Alles gut

Übersetzt von

Simone Jakob

Roman. „Ein messerscharf beobachteter und geistreicher Roman im Gewand einer berührenden Liebesgeschichte – oder eben andersherum“ Nick Hornby

3.84 Sterne

(50 Bewertungen insgesamt)

Jess bekommt einen begehrten Job bei Goldman Sachs in New York. Zu blöd, dass ihr dort ausgerechnet Josh über den Weg läuft, der ihr mit seinen reaktionären Ansichten schon in der Uni auf die Nerven gegangen ist. Doch er entwickelt sich bald zu ihrem engsten Verbündeten im Büro - und den kann sie als einzige Frau und einzige Schwarze dort gut gebrauchen.

Aus den Kontrahenten werden Freunde - die dennoch beherzt weiterstreiten. Bis sich in die täglichen Grabenkämpfe der alles unnötig komplizierende Faktor namens Liebe einschleicht.

Es ist die alte Geschichte von Gegensätzen, die sich anziehen - und zugleich ein Plädoyer für Toleranz, Neugierde und dafür, miteinander im Gespräch zu bleiben.

24,00 €

inkl. MwSt.

Lieferungszeitraum: 1-3 Tage

Produktinformationen

Verlag

Eichborn

Format

Buch (Hardcover)

Genre

Literarische Unterhaltung

Seitenanzahl

432 Seiten

Sprache

Deutsch

ISBN

978-3-8479-0160-0

50 Meinungen zu diesem Titel

Rezensionen aus der Lesejury

4 Sterne
09.08.2024
Berührende Geschichte über Liebe, Identität und die Macht der Freundschaft
Inhalt: Jess kommt frisch von der Uni und fängt ihren ersten Job bei Goldman Sachs an. Sie ist dort die einzige Frau. Vor allem ist sie aber auch die einzige schwarze Frau. Nicht nur, dass ihr Arbeitsplatz bei den Telefonistinnen ist und nicht bei den anderen Tradern, sie bekommt keinerlei Aufgaben zugeteilt und ihre Existenz wird schlichtweg ignoriert. Ausgerechnet Josh, den sie noch aus der Uni kennt, wird ihr als Mentor zugeteilt. Josh ist das Paradebeispiel des priviligierten weisen Mannes. Was anfänglich unmöglich erscheint, entwickelt sich jedoch nach und nach zu einer echten Freundschaft. Und zu Liebe. Schreibstil: Die Geschichte fliegt nur so dahin. Kurz, unverschachtelte Sätze machen es leicht Jess durch ihre Gedanken zu folgen. Die Autorin schafft es sehr gut, dem Leser die Problematik äen nahezu bringen, die sich für dunkelhäutige Bürger in alltäglichen Situationen ergeben. Nur so dahin gesagte Äußerungen, die Ängste und Sorgen auslösen. Die Streitgespräche zwischen Jess und Josh sind immer wieder aufs Neue bewegend. Er versucht zu ihr durchzudringen, ihr zu erklären, dass die Welt nicht immer schwarz und weiß, sondern manchmal auch grau ist. Chataktere: Jess ist grundsätzlich eine taffe Person, die ihren Mund auf macht und ihre Meinung jederzeit (manchmal auch in ungünstigen Momenten) kund tut. Auf der anderen Seite ist sie bezüglich ihrer Position in der Gesellschaft aber auch sehr unsicher. Sie hat ständig das Gefühl, sie müsse die Last der gesamten schwarzen Bevölkerung mit tragen, dürfe keinen weißen Mann lieben und sich nicht über finanziellen Erfolg freuen. Viel mehr noch, dürfe sie diesen Erfolg gar nicht erst anstreben, da sie somit sofort zur Kapitalistin wird. Man spürt ihre ständige Zerissenheit und begleitet sie auf der Suche nach sich selbst. Josh fand ich richtig toll. Er hat seit dem College eine starke Entwicklung durchgemacht. Und ja, er ist konservativ und Republikaner. Aber gerade der Konflikt zwischen Jess und Josh macht die Geschichte so interessant. Und das die Autorin aufzeigt, dass man auch Republikaner sein und wirtschaftsorientiert leben kann und trotzdem liebenswert und absolut nicht rassistisch ist. Er ist so voller Liebe für Jess, dass es immer wieder herzzerreißend ist, wenn sie ihn weg stößt. Meist, weil sie etwas überinterpretiert hat. Verständlich bei ihrem Hintergrund, aber dennoch bewegend und traurig. Eine weitere tragende Rolle hat definitiv Jess' Vater. Er liebt seine Tochter über alles und versucht sie vor der Welt zu beschützen. Er ist aktiv im Kampf für die Gleichberechtigung und vermittelt Jess von Klein auf wichtige Werte hinsichtlich ihrer Stellung und Verantwortung in der Gesellschaft. Vielleicht eine etwas zu große Bürde als Kind und Teenager. Sicher hat das auch dazu beigetragen, dass sie als Erwachsene Frau alles und jeden hinterfragt. Meine Meinung: Ich mochte die Geschichte sehr gern. Die Dynamik zwischen Jess und Josh ist toll. Die Streitgespräche haben mich immer wieder dazu veranlasst mein eigenes Verhalten und meine Ausdrucksweise zu hinterfragen. Sehr spannend. Das Buch ist sehr emotional auf eine manchmal trockene Art und Weise. Was dem Ganzen, meiner Meinung nach, noch mehr Nachdruck verliehen hat. Einige Geschichten aus Jess Jugend und Kindheit fand ich unfassbar bewegend. Und auch die Storyline um ihren Vater hat mich wirklich berührt. Alles in allem fand ich das war ein wirklich tolles Buch. Ich mochte den Schreibstil, die Charsktere und konnte sehr gut in Jess' Welt abtauchen. Und wie schön ist bitte das Cover?!
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Sabine1109

