Fräulein Schopenhauer und die Magie der Worte

Die Liebe zur Literatur wies ihr den Weg in die FreiheitRoman

4.36111 Sterne

(18 Bewertungen insgesamt)

Weimar, 1806: Nach dem Tod des Vaters zieht Adele Schopenhauer mit ihrer Mutter Johanna in die Stadt der Literaten. Bruder Arthur bleibt vorerst in Hamburg, um seine Kaufmannslehre zu beenden. Fasziniert vom kulturellen Leben der Stadt eröffnet Johanna Schopenhauer einen Literatursalon, in dem Geistesgrößen ein- und ausgehen. Um die Familie über Wasser zu halten, beginnt Johanna, Romane zu schreiben, was Arthur sehr missfällt. Adele jedoch zieht es zur Dichtung, gefördert von Goethe, der von ihrem Talent begeistert ist. Dann erleidet Johanna einen Schlaganfall und braucht die Hilfe ihrer begabten Tochter dringender denn je. Plötzlich scheinen für Adele ihre eigenen Träume unerreichbar ...

16,00 €

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Produktinformationen

Verlag

Lübbe

Format

Buch (Paperback)

Genre

Saga

Seitenanzahl

432 Seiten

Sprache

Deutsch

ISBN

978-3-404-19188-8

Pressestimmen

Müllers Roman liefert neben dem liebevollen Porträt Adeles auch ein lebhaftes Panorama der Zeit und ihres geistigen Lebens.
Badische Neuste Nachrichten, 11.10.2023
Lucca Müller ist mit diesem Roman ein feinsinniges und eindrückliches Bild vom Leben der wohlhabenden Frauen im 19. Jahrhundert gelungen. Ein Roman, der die Stellung der Frauen in der Gesellschaft ausführlich beleuchtet und im Hintergrund gleichzeitig interessante Details vermittelt.
Monika Wenger, Belletristik-Couch, 12.2023
Ein interessantes und abwechslungsreiches Leben, geprägt von Weltoffenheit, Neugier und der Macht des Wortes. - Ein sehr zu empfehlender historischer Roman!
Margit Düing Bommes, Medienprofile, 08.02.2024

