Erwählte der Ewigkeit

In diesem zehnten Teil der Midnight Breed Reihe wird die Geschichte der Krieger und ihrem Kampf gegen Dragos zu Ende erzählt. Sterling Chase steht jetzt im Vordergrund, in den letzten Wochen hat er sich immer mehr an die Blutgier verloren und stand kurz vor der letzten Grenze. Chase war für mich immer schwer einzuschätzen aber genau wie die anderen Krieger habe ich Havard in mein Herz geschlossen und vor allem in diesem Buch mit ihm gelitten. Seine Selbstverachtung kannte keine Grenzen und mir ist immer wieder das Herz gebrochen, wenn er keine Hoffnung mehr kannte. Schon im letzen Band ist er der jungen Tavia das erste Mal begegnet und jetzt sieht man von Anfang an, dass zwischen ihnen eine Verbindung besteht. Ich fand es unglaublich zu erfahren wie Dragos mit dem Ältesten noch rumexperimentiert hat und Tavia ist das Ergebnis. Dieser Aspekt hat mir sehr gut gefallen, weil sie Chase in allen Punkten auf Augenhöhe begegnen kann. Am besten haben mir die Momente gefallen, in denen man sehen konnte, dass die Krieger und ihre Gefährtinnen eine Familie sind. Wie bei dem Weihnachtsbaum, der "Taufe" von Tess und Dantes Baby oder der Schneeballschlacht der jungen Familienmitglieder. Ich fand es schön zu sehen wie Chase zu dieser Familie zurückgefunden hat. Und auch wenn das hier sein Buch ist, habe ich mir irgendwie erhofft, dass es Lucan ist, der diesen Krieg für sie gewinnt. Obwohl ich es schon toll finde, dass sie Dragos als Team besiegt haben.

Nach neun vorherigen Bänden ist es endlich soweit: das Finale in der Schlacht um den Vampirkriegerorden von Lucan Throne gegen den hinterhältigen Dragos steht bevor. Im Mittelpunkt des Buches steht jedoch Sterling Chase. Der Vampirkrieger ist bereits in Band zwei der Reihe zum Orden gestoßen und hat seitdem mit der Blutgier zu kämpfen. Er musste erleben, wie seine bis dahin geglaubte Liebe seines Lebens, Elise, erst seinen Bruder als Gefährten gewählt hat und nachdem dieser im Kampf gefallen ist und Elise Bekanntschaft mit dem Orden gemacht hat sich Hals über Kopf in Tegan verliebt hat. Seitdem er alle Chancen bezüglich Elise über Bord werfen musste, zählt für Chase einzig und allein der blutige Kampf gegen die Rogues und Dragos. Dabei wird er immer unberechenbarer und kann seine eigene Gier nach Blut kaum noch zügeln. So kommt es, dass er sich vom Orden trennt, damit er diese vor sich selbst beschützt. Als der Orden von Dragos in einen Hinterhalt gelockt wird, opfert sich Chase und offenbart sich der bostener Polizei, um die anderen Ordensmitglieder vor der Entdeckung zu bewahren. Damit enden aber auch alle seine Kontakt zum Orden und er ist auf sich alleine gestellt. Unverhofft trifft er bei der Polizei erneut auf die schöne Tavia, die er zunächst für eine normalsterbliche Zivilistin hält. Doch als er beschließt den Kontakt zu ihr aufzunehmen, um Informationen über Dragos und seine Pläne in der Menschenwelt zu erhalten, stellt er fest, dass Tavia alles andere als menschlich ist. Gemeinsam treten sie den Kampf gegen Dragos an, auch, um Tavias wahre Vergangenheit zu erfahren und so bekommt Chase doch noch eine weitere Chance und die Hoffnung die Blutgier zu besiegen. Nachdem solange auf die endgültige Schlacht hingefiebert wurde, fällt diese tatsächlich relativ harmlos aus. Dennoch ist es lesenswert, wie Dragos sich in seinen eigenen Plänen verstrickt und der Orden eine neue Zukunft zwischen Menschen und Vampiren aushandeln kann.

Zum Inhalt: Zum Abschluß ist das Hauptaugenmerk auf den ehemaligen Agenten Chase gelegt, der ganz langsam der Blutgier verfällt und zum Rouge mutiert. Am Ende von Teil 9 hat er den ganzen Orden gefährdet und nur dadurch dass er sich "geopfert" hat, blieb der geheime Bunker unentdeckt. Während der Orden ein neues Quartier einrichtet, muss Chase gegen seine Dämonen kämpfen. Dabei trifft er wieder auf die äußerst attraktive Tavia, die Assistentin von Senator Clarence. Als er ihn vor Dragos warnen will, bemerkt er dass es bereits zu spät ist, denn er ist bereits einer von Dragos Lakain. Chase gelingt schließlich die Flucht aus den menschlichen Behörden und entführt schließlich Tavia um sie vor Dragos zu schützen. Doch dann bekommt Tavia heftige Anfälle und beide finden herausfinden, das Tavias Leben eine einzige Lüge war und das sie in ihr ein dunkles Geheimnis schlummert. Er bringt sie schließlich ins neue Hauptquartier, ehe es dann zum großen Showdown mit Dragos kommt. Meine Meinung Wiedereinmal hat sich das lange Warten gelohnt und mit diesem Teil hat Lara Adrian einen gelungen Abschluß des bisherigen Leitfadens gefunden, ehe wir im nächsten Teil einen Zeitsprung von 20 Jahren erleben und auf eine neue Generation von Stammesvampiren und ihren Problemen stoßen. Mit immer wieder neuen überraschenden und spannenden Wendungen wusste Lara Adrian wieder einmal wie man seine Fans fesseln kann. Und obwohl das Haupaugenmerk auf der Geschichte von Chase und Tavia liegt verliert sie nach wie vor nicht den Leitfaden aus dem Auge. Und auch die bisherigen Protagonisten finden wieder einmal Einzug ins Geschehen. Besonders Lucan bekommt einen großen Teil zugestanden. Fazit: TOP - mit großen Überraschungselementen, mit denen ich nicht gerechnet hätte. Bitte noch viele viele Bücher mehr, Frau Adrian

