Die Perfekten

Romantasy-Dystopie ab 14: Verrat, Flucht und ein Kampf ums Überleben in einer Welt, die von den Gesegneten beherrscht wirdTeil 1 der Reihe "Rain & Lark"Teil 1 der Reihe "Echoes of Ashes and Rain"

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(28 Bewertungen insgesamt)

"Sie ist Rain. Der Regen. Der Neuanfang."


Rain ist ein Ghost. Sie lebt außerhalb des Systems. Seit ihrer Geburt ist sie auf der Flucht vor den Gesegneten, einer perfekten Weiterentwicklung der Menschen, die mit eiserner Hand regieren und das Volk unterdrücken. Rain weigert sich jedoch, sich ein Leben lang zu verstecken, und begeht einen fatalen Fehler. Sie bricht die wichtigste Regel der Ghosts: Vertraue niemandem!

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Produktinformationen

Verlag

ONE

Format

eBook (epub)

Genre

Junge Erwachsene

Seitenanzahl

605 Seiten

Sprache

Deutsch

ISBN

978-3-7325-4831-6

28 Meinungen zu diesem Titel

Rezensionen aus der Lesejury

4.5 Sterne
03.09.2017
"Unwetter haben keine Angst!"
Allgemeines: Titel: Die Perfekten Autor: Caroline Brinkmann Verlag: ONE, Imprint der Bastei Lübbe AG (25. August 2017) Genre: Dystopie ASIN: B071F17NDH ISBN-10: 3846600490 ISBN-13: 978-3846600498 Seitenzahl: 608 Seiten Preis: 18€ (Gebundene Ausgabe) 13,99€ (Kindle-Edition) Inhalt: "Mein Name ist Rain. Ich gehöre zu denen, die man Ghosts nennt. Mit meiner Mutter lebe ich außerhalb des Systems. Wir sind unsichtbar. Über uns allen thronen die Gesegneten. Sie gelten als perfekt. Aber das bin ich auch!" Rain und ihre Mutter Storm sind auf ständiger Flucht vor den Gesegneten, einer perfekten Weiterentwicklung der Menschen, die das Land Hope regieren. Wie für alle Menschen, die aufgrund ihrer Gene in der perfekten Welt keinen Platz haben, ist die einzige Chance zu überleben, dass sie unsichtbar bleiben. Rain missachtet diese Regel und schließt Freundschaft mit dem Jungen Lark. Doch gerade, als sie beginnt, ihn in ihr Herz zu lassen, verrät er sie an die Soldaten der Gesegneten. Eigentlich wäre das ihr sicheres Todesurteil, doch stattdessen erfährt Rain etwas Unglaubliches. Sie ist gar kein Ghost. Sie ist perfekt. Eine Gesegnete. Bewertung: Als ich den Klapptext dieses Buches gelesen habe, wusste ich gleich: das wird gut! Und mein erster Eindruck hat mich nicht getäuscht. Gerade in Zeiten, in denen billige Dystopien, die sich gleichen wie ein Haar dem anderen den Markt überschwemmen, um noch ein kleines bisschen Erfolg vom Dystopien-Hype abzukriegen, bin ich umso begeisterter, wenn ich einmal ein wirklich originelles Beispiel dieses Genres finde, das mich überzeugen kann. Und dieses Buch hat mich überzeugt. Ein wenig wie "Legend" von Marie Lu, ein wenig wie die berühmten "Hunger Games" von Susanne Collins, ein wenig wie "Die rote Königin" von Victoria Aveyard und ganz viel ganz anders. "Sie ist Rain. Der Regen. Der Neuanfang." Das Cover ist sehr hübsch anzusehen und passt sehr gut. Der weiß-pinke Titel ist sehr dominant und füllt die gesamte Größe des Coverbildes aus, dahinter ist das Gesicht eines Mädchens zu sehen. Mit der Kapuze und dem Titel sieht es ein wenig aus, als wolle sie sich verstecken. Die strahlendgrünen Augen sind mit dem Titel die einzigen Farbklecke auf dem sonst grauen Hintergrund. Dass alles so dunkle gehalten ist, passt gut zu den Aschewolken Greys, dem hauptsächlichen Setting, die linke untere Ecke bildet ein Lichtblick, der dann für Aventin stehen könnte. Eigentlich störe ich mich an echten Personen auf Coverbildern, doch dieses Gesicht passt für mich sehr gut zu Rain - mit dem direkten Blick, der den Leser geradewegs anzusehen scheint, der dunklen Kapuze und den stimmigen Körpermerkmalen wird sie gut wiedergegeben. Die gebundene Ausgabe ist außerdem sehr groß und angenehm zu lesen bedruckt und kann mit einem Lesebändchen