Der Ozean am Ende der Straße

Übersetzt von

Hannes Riffel

Roman

4.4 Sterne

(5 Bewertungen insgesamt)

Neil Gaimans Meisterwerk jetzt aufwendig illustriert von Elise Hurst

Sussex, England. Ein Mann kehrt in seinen Heimatort zurück. Wie durch Magie zieht es ihn zu der Farm am Ende der Straße. Dort ist ihm damals ein bemerkenswertes Mädchen begegnet: Lettie Hempstock. Der Mann hat seit Jahrzehnten nicht mehr an sie gedacht. Doch nun, als er an dem Teich sitzt, der angeblich ein Ozean sein soll, kehren die Erinnerungen wieder zurück. Erinnerungen an eine Welt, in der Menschen nichts zu suchen haben. Und in der etwas Böses lauert, das seine Finger nach ihm ausstreckt ...

Ausgezeichnet mit dem LOCUS AWARD und BRITISH NATIONAL BOOK AWARD als bester Roman des Jahres

25,00 €

inkl. MwSt.

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Produktinformationen

Verlag

Eichborn

Format

Buch (Hardcover)

Genre

Fantasy Bücher

Seitenanzahl

336 Seiten

Sprache

Deutsch

ISBN

978-3-8479-0071-9

Pressestimmen

Ich habe dieses Jahr nichts mit größerer Begeisterung gelesen!
DANIEL KEHLMANN

5 Meinungen zu diesem Titel

Rezensionen aus der Lesejury

4 Sterne
28.06.2024
Fantastisch
Absolut fantastischer Schreibstil, so feinfühlig und tiefgründig. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Interessante Thematik, was Kinder sehen und Erwachsene nicht, brilliant verstrickt in eine Fantasy Geschichte.
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bookaretherealmagic

4 Sterne
28.06.2024
Magisch, mystisch
Der Ich-Erzähler kehrt als erwachsener Mann in sein Heimatdort zurück für eine Beerdigung. Vor dem Leichenschmaus bei seiner Schwester fährt er zu seinem alten Wohnhaus und findet dann einen Pfad, den er lange nicht mehr betreten hat. So gelangt er zur Hempstock Farm, wo damals seine Freundin Lettie wohnte. Vorneweg, das Buchcover und auch die Innenillustrationen sind einfach ganz toll. Mir gefällt es besonders, weil die Illustratorin durch diesen Zeichenstil, der wenig verrät und alles im Schatten lässt die Geschichte noch mehr hervorhebt. Und genau das trifft es wohl am besten, denn die Geschichte von Neil Gaiman bleibt für mich im Schatten. Es ist kein einfaches Buch, denn um ehrlich zu sein konnte ich nicht immer allem ganz klar folgen. Wo ordne ich diese Geschichte ein? Ist es ein Märchen für Erwachsene und ich muss alles so magisch und mysteriös hinnehmen, ohne es groß in Frage zu stellen? Oder steckt doch mehr dahinter, wie ich an einigen Stellen vermutet habe? Für mich ist es eine Erzählung über das Erwachsen werden und was man alles dabei zurücklassen kann. Freundschaften, Fantasie, einfach das unbeschwerte Leben. Wobei unbeschwert sind die Ereignisse für den Protagonisten und Lettie auf keinen Fall. Aber die Abenteuer, die die beiden erleben kamen mir manchmal real vor und dann hatte ich doch das Gefühl, dass die überbordende Fantasie der beiden die Ungeheuer hervorrufen. Ich habe das Buch zusammen mit Tina von Buchpfote im BuddyRead gelesen und auch sie konnte das Buch nicht ganz erfassen. Die Sprache ist sehr malerisch und meiner Meinung nach sprüht sie nur so vor Metaphern, aber dann wiederum habe ich mich gefragt wofür stehen denn die Metaphern? Und gibt es dann überhaupt welche, wenn ich nicht verstehe, wofür sie stehen? :D Der Ich-Erzähler bleibt genauso im Schatten wie die Geschichte und die Bilder, er hat im ganzen Buch keinen Namen und kann sich an alles nur vage erinnern, bzw. kommt die Erinnerung erst wieder als er in sein Heimatdorf zurückkehrt. Da seine Kindheit nicht von positiven Aspekten geprägt ist, ist das durchaus möglich. Zum Beispiel ist seine Mutter kaum anwesend, sein Vater manchmal sehr gewalttätig und viele Freund*innen schien er auch nicht gehabt zu haben. Und trotzdem ist er nicht traurig, darüber und findet einen Weg all dem zu entfliehen, indem er Bücher liest. Was seine große Fantasie erklären könnte. Als er Lettie kennenlernt, die älter ist und mehr über die Welt weiß als er, fühlt er sich bei ihr und ihrer Familie geborgen. Sie kümmern sich um ihn. Lettie ist stark und ein schöner Charakter, die dem Erzähler Mut gibt und ihm hilft das Böse zu bezwingen. Ich habe so einiges geschrieben zu dem Buch und doch weiß ich immer noch nicht wie ich die Story fassen soll. Auch das Ende lässt mich etwas ratlos zurück, denn die Rätsel bleiben auch hier das was sie sein sollen, unlösbar. Mein Fazit: Eine wirklich wunderschöne Ausgabe mit wahnsinnig tollen Illustrationen von Elise Hurst. Allerdings bleibt die Geschichte für mich etwas im Dunkeln und ich weiß nicht genau, wo ich sie einordnen soll. Das mystische, märchenhafte hat mir gut gefallen, aber dass ich für mich keinen richtigen Schluss am Ende aus dem gelesenen ziehen kann, verwirrt mich doch sehr. Ich denke, hier muss man sich sein eigenes Bild machen und das Buch lesen.
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kleine_welle