Lara Adrian – Midnight Breed, 10, Erwählte der Ewigkeit Sterling Chase verfällt immer mehr der Blutgier, nur einen einzigen Schritt ist er noch von der Rogue-Mutation entfernt und seine letzte Aufgabe soll es sein, den Stamm zu retten, weswegen er sich den menschlichen Polizeibehörden nach dem Mord an den Senator, den Dragos zum Lakaien gemacht hat, stellt. Als Chase auf dem Revier ankommt, muss Tavia Fairchild, die Assistentin des Senators, Sterling identifizieren. Noch während der Gegenüberstellung entdeckt er, dass Tavia von weiteren Lakaien bedroht wird, und bricht aus. Tavia, die bei ihrer Tante aufgewachsenen ist und an einer seltenen Krankheit leidet, wird kurzerhand von Chase zur eigenen Sicherheit entführt, und die beiden kommen sich näher. Denn wie sich herausstellt, hat Dragos nicht nur die Jäger erschaffen, Experimente an Stammesgefährtinnen durchgeführt und Gen-1-Krieger gezüchtet, sondern auch noch eine ganz besondere Spezies erschaffen. Dragos plant die ultimative Vernichtung der Menschheit und setzt dafür die Agentur und seine Verbündeten ein... und niemand, nicht einmal Lucan und seine Krieger kann sie jetzt noch aufhalten... Ich habe mich sehr auf die Geschichte von Sterling Chase gefreut, der in den letzten Bänden in einer Abwärtsspirale voller Aggression, Selbsthass und der Blutgier steckte. Ich hatte so gehofft, dass sich der ehemalige Agentur-Mitarbeiter und Krieger wieder fängt, denn es sah lange Zeit nicht gut aus. Trotz der zunehmenden Schwierigkeiten behält er, wenn auch mehr schlecht als recht, die Kontrolle und kämpft dagegen. Als er auf Tavia trifft, fühlt er sich ihrer nicht würdig, nichtsahnend, dass sie noch gar nicht weiß, das sie aus einem Zuchtprogramm von Dragos stammt. Tavia habe ich als eine sympathische, toughe junge Frau kennen lernen können, die sich beschützend vor Chase stellt, aber auch gleichzeitig, obwohl ihr alles genommen wird, woran sie geglaubt hat, nicht daran zerbricht, was Dragos ihr angetan hat. Im Gegenteil, sie sinnt auf Rache und setzt alles daran, Dragos zu vernichten. Die Charaktere sind auch in diesem Band wieder gut ausgearbeitet, wirken lebendig und vielseitig. Aber nicht nur Tavia und Chase stehen im Fokus, sondern das gesamte Team wird nach und nach noch mal präsentiert, fast so, als wäre der zehnte Band der Abschlussband. Aber wir wissen ja, dass da zum Glück noch weitere Bücher nach kommen. Die Geschichte um Dragos findet in diesem Band ihr Ende, aber ich bin mir sicher, dass es auch in den neuen Büchern bösartige und ausgefuchste Endgegner gibt. Das Finale selber war mir ein klein wenig zu schwach, nach all denen Bänden hätte ich doch schon mehr erwartet, dennoch war die Geschichte zu jeder Zeit spannend, temporeich und kurzweilig. Die erotischen Szenen waren angenehm und sinnlich ausgearbeitet, mir gefiel wie Chase trotz seines Verlangens sich um seine Partnerin gekümmert hat. Auch im zehnten Band zeigt Lara Adrian ihren lockeren, flüssigen Schreibstil, der mir gut gefällt. Die Story wird auf mehrere Erzählstränge verteilt und finden am Ende des Bandes alle zusammen. Das "Midnight Breed" Universum wird stetig ausgebaut, die Handlungsorte sind bildlich beschrieben, sodass ich mir alles gut vorstellen konnte. Ich bin wieder einmal begeistert, habe mich gut unterhalten gefühlt, mitgefiebert und mitgelitten, mich mit den Charakteren gefreut und finde es besonders schön, dass das erste Kind im Stamm geboren wurde und weitere folgen werden. Ich freue mich auf die Fortsetzung der Reihe und bin gespannt auf die "jungen" Krieger, die da kommen werden. Auch dieses Cover ist hübsch anzusehen und passt sehr gut in die Reihe. Fazit: Sterling und Tavia konnten mich mit ihrer Geschichte absolut begeistern, auch wenn der Fokus der Story breit gefächert war. 5 Sterne