Berchtesgaden

Roman. Der große Gesellschaftsroman zum 80jährigen Jubiläum des Kriegsendes

4.6 Sterne

(5 Bewertungen insgesamt)

Ein Land zwischen Verdrängen und Erwachen - ein bildgewaltiges Gesellschaftspanorama einer symbolträchtigen Zeit

Berchtesgaden im Mai 1945. Die Lieblingsstadt des Führers kapituliert, die US-Amerikaner übernehmen die Regierung. Trotz ihres bescheidenen Englischs tritt die 19-jährige Sophie eine Stelle beim Military Government an, wo sie zum ersten Mal mit der ganzen Wahrheit über die deutschen Verbrechen konfrontiert wird. Sie trifft dort Menschen, die den Blick auf ihre eigene Familie verändern. Da ist ihr Chef, der jüdische Emigrant Frank, der mit den GIs in seine Heimat zurückkehrt, in der plötzlich alle »von nichts gewusst« haben wollen. Und seine Freundin, die glamouröse Kriegsreporterin Meg, die den Siegeszug der Alliierten mit ihrer Kamera begleitet. Der einst zum Tode verurteilte Rudolf Kriss, der nun Bürgermeister ist. Und der schwarze GI Sam, in den Sophie sich verliebt. Im Schatten des Obersalzbergs kreuzen sich ihre Wege auf schicksalhafte Weise ...

Das mitreißende Romandebüt der erfolgreichen Drehbuchautorin Carolin Otto zum 80jährigen Jubiläum des Kriegsendes




24,00 €

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Produktinformationen

Verlag

Lübbe

Format

Buch (Hardcover)

Genre

Literarische Unterhaltung

Seitenanzahl

544 Seiten

Sprache

Deutsch

ISBN

978-3-7577-0058-4

Pressestimmen

Eindrücklich.
Gong, 02.2025
So geht Geschichtsroman: Aufklärung und Spannung. Literarisch und historisch trittfest, bewegt durch und mit Menschen, die sich in den Nachkriegsfrieden tasten.
Literatur Moths
Carolin Otto erzählt in Berchtesgaden eine Geschichte über das Verdrängen, Aufbruch und Liebe, eingebettet in fundierte Recherche.
Regional Fernsehen Oberbayern

5 Meinungen zu diesem Titel

Rezensionen aus der Lesejury

5 Sterne
04.07.2024
Sehr, sehr lesenswert
Am 04. Mai 1945 machten französische und US-amerikanische Soldaten eine Art Wettrennen nach Berchtesgaden, um den Obersalzberg und dessen Inhalte auszuräuchern. Zumindest das, was noch da war. Die US-Amerikaner hatten im Ort einen ihrer ersten Standorte. Anhand der Geschichte von Sophie, Berchtesgadenerin mit hoffnungsfrohem Blick auf die Zukunft nach dem Krieg, sind Lesende mittendrin. Die Familie von Sophie ist zweigeteilt. Ihre Großeltern leben in der Nähe auf einem Hof und hüten seit 1939 Hinterlassenschaften eines jüdischen Freundes aus dessen Truhe sich Sophie Bücher ausleihen darf. Titel von Feuchtwanger schätzt sie sehr. Ihr sadistischer, ältester Bruder harrt auf einer Alm aus, er gehörte der Gestapo an. Und Sophie bemüht sich um einen Job als Tippse bei den GIs, den sie bekommt, weil sie Feuchtwangers Romane mag. Damit beginnt für sie eine Zeit, der innere Konflikte schürt und ihr eine neue Sicht auf das Weltgeschehen bringt. Ihr Chef, der jüdische Emigrant Frank, der mit den GIs in seine Heimat zurückkehrt, in der plötzlich alle »von nichts gewusst« haben wollen. Und die glamouröse Kriegsreporterin Meg, die den Siegeszug der Alliierten mit ihrer Kamera begleitet. Der einst zum Tode verurteilte Rudolf, der nun Bürgermeister ist und damit klarkommen muss, dass die, die ihn als Schwulen anzeigten, nun bei ihm anbiedern wollen. Im Schatten des Obersalzberg ist allerhand los, sowohl offensichtlich als auch hinter so manchem Rücken. Es ist ein Roman, den man tagsüber anfangen sollte, damit er einem nachts nicht durch die Träume wandelt. Sehr, sehr lesenswert!
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Erdhaftig