punkten, das dieselbe Farbe trägt, wie der Titel auf dem Cover. Auch der Klapptext gefällt mir gut - er bringt den Leser zusammen mit der sonstigen Gestaltung schon mal in die düstere Science-Fiction Stimmung über das Schicksal eines Mädchens in der Ungerechtigkeit des Landes Hope. Erster Satz: "An Rains Sechzehntem Geburtstag nahm ihre Mutter sie in den Arm und flüsterte: "Für mich bist du perfekt." Zu Beginn meiner Rezension habe ich gesagt, das Buch sei mal wieder eine gute Dystopie. Mit gut meine ich gut ausgearbeitet, gut nachvollziehbar und vor allem gut rückzubeziehen. Denn was soll eine Dystopie denn eigentlich tun außer zu unterhalten? Ein pessimistischen Zukunftsbildes zeichnen, welches auf bedenkliche Entwicklungen der Gegenwart aufmerksam machen, vor deren Folgen warnen oder auf aktuelle Missstände hinweisen soll. Und das passt hier alles. Neben dem dystopischen Weltbild sind auch Dinge wie technische Neuerungen und Erfindungen gar nicht soweit hergeholt und gut vorstellbar. So wirkt der dargestellte Weltenentwurf greifbar und realistisch. Die Handlung verwirrt, verstört, verzaubert wie die großen Reihen der Dystopien - jedoch ohne diese kopieren zu wollen. Obwohl unsere Wirklichkeit (noch) nicht dem entspricht, was hier beschrieben wird, kann man sich doch zumindest vorstellen, dass wir uns irgendwann dorthin entwickeln könnten – und das ist eine unbehagliche Vorstellung, die genau das erfüllt, was ich mir von einer guten Dystopie erwarte. "Du bist der Regen", flüsterte ihre Mutter. "Die Hoffnung." "Ich bin nichts, nur ein Schatten", flüsterte Rain. "Alles beginnt mit einem Tropfen. Einem Tropfen, dem Milliarden weitere Tropfen folgen." Die ungerechte Welt, die die Autorin hier erschaffen hat, ist diesmal vor allem auf die Gene der Menschen bezogen, nach deren Qualität sie ihren Platz in der Gesellschaft zugewiesen bekommen. Während die herrschenden Gesegneten in Luxus leben und nur die G Einsen auf einen Aufstieg hoffen dürfen, wird den unteren Klassen, den Zweien und Dreien der Zugang zu genug Nahrung, sauberem Trinkwasser, Medikamenten und Bildung versperrt. Schließlich streben die Gesegneten eine Welt an, in der Zweien und Dreien ausgestorben und alle ein perfektes genmaterial vorzuweisen haben. Diese Idee ist evolutionsbiologisch eigentlich sinnvoll und auch gut erklärt, bietet aber vor allem Stoff für viele Diskussionen. Wie kann man Gene nach Qualität unterscheiden? Und ist der gesamte Genpool der Menschheit, die Ausrottung von Krankheiten und der Aufbau einer stabilen, friedlichen Welt nur zu schaffen, in dem "minderwertige Menschen" durch Geringschätzung aussortiert werden, indem sie früher sterben und sie sich nicht fortpflanzen dürfen? „Nicht die Gene machen einen Menschen perfekt, sondern sein Wesen. Vergiss das nicht, mein Herz." In krassem Gegensatz dazu stehen die Gesegneten, die Perfekten Herrscher Aventins. Wunderschöne, gesunde, starke und intelligente Supermenschen, die das Land regieren, gottgleich verehrt werden und im Luxus leben, während die Arbeiter in den ärmeren Zirkeln sich die Lunge verätzen, weil in den Fabriken keine Filteranlagen installiert sind. Und all das in einem Land das „Hope“ heißt – was für eine Ironie! Diese heftigen Unterschiede in der Bevölkerung an sich sind sehr mitreißend erklärt und das Leid, in dem die Menschen leben weckt in jedem Leser seinen Gerechtigkeitssinn. Die Welt ist schlüssig und nicht überquellend mit Details aufgebaut, einige für die erste Handlung unwichtige Infos und Bereiche des Lebens werden einfach weggelassen. Da das Buch in naher Zukunft noch eine Fortsetzung erhalten soll, ist das aber verständlich und zu entschuldigen. "Kennst du den Geist, der sich nachts umhertreibt? Er singt mit dem Regen, wild und verwegen. Er trommelt den Takt, den Takt, den die Freiheit, nur für ihn bereit