Die Reisenden der Nacht

Übersetzt von

Angela Koonen

Roman

3.85714 Sterne

(21 Bewertungen insgesamt)

Vier Frauen, vier Generationen und Entscheidungen, die ein Leben prägen - und retten

Was, wenn mein Kind nur dann leben kann, wenn ich es weggebe? Die junge Schriftstellerin Ally steht vor genau dieser Frage. Ihre Tochter Lilith ist hochintelligent, doch Hitlers Rassenideologie spricht Mischlingskindern wie ihr jegliches Existenzrecht ab. Schweren Herzens schickt Ally sie mit einem jüdischen Ehepaar ins sichere Kuba, während sie selbst zurückbleibt.

Jahre später steht Lilith auf Kuba vor derselben Entscheidung, denn ihr Mann Martin wird von den Männern Fidel Castros verfolgt und getötet. Auch sie sieht sich gezwungen, ihre Tochter, Nadine, in Sicherheit zu bringen. Lange herrscht Schweigen - bis Nadines Tochter Luna es wagt, sich auf die Suche nach ihren Wurzeln zu machen. Was sie über die Geschichte ihrer Familie erfährt, bewegt sie zutiefst ...

Ein besonderer Roman von eindringlicher Intensität, der lange im Gedächtnis bleibt

22,00 €

Alle Preise inkl. 7% gesetzl. Mehrwertsteuer zzgl. Versandkosten und ggf. Nachnahmegebühren, wenn nicht anders angegeben.

Lieferungszeitraum: Sofort lieferbar

Produktinformationen

Verlag

Lübbe

Format

Buch (Hardcover)

Genre

Literarische Unterhaltung

Seitenanzahl

416 Seiten

Sprache

Deutsch

ISBN

978-3-7857-2844-4

Pressestimmen

Ein aufwühlendes Werk.
TV Star, 23.08.2023
Ein Vier-Generationen-Roman voller Intensität und in Leichtigkeit erzählter Tiefe. Gekonnt verbindet Armando Lucas Correa historische Ereignisse mit der Geschichte einer Familie, in der die Frauen schwere Verluste ertragen müssen. Flüssig geschrieben, aber in seiner Tragik nicht immer einfach zu verkraften, lässt der Roman auch nach der Lektüre nicht los und hallt so noch lange nach.
Carola Krauße-Reim, Belletristik-Couch, 07.2023
Ein Familienroman voller Tragik und Verzweiflung, nüchtern, aber mit großer Intensität erzählt.
Neue Presse, 26.09.2023
Slide 0Slide 1Slide 2

21 Meinungen zu diesem Titel

Rezensionen aus der Lesejury

4 Sterne
28.06.2024
Dunkelheit
Hinter dem wunderschönen Buchcover verbirgt sich eine Geschichte über mehrere Generationen, vier Frauen und ihre Entscheidungen. Ein Leuchtturm im Dunkeln, für mich steht er hier, für die Nacht und die Dunkelheit, für Sicherheit und Orientierung. Frauen, die sich entscheiden müssen, zum Wohle ihrer Töchter. Was mit Ally und ihrer Tochter Lilith beginnt, geht über deren Tochter Nadine bis hin zu Luna. Die Geschichte wiederholt sich, macht deutlich, wie es sich anfühlt "anders" zu sein und sich vor der Gesellschaft verstecken zu müssen. Sie spiegelt die Zeit des 2. Weltkrieges und seine Folgen ebenso wider, wie die Kuba-Revolution. Eine Flucht, die sich über Jahrzehnte hinzieht, die Familie entzweit und deren Kreis sich erst mit der vierten Generation wieder schließt. Am besten gefiel mir der erste Teil über Ally und ihre Tochter, ein Mischlingskind, das vor den Hygienegesetzen der Nazis gerettet wurde. Sehr poetisch, sehr eindrucksvoll, sehr anrührend. Die Zeit in Kuba war interessant, hat mich aber nicht so gefesselt. Der Autor hat lange recherchiert und sehr viel Zeitgeschichte in seinem Roman verarbeitet. Leider kamen dabei die Charaktere im Laufe der Seiten etwas zu kurz, von denen das Buch eigentlich lebt. Sie blieben mir daher etwas fremd. Am Ende der Geschichte kommt sehr viel zusammen, was eher verwirrend und lesehemmend ist. Die Idee zu dieser Geschichte gefällt mir sehr gut, aber es war etwas viel von allem, was leider zu Lasten der handelnden Personen ging. Orts- und Zeitangaben waren sehr hilfreich zu Beginn jedes Kapitels, ebenso wie die Anmerkungen am Ende des Buches.
User Image