5 Sterne
04.07.2024
Zeit des Neubeginns
Mai 1945. Der Krieg ist vorbei, aber die Wunden, die er geschlagen hat, sind noch offen. Die Amerikaner haben den Wettlauf gegen die Franzosen gewonnen und die Verwaltung übernommen. In Berchtesgaden herrscht Aufbruchstimmung. Die öffentlichen Ämter müssen neu besetzt werden, was sich als einigermaßen schwieriges Unterfangen herausstellt. Parteimitglieder, Mitläufer, Regimegegner, Kriegsheimkehrer und Überlebende, die dem Kriegsende ihre Freiheit verdanken. Alle benötigen den Persilschein, müssen sich deshalb einer Befragung unterziehen, aber nur wenige haben tatsächlich eine blütenweiße Weste. An Einzelschicksalen sehen wir die Wunden, die der Krieg im Kleinen und Großen geschlagen hat. Frank, vor Kriegsausbruch gerade noch mit seiner jüdischen Familie nach Amerika geflüchtet, ausgebildet in Verhörtechniken in Camp Richtie, der die Befragungen der Einheimischen durchführt. Sophie, die naive junge Frau, die dessen Interviews protokolliert und sich in einen schwarzen GI verliebt. Rudolf Kriss (historisch verbürgt), von einem Nachbarn denunziert, was Konzentrationslager und Todesurteil zur Folge hatte. Nach der Befreiung Berchtesgadens Bürgermeister. Max, Sophies Bruder, Angehöriger der Waffen-SS, aus Angst vor Konsequenzen in die Berge geflohen…und…und. Carolin Otto ist Drehbuchautorin (Polizeiruf, Tatort), und auch dieser Stoff hätte eigentlich eine TV-Serie zum 80. Jahrestag des Kriegsendes werden sollen. Aber da sich das Projekt zerschlagen hat, hat sie die Rechercheergebnisse zu ihrem Roman „Berchtesgaden“ verarbeitet. Zum Glück, kann ich da nur sagen. Sie hat sich bei ihrer Recherche intensiv mit der Nachkriegsgeschichte Berchtesgadens auseinandergesetzt, thematisiert aber nicht nur die Probleme, sondern auch die Chancen, die sich (nicht nur) für die Einheimischen durch die Ankunft der Amerikaner ergeben. Jede/r der Protagonisten hat eine persönliche Geschichte, eine Vergangenheit, aber auch eine Zukunft. Ist Teil einer Gemeinschaft, die sich neu orientieren muss. Und ja, man merkt die Drehbuchautorin. Ganz gleich, ob Personen, ihre Handlungen oder die Landschaft, alles wird sehr bildhaft und eindrücklich geschildert, vermittelt das Gefühl, man sähe es direkt vor sich. Und auch die Cliffhanger am Ende der aus wechselnder Sicht erzählten Kapitel sind perfekt gesetzt, so dass man unbedingt wissen möchte, wie sich die jeweilige Geschichte entwickelt und in das große Ganze eingebettet ist. Ein gelungener historischer Roman, in dem die Einzelschicksale eng mit dieser besonderen Zeitspanne der unmittelbaren Nachkriegszeit verknüpft sind. Sehr informativ, aber auch spannend und einfühlsam erzählt. Nachdrückliche Leseempfehlung!
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Havers