hat." Super fand ich auch die Darstellung der "alten Zeit", also unserer Gegenwart. Es wird gesagt, dass die Menschen den Planeten ausgesaugt und ausgebeutet haben und sich dann um die letzten Überreste noch bekriegten, was die ganze Erde zerstört hat, auf der anderen Seite berichtet Rain aber auch wehmütig von dieser Vergangenheit und stellt sie sich schön vor. Sie liest Bücher, in denen ein "gewisser Herr Weihnachten" gerne viel Zimt benutzt und wundert sich über die Fantasien der Menschen, die sich Geschichten ausdachten, die sie nicht versteht und wundert sich über den Einfluss des mächtigen Donalds, dessen Name sie überall auf alten Ruinen findet (McDonalds). Die vielen kleine Anspielungen machen das Buch wirklich besonders und lockern und dunkel Atmosphäre etwas auf. "Sie eilte zum Fenster und presste ihre Stirn gegen das Glas. Für einen Moment stellte sie sich vor, wie es wohl wäre, fliegen zu können. Fliegen wie die Menschen mit den Flügeln, die Rose so geliebt hatte. Plötzlich verstand sie, warum sich jemand etwas Derartiges ausdachte. Es war der Wunsch frei zu sin. Frei wie ein Vogel." Dazu trägt auch der Schreibstil seinen Teil bei. Wie bei vielen Jugendbüchern ist er recht schlicht. Besonders aufgefallen ist mir jedoch, dass speziell verkommene Wörter oder Neuheiten wie zum Beispiel das Nutztier "Kaf" (Kreuzung aus Schaf und Kuh) nicht genauer erklärt werden, als wüssten wir Leser automatisch bescheid. Manche Wörter werden einfach wie beiläufig eingestreut und erst viel später oder gar nicht erklärt. Das fand ich wirklich interessant, denn man konnte sich eigentlich immer erschließen, was gemeint war. Einzig der Ausruf "Kallisto", der ständig vorkommt, hat mich dauerhaft verwirrt, bis ich dann darauf gekommen bin, dass er einfach einen Fluch darstellte. Neben diesen Kleinigkeiten vermochte er der flüssige und sehr lebhaft geschriebene Stil, mich durchgängig zu fesseln. Angesichts der 600 Seiten war ich am Anfang etwas skeptisch, doch ich flog irgendwann geradezu durch die Handlung, ohne auf die Seitenzahlen zu sehen und war - schwups - plötzlich am Ende. "Wie jeder von uns hast du nur einen Platz auf dieser Welt gesucht, und du hast ihn in meinem Herzen gefunden." Neben den Genen gibt es noch eine weitere Unterteilung des Landes Hope - geographisch in verschiedene Zirkel. Hier wurde ich dann doch sehr an Panem erinnert, die 'goldene' Hauptstadt Aventin, in der die Reichen, Schönen und Priviligerten wohnen und von dort aus regieren erinnerte mich an das "Kapitol". Die verschiedenen Zirkel, die jeweils für einen bestimmten Bereich zuständig sind und dementsprechend benannt wurden, sind den "Distrikten" sehr ähnlich. Neben landwirtschaftlich geprägten Gebieten wie Green oder Azure, dem reichen Kultursektor Ruby, den Minenzirkeln Pitch, und nicht zuletzt Aventin, der goldene Hauptstadt der Gesegneten und Begabten spielt die Haupthandlung vor allem in dem kleinen Fabrikzirkel Grey, der wie der Name schon verrät grau, trist und trostlos ist. Mit der vom Smog der Maschinen verseuchten Luft, der Asche auf den Straßen, der hungernden Bevölkerung und den vielen krankheitsverbreitenden Werratten ist die Stadt keineswegs ein schöner Ort zum Verweilen, so ist es nicht verwunderlich, dass sich hier die Brutstädte eines Widerstandes bildet. Den zunehmenden Einfluss der Rebellen auf die Einwohner Greys sind wirklich gut dargestellt. So kann man gut mit verfolgen, wie die Unzufriedenheit und Unmut über die Regierung die Menschen in die Arme der Rebellen treibt. Die Rebellen nennen sich Spines, die "Wilden, Freien, Echten und Gerechten", die endlich mehr Gerechtigkeit von der Herrschern aus Aventin fordern und dabei Angst, Schrecken und Tod verbreiten. In dieser Welt zwischen skrupellosen, verzweifelten Rebellen und mächtigen, eiskalten Gesegneten leben die