4 Sterne
28.06.2024
Von einem Jungen und einem Mädchen, die an das Wundersame glaubten
Für eine Beerdigung kehrt ein Mann in ›Der Ozean am Ende der Straße‹ an den Ort seiner Kindheit zurück. Nicht nur mit seinem Elternhaus verbindet er viele Erinnerungen, auch mit der Farm, auf der Lettie Hempstock lebte und dem Teich – der für sie ein Ozean war. Doch die Erlebnisse in seiner Kindheit sind nur auf den ersten Blick jene, die viele Kinder teilen. Abenteuer im Wald, Geheimnisse mit neuen Freunden, Streit mit Eltern und Gehorsam. Ängste, Ungehorsam und der Wunsch, von den Eltern geliebt und beschützt zu werden. Einen Toten in einem Auto zu entdecken ist hingegen ein Erlebnis, das zum Glück nicht alle Kinder teilen. Ebenso wenig das Geschöpf, das sie im Wald erwartet und so seinen Weg in das Zuhause des Mannes findet, denn kurz danach wird eine attraktive Frau als Kindermädchen für den Jungen und seine Schwester eingestellt. Doch bald schon ist sie mehr als nur ein Kindermädchen. »Hier war ich doch schon einmal gewesen, oder, vor langer Zeit? Eigentlich war ich mir sicher. Kindheitserinnerungen liegen manchmal unter den Dingen verborgen, die später passiert sind, wie Spielzeug, das vergessen auf dem Boden eines Kleiderschranks liegt, aber nie ganz verloren ist.« Sein Vater beginnt mit ihr eine Affäre. Nur der Junge scheint wahrzunehmen, dass etwas mit der attraktiven Frau nicht stimmt, die ihn davon abhalten will, das Haus zu verlassen. Auch, wenn sie seinem Vater dafür Lügen erzählen muss. Der Junge will nichts mehr, als die Frau loswerden und mit Lettie sprechen, die ihm als einzige helfen kann. »Ich fragte mich, warum sie alle Hempstock hießen, diese Frauen, aber ich fragte nicht danach, ebenso wenig wie ich mich getraute zu fragen, woher sie wussten, was in dem Abschiedsbrief stand oder was der Opalschürfer gedacht hatte, als er gestorben war. Sie redeten darüber, als wäre das alles völlig normal.« Die magische und phantastische Wahrnehmung des Jungen vermischt sich mit den Erlebnissen seiner Kindheit. Während in seinem Elternhaus niemand wahrzunehmen scheint, was im Ort geschieht, weiß Letties Familie mehr. Magie scheint in dem Haus zu pulsieren. Der Glaube an Dinge, die für andere nur Aberglaube oder unvorstellbar sind. Doch wie soll es einem Kind gelingen, das Geschöpf aus seinem Haus zu vertreiben und seine Familie vor ihm zu beschützen? Und welche Ängste ist im Stande, dafür auszustehen? »Während wir altern, werden wir zu unseren Eltern; wenn man lange genug lebt, sieht man die Gesichter seiner Jugend wieder. Ich erinnerte mich an Mrs. Hempstock, Letties Mutter, als eine stämmige Frau. Diese Frau war dürr und zierlich.« Neil Gaiman gelingt es in ›Der Ozean am Ende der Straße‹ eine Geschichte zu schreiben, die sowohl den Zauber des Kindseins einfängt als auch dem Wunderbaren und Magischen einen festen Platz einräumt. Das Buch ist wundervoll von Elise Hurst illustriert, sodass die Buchseiten auf mehrere Arten zugleich zum Leben erwachen. Zugleich wird das Kindsein ernstgenommen wie selten in einer Geschichte. Und während der Junge mit all den Einschränkungen seiner Kindheit kämpfen muss, ist er in anderen Bereichen doch viel freier als es zum Beispiel sein Vater zu sein scheint. Wem ›Der Ozean am Ende der Straße‹ gefallen hat, sollte einen Blick auf Gaimans andere Werke werfen wie ›Nordische Mythen und Sagen‹. ›Der Ozean am Ende der Straße‹ ist ein wunderschönes, teils düsteres Buch über das Kindsein, das Wundersame, Familie und dem Kampf, die eigenen Ängste zu überwinden. Als großer Neil Gaiman-Fan musste ich das Buch natürlich lesen und die wunderschön illustrierte Ausgabe hat mich definitiv von sich überzeugt.
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LibertineLiteratur

