Was wir scheinen

Roman

4.25 Sterne

(8 Bewertungen insgesamt)

Man soll sich selbst nicht in die Karten schauen, sagt Hannah Arendt, aber im Sommer 1975 tut sie es trotzdem. Sie reist ein letztes Mal in das Tessiner Dorf Tegna, um Urlaub zu machen. Im Tessin fliegen ihre Gedanken nach Paris, Berlin, New York und Jerusalem, zurück an den Eichmann-Prozess im Jahr 1961. Die Kontroverse um ihr Buch Eichmann in Jerusalem forderte einen Preis, über den sie nie gesprochen hat. In ihrem letzten Sommer denkt sie an die prägenden Begegnungen ihres Lebens und auch an die Poesie, die wieder zu ihr zurückkehrt.

»Das ist ja das Einzige, was wir fürchten, wenn wir uns vor dem Ende bangen. Nicht den Tod, sondern diese Welt zu verlieren.«

Der Roman einer großen Lebensreise.

Mehr zum Buch und seiner Entstehungsgeschichte finden Sie hier .

10,99 €

inkl. MwSt.

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Produktinformationen

Verlag

Eichborn

Format

eBook (epub)

Genre

Gegenwartsliteratur

Seitenanzahl

569 Seiten

Sprache

Deutsch

ISBN

978-3-7517-0408-3

Pressestimmen

»Als Leser sitzt man mit Hannah Arendt und ihren wechselnden Gesprächspartnern am Tisch und hört ihren Gesprächen zu. Weil diese überaus gescheit und anregend sind und auch den Humor nicht missen lassen, lohnt sich die Lektüre sehr.«
Heribert Prantl im SZ-Newsletter
»Die große Stärke dieses zudem unterhaltsam geschriebenen Romans ist es, dass man Hannah Arendt beim Zweifeln, beim Begreifen, beim Selberdenken eng begleiten darf.«
Jens Uthoff, taz
»Hildegard E. Keller ist mit WAS WIR SCHEINEN das Kunstwerk gelungen, einen Roman über Hannah Arendt zu schreiben, der sich leicht lesen lässt, ohne das Thema auf die leichte Schulter zu nehmen.«
Eva Bachmann, Kulturmagazin Saiten

8 Meinungen zu diesem Titel

Rezensionen aus der Lesejury

5 Sterne
28.06.2024
Großartiger Stil
Die Literaturprofessorin Hildegard E. Keller hat mit „Was wir scheinen“ ihren ersten Roman geschrieben. Sie hat aus dem Leben der Hannah Arendt diesen wunderbaren Roman geschaffen. Mit künstlerischer Freiheit und der Biographie hat sie diese Geschichte gewebt. Der Roman beginnt und Endet 1975 mit einer Zugfahrt. Hannah Arendt fährt nach Tegna im Tessin um diesen Sommer dort zu verleben. In dieser Zeit beginnt sie auf ihr gelebtes Leben zurück zu blicken. Die große Denkerin hat viele bekannte Personen kennen gelernt, an die sie jetzt denkt. Man erfährt von den Männern der Ahrendt und ihrer Flucht über Paris, Spanien nach New York. Sie schreibt ein Buch über den EichmannpIhrozess in Israel, wegen dem sie viel angegangen wird. Ihre Gedanken darüber behält sie meist für sich. Besonders gut gefielen mir die Gedichtsfragmente von Hanah Arendt, die die Autorin gekonnt einstreut. Hildegard Keller gelingt ein gutes Porträt einer eigensinnigen Frau, mit bewundernswertem Stil. Der Roman ist ein starkes Werk.
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Deichgraefin

3 Sterne
28.06.2024
Anspruchsvoll
Zum Inhalt: Im Sommer des Jahres 1975 reist Hannah Arendt von New York in die Schweiz in das Tessiner Dorf Tegna, Sie erinnert sich an die Zeiten in Berlin, Paris, Israel und Rom und nicht zuletzt an den Eichmann-Prozess. Das Buch über den Eichmann-Prozess forderte einen Preis, über den sie nie gesprochen hatte. Meine Meinung: Ich fand das Buch sehr anspruchsvoll und echt schwer zu lesen. Wenn man über Hannah Arendt nicht so sehr viel weiß und ich weiß nicht viel über sie, dann hat man echt Mühe, überhaupt nachvollziehen zu können, worum es gerade geht, wo sie gerade ist. Das machte das Buch echt anstrengend zu lesen. Dennoch hat es einen gewissen Reiz und der liegt für mich tatsächlich im Schreibstil begründet, der gut ist, teilweise sogar sehr gut ist. Mal etwas hart geschrieben, dann wieder mit einer gewissen Leichtigkeit. Das hat mich dann doch bei der Stange gehalten. Fazit: Anspruchsvoll
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brauneye29