beiden Hauptcharaktere Lark und Rain, die beide etwas anders denken und sich an die Hoffnung klammern, irgendwann aus Grey herauszukommen und in der Gesellschaft aufzusteigen. Doch der Smog und die Verzweiflung zwingen sie zu schrecklichen Taten, die sie in ganz andere Richtungen treiben, als gedacht... eine düstere Geschichte voll Hoffnung, Andersartigkeit, Ungerechtigkeit und einem Kampf um die Freiheit beginnt. "Du erinnerst die Menschen an etwas, das vor langer Zeit verloren ging." "An was?" "An Märchen. Daran, dass das Unmögliche möglich ist. Die Augen von Hope sind auf dich gerichtet. Du bist vom Ghost in den Himmel gestiegen, als wären dir über Nacht Flügel gewachsen. Du bist aus der Asche emporgestiegen, um uns Hoffnung auf ein besseres Leben zu geben. Du bist der Samen, der in den Köpfen und Herzen der Menschen wächst und blüht. Der Samen einer Idee." "Einer Idee?" "Die Idee, dass auch die Ärmsten fliegen können. Bishop presste seine Finger auf sein Herz. "Die Idee, dass sich die Welt ändern kann. Du kannst die Welt ändern!" An seiner Spitze steht die junge Rain. Als rechtlose Ghost, einem nicht registrierten Mensch, der durch die unerlaubte Fortpflanzung von der niederen Klasse entstanden, wird sie gejagt und hat nicht die Erlaubnis zu Existieren. Aus ihrer Perspektive wird berichtet, jedoch bietet die personale Erzählsicht mal eine erfrischende Abwechslung zum ewigen Ich-Erzähler, der bei Jugendbüchern dominiert. Rain ist eine Kämpferin. Eine wirklich sympathische junge Frau, die für ihre Prinzipien einsteht und versucht, das Richtige zu tun. Ihre Mutter Storm, mit der sie sich auch ohne Worte versteht, hat sie zu einer taffen, selbst denkenden und zielstrebigen Frau erzogen, die sich nicht über ihr Leben beschwert, obwohl sie dazu allen Grund hätte. Denn das junge Mädchen hat es nicht leicht, ist es gewohnt nirgends zuhause zu sein, ständig abhauen zu müssen und ein Dasein im Schatten führen zu müssen. Täglich kämpft sie um ihr Überleben im Smog Greys, hat sich dafür ein gesundes Misstrauen fremden Menschen gegenüber angelegt und kennt die Tricks, wie man nicht auffallen kann. Umso schwerer fällt es ihr, sich in der Öffentlichkeit zu zeigen, als herauskommt, dass sie eine Gesegnete ist. Perfekt, wunderschön, von ihrer Mutter entführt und in ein Leben als Schatten gezwungen. Bam! Dieser Schlag ins Gesicht sitzt und ihr Weltbild ist aus den Fugen geraten. Umso beeindruckender ist es, wie sie sich von den geänderten Umständen nicht unterkriegen lässt, sondern weiter für den Frieden kämpft - als Rajana, die verschollene Prinzessin, die aus der Asche aufstieg und so den einfachen Menschen Hoffnung schenkt. Ihre Waffen sind nicht mehr ihre Fäuste und ein Elektroschocker, sie kämpft stattdessen mit Worten, Outfits und Auftritten. Doch der Hass und die Angst sitzen tief in den Herzen der Bürger Hopes. Bald muss sie sich entscheiden, was sie sein will. So lässt sich weitere Gewalt nicht verhindern, und der Krieg macht auch nicht vor den Mauern Aventins Halt. "Ich gebe dir die Möglichkeit, frei zu wählen, was du sein willst. Wild oder gezähmt? Gerecht oder gesegnet? Rain oder Rajana?" Der zweite Protagonist, dessen Sichtweise Rains manchmal abwechselt, ist Lark. Auch wenn der junge Mann eine G1 ist und ein halbwegs sicheres Leben führt, hat er es nicht leicht. Er will es unbedingt zu einem guten Job bringen, damit er mit seiner Familie in Sicherheit außerhalb von den giftigen Dämpfen Greys leben kann und sich die wichtigen Medikamente für seine kleine Schwester Rose - eine kranke G3 - leisten kann. Deshalb wird er Anwärter auf eine Ausbildung zum Sentinal, der Polizei Hopes, die für Recht und Ordnung sorgen soll. Doch seine Geheimnisse bringen ihn in einen Zwiespalt, der ihn fast kaputt macht, denn Schatten aus seiner Vergangenheit haben noch eine