5 Sterne
28.06.2024
Ein wunderschönes Märchen, dass noch einmal das Gefühl der Kindheit mit seinen düsteren Ungetümen zurückbringt.
Beschreibung Ein Trauerfall führt einen Mann zurück in seinen Heimatort in Sussex. Dort fühlt er sich von einer Farm am Ende der Straße magnetisch angezogen. Die Umgebung ist ihm vertraut, genauso wie die alte Dame von der Farm, aber erst als er auf einer Bank am Teich sitzt werden Erinnerungen an seine Kindheit und das außergewöhnliche Mädchen Lettie Hemptstock wieder wach. Lettie nannte den Teich immer Ozean und Stück für Stück erinnert sich der Mann an die düsteren Monster seiner Kindheit… Meine Meinung Neil Gaiman ist für mich zu einem Garanten für phantasievolle und mystische Geschichten avanciert, die mich immer mehr begeistern. »Der Ozean am Ende der Straße« ist eine märchenhafte, aber auch düstere Geschichte über die Kindheit eines namenlosen Protagonisten, welche bereits 2014 in der deutschen Übersetzung publiziert wurde. Die edle Neuauflage des Buchs ist mit stimmungsvollen Tuschezeichnungen von Elise Hurst versehen, welche einen noch tiefer in die Geschichte eintauchen lassen. Gaiman berichtet in seinem Nachwort, dass die Geschichte zunächst nur als Kurzgeschichte geplant war, sich dann aber zu einem Roman auswuchs und genau dieses Gefühl überkommt einen auch beim Lesen, denn die Story greift und umfängt einen mit ihren langen düsteren Armen und entfaltet einen mächtigen Sog, dem ich mich nicht mehr entziehen konnte. »Der Ozean am anderen Ende der Straße« kommt einem Ausflug zurück in eine Zeit gleich, in der man die Welt noch mit ganz anderen Augen betrachtete, denn in der Kindheit sind der Fantasie noch keine Grenzen gesetzt und an jeder Ecke lauert Magisches, Phantastisches, aber auch Monster in der Dunkelheit, in Schränken und unter dem Bett. Diese magische Atmosphäre des Kindseins hat Neil Gaiman in seiner Geschichte eingefangen und für die Ewigkeit verkorkt. Da der Romanheld (als Junge und als Mann) ohne Namen bleibt, macht die Geschichte anonymer und zu einer Art Blaupause für eine beliebige Kindheit mit all ihren Ängsten und Vorstellungen. Die kindliche Wahrnehmung von Mensch und Umwelt ist in dieser Zeit noch fast völlig losgelöst von gesellschaftlichen Normen. Der Junge in Neil Gaimans Geschichte mit seinem sensiblen und introvertierten Charakter, liest lieber zu Hause Bücher als sich Freunde zu suchen und als er dann eines Tages der selbstbewussten Lettie Hempstock begegnet, kommt sie ihm wie ein übernatürliches Wesen vor. Gemeinsam mit Lettie spürt er unheimlichen Mächten nach, die sich schließlich direkt in seiner Familie in Form eines Kindermädchens manifestieren. Während seine Schwester begeistert von der hübschen neuen Nanny ist und seine Eltern keinen Verdacht schöpfen, kann der Junge die wahre Gestalt des Wesens spüren und versucht zusammen mit Lettie das Böse loszuwerden. Weiteres über die Handlung möchte ich an dieser Stelle nicht verraten, denn das liest man doch am besten selbst! Mich konnte Neil Gaiman mit seiner mysteriösen Story über die düstere Fantasiewelt der Kindheit vollkommen verzaubern. Fazit Ein wunderschönes Märchen, dass noch einmal das Gefühl der Kindheit mit seinen düsteren Ungetümen zurückbringt. -------------------------------- © Bellas Wonderworld; Rezension vom 30.05.2021
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FroileinWonder

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Produktbild: Der Ozean am Ende der Straße (9783847900719 )

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