Die Halbwertszeit von Glück

Roman. Ein lebenskluger Roman über die große Frage: Was bedeutet eigentlich Glück?

4.29104 Sterne

(67 Bewertungen insgesamt)

Kann Glück mehr als nur ein Augenblick sein?

Paris 2019: Mylènes Glück steht eigentlich nichts mehr im Weg. Doch dann wird durch eine erschütternde Enthüllung ihre ganze Welt auf den Kopf gestellt. Mylène fragt sich: Kann man überhaupt glücklich sein, solange man nicht weiß, wer man ist?

DDR-Grenzgebiet 1987: Einsiedlerin Johanna findet im Wald ein 17-jähriges Mädchen und versteckt es vor den Grenztruppen. Dadurch wird sie unversehens mit einer Vergangenheit konfrontiert, von der sie glaubte, sie längst hinter sich gelassen zu haben. Aber auch Erinnerungen an vergangenes Glück kommen wieder hoch. Doch darf man irgendwann wieder glücklich sein, auch wenn die eigene Schuld zu groß ist?

Los Angeles 2003: Bei einem Unglück ist Hollys Kollegin Jay ums Leben gekommen - und das nur, weil sie spontan für Holly eingesprungen ist. Von Schuldgefühlen geplagt, versucht Holly unter einem Vorwand, Jays Freund und Sohn etwas Glück zurückzugeben. Aber hätte auch sie selbst es verdient, wieder glücklich zu sein?

Ergreifend und kunstvoll verknüpft Louise Pelt die Geschichten dieser drei starken Frauen miteinander und erzählt mit kraftvoller, klarer Sprache von ihrer unbezwingbaren Sehnsucht nach Glück

22,00 €

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Produktinformationen

Verlag

Lübbe

Format

Buch (Hardcover)

Genre

Literarische Unterhaltung

Seitenanzahl

432 Seiten

Sprache

Deutsch

ISBN

978-3-7577-0022-5

Pressestimmen

Ein toller, augenöffnender Roman über Schicksal, Vergänglichkeit und die unstillbare Sehnsucht nach persönlichem Glück.
Daniel Schieferdecker, Esquire, 30.01.2024
Louise Pelts Roman ist: warmherzig und gefühlvoll aufs Schönste. [...] Wie Louise Pelt die zutiefst menschlichen Lebensgeschichten zu einem Gesamtwerk verwebt, hat mich richtig mitgenommen.
Petra Schulte, emotion, 04.2024

67 Meinungen zu diesem Titel

Rezensionen aus der Lesejury

3.5 Sterne
09.08.2024
Drei Frauenschicksale im Schatten des Glücks
Das Cover des Buches „Die Halbwertszeit von Glück“ ist nicht nur optisch wunderschön. In leuchtenden Farben zeigt es das abstrakte Bild eines Waldes. Der Schutzumschlag ist sehr hochwertig und fühlt sich an wie eine feine Leinwand. In dem Roman begleiten wir drei Frauen in drei unterschiedlichen Jahrzehnten (1987, 2003 und 2019). Alle drei haben auf ganz unterschiedliche Weise einen harten Schicksalsschlag erfahren und handern daraufhin mit sich, ihrem Leben und mit ihrem Anspruch auf Glück. Der Leser merkt schnell, dass die Leben der drei Protagonistinnen auf besondere Weise miteinander verwoben sind, teils offenbart sich diese Verbindung auch schnell, teils dauert es etwas länger. Das Buch lässt sich wirklich sehr gut und zügig lesen. Die Kapitel sind nicht zu lang und durch die Sprünge zwischen den Zeiten und Personen wird man animiert dran zu bleiben. Die einzelnen Kapitel enden offen, wobei der Geheimnis-Anteil in den meisten Fällen nicht allzu groß, sondern die Handlung doch weitestgehend vorhersehbar ist. Was die Charaktere betrifft bin ich etwas zwiegespalten. Mit Johanna (1987) konnte ich gut mitfühlen und habe sie und ihre Geschichte auch ins Herz geschlossen. Etwas schwerer fiel mir das mit Mylène (2019) und vor allem Holly (2003), die beide arg dramatisch reagieren. Hier wurde teilweise etwas übersteuert, vielleicht, um Handlungen zu ermöglichen, die für den Fortgang der Geschichte notwendig waren. Für mich waren die Reaktionen oft nicht voll nachvollziehbar. Insbesondere wenn sie sich aufgrund einer Situation für die sie de facto nichts können, gleich jedwedes Recht auf zukünftiges Glück versagen. Auch die Nebencharaktere haben teilweise kindisches Verhalten gezeigt. Insgesamt ist es eine schöne und eingängige Geschichte mit ein paar Schwächen bzgl. Authentizität der Charaktere. Nicht spannungsgeladen aber durchaus emotional und unterhaltsam.
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Ann-liest