Rechnung mit ihm offen, die ihn zu schrecklichen Taten zwingen. Nicht zuletzt, die junge Frau zu verraten, die er gerade kennengelernt hat und die ihn seltsam berührt - Rain. Auch er ist ein sehr starker Charakter, der von seiner Vergangenheit und der Dunkelheit Greys geprägt wurde. Gleichzeitig ist er aber auch ein Familienmensch und kümmert sich um seine kranke Schwester, die er über alles liebt. Für sie begeht er dunkle Deals und macht eine Menge Fehler. Je mehr man Lark kennenlernt, umso besser versteht man sein Denken und Handeln. Er ist motiviert, stark und bereit, alles für die zu tun, die er liebt: Koste es, was es wolle. "Wir sind in der Asche geboren, aber wir werden nicht in ihr sterben, richtig?" "Richtig." Sein Handrücken streifte den ihren, und für einen Moment wagten sie zu träumen. Von Zitronenkuchen. Und einer anderen Welt." Neben den beiden Hauptprotagonisten bezaubern uns noch eine ganze Reihe super gezeichneter Nebencharaktere, die alle einen schönen Teil der Geschichte einnehmen. Mein Liebling ist mit Abstand Rose, die kleine süße Schwester von Lark. Mit ihrer herzlichen, leicht schrägen und unschlagbar positiven Art ist sie einfach liebenswert. Obwohl sie es nicht leicht hat, lässt sie den Kopf nicht hängen und ihre übersprudelnde Fantasie zauberte mir immer wieder ein Lächeln ins Gesicht. Auch Pi, Rains kleine Fuchsmanguste (ähnlich eines Frettchens), ist mir sehr ans Herz gewachsen. Dann ist da noch Storm, die kämpferische und stürmische Mutter Rains, die eine Menge Geheimnisse birgt und immer weiter in den Abgrund zu rutschen scheint, obwohl sie eigentlich nur ihre Tochter beschützen will, ganz im Gegensatz zu Rains - Rajanas - richtigen Eltern Aurelia und Tiberius, die eiskalten, kalkulierenden Gesegneten, denen sie nicht trauen kann. In der neuen Umgebung, die ebenso feindselig erscheint wie die grauen Wüsten ihres Heimatzirkels sind ihr Capman, also ihr Imageberater Bishop und die junge Gesegnete Andromeda ein Lichtblick. Sie helfen ihr, sich in der modernen Luxusgesellschaft zu recht zu finden, doch kann sie sich von der Bequemlichkeit verführen lassen und den beiden wirklich vertrauen…? Wem kann man wirklich glauben? Was ist richtig? Was ist falsch? All diese Fragen habe ich mir immer wieder gestellt, während ich das Buch gelesen habe. Es ist spannend, aufwühlend und nervenzerreißend. Man weiß nie, was als Nächstes geschieht, es ist absolut nicht vorhersehbar und das gefiel mir besonders gut. "Der Regen gibt Hoffnung, mein Herz. Vielleicht gab es Hoffnung. Sie durfte nicht verzweifeln. Sie musste glauben. Unwetter haben keine Angst..." Das Netz um Rain und Lark zieht sich immer weiter zu, die Spannung steigt konstant an und die Handlung gipfelt auf ein Finale zu, als die Bewohner Hopes sich auflehnen. Ein letzter Kampf, der noch einmal alles geben will - es machte mich sprachlos, es machte mich wütend, ich fieberte mit und konnte kaum atmen -, der dann aber leider für meinen Geschmack in zu vielen unübersichtlichen und hektischen Szenen versank. Auch der aller letzte Schluss ging mir etwas zu schnell und lässt viele Handlungsstränge offen ohne einen wirklichen Cliffhanger zu haben. Wegen dieser letzten 30 Seiten habe ich mich entschieden, keine 5 Sterne zu vergeben, sondern ein wenig abzuziehen. Ich freue mich auf jeden Fall riesig auf den nächsten Teil! "Regen und Sturm. Das waren sie. Niemand mochte Unwetter, aber es war ein schöner Gedanke, denn als Unwetter braucht man sich nicht zu fürchten." * Fazit:* Eine mega spannende Dystopie der Extraklasse. Caroline Brinkmann verstört, berührt, fasziniert, bezaubert und begeistert mit diesem Sci-Fi-Auftakt, der nicht nur für Genre-Liebhaber ein literarischer Leckerbissen ist. Meine uneingeschränkte Empfehlung!
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Wordworld_Sophia

