Zuallererst möchte ich mich hier bei der Lesejury bedanken. Ich freue mich immer noch, Teil des wirklich tollen Austauschs, mit den anderen Teilnehmern gewesen sein zu dürfen.
Infos zum Buch
Verlag: Lübbe
Autor/in: Kelly Harms
Seitenzahl: 432
Genre: Romana&Erzählungen
Preis (Taschenbuch): 11 Euro
ISBN-Nummer: 978-3-404-18514-6
Klappentext
Eine Auszeit vom Alltag, das ist es, was Amy Byler, alleinerziehende Mutter, sich am sehnlichsten wünscht. Als plötzlich der reuige Ex-Mann vor der Tür steht und ihr anbietet, sich den Sommer über um die Kinder zu kümmern, nimmt sie gerne an und zieht nach New York. Endlich hat sie Gelegenheit, all das zu tun, was sie immer hat aufschieben müssen ... sogar auf eine Liebelei mit dem charmanten Bibliothekar Daniel lässt sie sich ein. Doch als der Herbst kommt, muss sie sich fragen: Kann man das, was man hat, lieben und trotzdem mehr wollen?
Meine Meinung
Das Buch hat mir recht gut gefallen. Das Cover sieht sommerlich aus und zeigt die Skyline New Yorks im Hintergrund, während der Fokus auf einer Frau liegt.
Amy und New York. New York und Amy. Und irgendwo dazwischen das Leben.
Besonders gefallen hat mir hier in diesem Buch der Schreibstil. Mit Abstand. Es liest sich locker, humorvoll und schnell. Es ist eben so ein typischer Roman, den man zum Abschalten liest. Für zwischendurch. Das merkt man besonder dann, wenn man die Charaktere näher kennenlernt und es irgendwie doch nicht tut. In meinen Augen hat hier irgendwie der Tiefgang gefehlt. Klar, es kommen ein paar wichtige Themen zur Sprache, die sicher die ein oder andere Mama auch beschäftigen, aber irgendwie konnte ich mich nicht in die Geschichte fallen lassen. Es war locker, nicht über dramatisch spannend, hat sich aber schnell lesen lassen, was großteils am Schreibstil gelegen hat.
Gestört haben mich, wenn ich ehrlich bin sowohl Amy als auch ihre Freundinnen. Nicht die ganze Zeit, aber immer mal wieder. Ich konnte viele Reaktionen nicht nachvollziehen. Vielleicht, weil ich anderes gehandelt hätte, aber vielleicht auch deshalb, weil vieles aus dem nichts gekommen zu sein scheint, mit dem ich nicht gerechnet habe. Ein plötzlicher Stimmungsumschwung und plötzliche Meinungswechsel, wenn es wichtige Entscheidungen gebraucht hat, waren irgendwie nicht so ganz mein Fall. Trotzdem muss ich sagen, dass mir Amy und ihre Freundinnen doch irgendwo sympathisch rübergekommen sind. Um es kurz zu fassen und niemanden zu verwirren: Ich stehe dem Buch mit etwas gespaltener Meinung gegenüber. Da gibt es ein paar Kritikpunkte, die ich nicht nennen möchte, weil sie spoilern würden, aber ich finde das Buch gleichzeitig auch nicht schlecht. Ja, mir haben der Tiefgang und die Spannung gefehlt, die ich sonst gewohnt bin, aber für andere ist das vielleicht genau richtig. Es war au jeden Fall ein tolles Buch, wenn man mal abschalten und entspannen will. Sicher auch ein tolles Buch für Mütter, da es eben von einer Zweifach-Mama handelt, die das ein oder andere Problem zu bewältigen hat.
Aber um es neutral zu betrachten, damit auch ihr euch ein eigenes, nicht Meinungsverseuchtes, Bild machen könnt: inhaltlich.
Der Spannungsbogen ist genau das, was man von einem lockeren Sommerbuch erwartet. Er ist konstant, aber recht gering. Das heißt, da ist schon Spannung, aber halt nur soviel, dass man wissen will, wie es weiter geht, das Buch aber auch ohne Probleme weglegen kann, um eine Runde im Pool zu schwimmen, statt die Nase zwischen den Seiten zu vergraben.
Die Geschichte an sich regt zum Nachdenken an und ist recht unterhaltsam geschrieben. Zwischendurch halten uns Briefe von Amys Tochter Cori auf dem Laufenden über das, was sie und ihr Bruder bei ihrem Vater so erleben, was ich als sehr abwechslungsreich empfunden habe.
Die Figuren waren zwar authentisch, aber irgendwie hat das ein bisschen gefehlt, damit man das Gefühl haben könnte, sie zu kennen.
Das Thema des Buches ist wichtig. Mamas dürfen sich auch einmal eine Pause nehmen, ohne sich schlecht zu fühlen. Aber natürlich gilt das nicht nur für Mamas, sondern auch für Papas und alle anderen, die eine Pause brauchen. Die Umsetzung war gut, aber nicht herausragend. Der Schreibstil war locker und humorvoll, wodurch sich das Buch schnell und flüssig lesen ließ. Alles in allem ein durchschnittlicher Roman, für den Sommer.
Fazit
Ein netter Roman für den Sommer aber nichts Besonderes. Die Message am Ende finde ich wichtig, allerdings verrate ich die nicht, weil ich nicht spoilern möchte. Ich würde das Buch Mamas empfehlen. (Danke an der Stelle jedem Papa und jeder Mama, ihr macht einen tollen Job und ich weiß, dass euch das viel zu selten gesagt wird).
3,5 Sterne