4 Sterne
09.08.2024
intelligente Romcom
"Alles gut" von Cecilia Rabess verdient definitiv vier Sterne! Das Cover ist einfach ein Blickfang. Diese zermatschte Erdbeere auf gelbem Hintergrund zieht einen sofort in den Bann und ich wäre garantiert nicht daran vorbeigelaufen. Die Geschichte von Jess, einer schwarzen Frau, die in einer von Männern dominierten Umgebung bei Goldmann und Sachs arbeitet, ist erfrischend anders. Ihre Begegnungen mit Josh, den sie (zunächst) nicht ausstehen kann, bringen eine fesselnde Dynamik in die Handlung. Es ist faszinierend zu sehen, wie Jess sich in einer Welt behauptet, die für jemanden wie sie nicht immer einfach ist, während Josh von seinem reichen Hintergrund und seiner privilegierten Position als Mann und Weißer profitiert. Die Charaktere sind unglaublich gut ausgearbeitet. Jess und Josh sind beide komplex und vielschichtig, und ihre Entwicklung im Laufe der Geschichte ist beeindruckend. Es war eine wahre Freude, ihre Entwicklung mitzuverfolgen und zu sehen, wie sie miteinander interagieren. Der Eichborn-Verlag liefert wieder einmal eine großartige Leistung. Nach "Cleopatra und Frankenstein" bin ich froh, dass sie mit "Alles gut" ein weiteres Highlight präsentieren. Dies ist definitiv keine typische 08/15 Romcom, sondern eine intelligente und fesselnde Geschichte, die mich von Anfang bis Ende gefesselt hat. Ich kann es kaum erwarten, mehr von Cecilia Rabess zu lesen und bin gespannt auf weitere Veröffentlichungen von Eichborn.
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bobbember

