„Work Play Love“ ist die Neuauflage des Buches „Be my Girl!“ – ebenfalls bei LYX im Jahr 2017 erschienen – und auch mein erstes Buch der Autorin Ruth Clampett. Die Covergestaltung hat sich eindeutig verbessert, mir gefällt die ganze Aufmachung sehr gut. Ist stylish, modern und schön. Der Schreibstil war ganz gut zu lesen, doch ich brauchte unglaublich lange für das Buch. Ich weiß nicht wieso, doch es zog sich ein wenig für mich. Die Geschichte wird nur aus der Sicht des Zeichners Nathan erzählt, was ich zwar gut finde, doch so für mich Brooke nicht wirklich nachvollziehen konnte. Außerordentlich cool und süß fand ich, dass hier ein paar Sketch Zeichnungen eingebaut wurden und so die Story auflockerten. Ich fand dies richtig toll, wurde zudem auch super überrascht, als ich auf einmal so eine tolle Zeichnung vor mir hatte. Klasse und ein Kompliment an den Zeichner!
Der Zeichner Nathan ist ein richtiger Geek und verliebt in Brooke, seit seinem ersten Arbeitstag bei Sketch Republic. Er kann an nichts anderes denken als an sie, doch weiß er auch, dass Brooke für ihn unerreichbar ist und in einer anderen Liga spielt. Als Brooke aber dahinterkommt, dass der niedliche Nathan in jemanden im Büro verknallt ist, setzt sie alles daran ihn zu verkuppeln und ihm in Liebesdingen auf die Sprünge zu helfen. Nicht ahnend, dass sie diese Person ist!
Wenn man hier in diesem Buch erwartet einen Bad Boy oder Aufreißer zu sehen, da ist er komplett auf den Holzweg. Nathan ist ein Nerd durch und durch und ist ein lieber, sehr unbeholfener, unsicherer Kerl, welcher blöde Erfahrung mit der Liebe gemacht hat. Ich sage das jetzt so, da er einfach Pech hatte mit seiner ersten „Liebe“ und dies sich auf alles andere dann auswirkte. Nathan ist aber ein außerordentlich herzlicher, hilfsbereiter, liebevoller und einfach süßer Typ, den man sofort ins Herz schließt. Dazu äußerst klug, kreativ, loyal und einfach ein guter Mann. Was mich aber etwas störte, war, dass er dann bei Brooke dann so richtig Gas gab und alles raushaute. Das hatte ich nicht erwartet von so einem schüchternen Kerl, was für mich da schon zu schnell ging.
Mit Brooke bin ich nicht ganz so warm geworden. Am Anfang hat sie mir da noch besser gefallen, doch ich finde nicht, dass wir so viel erfahren haben. Für mich war sie nur eine Person, in die sich Nathan verliebte, in einer seltsamen Beziehung zu einem Arbeitskollegen steht. Dafür ist sie aber eine liebe, freundliche, zugängliche, kluge und witzige Frau, die jeder mag. Für die „kleineren Personen“ unter ihr wirkt sie wie jemand, den man nie erreichen kann und sich glücklich schätzen kann, wenn sie mit einem redet und einen registriert. Irgendwie kam sie mir nicht sonderlich aufmerksam vor, denn jeder hat doch bemerkt, dass er auf sie steht. Total enttäuscht hat sie mich aber dann zum Schluss, als sie einfach so über die Gefühle und Entscheidungen anderer hinweg entschieden hat und sich da komplett zurückgezogen hat. Zwar für einen guten Zweck, doch verstanden habe ich das so gar nicht. Nein, das war für mich einfach konfus und da hat sich mir der Sinn nicht ergeben. Keine Ahnung.
Es gibt ein paar Personen, welche öfter vorkommen. Wie Nathans Freunde Danielle, welche ihn auf liebe Art unterstützt, doch man hier zu wenig gesehen hat und was nicht wirklich etwas beiträgt. Dann Nick, welcher Danielle verlassen hat, sich aber eine Zukunft mit ihr wünscht. Eifersüchtig und unentschlossen, doch genauso nett und cool. Dann noch Brookes Freund Arnould. Bitte – wie kann man denn so heißen, aber tut er das wirklich? Nun, dieser ist eine komplette Ar*geige und für nichts zu gebrauchen. Keine Ahnung was Brooke so an ihm fand. Der sorgt auf jedenfall für Zunder und bringt ein wenig Schwung in die Bude. Aber dieser Schwung wird für mich zu unkompliziert und unaufgeregt gelöst. Leider, habe mich doch schon richtig darauf gefreut, dass er eines auf den Kopf kriegt – und zwar so richtig! Nun, das Ende hierbei war nur so lala.
Die Geschichte hätte so richtig Pepp haben können, für mich hat sie sich leider etwas gezogen, wie oben schon erwähnt, brauchte ich ziemlich lange das Buch zu lesen. Nathan war echt herzlich und mein Liebling des Buches, seine Kollegen und Freunde waren echt genial, ihr werdet es zum Schluss hin mitbekommen. Wie Nathan Brooke dazu gebracht hat, dass sie sich in ihn verliebt, ja eine kleine Notlüge gepaart mit einem Missverständnis. Kann man machen, war für mich dann aber ein wenig seltsam, wie sich Brooke auf ihn einlässt.
Die Story war gut und hat mich auch unterhalten, nur war sie mir zu lange, ohne diese Highlights, diesen Pepp und Schwung. Es war einfach eine Geschichte für zwischendurch. Die Zeichnungen mitten im Buch waren Top und echt genial. Toll fand ich auch, dass man hier sozusagen schon ein Insiderwissen über diese Trickfilme bekommen hat, denn der Vater von Ruth Clampett ist Robert Clampett, welcher ein legendärer Trickfilmanimateur war, außerdem leitet die Autorin ihr eigenes Filmstudio. Manchmal fand ich diese Details weit spannender als die Geschichte selbst. Es war jedoch interessant, süß, witzig und herzlich. Ich hatte mir etwas Besseres vorgestellt, trotzdem war es schön zu lesen.
Hiermit möchte ich mich auch noch recht herzlich bei NetGalleyDE und LYX für die Bereitstellungen dieses Rezensionsexemplars bedanken, was meine Meinung jedoch in keinster Weise beeinflusst hat.