5 Sterne
23.04.2018
Nahezu perfekt
Dieses Buch ist erst meine dritte Dystopie, die ich gelesen habe, aber definitiv die beste. Es ist unglaublich interessant in diese Welt einzutauchen, bei der die Gesellschaft in Nummern aufgeteilt wird und über der die Gesegneten stehen, allen voran ein Königspaar, die als perfekt gelten. So perfekt ist diese Welt allerdings nicht, denn die übrigen Menschen, gerade die Zweier und Dreier, leiden unter der Herrschaft. Unter ihnen leben viele Rebellen, die so genannten Spines, die mit allen Mitteln versuchen ihre Ansichten durchzusetzen und die Gesegneten zu zerstören. Rain ist der Hauptcharakter in diesem Buch und sie ist ein so genannter Ghost, der weder zu den Gesegneten noch zu den übrigen Menschen gehört, da sie keine Nummer besitzt. Diese Ghosts werden gefürchtet, da sie angeblich Krankheiten verbreiten. Daher lebt sie mit ihrer Mutter Storm mehr im Verborgenen und freundet sich mit niemanden an, bis Lark und seine Schwester Rose in ihrem Leben auftauchen und auf einmal wird ihr ganzes Leben auf den Kopf gestellt. Plötzlich wird sie vom Ghost zur Hoffnung der Menschen. Doch überall lauern Gefahren und wem kann Rain überhaupt trauen? Diese Geschichte fesselt einen von der ersten Sekunde an. Die Welt ist unglaublich gut beschrieben und man spürt die Unterschiede, die Vorurteile der Menschen, den Hass der Spines auf die Gesegneten und die Ängste, die jeder von ihnen hat. Außerdem zeigt Caroline Brinkmann wunderbar an, wie beeinflussbar die Menschen sind, gerade wenn sie verzweifelt sind oder Angst haben, besonders wenn sie sich auch um geliebte Menschen sorgen. Zudem sieht man, was Hass für gefährliche Auswirkungen haben kann. Im Gegensatz dazu wird aber auch verdeutlicht, wie wichtig Freundschaft und Liebe ist, gerade wenn einer nicht als perfekt gilt. Die Charaktere, die hier vorkommen, sind unglaublich vielseitig. Allen voran Rain, die in der Geschichte verschiedene Wandlung durchmachen muss. Sie ist eine starke Persönlichkeit und glaubt stets an die Menschen, die sie liebt. Sie ist sehr treu und loyal. Ich finde sie als Hauptprotagonistin perfekt, denn auch wenn sie stark ist, zeigt sie dennoch ihre Ängste, ihre Zweifel, was sie sehr menschlich macht. Außerdem hat sie ihren eigenen Kopf und bewertet die Menschen nicht nach ihrem Status, sondern nach ihrem Charakter, was in diesem Buch sehr erfrischend ist. Die weiteren Charaktere, wie Lark, Rose oder auch Morpheus, ergänzen das Buch gut. Jeder hat seine eigene Art und nicht jeder ist so, wie es auf den ersten Blick scheint. Sie alle wachsen einen ans Herz, selbst die anstrengende Daphne, die eigentlich nur geliebt werden möchte. Mein absolutes Highlight ist aber die Fuchsmanguste Cassiopaio, kurz Pi. Das kleine Tierchen ist so unglaublich erheiternd, gerade wenn es mal wieder beleidigt ist. Alles in allem gefällt mir der erste Teil der Dystopie sehr gut und ich kann es kaum erwarten bis der zweite und somit letzte Teil erscheint. Immerhin will ich unbedingt wissen, ob Rain ihrer Aufgabe gewachsen ist und die Hoffnungen aller erfüllen kann.
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Athene1989