18 Meinungen zu diesem Titel

Rezensionen aus der Lesejury

5 Sterne
28.06.2024
Die Bewegende Geschichte einer Frau, die ihrer Zeit voraus ist
Worum geht‘s? Der Roman „Fräulein Schopenhauer und die Magie der Worte“ von Lucca Müller erzählt die Geschichte von Adele Schopenhauer. Als kleines Kind verliert Adele ihren Vater und diese Erfahrung hinterlässt viele Spuren bei ihr. Als Tochter einer sehr ehrgeizigen, aber auch verschlossenen Mutter steht ihr Leben zu Beginn in deren Schatten. Ihr Bruder, der Philosoph Arthur Schopenhauer, verlässt sie und ihre Mutter und die Beziehung zu ihm wird im Laufe des Romans immer schwieriger. Der Roman spielt im 19. Jahrhundert in verschiedenen Städten wie Weimar, Hamburg und Wiesbaden. Adeles Wünsche und Träume stehen lange im Hintergrund und sie muss sie erneut vernachlässigen, wenn ihre Mutter einen Schlaganfall erleidet. Dennoch findet sie ihren Weg und lebt ein Leben, das für die Zeit sehr mutig und ungewöhnlich ist. Meine Meinung: Der Roman beginnt in Adeles Kindheit und thematisiert von Anfang an viele schwierige Themen, über die es im 19. Jahrhundert unmöglich war offen zu sprechen. Der Tod des Vaters wird verschwiegen und Adele wird ihre eigene Erfahrung abgesprochen. Sie lernt als kleines Mädchen schon, dass sie als Frau nicht viel zu melden hat und sich besser an gesellschaftlich geschätzten Themen hält. Adeles Mutter traut ihrer Tochter nichts zu, bindet sie sehr an sich und setzt sie regelmäßig unter Druck. Sie wirkt für mich als Leserin aus dem 21. Jahrhundert übergriffig, narzisstisch und insgesamt eher unsympathisch. Der Roman vermag es jedoch, nicht nur Adeles Geschichte zu erzählen, sondern auch immer wieder der Figur der Mutter Tiefe zu verleihen. Auf den ersten Blick lebt Adeles Mutter das Leben einer perfekt angepassten und gesellschaftlich akzeptierten und geschätzten Frau. Sie ist streng, ist gerne Teil der gehobenen Gesellschaft, legt viel Wert auf ihr Erscheinungsbild und pflegt Kontakte zu den Dichtern und Denkern ihrer Zeit. Faszinierend ist jedoch, dass unter alldem eine Grau steckt, der nichts wichtiger ist als ihre Freiheit. Sie mag vielleicht nicht die sympathischste Figur sein, jedoch ist ihre Geschichte so einzigartig und beeindruckend für ihre Zeit, dass ich von Seite zu Seite mehr mit ihr mitgefiebert habe. Dass eine Frau mit so vielen gesellschaftlichen Konventionen bricht und dennoch einen festen Platz in sozialen Kreisen einnimmt ist mehr als beeindruckend. Mich hat sie mit ihrer liebevollen und respektvollen Reaktion gegenüber Adeles Lebensweg vollkommen für sich gewonnen. In einer Welt, in der Frauen so früh wie möglich heiraten sollten, es von ihnen erwartet wurde Hausfrau und Mutter zu sein, sie vollkommen von Männern abhängig waren und kaum die Möglichkeit hatten selbst zu entscheiden, wohin ihr Weg gehen soll bricht Adele Schopenhauer mit allen Konventionen, riskiert es zur Außenseiterin zu werden und findet trotz aller Hindernisse ihr Glück. Ich habe lange keinen Roman mehr gelesen, der mir so viel Hoffnung gemacht hat wie Adeles Geschichte. Durch diverse Themen und sprachliches Feingefühl ist der Roman absolut zeitgemäß und greift Konflikte auf, denen wir auch heute noch täglich begegnen. Der Spannungsbogen in diesem Roman baut sich langsam auf. Dies ist kein Buch zum schnellen Lesen oder Berieseln-lassen. Es ist ein Buch, das zum Denken anregt und mich meine eigenen Denkmuster hinterfragen ließ. Das Ende kam für mich etwas plötzlich. Der gesamte Roman legt sehr viel Wert auf Details und präzise Erzählungen. Es wird eine Welt geschaffen und ich konnte voll und ganz eintauchen. Ich konnte die Kämpfe in Weimar hören, der Zorn des Bruders hat mich geschmerzt, ich habe die Natur am Rhein gerochen und das Gras an meinen Füßen gespürt. Aber das Ende kam und ging zu schnell. Als wäre die Zeit ausgegangen, aber die Geschichte noch nicht abgeschlossen. Als hätte der letzte Satz noch gefehlt und musste schnell nachgeliefert werden. Das ist etwas schade, aber es nimmt nur einen winzigen Teil eines ansonsten großartigen Buches ein. Lucca Müller schafft es, sprachlich Bilder zu malen. Die Feinheit und Präzision der Sprache hat mich vom ersten Satz an schon in Adeles Welt entführt. Adele und ihre Mutter Johanna haben jeweils eine ganz eigene Stimme und auch ohne die entsprechenden Überschriften wäre klar, wer in welchem Kapitel seine Sicht teilt. Kein Satz in diesem Roman ist langweilig oder überflüssig. Auch noch so kleine Details bringen das Gesamtbild zusammen. Ich konnte den Roman kaum zu Seite legen, denn nicht nur die Handlung, sondern auch die sprachliche Darbietung ist fesselnd und von höchster Qualität. Fazit: Ich habe lange kein Buch gelesen, das mich so inspirieret hat und so viel Hoffnung gegeben hat. Auch wenn es im 19. Jahrhundert spielt ist es absolut zeitgemäß und behandelt einige der wichtigsten Themen unserer Zeit. Wir brauchen mehr Frauen wie Adele und Johanna, die mit Konventionen brechen, Grenzen überschreiten und ihren Platz in der Welt einfordern!
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Maria_Anna

3 Sterne
28.06.2024
Interessant
Dieser Roman beginnt im Jahr 1805. Darin geht es um die beiden Schriftstellerinnen Johanna und Adele Schopenhauer und um Adeles Bruder, den Philosophen Arthur Schopenhauer. Johanna ist eine ganz tolle, starke Frau mit einem guten Charakter. Sie ist eine Kämpfernatur und es ist Bewundernswert wie sie zu der damaligen Zeit ihren ganz eigenen Weg gegangen ist. Adele ist eine Seele von Mensch, sie hat ein unbeschreiblich gutes Herz, ist immer für diejenigen da die ihr am Herzen liegen, muss aber leider einige harte Schicksalsschläge verkraften, was mich als Leserin hat sehr mitleiden lassen hat. Arthur würde ich als Griesgram, Pessimist, Eigensinnig und einfach als unmöglich bezeichnen. Es wird sehr gut beschrieben welchen Stellenwert Frauen zu der damaligen Zeit in der Gesellschaft hatten, nämlich gar keinen. Auch wird deutlich das es auch zu dieser Zeit schon so war: Hast Du was, bist Du was, hast Du nichts, bist Du nichts! Mein Fazit: Dieser Roman ist auf jeden Fall lesenswert und sehr interessant, den Schreibstil würde ich als flüssig bezeichnen. Leider ist dies jedoch nicht "mein" Buch. Mir ist es schwer gefallen zu lesen und dranzubleiben, ich würde es eher als zäh bezeichnen, was mich bedauerlicherweise nur zu dieser durchschnittlichen Bewertung bewogen hat.
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Allie-75