3 Sterne
04.07.2024
Viel gewollt, gut zu lesen, aber insgesamt zu blass
Ein Roman der gerade passender nicht sein könnte. Knapp 80 Jahre nach Kriegsende spielt die Geschichte des Buches genau dort. Caroline Otto hat sich die Gegend rund um den Obersalzberg als Hauptschauplatz vorgenommen. Die Amerikaner und die Franzosen ringen darum, wer den berüchtigtewn Ort zuerst erreicht. Am Ende machen die Amerikaner das Rennen und bleiben. Interessant der Blick auf die Franzosen als besiegte Sieger und ihrem Anteil an Kriegsverbrechen. Überhaupt bietet das Buch einige wissenswerte Aspekte, die mir mir so noch nicht bekannt oder bewusst waren, die Franzosen waren nur eins der Beispiele. Aber es handelt sich um einen Roman und nicht um ein Sachbuch. Sehr viele Themen der Zeit, wie Judenverfolgung, Frauenlager Ravensbrück, politisch Verfolgte, Homosexualität, Audarbeitung von Kriegsververbrechen, Entnazifizierung, Rassismus werden angeschnitten, aber bei keinem geht es wirklich in die Tiefe. Insgesamt blieben mir die Personen distanziert und auch etwas oberflächlich. Schade. Auf so vielen Seiten wurde viel erzählt aber kaum etwas intensiv. Die Liebe zwischen Sophie und Sam erinnerte mich an 'Stay away from Gretchen, aber hier fehlte das Knistern, die Spannung, die echten Gefühle. Es ist ein unterhaltsamer, leicht zu lesender Roman, aber bei dem Thema hätte ich mir mehr Gehalt und Intensität und vielleicht den Fokus auf ein Teilgebiet gewünscht.
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Linsaylinn

5 Sterne
04.07.2024
Kriegsende in Berchtesgaden
Carolin Ottos Romandebüt "Berchtesgaden" entführt die Leser*innen in die letzten Tage des Zweiten Weltkriegs und die unmittelbare Nachkriegszeit in der Stadt Berchtesgaden. Im Mai 1945, nach der Kapitulation, übernimmt die US-amerikanische Militärregierung die Kontrolle über das beschauliche Örtchen in Bayern. Die 19-jährige Sophie tritt eine Stelle beim Military Government an und wird dort erstmals mit den schockierenden Wahrheiten über die Verbrechen des NS-Regimes konfrontiert. Durch Begegnungen mit verschiedenen Personen, darunter der jüdische Emigrant Frank, die Kriegsfotografin Meg und der schwarze GI Sam, beginnt Sophie, ihre eigene Familie und deren Rolle im Krieg kritisch zu hinterfragen. Der Autorin gelingt es meisterhaft, ein vielschichtiges Panorama der Gesellschaft zu zeichnen, das die Herausforderungen und moralischen Dilemmata der Nachkriegszeit beleuchtet. Auch die moralische Gewissensfrage beleuchtet die Autorin auf atemberaubende Weise, welche den Leser*innen noch tief im Gedächtnis bleibt. Die Charaktere sind authentisch und facettenreich dargestellt, ihre individuellen Geschichten verweben sich zu einem eindrucksvollen Gesamtbild. Der Schreibstil ist flüssig und einnehmend, wodurch die historischen Ereignisse und persönlichen Schicksale lebendig werden. Besonders hervorzuheben ist die sensible Darstellung der inneren Konflikte der Protagonistin die zwischen familiärer Loyalität und der Konfrontation mit der Wahrheit hin- und hergerissen ist. Einzig das Ende des Romans fand ich nicht zufriedenstellend, da viele Fragen leider offen bleiben. "Berchtesgaden" ist ein dennoch einbeeindruckender und wichtiger Roman, der die Leser*innen zum Nachdenken anregt und einen tiefen Einblick in eine dunkle Epoche gewährt.
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DaveSp91

Carolin Otto

Autorin

Carolin Otto ist Drehbuchautorin, Regisseurin und Produzentin. Sie studierte Dokumentarfilm und Drehbuchschreiben an der Münchner Filmhochschule und promovierte an der Bauhaus-Universität Weimar in Freier Kunst über das Thema Drehbuchschreiben. Sie arbeitete als Drehbuchautorin unter anderem für Polizeiruf, Tatort, Bulle von Tölz, München 7, Lena Lorenz und den ZDF-Zweiteiler Bier Royal. Aktuell arbeitet sie an diversen Projekten. Sie ist Autorin, Regisseurin und Produzentin der Kinofilme Aphrodites Nacht und Der Weiße Rabe. Von 2007 bis 2015 war sie Vorstandsmitglied des Verbands Deutscher Drehbuchautoren, von 2009 bis 2013 Leiterin der Drehbuch-Förderkommission der FFA, seit 2013 Vorstandsmitglied des FSE (Federation of Screenwriters in Europe) und seit 2019 FSE-Präsidentin. BERCHTESGADEN ist ihr erster Roman.(www.carolinotto.de).

Portrait: Carolin Otto

© Andreas J. Focke

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