Das Herz aus Eis und Liebe
Autorin: Renée Ahdieh
Seitenzahl: 433
Verlag: ONE
Erschienen: Juni 2019
Genre: Liebe, New Adult
Klappentext:
Nachdem der Schwarze Clan aufgeflogen ist und Okami gefangen genommen wurde, hat Mariko keine Wahl mehr. Sie muss Prinz Raiden und ihrem Bruder nach Inako folgen und sich als Braut des Prinzen den Gefahren und Intrigen stellen, die am Hof auf sie lauern. Von nun an sind Klugheit und Umsicht ihre Waffen. Damit will sie die Ränkeschmiede aufdecken und für Gerechtigkeit sorgen. Doch hinter jedem Geheimnis verbirgt sich ein weiteres. Werden Mariko und Okami aus diesem Lügennetz entkommen?
Meine Meinung:
Es hat einige Zeit gedauert bis mit "Das Herz aus Eis und Liebe" der zweite Band der "Samurai-Dilogie" den Weg in unsere Hände fand. Ich muss ehrlich zugeben, dass ich erstmal mein Gehirn ein wenig zurück spulen musste, um die Kurve zu den Geschehnissen im ersten Teil wiederzufinden. Denn nach all der Zeit und bei der komplexen Welt, die einen hier erwartet, ist man im ersten Moment doch etwas aus der Materie draußen. Aber wenn man den Faden erst einmal wieder gefunden hat, dann stellt sich bald der Aha-Effekt ein.
Die Handlung knüpft nahtlos an den ersten Band der Dilogie an. Diesmal heißt es: auf nach Inako. Der schwarze Clan ist aufgeflogen, Okami ist gefangen und Mariko soll Prinz Raiden heiraten. Natürlich steht außer Frage, dass sie davon alles andere als begeistert ist. Doch man muss ja in allem den Vorteil sehen und die Möglichkeiten nutzen, um eventuell den ein oder anderen Überraschungsmoment nutzen zu können. Das alles ist jedoch gar nicht so einfach, denn die Umstände werden immer problematischer und Mariko weiß bald nicht mehr, was sie noch glauben kann. In Inako scheint niemand der zu sein, der er scheint und es steht die Frage im Raum, wer im Hintergrund eigentlich die Fäden zieht...
Zum Inhalt dieses Buches kann ich eigentlich gar nicht so viel sagen, ohne zu spoilern. Dafür ist das Ganze einfach zu komplex, als dass ich da mit ein paar belanglosen Aussagen um mich werfen könnte.
Ich habe mich, trotz, dass seit dem ersten Band recht viel Zeit vergangen war, darauf gefreut, wieder in die Geschichte einzutauchen. Allerdings muss ich zugeben, dass mir der Einstieg doch etwas schwerfiel. Das lag nicht daran, dass ich nichts mehr aus dem ersten Teil wusste, sondern eher an der Kultur bzw deren Umständen, die in dieser Geschichte vorherrschen. Nachdem Mariko nun am Kaiserhof angekommen ist, wechselt damit logischerweise die gesamte Grundlage. Während wir im ersten Band dem Schwarzen Clan gefolgt sind und ihre Reisen samt Abenteuern begleitet haben, befinden wir uns nun eingekesselt in den Mauern des Herrschers. Und so wie Mariko regelrecht im goldenen Käfig sitzt, so fühlte ich mich beinahe auch als Leser so. In diesem Band geht es einfach mehr um die internen Probleme, die Intrigen und Machtspielchen am Hof. Und das schlägt sich natürlich auch in der Handlung wieder. Ich hatte teilweise wirklich Probleme, dem Ganzen folgen zu können, da natürlich auch viele fremde Begriffe und noch dazu zahlreiche unterschiedliche Charaktere eine Rolle spielen. Das wurde erst zur Mitte des Buches hin irgendwie einfacher.
Was mir sehr gut gefiel war allerdings Marikos Rolle. Ich finde ihre Entwicklung wirklich toll und war beeindruckt, wie sie in diesem Band alles, was da um sie herum geschehen ist und was sie regeln musste, auf ihre ganz eigene Art gelöst hat. Ich mag sie als Protagonistin sehr gerne und finde sie wirklich toll umgesetzt. Auch die Thematik rund um den Schwarzen Clan konnte mich weiterhin begeistern, auch wenn deren Rolle beinahe ein wenig abgeschwächt war. Der überraschendste Charakter in diesem Teil war definitiv Raiden. Hier war ich tatsächlich überrascht über die Ereignisse und ich denke, dem ein oder anderen von euch wird es eventuell genauso gehen.
Während die erste Hälfte des Buches in meinen Augen ein wenig vor sich hindümpelte, so nahm die Geschichte dann wieder richtig an Fahrt auf und ich war gespannt, wie das Ganze ausgehen würde. Die Autorin hat wieder eine sehr schöne Mischung aus Action, Dramatik und Spannung geschaffen und all das verankert in einer für uns fremden Kultur, was ja sowieso einen besonderen Reiz ihrer Bücher ausmacht. Das große Finale kam dann im Hinblick auf den Verlauf der Geschichte relativ flott, so dass ich hier der Meinung war, es hätte hier teilweise etwas mehr Tiefe verdient gehabt. Im Gegensatz zum ersten Teil war ich diesmal nicht zu 100% überzeugt von dem Buch, aber auch nicht unzufrieden, so dass ich dennoch froh bin, hier weitergelesen zu haben.
Fazit:
★★★☆ ☆
Im ersten Teil des Buches hatte ich tatsächlich ziemlich zu kämpfen, aber gegen Ende konnte ich mich dann nicht mehr davon lösen. Für diesen zweiten Band der Dilogie vergebe ich 3 von 5 Sternchen!