ArhReader

5 Sterne
28.06.2024
Traurige Familiengeschichte
Wir lesen die Geschichte der „reinblütigen“ Deutschen Ally Keller, die kurz vor Beginn des Nazi-Regimes ein Kind von dem farbigen Musiker Marcus bekommt. Sie verpasst den Zeitpunkt mit Mann und Kind aus Deutschland zu verschwinden und zieht ihre Tochter Lillith alleine auf. Um Pöbeleien und Übergriffen zu entgehen, geht sie mit dem Kind nur nachts auf die Straße. Trotzdem droht Lillith Zwangssterilisation oder Schlimmeres. Deshalb schickt Ally ihre Tochter mit dem jüdischen Ehepaar Herzog und gefälschten Papieren nach Kuba, wo Lillith aufwächst und ihrerseits eine Tochter bekommt. Nachdem ihr Mann bei den Unruhen wegen der Machtergreifung Castros ums Leben kommt, muss sie ebenfalls eine schwere Entscheidung treffen. Der Schreibstil Correas ist sehr ruhig und sachlich, fast ein bisschen emotionslos, trotzdem hat mich die tragische Geschichte gleich gepackt. Gerade diese Sachlichkeit macht das Unbegreifliche begreifbar, auch wenn es trotzdem schwer ist sich vorzustellen wie man ein Kind quasi in der Nacht großziehen kann. Die Geschehnisse in Deutschland schildert der Autor ebenso eindringlich wie die Ereignisse der Revolution auf Kuba. Hier merkt man die gründliche Recherche. Hilfreich finde ich auch die Erläuterungen zu historischen Ereignissen am Ende des Buches, die mir das Verstehen einiger Abschnitte sehr erleichtert haben. Diese Geschichte hat mich wirklich traurig gemacht, an manchen Stellen musste ich das Buch weglegen, weil mir die Tragik einfach zu viel wurde. Trotzdem hat es mir sehr gut gefallen, denn Geschichten wie diese müssen erzählt und gelesen werden. Ich vergebe aus vollem Herzen fünf Sterne.
User Image

Suedhessin

4.5 Sterne
28.06.2024
Sehr lesenswerter Roman über vier Frauen Generationen hinweg in dunklen Zeiten
Es ist ein Roman, in dem der Autor seine Familiengeschichte in Kuba mit eingearbeitet hat. Um 1930 herum in Nazideutschland beginnt der Roman mit Zwischenspiel der Revolution in Kuba und Schließen des Kreises wiederum im späteren Nachkriegs-Deutschland. Die Zeitspanne geht über vier Frauen-Generationen hinweg, beginnend bei Ally um 1930. Ally bringt ein farbiges Baby- Lilith- zur Welt, das in jener Zeit verächtlich nur als "Rheinlandbastard" bezeichnet wurde. Aufgrund der Rassegesetze ist Lilith nur in der Nacht einigermaßen sicher und sie wird zur Nachteule. Diese Eigenschaft vererbt sie später auch an ihre Nachkommen. Um sie vor den Nazis zu retten schickt Ally Lilith weg nach Kuba. Später wiederholt sich dieses Geschehen mit Lilith und ihrer Tochter Nadine, als es in Kuba wegen der Revolution zu gefährlich für sie wird. "Man rettet das was man liebt!" Erst später als Nadine und vor allem ihre Tochter Luna beginnen, Recherchen zu betreiben, klären sich viele Geschehnisse von damals auf und lose Fäden werden in Rückblenden zusammengefügt. Leider hat der Autor diesen Teil kurz gehalten und ziemlich vollgepackt mit Ereignissen und Erklärungen, was sich nachteilig auf den Roman auswirkt, da die Charaktere schwach und die Geschehnisse ohne Tiefe bleiben. Das hätte ich mir alles ausführlicher gewünscht. Insgesamt wurden im Roman große Geschehnisse verarbeitet. Insbesondere die dunklen Zeiten in Nazideutschland und Kuba hat der Autor sehr eindrücklich erzählt, so dass man sich in diese dunklen Zeiten zurückversetzt fühlte. So ließ sich einiges zwar nicht entschuldigen aber doch nachvollziehen. Sehr gut fand ich die Anmerkungen hinten im Buch. Sie ordnen einige historischen Geschehnisse ein und erläutern sie für den Leser. Man merkt die vierjährige aufwändige Recherchearbeit des Autors und staunt über die lange Liste der Werke, die der Recherche zugrunde gelegen haben. Insgesamt ist es dem Autor gut gelungen, dunkle Geschichte- sei es in Nazideutschland oder Kuba - eindrücklich zu erzählen.
User Image