3.5 Sterne
09.08.2024
Drei miteinander verknüpfte Schicksale
Louise Pelt verwebt in „Die Halbwertszeit von Glück“ das Schicksal von drei unterschiedlichen Frauen miteinander. Wie die drei Leben zusammenhängen, wird erst relativ zum Schluss deutlich, sodass man lange Zeit gespannt bleibt. Die Schicksale der Frauen sind ziemlich unterschiedlich, weswegen ich mich z.B. mit Holly einfacher identifizieren konnte, während es mir schwerer fiel mich in das Mädchen, das Johanna findet, hineinzuversetzen. Doch nach und nach wird auch hier herausgearbeitet, was die einzelnen Personen bewegt und wieso sie welche Entscheidungen getroffen haben. Da alle Personen ausführlich charakterisiert wurden, waren sie im Endeffekt doch gut greifbar für mich. Am Ende geht es immer um die große Frage, wie die unterschiedlichen Frauen Glück auffassen. Auch wenn ich ähnliche Geschichten schon öfters gelesen habe, war „Die Halbwertszeit von Glück“ eine gute Unterhaltung für zwischendurch.
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Lesefreude_

5 Sterne
09.08.2024
Absolute Leseempfehlung - ein neues Highlight!
1987: Johanna lebt im DDR-Grenzgebiet nahe der BRD allein in einer Hütte im Wald. Sie vermeidet den Kontakt zur Außenwelt und soziale Kontakte hat sie keine. Das nächste Dorf ist weit zu Fuß entfernt. Eines Tages klopft ein Mädchen an der Tür - es wird auch "das Mädchen" bleiben und ist schwanger auf der Flucht zum Vater des Kindes nach Paris. Johanna nimmt das Mädchen zunächst widerwillig auf. 2003: Holly träumt in Los Angeles von einer Karriere als Regisseurin. Als eine bekannte Regisseurin ihren geschriebenen Entwurf liest und für gut befindet, scheint die Chance zum Greifen nah. Als sich die Regisseurin mit ihr treffen möchte, muss Holly eigentlich im Büro arbeiten. Eine Kollegin springt für sie ein und vertritt sie in dieser kurzen Zeit. Beide ahnen nicht, dass ein großes Unglück das Leben der beiden Frauen durcheinander bringt und nichts mehr so sein wird wie vorher. Holly wird danach von tiefen Schuldgefühlen geplagt. 2019: Mylène führt ein perfektes Leben in Paris: sie führt erfolgreich eine Firma und wird bald Frédéric heiraten. Doch sie erhält ein Anwaltsschreiben, das ihr mitteilt, sie habe eine Wohnung in Amsterdam geerbt. Zunächst verwirrt, da sie niemanden in Amsterdam kennt, macht sie sich auf den Weg zu ihren Eltern um dort nachzufragen. Was sie dort erfährt, wird ihr Leben für immer verändern und ihr den Boden unter den Füßen wegreißen. Alleine das Cover ist schon wunderschön. Mit seinen kräftigen Farben und den sichtbaren Pinselstrichen sieht es wie ein Gemälde aus. Ich hatte zuerst Schwierigkeiten, mich in dem Roman zurechtzufinden, da es drei unterschiedliche Zeitebenen mit unterschiedlichen Figuren gibt. Zunächst scheinen sie auch keinen Zusammenhang zu haben, was sich im Laufe der Geschichte immer mehr klärt, es bleibt jedoch spannend bis zum Schluss und fügt sich schlüssig und stimmig zusammen. Das Buch empfehle ich allen Frauen, da es die Kraft der Liebe, Familie und dem Schicksal wunderbar aufgreift und in eine absolut spannende und großartige Geschichte einbringt!
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SophiaDango

