Ich musste zum Glück nicht auf den dritten Teil der „Jahrhundert-Trilogie“ warten, sondern konnte direkt alle Teile in einem Rutsch lesen.
Teil drei ist dicker und schwerer, da die Taschenbuchausgabe erst im März erscheint und ich nicht warten wollte.
Aber Teil 3 ist alle Anstrengungen wert! Ein spannender, überzeugender und gelungener Abschluss der Trilogie, der meine Begeisterung für Ken Follett noch gesteigert hat.
Die gebundene Ausgabe hat, zusätzlich zum ausführlichen Personenverzeichnis auch noch Vorne und Hinten die Stammbäume der Familien abgedruckt.
Ich habe schon in den ersten beiden Teilen gerne auf das Verzeichnis zurückgegriffen und auch der Stammbaum jetzt, war äußerst praktisch. So konnte man schnell nachblättern, wer mit wem verwandt ist und wer woher kommt.
Der dritte Teil beschäftigt sich weiterhin mit Deutschland, Amerika, England und Russland.
Deutschland ist in die DDR gespalten und die Mauer wird gebaut („Niemand hat die Absicht eine Mauer zu errichten“ ;) ), in Amerika toben die Proteste und Kämpfe um die Rassengleichheit und Matin Luther King setzt sich gegen die Apartheid ein, in Russland wird krampfhaft versucht das Volk weiter unter dem Pantoffel zu halten und das Wettrüsten beginnt.
Mittendrin befinden sich unsere geliebten Protagonisten aus den ersten beiden Teilen. Ihre Geschichten und Wege haben sich mittlerweile auf verschiedenste Weisen miteinander verknüpft und auch die Kinder sind eng miteinander verbunden. Wir begegnen auch einigen neuen Charakteren deren Geschichten sich gut in die alten Verbindungen einflechten.
Wir fiebern mit der getrennten Familie in West- und Ostdeutschland mit. Wir erleben den Bandaufstiegt der Gruppe „Plum Nellie“, wir begleiten einige schwarze Protagonisten auf ihrem Weg ins Weiße Haus und in ihrer Zusammenarbeit mit einigen Präsidenten und wir begleiten junge Menschen in Russland, die irgendwie versuchen das Richtige zu tun, ohne wirklich zu wissen was denn nun das Richtige ist.
Alleine aus England hört man nur von der Familienfront. Politisch ist dort in Band 3 nicht allzu viel los aber einige Sterne steigen aus England in den Promihimmel.
Ken Follett schafft es erneut meisterhaft, Politik und Schicksal miteinander zu verbinden. Er bringt Charaktere zusammen, bei denen man zu Beginn niemals erwartet hat, dass sie aufeinander treffen.
Ich habe zu jedem Zeitpunkt mit den Protagonisten mit gefiebert, habe erneut gehofft, Tränen vergossen, gelacht, mich geärgert und habe oftmals die Daumen gedrückt.
Besonders gegen Ende habe ich auf den Fall der Mauer gewartet. Nicht weil ich wollte, dass das Buch endet. Ich wollte einfach, ein Wiedersehen der Charaktere. Ich habe ihnen ein Happy End gewünscht.
Ken Follett hat mich durch diese Trilogie mitgenommen auf eine Reise durch unsere Vergangenheit, auf eine Reise durch unsere Geschichte. Ich habe mehr gelernt, als ich je in der Schule gelernt habe oder hätte. Und ich habe mit Freuden gelernt. Ich habe einiges sogar nachgelesen um noch mehr zu erfahren. Ich habe mit meiner Oma gesprochen und mit Erstaunen gehört, dass sie damals bei einer Straßenschlacht der Black Panther Party dabei war und von einem jüdischen Juwelier gerettet wurde.
Ken Follett hat unheimlich viel Wissen in eine unfassbar spannende Geschichte gesteckt.
Ich konnte und wollte die Bücher nicht mehr aus der Hand geben.
Ich kann diese Trilogie jedem empfählen der Ken Follet mag, der sich für Geschichte interessiert, sich bisher nicht interessiert hat aber mal was darüber lesen möchte und jedem der Familiengeschichten über Generationen liebt.
Die Bücher und das dritte Buch genauso wie das Zweite oder das Erste, haben mich so mitgenommen (positiv natürlich), dass ich traurig war als es zu Ende ging. Natürlich erlebe ich die Weltgeschichte seitdem mit, aber leider ohne die Protagonisten und ohne die Schicksale in den einzelnen Ländern so erzählt zu bekommen.
Ich kann mich nur wiederholen: Ich bin begeistert!