Irgendwie tut es mir leid, das sagen zu müssen, aber ich bin wirklich enttäuscht von diesem Buch. Für mich enthält es zu wenig Handlung und Hintergründe und es fehlt einfach das gewisse Etwas. Na klar, es ist der erste Teil einer Reihe, aber ich bin nicht wirklich animiert, weiterzulesen.
Die Leseprobe hat mich ja wirklich beeindruckt - es war ja auch total spannend, dass da auf einmal ein dunkler, gutaussehender Typ mit einem gewissen Ruf in Keiras Büro steht und ihre Schulden, die eigentlich auf das Konto ihres verstorbenen Mannes gehen, einfordert. Erst richtig prickelnd wurde es, als er ihr vorschlug SIE als Ersatz für 1,5 Millionen, die sie nicht hat, zu nehmen.
Das war’s dann aber auch schon mit der Spannung, wenn man mich fragt. Ich komme nicht mit Keira klar, die sich auf der einen Seite schwört, bestimmte Dinge niemals zu machen, und im nächsten Moment erklärt sie sich nur allzu bereit, genau ebenjene Sachen zu tun. Ja, sie wird mehr oder weniger von Lachlan Mount bedroht, aber ich kann sie nicht wirklich ernst nehmen. Sie fühlt sich zu ihm hingezogen und hasst ihn trotzdem – auch das ist in dieser Situation verständlich, aber auf mich wirkt sie irgendwie halbherzig und naiv. Von Lachlan hingegen erfährt man nicht allzu viel. In der Kommunikation zwischen den beiden geht es meistens um bevorstehenden Sex, angedrohten Sex oder Sex als Bestrafung. Ach, und manchmal beschimpft sie ihn und er erteilt ihr Befehle. Das war’s dann aber auch. Was es für mich noch schwerer macht, mich auf die Geschichte und die Charaktere einzulassen, ist die Art, die Lachlan an sich hat. Zuerst dachte ich ja, das Buch wäre ein Shades of Grey-Verschnitt, aber man erfährt so gar nichts über den Protagonisten, außer dass er gerne dominiert. Damit kann ich leider nichts anfangen. Vielleicht wirkt er auf andere geheimnisvoll, aber ich weiß so wenig über ihn, dass es mich nicht mal wirklich interessiert, was seine Geschichte eigentlich ist – auch weil ich seinen Charakter nicht sonderlich mag. Ich find ihn eigentlich sogar ziemlich verstörend, aber das mag an mir liegen.
Meine Lieblingsperson ist Keiras Assistentin Temperance, weil ihre Person relativ gut herausgearbeitet ist, und mit der Tätowiererin könnte ich mich wahrscheinlich auch anfreunden. Keiras „große Schwester“ Magnolia finde ich etwas seltsam, da sie immer alles besser zu wissen scheint, aber gleichzeitig widerspricht sie sich mit ihren eigenen Worten. („Lass dich bloß nicht auf ihn ein, er wird dich verrückt machen“ … „Lass dich doch einfach darauf ein, wenn es dir und deinem Körper Spaß macht“)
Am Ende des Buches gibt es endlich ein wenig Handlung und bammm – dann ist es aus. Wartet auf den nächsten Teil. Clever, diese Meghan March :)
Der Schreibstil wiederum ist gut, hat mich nicht vom Hocker gehauen, muss er bei so einem Buch aber auch nicht, wenn man mich fragt. Er ist leicht zu lesen, man kann sich gut vorstellen, was gerade passiert und an manchen Stellen ist es auch spannend. Zwischendurch sind ganz kurze Kapitel aus seiner Sicht geschrieben, was nicht schlecht ist, da man dadurch noch neugieriger wird und wissen möchte, was er von dem Ganzen hält.
Zusammengefasst bin ich leider nicht beeindruckt und musste mich manchmal wirklich überwinden weiterzulesen. Es ist schade, dass die Geschichte nicht hält, was die Leseprobe verspricht, aber vielleicht könnte mich die Geschichte ja mehr reizen, wenn ich im zweiten Teil mehr Informationen zu den Personen bekäme. Vielleicht erzählt mir mal jemand, der die Reihe weiterliest, ob es sich für mich lohnt, es zu versuchen.
Ich hoffe, andere hatten mehr Spaß an diesem Buch und ich wünsche euch allen ein fröhliches Weiterlesen!