4 Sterne
09.08.2024
Ist wirklich alles gut?
Alles gut! Zwei Worte, die im Laufe des Romanes immer wieder fallen. Doch ist wirklich alles gut? Das Cover scheint das Gegenteil zu zeigen und wer den Roman ließt, wird sehen, dass Erdbeeren eine wichtige Rolle spielen. Wie oft sagen wir die Worte des Titels im Alltag, dabei verbirgt sich noch so viel anderes dahinter. Genau darauf spielt dieser Roman clever an. Ein Vater, der behauptet, alles sei gut, dabei hat er Krebs im Endstadium, was er seiner Tochter verschweigt. Jess, die ihren Job verloren hat, bei ihrem Freund, den sie ihrem Vater verheimlicht, behauptet ebenfalls, alles sei gut. Die kleine Lüge, die wir verwenden, um die Wahrheit zu verschweigen, aus Scham oder Selbstzweifeln. Der Roman begleitet Jess in ihren ersten Schritten durchs Berufsleben und bei wichtigen Entscheidungen, wie ihre Zukunft verlaufen soll, auch ein Stück weit, wer sie sein möchte. Immer wieder blitzen durch nur einen kleinen Gedanken, eine dahergesagte Aussage Erinnerungen in ihr auf, die uns beim Lesen dann schnell in ihre Vergangenheit versetzen. So erfahren wir auch mehr und mehr, wie sie mit Alltagsrassismus zu kämpfen hat, warum sie struggelt, einen weißen und republikanischen Freund zu haben, warum sie in der Finanzwelt sich nicht so wohl fühlt, obwohl dort das große Geld wartet, von dem sie später auch in der Beziehung mit Josh teilweise profitiert. Warum sie das Gefühl hat, sich immer wieder lautstark verteidigen zu müssen und Dinge von einer ganz anderes Seite beleuchtet, als der Sprechende eigentlich meinte. Das macht auch die Beziehung zwischen ihr und Josh schwierig. Beide Figuren, Josh und Jess haben für mich sympathische Züge, aber auch engstirnige Meinungen und Verhaltensmuster. An den Schreibstil musste ich mich ein wenig gewöhnen, aber die Übergänge zu den Erinnerungen, also die Sprünge in die Vergangenheit fand ich sehr gut. Besonders imposant fand ich, dass neben Wirtschaft und Journalismus auch politische Themen eingewoben wurden. So geben zwei Präsidentschaftswahlen den Rahmen der Handlung, es beginnt mit der Wahl Obamas als geschichtsträchtiges Ereignis und endet mit der Wahl Trumps und dem Versprechen von Josh an Jess und vielleicht auch in der Übertragung für Amerika: alles (wird) gut.
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Lianne

5 Sterne
09.08.2024
Anspruchsvoller Roman
Jess bekommt einen gut bezahlten Job bei Goldman Sachs. Allerdings ist das Arbeitsumfeld schwierig. Angefangen mit den ausschließlich männlichen Kollegen über die Aufgaben bis hin zu ihrem Vorgesetzten. Einer ihrer Kollegen ist Josh, den sie vom College kennt und schon damals nicht mochte. Dieser bietet ihr seine Hilfe an. Nach und nach entwickelt sich eine Freundschaft und es zeigt sich auch, dass es eine Anziehung zwischen den beiden gibt. Mir hat der Roman sehr gut gefallen. Er ist feministisch, gesellschaftskritisch und bietet keine einfachen Antworten. Wie im echten Leben gibt es nicht nur gut und schlecht, sondern ganz viel dazwischen. Das zeigt der Roman eindrücklich. Auch die Charakter Entwicklung von Jess ist gut gelungen. Sie ist nicht durchweg sympathisch, stattdessen hat sie ihre Ecken und Kanten, trifft gute und weniger gute Entscheidungen, mal ist sie selbstbewusst und dann auch wieder unsicher. Was mir besonders gut gefallen hat sind die Rückblenden im ersten Teil des Buches, die viele ihrer Reaktionen verständlich gemacht haben. Was man sich bewusst machen sollte, wenn man zu diesem Roman greift ist, dass er zu Beginn viel bei Goldman Sachs spielt und es werden viele Fachbegriffe aus der Finanzbranche genannt. Mich persönlich hat es immer ein wenig irritiert, wenn ich keine Ahnung hatte, worum es dabei geht. Ich habe es dann aber einfach akzeptiert, dass dies nicht meinen Wissens Bereich abdeckt und mich in meinem Lesefluss auch nicht weiter stören lassen. Ich würde diesen Roman definitiv weiterempfehlen, jedoch mit dem Hinweis, dass man gefordert wird und die Protagonistin nicht immer sympathisch ist. Ich könnte mir vorstellen, dass der Roman nicht nur für Leser von Liebesgeschichten interessant ist, sondern auch für welche, die sich für gesellschaftskritische Romane interessieren.
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Drachenlicht

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