Mit "Das Licht unserer Herzen" geht nun der dritte Band der "Victorian Rebels" Reihe von Kerrigan Byrne weiter und entführt uns diesmal in die schottischen Highlands, was mir außerordentlich toll gefallen hat und sehr aufregend war!
Philomena hat Furchtbares erlebt, als ihr grausamer Ehemann sie in die Irrenanstalt einlieferte. Mit knapper Not konnte sie entkommen, doch sie muss eine Zuflucht finden, denn Gordon ist auf der Suche nach ihr. Sie versucht ihre Vergangenheit hinter sich zu lassen und erhält die Stelle als Gouvernante in Schottland bei dem "Highlandteufel" Liam MacKenzie.
Der Laird wird nicht umsonst so genannt, denn er ist wegen seiner Taten auf dem Schlachtfeld weitgehend bekannt. Sie hätte nie gedacht, dass sie in dem angsterregenden Liam eine verwandte Seele findet. Sie erkennt den Schmerz hinter seiner finsteren Fassade, er kämpft mit inneren Dämonen, welche niemand sieht. Sie findet die Stärke Liam die Stirn zu bieten, um ihm zu zeigen, dass er nicht der Dämon ist, für den er sich hält. Tag für Tag wächst die Hoffnung, dass die Liebe stärker ist als die Dunkelheit...
Schon im Prolog kann man erkennen, wieso Liam zu solch einem Mann wurde. Er hat Schreckliches erlebt, wurde von dessen Vater auf grausame Weise mental und psychisch misshandelt und versuchte seine Brüder davor zu bewahren. Was man hier erlebt ist grausam und ekelhaft, ich wünschte Liam alles Glück der Welt. Was er daraus machte war, dass er zur Armee ging, wo er noch mehr Gräueltaten beging und miterlebte, was ihn danach zu einem einsamen, harten, kaltherzigen und groben Mann machte. Er glaubt nicht mehr, dass er ein besseres leben verdient, doch versucht er trotzdem für seine Kinder ein guter und gerechter Vater zu sein.
Liam ist ihnen gegenüber gutherzig, doch auch streng, weiß er aber doch manchmal nicht mehr was er tun könnte. Hinter seiner Fassade versteckt sich Schmerz, welcher durch Mena verschwindet und sein Herz leichter macht. Ich habe immer mit ihm mitgelitten und gehofft, dass er den Platz im Leben finden kann.
Mena, Gott, was sie hat durchmachen müssen, da läuft mir ein Schauer über den Rücken und lässt einen fassungslos zurück, man hoffte nur, dass sie irgendwie entkommen kann. Ihr Ehemann von Schuft gehört selbst in so eine Anstalt! Wie kann man dies nur einer so gutherzigen und lieben Person antun? Sie ist jedenfalls mit ihren Nerven am Ende, versucht aus dem Morast zu entkommen und nicht vor jeder Kleinigkeit den Kopf einzuziehen. Ihre Verwandlung innerhalb des Buches ist toll mitanzusehen. Tag für Tag schafft sie es ein wenig mehr ihre Pein hinter sich zu lassen und zeigt, was für eine starke und entschlossene Frau sie doch in Wirklichkeit ist. Sie ist so eine gute und herzliche Frau, welche einem sofort ans Herz geht und mega sympathisch ist, für welche man auch hofft, dass sie alles bekommt, was sie sich erwünscht.
Die Kinder von Liam, Rhianna und Andrew sind auch wirklich interessante Charaktere, man hat sie auch toll miteingegliedert und zeigte, was diejenigen brauchen, was für Wünsche sie haben. Liams Brüder, manche auch Halbbrüder, waren auch recht geheimnisvoll, erfuhren wir doch anfangs immer nur Kleinigkeiten, welche nach und nach aufgedeckt wurden. Einiges führt zu Spannungen, einiges wird gefährlich, doch auch etwas ist echt toll und diesen Part fand ich super.
Die Geschichte nimmt immer weiter ihren Lauf, Gefahr droht auf der Seite gegenüber Liam, doch auch gegen Mena, von unterschiedlichen Seiten. Es hat mir wahnsinnig gut gefallen, wie die beiden Bände zuvor. Ich liebe einfach solche Geschichten und kann nie genug davon bekommen. Diese war auch eine davon. Sie war dramatisch, traurig, emotional, fesselnd, gefährlich, frustrierend und prickelnd. Unterhaltsam, fassungslos, entzückt und aufgeregt wurde man durch die Geschehnisse gelenkt. Für mich eine absolute Leseempfehlung für all jene, welche die Highlands lieben und noch mehr.
Bedanken möchte ich mich noch bei NetGalleyDE und LYX vom Lübbe-Verlag für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars, wobei meine Meinung jedoch in keiner Weise beeinflusst wurde.