Inhaltserzählung und Prolog:
Hast du schon mal darüber nachgedacht, was mit all den Buchstaben, den vielen Tausenden von Wörtern geschieht, die wir am Computer erst in die Tastatur hämmern, nur um sie einen Augenblick später wieder zu löschen? Weil sie uns unsinnig erscheinen, weil uns etwas Besseres einfällt, warum auch immer.
Du findest, nach diesen gelöschten Wörtern zu fragen ist merkwürdig? Du glaubst, die Antwort liegt auf der Hand: nämlich, dass die Wörter dann einfach verschwunden sind? Weg? Nicht mehr existent? Du glaubst tatsächlich, diese Wörter besäßen keine Macht mehr? Sie könnten nichts ausrichten? Weder etwas Gutes, das uns hilft und uns beschützt, noch etwas abgrundtief Böses, das nichts anderes will, als uns alle zu zerstören?
Weißt du, genau das habe ich früher auch gedacht …
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Autorin*:
Mary E. Garner träumte sich schon immer gern in die Welten ihrer Lieblingsbücher. Bevorzugt jene, die in ihrem geliebten England spielen. Ihrer persönlichen Leidenschaft zur großen Insel und deren literarischen Figuren entsprang die Idee zu Das Buch der gelöschten Wörter, in das sie nun auch ihre Leserschaft in entführt.
Sprecherin:
Seit ihrem Schauspielstudium ist Ann Vielhaben vor allem als Synchronsprecherin und für Hörbuchproduktionen verschiedener Verlage im Einsatz. Sie liebt es, sich in die unterschiedlichsten Charaktere zu versetzen und Figuren zu gestalten. Man kennt Ann u.a. als die deutsche Stimme von Deborah Ann Woll („Escape Room“, „Daredevil“, „Punisher“ und „True Blood“).
Bewertung:
Das Cover ist natürlich fantasievoll gestaltet. Beim Buch hätte ich gedacht, dass dort bei den Kapiteln etwas dabei als Verzierung ist, das Nichts passt nicht zum Rest. Gut, dass ich das Buch dazu habe. Hier wird der Prolog nicht deklariert, sodass ich keine Ahnung hätte, dass es ein Prolog ist. Die Sprecherin macht auch keine große Pause dazwischen.
Hope könnte sympathischer sein. Echt nett, die alte Dame im Buchladen gedanklich als vertrocknete Jungfer zu bezeichnen. Macht sie direkt sympathischer. Sagt, die Frau sei unfreundlich, ja aber selbst schlimmer sein. Sowas geht bei mir direkt auf Abwehrhaltung. Wie alt ist sie eigentlich? Sie wirkt wie eine junge Erwachsene. Nach einem Drittel erfährt man ungenau, dass Hope Anfang 40 ist. Das wird nicht genau gesagt, nur generell für die Partnersuche allgemein auf alle Menschen bezogen. Sehr hilfreich.
Ich bin verwirrt gewesen (fast die ganze Zeit), weil Hope beide Männer Rufus nennt ... Total undurchschaubar: wer von den beiden ist nun als Rufus gekennzeichnet? Zu Beginn wird der richtig aufgeführt, aber dann werden beide so genannt. Und dann nur noch einer, aber welcher der beiden? Erst war es der aus der Fantasiewelt, dann ist es der von der Partnervermittlung. Bei fast der Hälfte des Werkes kam für mich erst klar raus, wer nun der echte Rufus ist - Boah, das hätte die Autorin echt differenzierter schreiben können 🙄😒
Lenz und Rufus sind Brüder. Dieser Kevin/Kaven ist auch Rufus Bruder und somit Lenz Bruder? Okay ... Also sind Lenz und Rufus doch keine Brüder, und nur Kennen und Rufus. Oh Mann, mir wird schwindelig ...
Und dieser Pfleger Mick will nach meiner Erfahrung und auch die Art der Sprecherstimme mitteilen, dass er ein Date mit Hope will. Die checkt das nicht. Später sagt er, er habe jemanden kennengelernt, die Hope klargemacht hätte - hä?? Und das wird auch nicht aufgelöst, vielleicht in Band 2? Aber sehr kurios, das kommt so überraschend und ist so belanglos ...
Die Auflösung, wer der Verräter unter ihnen ist, ist von Hope aus den Haaren herbeigezogen. Wie kommt sie plötzlich ohne jeglicher Hinweise auf diesen Gedanken? Auch wieder für mich unverständlich.
Ätzend, die letzten zwei Minuten sind fesselnd, und da will ich Band 2 hören, das kommt aber erst am 12. Juli. 🙄 Und lesen will ich das nicht. Nicht nach diesem komischen Band. Und das war vor 12 Tagen!
Die generelle Sprechpause der Sprecherin (bis auf den Prolog) fällt manchmal sehr auf. Und bei einem Mal sogar mitten im Dialog. Hier hätte sie wenigstens den Dialog durchsprechen können. Die Sprecherin spricht Hope viel zu jung, man hat eine um die 20 Jährige vor Augen und keine 40 jährige. Und sie trägt auch zur Verwirrung bei, auch wenn die Autorin den Text verbuchst hat. Die Stimme an sich mag ich sehr gerne, habe schon ein paar Hörbücher mit der Sprecherin gehört, super gut. Aber hier schwankt das Vergnügen.
Fazit:
Ihr merkt sicher, eine wirre Konstruktion durchweg. Und ich mitten drin. Anstrengend. Jetzt muss ich noch 3 Tage auf Band 2 warten, ich weigere mich den zu lesen. Ich hoffe, der wartet mit viel weniger Wirrungen auf.
Ich habe mir eine ganz andere Geschichte vorgestellt, vor allem aber nicht so eine Verwirrung. Aber dass verschiedene Romane als Settings vorkommen und Hope und die anderen hin und her springen, war überraschend. Die Idee ist super und auch mal was anderes. Es hat einen gewissen Charme. Der eingebaute Krimi kommt mir etwas zu gewollt rüber, vor allem dessen Auflösung ist Müll! Die Charaktere finde ich schwer zu benennen, da ich zeitweise diese zu den jeweiligen Handlungen nicht zuordnen konnte. Alles sehr anstrengend. Gerade solche Werke sind als Hörbücher nochmal anstrengender als als Bücher.
Auch die Genresortierung ist beim Verlag chaotisch: einerseits als Fantasy deklariert, andererseits die Altersangabe ab 16 dabei stehend. Eine Jugend-Fantasy wird normalerweise immer als Jugendbuch deklariert.
Insgesamt in vielem wirr und nicht nachvollziehbar erzählt. Ich bin sicher, ich habe einige Punkte, die ich aufschreiben wollte vergessen, belassen wir es dabei.
Gehört am 26. Juni 2021