Bossy Nights, von Meghan Quinn und Sara Ney
380 Seiten, erschienen am 01.10.2019, im LYX.digital Verlag
Rome Blackburn ist beängstigend in seinem Auftreten, einschüchternd auf ganzer Linie, ein Chef, bei dem ein Angestellter das Weite sucht, oder sich eine Tarnkappe wünscht. Doch Peyton sieht etwas in ihm, das sonst niemand sehen kann und das verleiht ihr Mut. Mut, von Dingen zu träumen, auf die andere im Traum nie kämen. Träume, mit denen sie sich lange quält, ehe es an die Oberfläche kommt. In einem schwachen Moment, okay, in einem alkoholischen Moment, findet genau das alles den Weg in eine verflixt freche und schmutzige E-Mail und landet anonym in seinem Postfach.
Ein Klick, eine winzige Bewegung seines Fingers und seine Augen fliegen über den Text, der alles in ihm auf den Kopf stellt. Von dieser Sekunde an hat sie ihn am Haken, ohne das ihm das klar ist.
Was jetzt folgt, ist mit Worten kaum zu beschreiben. Ich habe mich lange nicht so gut amüsiert, nicht so oft gelacht, mitgefiebert, mitgehofft, mitgebangt; immer wieder die Luft angehalten, wenn er sich ihrem kleinen unanständigen Geheimnis nähert.
Dabei droht mich immer wieder der heftige Funkenflug zwischen den beiden zu verbrennen. Ich sitze in der ersten Reihe und mir bleibt nichts verborgen. Nichts von ihren heimlichen Sehnsüchten und nichts von Romes verzweifelten Versuchen, nicht schwach zu werden.
Peyton Lévêque ist 30 Jahre alt und Dauersingle. Im Beruf ist sie ein Ass und verwirklicht sich ihren Traum von der Selbstständigkeit. Sie ist lustig, liebenswert, intelligent, schlagfertig, ehrlich und herzerfrischend. Mit ihr und ihren tollen Freundinnen, allen voran Gen (Genenvieve), habe ich mich blitzartig identifiziert und bin bei jedem Mädelsabend dabei. Ich komme aus dem Kichern nicht mehr heraus. Gott, wie viel Spaß wir haben.
Rome Blackburn ist 35 Jahre alt und hat sein eigenes Unternehmen mit allergrößter Disziplin, viel Ehrgeiz und Härte aufgebaut und es zu Ruhm und Ansehen in seiner Branche gebracht. Er wirkt unnahbar, kühl, distanziert und reagiert für mich oft unberechenbar. Doch all dies kann mich nicht auf Distanz halten – im Gegenteil – er fasziniert mich und ich möchte mehr von ihm, um nicht zu sagen: Alles!
Die wechselnden Ich-Perspektiven, zwischen Peyton und Rome, ziehen mich tief ins Geschehen hinein. Sie ermöglichen mir Einblicke, wie ich sie liebe und brauche.
Den E-Mail Verkehr der beiden finde ich fantastisch und ich freue mich immer, sobald es Ping macht und so der Eingang einer neuen Nachricht verkündet wird. Übertroffen werden diese nur vom Schlagabtausch der beiden Naturgewalten. Dieser ist feurig, innig, leidenschaftlich, sarkastisch, humorvoll bis in die lackierten Zehennägel und werden immer tiefgründiger und persönlicher. Es ist ein Feuerwerk der Emotionen.
In dieser Geschichte dominieren nicht die expliziten Szenen, aber die vorhandenen sind wunderbar geschrieben und fügen sich gelungen in die Story. Hier ist der Weg das Ziel. Der Weg in die Herzen von Peyton und Rome ist gepflastert mit Herausforderungen, unfassbar viel Humor, Durchhaltevermögen und Mut. Ich habe so viel Spaß in den Backen, dass ich Muskelkater in den Wangen bekomme.
Dieses Buch hat ein Feuer in mir entfacht, wonach ich süchtig bin. Ich habe genau das gefunden, was ich so dringend brauche. Die Story hat mich von Beginn an gefesselt, in sich hineingezogen und erst am Ende wieder losgelassen. Ein Buch, das mich glücklich zurückgelassen hat. Der Epilog deutet auf einen Folgeband hin, auf den ich mich wahnsinnig freue. Hunter, um den es darin gehen wird, ist der großartigste Freund, den ein Mann haben kann und ja, er hat sein Herzblatt noch nicht gefunden.
Von mir bekommt dieses unterhaltsame Buch ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️ hinreißende Sterne von 5 und eine unbedingte und absolute Leseempfehlung. Wer es nicht liest, hat definitiv etwas verpasst.