honigbaerchen

4 Sterne
28.06.2024
Die im Dunkeln leben
Über vier Generationen erstreckt sich der Roman „Die Reisenden der Nacht“ von Armando Lucas Correa. Schon Ally muss ihre Tochter Lilith, einen „Rheinlandbastard“, die die dunkle Haut von ihrem Vater geerbt hat, bei Nacht auf eine Reise ins Unbekannte schicken, um sie vor den Hygienegesetzen der Nazis zu retten. Mit Hilfe eines jüdischen Ehepaares erreicht sie auf der St. Louis Kuba, wo sie bei ihnen aufwächst, sich in einen Mann verliebt und mit ihm eine Tochter bekommt, Nadine. Und zwar genau in der Nacht, als die Kommunisten die Herrschaft über das Land übernehmen und die Anhänger der alten Regierung, wie Lilith Mann, beseitigen. Auch Lilith muss sich von ihrer Tochter trennen, die zu Adoptiveltern kommt. Das Ehepaar zieht sie in New York groß, bis die Frau und Adoptivmutter Nadines als Österreicherin der Verbrechen gegen die Menschlichkeit während des Nazi-Regimes in Deutschland angeklagt wird. Somit schließt sich der Kreis, denn Nadine macht sich mit ihrem Adoptivvater nach Deutschland auf, da er seine Frau in ihrem Prozess unterstützen will. Nadine fasst in Berlin Fuß, studiert, verliebt sich und bekommt eine Tochter, Luna, die vieles von ihrer Urgroßmutter geerbt hat: die Dichtkunst und die Vorliebe für die Dunkelheit. Correa gibt mit seinem Familienroman ein erschütterndes Zeugnis ab über die Grausamkeit der Menschen und des Schicksals, das die Protagonistinnen immer wieder aus ihrem Leben vertreibt und mit schrecklichen Schlägen dafür straft, das sie anders sind, nicht dazu gehören und dafür verfolgt und ausgegrenzt werden. In einer seltsam anmutenden Verbindung von Poesie und der historisch fundierten Schilderung zweier verschiedener Epochen des Unrechts und der Gewalt in Deutschland und Kuba nimmt er den Leser mit auf diese Reise durch die Nacht, die zeigt, dass der Mensch der Geschichte und auch seiner eigenen Lebensgeschichte nicht entkommen kann. Während das Leben Allys in Deutschland sehr surreal wirkt, weil sie quasi nur bei Nacht lebt, um ihre Tochter zu verstecken, wirkt die Lebensphase Liliths in Kuba dagegen solange recht real und lebendig, bis auch sie sich gänzlich in der Finsternis ihres Haus abschottet vom Leben ohne ihre Tochter. Der letzte Teil, Nadines und Lunas Leben in Berlin, wirkt dagegen wieder sehr realitätsnah. Hier stören ein wenig die großen Zeitsprünge, die den Leser immer wieder aus der Kontinuität der Geschichte reißen. Vielleicht will der Autor hier zu viele Erzählfäden zu ihrem Ende und zusammenführen, ohne sich dafür die Zeit zu nehmen. Auch die Art, wie der ein oder andere Faden sein Ende findet, ist im Angesicht des dramatischen Schicksals dieser Familie dann doch mit zu großem Willen zur Harmonie zu Ende gesponnen.
User Image

leseleucht

Weitere Produkte

Armando Lucas Correa

Die verlorene Tochter der Sternbergs

9,99 €

Armando Lucas Correa

Das Erbe der Rosenthals

Gelesen von Laura Maire, Jodie Ahlborn

13,99 €

Slide 0Slide 1

Armando Lucas Correa

Autor

Armando Lucas Correa lebt in Manhattan und arbeitet dort als Herausgeber des wichtigsten Magazins der spanischen Gemeinschaft in den USA, People en Español. Zuvor arbeitete er auf Kuba als Herausgeber eines Kulturmagazins. Für seine journalistischen Arbeiten wurde er bereits mehrfach ausgezeichnet, unter anderem von der National Association of Hispanic Publications und der Society of Professional Journalism. DAS ERBE DER ROSENTHALS ist sein erster Roman.

Portrait: Armando Lucas Correa

© Hector Torres

Melde dich jetzt zu unserem Newsletter an

Deine Vorteile:

  • jeden Monat Informationen zu neuen Produkten

  • exklusive Gewinnspiele & Aktionen

  • immer die aktuellsten Preisaktionen & Schnäppchen

  • kostenlos und jederzeit kündbar

Mir ist bewusst, dass mein(e) Daten/Nutzungsverhalten elektronisch gespeichert und zum Zweck der Verbesserung des Newsletterangebotes ausgewertet und verarbeitet werden und dass ich mich jederzeit abmelden kann. Meine Daten dürfen nicht an Dritte weitergegeben werden. Ich habe die Datenschutzbestimmungen gelesen und stimme diesen zu. *

Produktbild: Die Reisenden der Nacht (9783785728444 )

Die Reisenden der Nacht

22,00 €

inkl. MwSt.