Von dem Moment an, als dieses Buch und diese Reihe angekündigt worden sind, war nicht nur meine Vorfreude riesengroß, auch meine Erwartungen waren - obwohl ich vorher noch nichts von der Autorin gelesen hatte - sehr hoch. Einfach, weil ALLES daran so klang, als wäre es absolut meins und als müssten diese Bücher etwas sein, was ich einfach liebe. Und genau deshalb ist es umso schöner, dass „Sand Castle Ruins“ meine Erwartungen nicht einfach nur erfüllt, sondern sie wirklich übertroffen hat. Ich habe sehr schnell gemerkt, dass ich den Schreibstil wahnsinnig toll finde, weil er einen so unglaublich tief berührt, dass man das Gefühl hat, man würde die Geschichte nicht einfach nur lesen, sondern wirklich miterleben.
Vivien Summer schreibt fesselnd, mitreißend und absolut süchtig machend, weshalb ich dieses Buch nicht nur nicht mehr aus der Hand legen wollte, sondern es auch gar nicht konnte.
Kennt ihre diese Bücher, an die man in jeder einzelnen Minute des Tages, in der man nicht weiterlesen kann, denkt? Das hier ist so ein Buch für mich gewesen.
Womit mich „Sand Castle Ruins“ wirklich sehr überrascht hat, war mit seiner krassen Tiefe, die ich so einfach nicht erwartet habe.
Da ist so viel zwischen den Zeilen, so vieles was man viel mehr fühlt als dass man es direkt liest. So vieles, was einem während des Lesens unter die Haut geht.
Ich bin ja wirklich ein absoluter Fan von Charakteren, die kaputt, verbogen oder gebrochen sind - ganz egal. Und von Charakteren, die auf den ersten Blick vielleicht nicht so leicht zu lieben sind.
Weil sie es sind, die mich am allermeisten mit sich reißen, mich emotional am meisten erreichen und mit denen ich am meisten mitfühlen kann. Und genau das ist sowohl bei Connor als auch bei Kit der Fall gewesen.
Ich habe es geliebt, wie unperfekt sie waren und wie sehr sie mich ihre Ecken & Kanten haben lieben lassen. Ich habe es geliebt, dass ich mich so unglaublich gut in ihrer Gedanken- und Gefühlswelt zurechtfinden konnte. Und dass die Autorin mich die beiden im Laufe der Geschichte mehr und mehr hat verstehen lassen. Obwohl man vielleicht zu Beginn noch nicht versteht, warum die beiden so denken und handeln, wie sie es eben tun, lernt man nach und nach verstehen, woher das alles kommt.
Woher das Bild kommt, was sie beide von sich selbst haben. Woher ihre dunklen Gedanken und Gefühle kommen.
Und warum da dieser Abgrund ist, in den beide jeden Moment zu fallen drohen.
Beide waren Protagonisten, die ich hier unglaublich gerne ein Stück auf ihrem Weg begleitet habe, weil man während des Lesens mit dabei ist, wie die Mauern beider anfangen, Risse zu bekommen.
Weil man bei ihren inneren Kämpfen mit dabei ist. Weil ihre Zerrissenheit einen ebenfalls manchmal zerreißt. Und weil man hin und wieder schon einen Blick hinter die Fassade bekommt, der aber nie genug ist. Man hat die ganze Zeit das Gefühl, dass man mehr braucht und wartet auf den Moment, in dem die Mauern endgültig einbrechen und man alles von ihnen zu sehen bekommt. Und das sorgt unter anderem dafür, dass man dieses Buch einfach am liebsten inhalieren möchte.
