Deichfürst

Teil 1 der Reihe "Ein Fall für Kommissar Möllenkamp"

3.10526 Sterne

(19 Bewertungen insgesamt)

Der reiche Bauer Tadeus de Vries wird ermordet aufgefunden - jämmerlich erstickt in einem Holzsarg! Mögliche Täter gibt es einige, denn Tadeus hat sein Leben lang die Menschen um sich herum gedemütigt und schikaniert. Kein einfacher Fall für Stephan Möllenkamp, den neuen Hauptkommissar bei der Kripo Leer in Ostfriesland. Zum Glück stehen ihm seine patente Frau Maike und die resolute Lokalreporterin Gertrud Boekhoff bei den Ermittlungen tatkräftig zur Seite ...

11,00 €

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Produktinformationen

Verlag

Lübbe

Format

Buch (Taschenbuch)

Genre

Krimis

Seitenanzahl

400 Seiten

Sprache

Deutsch

ISBN

978-3-404-18530-6

19 Meinungen zu diesem Titel

Rezensionen aus der Lesejury

2 Sterne
28.06.2024
Der Deichfürst
Der reiche Großbauer Tadeus de Vries wird ermordet auf der Baustelle des Emssperrwerk von Bauarbeitern aufgefunden. Bei den Ermittlungen wird festgestellt, dass er lebendig in einem Sarg auf der Baustelle begraben wurde. Für die Mordkommission ist die Liste der möglichen Täter sehr lang, da de Vries sehr viele Menschen gedemüdigt, misshandelt und betrogen hat. Außerdem gehörte er während des 2. Weltkrieges der SS an. Hauptkommisar Stephan Möllemkamp übernimmt die Ermittlungen. Er ist neu in Leer, da er seiner Frau Meike zuliebe umgezogen ist. Der Landrat und der Chef des Kommisariats verlangen eine schnelle Aufklärung es Falls, auch die Presse beschäftigt sich sehr mit dem Mord. Ich liebe Küstenkrimis, auch hat mich das Cover mit dem Schatten und dem Weg zum Meer angesprochen. Die Handlung bewegt sich in zwei Teilen, der eine Teil spielt in der Gegenwart und erzählt von den Ermittlungen zum Mordfall. Der andere Teil spielt in der der Vergangenheit und zwar in der Zeit nach dem Krieg als viele Flüchtlinge ohne Hab und Gut nach Ostfriesland kamen. Am besten haben mir die Chraktere von Stephan Möllenkampund seiner Frau Meike gefallen. Sie sind so unperfekt und natürlich. Die Lokalreporterin Gertrud Boekhoff hat das Buch sehr aufgewertet. Sie mischt sich einfach in die Ermittlungen ein und veröffentlicht auf eigene Faust ihre Darstellung des Falls. Dadurch bringt sie die Ermittlungen ganz schön durcheinander, ebenso den Hauptkommisar Möllenkamp. Aber sie hat auch den Mut dazu zu stehen, dass sie Fehler begangen hat. Leider hatte ich schon sehr früh eine Ahnung wer der Täter sein könnte, das war schade. Die in Leer geborene Autorin Heike von Horn hat in ihrem ersten Roman sehr schön die Küstenlandschaft und ihre Bewohner mit den plattdeutschen Sätzen beschrieben. Auch fand ich den geschichtlichen Bogen von 2. Weltkrieg und dem Bau des Emssperrwerk sehr gut dargestellt. Insgesamt ein gut recherschiertes Werk, welchem noch viele folgen sollten.
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Renni

4 Sterne
28.06.2024
Gut aufgebauter Küstenkrimi mit etwas blassen Figuren
Heike van Horn hat mit dem "Deichfürsten" ein interessant aufgebauten ersten Band einer Reihe um den Kommissar Möllenkamp geschrieben. Es werden paralell Ereignisse der Kriegs- und Nachkriegszeit zu einem Mord an einem alten SS-Mann 1999 entwickelt. Diese nähern sich inhaltlich und zeitlich im Laufe des Kriminalromans an. Dies ist der Autorin wirklich gelungen, auch ist der Mord an sich interessant - wird das alles andere als liebswert beschriebene Opfer in einem Sarg lebendig begraben. Der Ermittler und sein Team und eine Lokalreporterin ermitteln ziemlich unabhängig und unprofessionel voneinander. Diese Hauptfiguren kommen nicht so recht zum Zuge. Sprachlich ist der Roman gut und schnell zu lesen. Spannung tritt weniger auf, dafür erlebt der Leser die Greultaten des Opfers, das eigentlich ein Täter war, sehr intensiv. Ich habe das Buch gerne gelesen, hatte aber noch irgendwas an Persönlichkeit der Ermittelden vermisst. Ich empfehle diesen Küstenkrimi als Lektüre zwischendurch und bin gespannt, ob sich die Charaktere mit dem nächsten Band mehr entwickeln.
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Meret