4 Sterne
09.08.2024
Drei Frauen, drei Lebenswege und die Vergänglichkeit des Glücks - dramatisch und schicksalsergeben, aber am Ende verfügen sich die Handlungsstränge rund zusammen
Johanna, die zurückgezogen in einer Hütte im Wald im Grenzgebiet der DDR zur BRD lebt, nimmt sich im Winter 1987 eines 17-jährigen Mädchens an, das sie angeschossen auffindet. Holly ist im Frühjahr 2003 nach Kalifornien gezogen, um dort ihr Glück als Drehbuchautorin zu finden. Als sie tatsächlich über ihre Mitbewohnerin die Chance erhält, einer berühmten Regisseurin eine ihrer Geschichten vorzustellen, geschieht ein Unglück, bei dem eine lieb gewonnene Kollegin ums Leben kommt, was alles ändert. 16 Jahre später erfährt Mylène in Paris, die gerade vor der Hochzeit mit ihrem Verlobten Frédéric steht, dass sie von einer ihr unbekannten Frau eine Wohnung in Amsterdam geerbt hat. Sie macht sich auf den Weg dorthin, um mehr über ihre Verbindung zu ihr und vor allem ihre eigenen Wurzeln zu erfahren. Das Buch handelt von drei Frauen an unterschiedlichen Orten in drei verschiedenen Jahrzehnten, deren Leben durch unvorhergesehene Ereignisse aus den Fugen geraten und zeigen, wie vergänglich das Glück sein kann. Johanna ist der Meinung, dass sie ihr Recht auf Glück für alle Zeit verwirkt hat und lebt deshalb allein in einer Hütte im Wald, wo sie den Kontakt zu anderen Menschen weitgehend eingestellt hat. Die Begegnung mit dem namenlosen Mädchen führt dazu, dass sie sich mit ihrer Vergangenheit auseinandersetzen muss. Holly gibt sich die Schuld am Tod ihrer Kollegin und denkt deshalb, dass sie keinen Anspruch auf Liebe und Erfolg hat, krempelt ihr Leben um und torpediert damit ihre Karrierepläne und Lebenstraum. Mylène, die so glücklich mit ihrem Verlobten war und ganz allein eine eigene Firma aufgebaut hat, reist nach einer Nachricht tief enttäuscht nach Amsterdam und beginnt ihr gesamtes Leben zu hinterfragen. Begleitet wird sie dabei ausgerechnet von ihrem Exfreund, der sie vor Jahren hintergangen hatte. Der Aufbau der Geschichte suggeriert Spannung, aber so manche Verbindung der Frauen und Erzählebenen ist einfach zu durchschauen. Bei anderen dauert es länger, was jedoch vor allem daran liegt, dass Namen zurückgehalten werden. Durch die gleichwertigen Lebensgeschichten fällt es nicht leicht, schnell Zugang zu den Hauptfiguren zu bekommen. Auch verhalten diese sich zumal lebensfremd, was im sehr ereignisreichen Mittelteil übertrieben dramatisch wirkt oder zumindest irritierend ist. Der Roman rutscht jedoch nicht ins Seichte ab und bedient Klischees, die man an mancher Stelle erwarten würde. Er verknüpft die einzelnen Handlungsstränge am Ende logisch und lässt keine Fragen offen. Die einzelnen Lebensgeschichten drehen sich um Trauer, die Suche nach den eigenen Wurzeln, die Auseinandersetzung mit Schuld, die Frage nach Selbstliebe, Versöhnung und Verzeihung. Authentisch ist dargestellt, wie lebensverändernde Ereignisse die Protagonisten verwirren und sie unüberlegt handeln lassen. Die Akte der Selbstgeißelung und Bestrafung sowie die wiederholten Gedanken, kein Recht auf Glück zu haben, sind nachvollziehbar, wenn auch nicht unbedingt gerechtfertigt. Erst am Ende setzt ein Lernprozess ein und führt die Frauen wieder auf einen richtigen Pfad, bereit für das Leben, das nicht vorhersehbar oder planbar ist und mit allen Widrigkeiten angenommen werden muss. Auch wenn ich im Mittelteil meine Probleme mit den Figuren hatte und mir an der ein oder anderen Stelle mehr Tiefgang gewünscht hätte, ist der Roman durchgängig schön erzählt, arbeitet den Bezug zum Titel einprägsam heraus und ist durch den steten Wechsel der Charaktere unterhaltsam und lebendig. Die Empathie sowie Liebe für die Figuren und ihre (geballt dramatischen) Schicksale sind auf jeder Seite spürbar und führen für alle zu einem versöhnlichen und auch glücklichen Ende ohne übertriebenen Kitsch.
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schnaeppchenjaegerin

Louise Pelt

Autorin

Louise Pelt wurde 1982 in Hamburg geboren. Mit dem Kinderopernchor bereiste sie früh die Welt, studierte anschließend Anglistik und Germanistik und schrieb einige Jahre für Film und Theater. Die Halbwertszeit von Glück schrieb sie als Roman, obwohl vieles und viele dagegensprachen. Vielleicht ist Mut ihre größte Superkraft — auf jeden Fall aber hat er ihre schönste Geschichte hervorgebracht. Sie lebt mit ihrer Familie zwischen Alster und Elbe.

Portrait: Louise Pelt

© Ines Marquet

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Produktbild: Die Halbwertszeit von Glück (9783757700225 )

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