Ich habe aber nicht nur geliebt, dass ich so sehr mit beiden mitfühlen und sie so gut verstehen konnte, sondern auch, dass beide eine charakterliche Entwicklung durchmachen, die man ebenfalls mitverfolgen kann. Es gibt hier ein paar ganz besonders aussagekräftige und wichtige Szenen, von denen ich nicht wusste, dass mein Herz sie gebraucht hat, bis ich sie bekommen habe. Szenen, die einen die beiden endgültig verstehen lassen. Szenen, die wehtun, einen zerreißen, einen emotional wirklich zerstören, aber die im Endeffekt einfach absolut heilend sind. Weil sie das sind, was Kit und Connor gebraucht haben und weil sie das sind, was auch ich einfach gebraucht habe.
Ich habe hier alles bekommen, ich habe alles gefühlt und ich habe ALLES geliebt. So so sehr!
Genauso sehr, wie ich die Dialoge, die Chemie und die Verbindung zwischen Kit & Connor sowie all ihre gemeinsamen Momente geliebt habe. Weil sie so authentisch und echt waren und einem so viel während des Lesens gegeben haben.
Dadurch, dass die beiden nicht ganz unkompliziert sind, ist es natürlich auch ihre Beziehung zueinander und somit auch die Liebesgeschichte nicht.
Aber ich mag kompliziert, weil ich es liebe, wenn etwas wichtig genug dafür ist, dass man trotz aller Umstände dafür kämpft.
Was ich bei Kit und Connor von Anfang an geliebt habe, ist, dass man die Verbindung der beiden zueinander absolut spüren kann. Egal wie viel Hass, Wut, Schmerz oder Enttäuschung da ist - nebenher existiert eben trotzdem diese Verbindung. Ich glaube, ausschlaggebend dafür, dass man diese so spüren kann, ist dieser Mix aus den Kapiteln aus der Vergangenheit und Gegenwart, weil man dadurch zum einen das Gefühl bekommt, die beiden schon länger zu kennen und somit auch schon länger zu begleiten. Und zum anderen daran, dass man allgemein mehr von den beiden bekommt.
Man bekommt sowohl das, was war, als auch das, was jetzt ist. Und dabei fragt man sich, was genau einem dazwischen fehlt.
Wie ist aus dem, was sie mal waren, geworden, was sie jetzt sind?
Ich habe es geliebt, dass man hier beim Enemies-to-Lovers Trope auch wirklich den Enemies Part bekommt, weil dieser in Kombination mit der Verbindung der beiden zueinander, dem Schmerz, den krassen und mitreißenden Gefühlen, die im Laufe der Geschichte immer deutlicher werden und eben der Tiefe, die mich so berührt hat, absolut großartig ist. Dieses Buch tut immer wieder sehr weh, aber die Geschichten, die einen am meisten zerstören, sind für mich sowieso immer die Besten, weil sie einen halt auch am meisten fühlen lassen.
Und Kit’s und Connor’s Geschichte hat mir wirklich alles gegeben, was mir in Büchern so wichtig ist - sie war schön, schmerzhaft, tiefgründig, heiß, fesselnd, emotional, zerstörerisch und gleichzeitig eben auch so heilend.
Sie hat mich mit den Charakteren mitfühlen und überhaupt einfach alles fühlen lassen. Sie hat mich komplett auseinandergerissen. Und sie hat mich auf ganz wundervolle Art und Weise wieder zusammengesetzt.
„Sand Castle Ruins" ist nicht nur ein absolutes Jahreshighlight für mich, sondern auch ein Buch, das ich so schnell nicht wieder vergessen werde.
Dafür hat es mich zu viel fühlen lassen, hat zu viel mit mir gemacht, hat mir zu viel gegeben und hat mich zu sehr mit sich gerissen. Und dafür habe ich es auch einfach viel zu sehr geliebt!
Ich freu mich wirklich riesig auf die anderen drei Bände dieser Reihe und fühle mich schon jetzt irgendwie ein bisschen wie auf Entzug, weil ich einfach viel mehr von all dem brauche.
Mehr von dem großartigen Schreibstil, mehr von dem Vibe, den diese Geschichte besitzt, mehr von so wunderbar greifbaren, authentischen & echten Charakteren wie Kit und Connor.
Und einfach mehr von dieser wundervollen Autorin.