3 Sterne
28.06.2024
leider nur mäßig spannend
Nach über einem Jahr Zwangspause können die Arbeiten am Emssperrwerk wieder aufgenommen werden. Die zahlreichen Gegner des Projekts haben eine Niederlage erlitten. Der 80-jährige de Vries, lokale Größe und einflussreicher Befürworter des Projekts, will den Erfolg in seiner Stammkneipe feiern, liegt aber am nächsten Tag tot in einer Holzkiste in einer Baugrube der Sperrwerksbaustelle, wo er von Arbeitern gefunden wird. Er wurde dort nicht nur begraben, sondern durch perfides luftdichtes Abdichten der Bretterkiste erstickt. Kommissar Möllenkamp, gerade frisch nach Ostfriesland zugezogen, nimmt die Ermittlungen auf. Diese gestalten sich schwierig, da der Ermordete de Vries ein grausamer und rücksichtsloser Mensch war, der viele Feinde hatte. In zwei sich abwechselnden Erzählsträngen, von denen der eine zunächst ins Jahr 1946 zurückführt, liefert die Autorin einerseits das Motiv für den Mord und schildert andererseits die Ermittlungsarbeiten. So war denn auch leider vorhersehbar, wer der Mörder von de Vries ist. Zwar nicht die Identität der Person selbst, aber die Spannung litt etwas darunter, dass man von Anfang an vermutete, worauf es hinausläuft. Ich fand die Handlung insgesamt leider nur mäßig spannend. Der Schreibstil liest sich zwar flüssig und ist auch ein wenig humorvoll, viele Szenen waren aber recht ausschweifend dargestellt, wie das Weibertreffen von Möllenkamps Frau. Einige politische Ausführungen waren zwar ganz interessant, brachten den Fall aber nicht weiter. Im Klappentext werden Möllenkamp und die "bullige Lokalreporterin Gertrud" als "neues Dreamteam" angekündigt, was ich so nicht bestätigen kann. Jeder ermittelt hier nämlich für sich, und Gertrud war mir dabei überhaupt nicht sympathisch. Möllenkamp blieb als Charakter für meinen Geschmack zu blass. Sein Team zieht auch nicht so richtig an einem Strang und konnte keine Sympathiepunkte erzielen. Einige Details wurden nicht aufgeklärt. Und was viele Leser sicher im Lesefluß stört, sind die häufig eingestreuten Sätze auf Plattdeutsch. Es gibt zwar Fußnoten mit Übersetzung, aber es ist für einige sicher mühsam zu lesen. Mich hat es nicht gestört, als Nordlicht verstehe ich "Plattdüütsch", für mich trug es sogar zum Lokalkolorit bei. Das Cover fand ich gut gemacht, mit dem bedrohlich wirkenden Schatten hatte es meine Neugier geweckt, aber ich hatte etwas mehr Spannung erwartet. Daher reicht es im Vergleich mit anderen Krimis leider nur für 3 Sterne.
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susehost

3 Sterne
28.06.2024
Blasse Charaktere
Der Deichfürst von Heike van Hoorn startet ereignisreich: Die Leiche eines alten Mannes wird auf der Baustelle des Emssperrwerks gefunden, vergraben und in eine Kiste eingeschlossen, die Hinweise darauf gibt, dass der Mann namens Tadeus de Vries bei seiner Beerdigung noch am Leben war. Kommissar Stephan Möllenkamp, der neu in der Region ist, versucht den Fall mit seinem Team zu lösen und stößt dabei auf Hinweise aus der Vergangenheit. Tadeus de Vries war bei der SS und auch in der Nachkriegszeit hat er sich einiges zu Schulden kommen lassen. Nahezu jeder kommt als Täter in Frage. Die Journalistin Gertrud Boekhoff steht ihm dabei mit ihrem Wissen über die Menschen aus der Region zur Seite. Es ist Heike van Hoorns erster Roman der erstmals 2018 erschien und in dem sie ihre Heimat das Rheiderland beschreibt. Hauptberuflich ist sie Managerin. In das Buch werden Fakten aus der Region eingearbeitet, wie das große Hochwasser 1962 und man kann sich das Elend der Bevölkerung zu dieser Zeit sehr gut vorstellen. Die Beschreibungen der Landschaft wirken authentisch und sind gut verbildlicht, auch wenn ich selbst noch nie in Ostfriesland war. Verstärkt wird der Eindruck durch die vielen Stellen an denen die Einwohner Plattdeutsch sprechen. Übersetzt werden diese durch Fußnoten. Das ist Geschmackssache und begeistert sicherlich jeden der Plattdeutsch spricht. Ich tue das nicht und bin immer direkt auf die Fußnote gesprungen. Die Handlung an sich arbeitet viele Themen auf: Die Behandlung der Flüchtlinge nach dem Krieg, die Armut, die Überlegenheit mancher Menschen. Das Buch arbeitet dafür mit Zeitsprüngen. Die Gegenwart spielt in 1999 und springt ab und an in die 60er-Jahre zurück. Diese Erzählweise ist sehr gut gelungen und beleuchtet die Handlung von zwei Seiten. Nichtsdestotrotz konnte mich das Buch persönlich jedoch nicht abholen, da mir die Charaktere zu wenig ausgearbeitet waren und ich mich für niemanden näher begeistern konnte. Dadurch plätscherte auch die Handlung einfach so vor sich hin. Die Hauptfiguren Stephan Möllenkamp und Gertrud Boekhoff wirken zwar von Grund auf sympathisch, aber auch ziemlich langweilig. Manche Handlungsstränge empfand ich auch als ziemlich konstruiert und leider werden zu Ende des Buches einige Sachen nicht aufgeklärt. Auch den Täter und sein Motiv hatte ich früh auf dem Schirm, was mir die Spannung genommen hat, weshalb ich mir am Ende noch eine Wendung gewünscht hätte.
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Sonnenblumenkerne

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Produktbild: Deichfürst (9783404185306 )

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