5 Sterne
28.06.2024
Literarische Reise durchs 20. Jahrhundert
Im Sommer 1975 reist Hannah Arendt ein letztes Mal von New York in die Schweiz, in das Tessiner Dorf Tegna, umgeben von Wasser und wundervollen Gebirge. Von dort fliegen ihre Gedanken zurück nach Berlin und Paris, New York, Israel und Rom. Und sie erinnert sich an den Eichmann-Prozess im Jahr 1961. Die Kontroverse um ihr Buch Eichmann in Jerusalem forderte einen Preis, über den sie öffentlich nie gesprochen hat. Meinung: Das Werk besticht durch profunde Kenntnisse über das Leben und dem Werk von Hannah Arendt und vermittelt einem wunderbar den besonderen Zeitgeist und die Atmosphäre der zahlreichen Orte, die wir durch den Roman bereisen. Stück um Stück baut die Autorin ein Mosaik zusammen und beleuchtet das faszinierende und berührende Leben von Arendt. Sie verdichtet ihre Geschichte zu einem stimmigen Bild einer Frau – einer der bedeutendsten Denkerinnen des 20. Jahrhunderts, deren Wünsche und Gefühle wir unmittelbar verstehen. Man lernt Arendt von einer ganz anderen Seite kennen, eine Verfechterin des Totalitarismus, die ihr Leben lang für ihre Überzeugungen stark, tapfer und selbstbestimmt kämpfte. Der Roman ermutigt einen dazu das eigene Leben selbst in die Hand zu nehmen und es nicht von anderen Mächten oder Personen bestimmen zu lassen – zu fühlen, handeln und leben wie man will. Dabei gelingt ihr die Verbindung der beiden Handlungssträngen hervorragend. Gekrönt wird dies alles durch einen melodischen und fast schon poetischen Schreibstil, der beeindruckt und einen gefangen nimmt. Fazit: Ein grandioser Roman, der zu einer literarischen Reise durchs 20. Jahrhundert einlädt und behutsam und fundiert Hannah Arendts Leben nachspürt und sie dabei von einer ganz anderen Seite zeigt.
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Duchessofmarvellousbooks

4 Sterne
28.06.2024
Hannah Arendt
Inhalt: # Im Sommer 1975 reist Hannah Arendt ein letztes Mal von New York in die Schweiz, in das Tessiner Dorf Tegna. Von dort fliegen ihre Gedanken zurück nach Berlin und Paris, New York, Israel und Rom. Und sie erinnert sich an den Eichmann-Prozess im Jahr 1961. Die Kontroverse um ihr Buch Eichmann in Jerusalem forderte einen Preis, über den sie öffentlich nie gesprochen hat. Meine Meinung: Dieses Buch ist ein toller biografischer Roman über das Leben von Hannah Arendt. Die Geschichte, die in zwei Handlungssträngen erzählt fesselt einen regelrecht. Im einen Handlungsstrang geht es um die Reise in die Schweiz, der von den Träumen des Eichmann Prozesses begleitet wird. Im zweiten Handlungsstrang geht es um die Flucht in die USA, die dramatischer nicht sein könnte. In beiden Handlungssträngen baut man dank des tollen Schreibstils der Autorin, der sehr detailliert, informativ und interessant ist, eine intensive Beziehung zu der Protagonistin auf. Dadurch kann man auch ihre Gedanken und Handlungen sehr gut nachvollziehen. Einen kleinen Punkt ziehe ich leider aber ab, da mir zeitweise zu viele Personen aufgetaucht sind, die ich leider nicht kannte. Den ein oder anderen habe ich dann gegoogelt und war überrascht, wer alles zum Bekanntenkreis von Hannah Arendt gehört hat. Insgesamt aber ein tolles Werk, das mir sehr viel Freude bereitet hat. Mein Fazit: Klare Leseempfehlung. Gute 4 Sterne.
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dartmaus

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