführt hat, sondern auch jetzt, in ihrer neuen Heimat, nicht ans Tageslicht kommen soll: die Großmutter war Jüdin. Diese familiären Wurzeln wurden durch Ruth's Mutter verleugnet und durch ihre Konvertierung zum Christentum praktisch dokumentiert. Die Romanhandlung schildert nur auf wenigen Seiten die letzten Tage in Breslau, um dann mit einem großen Zeitensprung drei Jahre später in Deutschland fortzufahren. Jeder versucht auf seine Weise, sich mit den neuen Lebensverhältnissen nicht nur zu arrangieren, sondern sich auch ein eigenes Leben aufzubauen. Dabei werden die unterschiedlichen Charaktere auf sehr verständliche und überzeugende Weise berücksichtigt und in folgerichtige und realistische persönlich Entwicklungsprozesse umgesetzt. Dies für mich der besondere Reiz der gesamten Romanhandlung, entsteht doch ein sehr interessantes Gesamtbild dieser Familie. Jede Charaktere einzigartig und mit sehr viel Verständnis und Gefühl zum Leben erweckt. Mit Ecken und Kanten, mit Gedanken und Aktionen, die harmonieren und die individuelle persönliche Entwicklung realistisch und überzeugend darstellen. Auch wenn Ruth als Hauptprotagonistin gelten soll, so wird vor allem auch ihren Geschwistern viel Raum gegeben, um sie kennenlernen zu können. Auch die Mutter und deren Beweggründe für ihr Handeln werden sehr empathisch dargestellt, auch wenn es schwerfällt, diese weiterhin bestehende Verneinungstaktik so viele Jahre nach Kriegsende und in ihrer neuen Heimat, Deutschland, zu verstehen bzw. zu akzeptieren.
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ann-marie

4 Sterne
11.07.2023
Das Leben das uns bleibt
Ein Buch, das uns sehr realitätsnah das Leben und die Gefühle der damaligen Heimatvertriebenen aus den Ostgebieten beschreibt. 1945 und die Russen stehen kurz vor Breslau. Ruth und ihre Familie fliehen vor der Invasion. Der Vater hat ihnen falsche Pässe besorgt, damit das Judentum verschleiert wird. Die alte Großmutter weigert sich vehement ihre Heimat zu verlassen. So kommen Ruth, ihre Schwester Gili, ihr jüngerer Bruder Jo und ihre Mutter in einem kleinen Dorf im Westen an und werden bei einer Bauernfamilie einquartiert. Der älteste Sohn Harry befindet sich im Krieg. Nachdem dann auch der Vater nachkommt, beziehen sie eine Wohnung in Freiberg. Während Gili das Leben genießen will, tanzen geht und Schauspielerin werden will, hadert Jo mit seinem Schicksal und kann es nicht verwinden, was Hitler den Juden angetan hat. Ruth ist still und in sich gekehrt, hat sie doch in Breslau ihre große Liebe, einen Juden, der sich in Gartenhäuser verstecken muß, zurückgelassen. Ruth finden eine Anstellung in der Schmuckabteilung des Kaufhauses. Bald lernt sie den Juweliersohn Albert kennen und heiratet ihn. Ruths Mutter ist glücklich, dass ihre Tochter solch eine hervorragende Partie gemacht hat, Die Schwiegereltern lehnen das Flüchtlingsmädel ab. Die Ehe ist nicht glücklich und Ruth bildet sich heimlich zur Goldschmiedin aus. Hier beschreibt die Autorin wunderbar die einzelnen Charaktere der Kinder der Familie. Gili will alles vergessen, Jo will Rache und Ruth trauert ihrer verlorenen Liebe nach. Bis zuletzt hofft sie, wieder nach Breslau zu kommen und nach ihren Lieben zu suchen. Das Buch beeindruckt mich sehr, werden doch sehr genau die Probleme der Heimatvertriebenen beschrieben, deren Sehnsucht nach der alten Heimat, der Kultur, den Speisen und der alten Sprache. Ruth hat ein sehr gutes Wissen über Schmuck und zeigt ihr außerordentliches Verkaufstaltent. Doch in der Juwliersfamilie wird sie nicht glücklich und sie fühlt sich immer noch fremd. Sie schreibt lange und sehnsuchtsvolle Briefe an ihre Freundin Marga, die es nach Berlin verschlagen hat. Die Probleme der Protagonisten werden wirklich sehr gut beschrieben und man fühlt sich beim Lesen mit der Familie verbunden. Der Text geht gut und leicht zu lesen, die Ausdrucksweise ist leicht verständlich und man fühlt sich beim Lesen sehr gut aufgehoben in die Materie und den Problemen. Jedoch am Schluß möchte die Autorin alles zu einem guten Ende zusammenfügen und so lesen sich manche Ereignisse wie Grimms Märchen, zusammengeflickt, unrealitisch, nur um alles zu einem runden Ende zu bringen. Schade, denn die ersten 2/3 des Buches waren ein Genuß, während das letzte Drittel zusammengestöpselt erscheint. Nicht jedes Buch muß zwanghaft mit einem guten Ende abschließen. Das Cover zeigt eine junge Frau mit einem verträumten Blick,
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schlossherrin

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Autorin

Tanja Steinlechner, 1974 in Heilbronn geboren, besuchte die Freiburger Schauspielschule im E-Werk. Sie hat an der Universität Hildesheim Kreatives Schreiben bei Dr. Hanns-JosefOrtheil studiert und war danach als Lektorin und Literaturagentin tätig. In einer Weiterbildung(Master School Berlin) zur Drehbuchautorin entwickelte sie ein Treatment für einen Filmstoff, der im Rahmen des Screenpitch-Wettbewerbes nominiert und im roten Salon der Volksbühne vorgestellt wurde.

Portrait: Tanja Steinlechner

© BARTHOLOT

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