4 Sterne
30.08.2017
Frei, wild, echt, gerecht
In einer Welt, in der die Menschen nach Kasten eingeteilt werden, ist nur erlaubt, wer eine Tätowierung mit einem Zahlencode trägt, der jederzeit gescannt werden kann. Rain trägt so einen Code nicht, deshalb ist sie ein Ghost und kann weder zur Schule gehen noch irgendwo arbeiten. Mit ihrer Mutter Storm ist sie immerwährend auf der Flucht. Nie kann sie Freundschaften schließen, ihr einziger Begleiter ist eine Manguste, die auch ihren eigenen Kopf hat. Doch eines Tages trifft sie auf Lark und dessen kleine Schwester Rose und sie bricht alle ihre Regeln - ein fataler Fehler, denn Lark verrät sie. Da ihre Mutter eine Rebellin ist, wird Rain nach Aventin verschleppt, die Welt der Perfekten. Und dort stellt sich heraus, dass sie kein Ghost ist, sondern eine von ihnen - die unmögliche Prinzessin. In Grey, ihrer alten Heimat, überschlagen sich die Ereignisse, Aufstände sind an der Tagesordnung und es liegt jetzt an ihr zu versuchen, Frieden und Gesundheit zu ihnen zu bringen. Es haben schon andere erwähnt, dass es zum Teil an die Hunger Games erinnert, gerade mit den verschiedenen "Distrikten" wie dem "Capitol" Aventin, Coal, Grey, Green, Silver ... Man macht sich auch so seine Gedanken, wie ein Mädchen, das maximal von ihrer sich mit ihr auf der Flucht befindlichen Mutter heimunterrichtet wurde, zu einem so intelligenten und Zusammenhänge erfassenden Menschen werden konnte oder wovon sie überhaupt leben - ab und zu für Brot und Kaffee ein paar Tauschdinge herzugeben, ist mir zu wenig. Woher hatten sie die Sachen, die sie eintauschten, die mussten ja auch erst mal von irgendwas hergestellt werden. Wovon können sie sich die Miete leisten? Aber gut, das Buch sollte unterhalten, nicht die grundsätzlichen Fragen des normalen täglichen Überlebens aufwerfen, auch wenn das schon dystopisch genug ist in einer Welt wie Grey. Gut gefallen hat mir die Einteilung nach Genen, das ist mal etwas, das ich mir durchaus für unsere eigene Zukunft vorstellen könnte, wenn Trump und Co weiterhin regieren. Auch die moralisch aufgeworfenen Fragen, die zum Nachdenken anregen: Ab wann ist man ein Revolutionär, wo beginnt Terrorismus? Oder ist das lediglich eine Interpretation derjenigen, die an der Macht sind? Das Tempo, das anfangs eher schleppend zu spüren war, zog zum Schluss rasant an und es endete auch mit einem Knall - nur um dann wieder ratlos zurückzulassen. Ist es der Auftakt zu einer Reihe oder reicht es, wenn ich mir im Kopf selbst den Rest zusammenreime?
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Archer