5 Sterne
28.06.2024
Ein wunderbarer, historischer Roman über willensstarke Frauen im 19. Jahrhundert
Die Geschichte um die Familie Schopenhauer hat mich wahnsinnig gefesselt und auch neugierig gemacht. Die beiden Frauen, Johanna und Adele, waren für ihre Zeit sehr freiheitsliebend und weltoffen, was ich sehr sympatisch finde. Es hat einfach Spaß gemacht zu lesen, wie Adele vom Kind zur Frau wird und immer besser darin wird, für sich und ihre eigenen Wünsche einzustehen und dafür zu kämpfen. Ihre Mutter macht keine ganz so große Wandlung durch, aber auch sie hat ihre Hürden, die sie nehmen muss und nimmt, einfach weil sie extrem Willensstark ist und weiß, was sie will. Ebenfalls sehr schön fand ich, dass mir zwei bekannte Namen wieder unter die Nase gekommen sind. Sybille Mertens-Schaffhausen und Annette Droste-Hülshoff sind mir aufgrund verschiedener Arten ein Begriff und ich fand es einfach toll, die Beziehungen der vier Damen zu verfolgen. Die Männer kommen im Roman leider nicht ganz so gut weg, der Vater war schwer krank und stirbt recht bald, der Sohn, Arthur, ist ein recht eigensinniger Zeitgenosse der überall aneckt. Aber er scheint ein recht bekannter Philosoph geworden zu sein, also war er wohl einnfach ein recht eigensinniger Mensch mit ganz eigenen Ansichten. Zu guter Letzt, und das habe ich tatsächlich sehr sehr selten, hat mich das Nachwort sehr neugierig gemacht, weshalb ich weiter über die Familie recherchiert habe und ich finde es toll, wie nah die Autorin an der Historie geblieben ist und ihre schriftstellerischen Freiheiten genau richtig umgesetzt hat.
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Lesemama20

3 Sterne
28.06.2024
Eher keine Romabiographie
Adele lebt nach dem Tod des Vaters mit ihrer Mutter ein recht unkonventionelles Leben in den Kreisen der Intellektuellen von Weimar zur Zeit Goethes. Immer wieder geplagt von Geldnöten und Krankheiten muss sie sich dem Leben stellen: Obwohl sehr musisch und feingeistig, hat Adele auch eine zupackende Seite, mit der sie versucht, das sehr verschwenderische Leben der Mutter in geregelte Bahnen zu lenken und in den Konflikten mit dem schwierigen Bruder zu vermitteln. Dabei fällt es schwer, sich ein eigenes Leben aufzubauen. Dass Adele eher dem weiblichen Geschlecht zugetan ist, macht es für sie nicht leichter. Der Autorin gelingt es gut, die damalige Zeit und die Lebensumstände verschiedener Frauen in ihr, sei es ledig, verheiratet, verwitwet, sei es konventionell oder eher freigeistig, lebendig vor Augen erstehen zu lassen. Auch ihre Figuren sind voller Leben und der Leser folgt gespannt ihren Wegen. Mir persönlich hätte manchmal noch mehr Einblick in das kulturelle und geistige Leben der Zeit gefallen. Auch vergisst man immer wieder, dass der Bruder Adeles jener berühmte Arthur Schopenhauer ist, der die Philosophiegeschichte bedeutend mitprägte. Lediglich die unsympathisch, misanthropische Art lässt an ihn denken. Hier wäre etwas mehr Tiefgang schon schön gewesen. Dafür hätte ich gerne auf das ganze Gefühlshin- und her in Adeles Leben verzichtet, das bisweilen ein wenig sprunghaft und wenig motiviert wirkt. Und letztlich dann doch die Frage aufwirft, inwieweit die Figur eine starke, unabhängige Frauengestalt darstellt. Für mich ist sie dafür viel zu sehr den Ansprüchen von Bruder und Mutter und der Unsicherheit in ihrer Gefühlswelt ausgeliefert. Auch fehlt mir die im Titel angekündigte „Magie der Worte“. Ich war stärker von einer Romanbiographie und weniger von einer historisch angehauchten „Frauengeschichte“ ausgegangen.
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leseleucht

Lucca Müller

Autor:in

Lucca Müller,geboren 1968 in Köln, hat Germanistik, Philosophie, Italienisch und Theaterwissenschaft studiert. Sie arbeitet seit über zwanzig Jahren als Drehbuchautorin für verschiedene Fernsehserien.

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Produktbild: Fräulein Schopenhauer und die Magie der Worte (9783404191888 )

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