4 Sterne
15.04.2018
Unwetter haben keine Angst - Der Kampf der Perfekten!
Die Perfekten bildet den Auftakt einer Dilogie aus der Feder von Caroline Brinkmann. Ehrlich gesagt hatte ich dieses Buch nie so richtig im Blick, fand es interessant, aber nicht ganz so außergewöhnlich auf den ersten Blick. Glücklicherweise habe ich mich dann doch entschlossen einen Blick in die Geschichte zu werfen und ich wurde definitiv nicht enttäuscht. Das Cover finde ich auf den ersten Blick nicht ganz so besonders, mir gefällt es aber trotzdem definitiv. Es ist eben etwas düsterer und ich finde den Blick aus diesen grellen, strahlenden grünen Augen des Mädchens absolut faszinierend. Ich denke zwar, dass die Schrift durchaus hätte etwas besser platziert werden können, aber es fällt definitiv auf. Es hat einen bestimmten Reiz und das Thema einer düsteren Dystopie fängt das Cover gut ein. Rain ist ein Ghost. In dem System der Perfekten hat sie kein Platz und somit wandert sie als Geist durch das Land Hope, welches gegründet wurde um die Menschheit vor den Gefahren der Außenwelt zu schützen. In Hope zählt die Gene, je perfekter die Gene, desto besser ergeht es dir und die Menschen werden mit ihrer Gene gestuft. Doch das ist Rain egal, solange sie mit ihrer Mutter Storm zusammen leben kann. Eines Tages lernt Rain Lark kennen, eine Eins, der jedoch mehr zu verbergen scheint als man zunächst denkt. Und dann wird ihre Mutter entführt und Rain ist verzweifelt. Wäre das nicht genug wird sie genau von dem Jungen an das System verraten, den sie fast als Freund angesehen hat. Aber dann kommt eine unglaubliche Wahrheit heraus: Rain ist perfekt. Eine Gesegnete, die das Privileg hat in der goldenen Stadt Aventin zu leben. Aber wird Rain damit auch vergessen wer sie einmal war? Und was verbirgt sich wirklich hinter den Gesegneten?... Der Schreibstil der Autorin war sehr angenehm, ich bin nur so durch die Seiten geflogen. Eigentlich mag ich es nicht aus der Erzählerperspektive zu lesen, aber trotzdem bin ich hier richtig schnell durchgekommen, trotz der beachtenden Länge des Buches. Caroline Brinkmann erschafft eine erschreckende Zukunft der Menschen, bei denen ihre Gene alles bedeutet. Reichtum und Armut, Macht und Hilfosigkeit. Der Schauplatz erinnert durchaus an Panem und doch ist die Geschichte an sich ganz anders. Es geht nämlich nur darum das System zu stürzen, sondern auch um die Menschen selbst. "Unwetter toben. Unwetter wüten. Unwetter geben niemals auf." - Zitat aus Die Perfekten Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht der beiden Hauptprotagonisten, Rain und Lark. Sie kommen beide aus unterschiedlichen Welten, der Eine eine Eins und damit gut genug um sich aus der Armut zu befreien, die Andere eine Unbekannte, die nichts mit dem System zu tun haben möchte. Doch beide verbindet die Verzweiflung. Denn sowohl Rain als auch Lark werden mit Entscheidungen und Ereignissen konfrontiert, die sie an ihre Grenzen bringen werden. Das Unwetter hat bereits begonnen und bringt die Welt, wie man sie kannte, ins Wanken... Viele haben kritisiert, dass es aus zwei Sichten geschrieben ist und manchmal auch gar nicht so deutlich war, wer gerade was erlebt. Ich persönlich hatte jedoch keinerlei Probleme und finde diese Abwechslung toll. Ich habe sowohl Rain als auch Lark sehr gerne begleitet. Rain ist eine sehr starke Protagonistin, mit der man die beiden Seiten kennenlernen wird und sie und auch Lark müssen sehr viel einstecken. Die Gefühle und die pure Verzweiflung war sehr gut beschrieben. Auch bei Lark, der eigentlich doch nur das Beste für seine Familie will und damit auch Entscheidungen trifft, die fatal für alle sind. Sehr interessante Charaktere, die mich schnell für sich eingenommen haben. Auch die Nebencharaktere sind gut ausbalanciert, ich war immer auf der Hut, denn man lernt schnell, dass man niemals weiß, wem man vertrauen kann. Was mich persönlich sehr überrascht hat, war ja, dass jetzt ohne viel zu spoilern man viele kennenlernt und auch verlieren wird, was ich so gar nicht erwartet habe. Aber es ist schließlich eine wirklich grausame Welt und daher auch leider sehr realistisch. Der Autorin sind die Charaktere gut gelungen, denn es ist nie schwarz und weiß, gut und böse. Auch hier nicht. Fazit: Für mich war es eine sehr spannende Reise, ich fand die Welt total interessant und habe die Panem-Parallelen zwar bemerkt, aber das fand ich nicht sonderlich schlimm, da die Autorin trotzdem viel Eigenes mit reingebracht hat. Rain und Lark sind gewiss anders als Katniss und Peeta und vor allem das Ende war ziemlich schockierend, denn es ist doch ziemlich brutal. Und es macht unglaublich neugierig auf den Folgeband! Die Autorin beschreibt nicht nur die Kluft des Wohlstandes, der einen Kampf auslöst, sondern auch die Gefühle der Menschen, die darunter leiden und dadurch fatale Entscheidungen treffen sehr glaubwürdig. Und vor allem hat mir auch gut gefallen, dass es kaum eine Liebesgeschichte gab, dennoch es super spannend war. Mir hat es sehr gefallen und ich vergebe sehr gute 4!
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MiraxD

Caroline Brinkmann

Autorin

Caroline Brinkmann schreibt seit Jahren erfolgreich Bücher für Jugendliche und junge Erwachsene, die inzwischen auch international eine große Leserschaft gefunden haben. Sie wurde für ihre Geschichten bereits mehrfach ausgezeichnet. Aktuell ist Brinkmann in Deutschland und New York zu Hause. Sie schreibt von überall aus, nur nicht vom Schreibtisch. In den sozialen Medien tauscht sie sich am liebsten mit ihren Leser*innen über ihre Projekte aus.

Portrait: Caroline Brinkmann

© Caroline Brinkmann

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Produktbild: Die Perfekten (9783732548316 )

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