Mit zitternden Händen

Übersetzt von

Thorsten Alms

Ein packender Roman über Kinder- und Bandenkriminalität

3.96774 Sterne

(31 Bewertungen insgesamt)

Ein Jugendlicher schießt in einem Stockholmer Vorort seinem besten Freund in den Hinterkopf. Wie konnte es dazu kommen?

Billy und Dogge sind seit Kindesbeinen eng befreundet. Dass sie aus sehr unterschiedlichen Eltern­häusern kommen, hat sie nie gestört. Während Dogge meist von seinen wohlhabenden Eltern allein gelassen wurde, ist Billy, aus einer Einwandererfamilie stammend, umgeben von einer Bastion der Liebe aufgewachsen. Als kriminelle Banden Billys Wohnviertel mehr und mehr beherrschen, werden sowohl Dogge als auch Billy rekrutiert. Allzu gerne schließen sich die beiden an - angelockt durch schnelles Geld und leichten Zugang zu Drogen. Doch dann will Billy mit Hilfe seiner Mutter aussteigen ...

Der Nr. 1-Bestseller in Schweden

22,90 €

inkl. MwSt.

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Produktinformationen

Verlag

Lübbe

Format

Buch (Hardcover)

Genre

Literarische Unterhaltung

Seitenanzahl

448 Seiten

Sprache

Deutsch

ISBN

978-3-7857-2833-8

Pressestimmen

Doch eigentlich ist das Buch eine Gesellschaftsstudie, mit viel Sog und Nachhall.
Debora Schnitzler, ZEIT Newsletter Was wir lesen, 11.05.2023
Sensibel und bewegend.
Meike Dannenberg, BÜCHERmagazin, 08/2023
Der Bestseller aus Schweden wirkt angesichts der auch in Deutschland wachsenden Kinderkriminalität bedrückend aktuell.
Ulrike Schädlich, Freundin, 28.06.2023

31 Meinungen zu diesem Titel

Rezensionen aus der Lesejury

4 Sterne
28.06.2024
- tiefgründiger, emotionaler und intelligenter Ermittlungs- und Gesellschaftsroman -
Malin Persson Giolito - Mit zitternden Händen (Bastei Lübbe) - tiefgründiger, emotionaler und intelligenter Ermittlungs- und Gesellschaftsroman - Zwischen den fiktiven Stockholmer Vororten Våringe und Rönnviken verläuft die achtspurige Autobahn. Am späten Abend des verschneiten 6. Dezember ertönen am Rande von Rönnviken kurz hintereinander vier Schüsse. Einige Minuten später geht bei der Polizei der Notruf eines Jugendlichen ein. Ein Junge sei in den Kopf geschossen worden. Jugendpolizist Farid Ayad macht sich sofort auf den Weg zu dem verstörenden Schauplatz. In ihrem komplexen Ermittlungs- und Gesellschaftsroman "Mit zitternden Händen", berichtet die schwedische Autorin Malin Persson Giolito, von der Kindheit und der Freundschaft der beiden 14 Jahre alten Jugendlichen Billy Ali und Douglas "Dogge" Arnfeldt. Während Billy immer alles zuzufliegen scheint, muss sich Dogge alles schwer erarbeiten. Anerkennung, Mädels, sogar die Liebe seines Vaters Theo. Die beiden Minderjährigen schwänzen die Schule, stellen allerlei Blödsinn an und beginnen schon früh an ihrer kriminellen Karriere zu feilen. Auf eine triste, distanzierte, dennoch einfühlsame Art verknüpft Malin Persson Giolito verschiedene Handlungsstränge miteinander, denen man jedoch mit Leichtigkeit folgen kann. Die gebürtige Stockholmer Autorin geht in ihrem, von Trauer und Endgültigkeit umspülten Ermittlungs- und Gesellschaftsdrama, ebenfalls auf die Beziehungen der Eltern untereinander ein, in der Arm und Reich in ihrer ungerechten Ungleichheit oder ihrer ungleichen Ungerechtigkeit aufeinandertreffen. Die verschiedenen Blickwinkel, Ursachen und Hintergründe, die zu der Entwicklung der Kinder hin zu jugendlichen Kleinkriminellen führte, heizen den tiefgehenden Plot ordentlich an und gestalten ihn äußerst interessant. Es wird eine Ermittlungsgruppe zusammengestellt. Protokolle von Dogges Vernehmung, sowie die Aufnahmen der jeweiligen Überwachungskameras werden diskutiert. Ermittler Farid Ayad, der in gewisser Weise auch als Sozialarbeiter in Våringe fungiert, kennt die Leute und ihr Umfeld besser als jeder andere. So wird recht schnell offenbar, dass der 14-jährige Douglas "Dogge" Arnfeldt die Schüsse auf seinen besten Freund Billy Ali, der sich zu dem Zeitpunkt bereits in einem Aussteigerprogramm befunden hatte, abgefeuert hat. Beide nehmen Drogen und stehen in den Diensten und tief in der Schuld des aufstrebenden Kleinkriminellen Mehdi Ahmad. Dogge will sich jedoch keine Schuld eingestehen. Er tat nur das, was Mehdi wollte. Dogge ist frech und überheblich, obwohl er von jedermann mit Samthandschuhen angefasst und allerseits gehätschelt und getätschelt wird. Bis er in einem geschlossenen Jugendheim untergebracht wird und dort auf einen alten Bekannten trifft. Nun beginnt für Dogge erst recht ein wahrer Albtraum. "Wenn mein Sohn die Polizei hört, läuft er sofort und so schnell er kann in die entgegengesetzte Richtung, ganz egal, ob er etwas ausgefressen hat oder nicht. Für meinen Jungen ist die Polizei wie der Eiswagen, nur andersherum." (Zitat S. 44) Malin Persson Giolito begleitet das Leben, den Alltag und die frustrierenden Ermittlungen in und rund um Våringe, das ganze Prozedere nach Douglas "Dogge" Arnfeldts Festnahme, sowie dessen Unterbringung in seiner neuen Umgebung. Die potenzielle Leserschaft muss sich hierbei auf unzählige Protagonisten einlassen. Knallhart resignierend und im steten Wechsel bindet die Schwedin Rückblicke auf die beiden Kinder, ihre Freundschaft zueinander und den Umgang innerhalb ihrer Familien in das, im Präsens verfasste Gesellschaftsdrama, ein. Die Anwältin und Schriftstellerin, die heute mit ihrer Familie in Brüssel lebt, beschreibt die Ungerechtigkeit und Ungleichbehandlung gegenüber den unterschiedlichen Bevölkerungsschichten. Innerhalb dieses brandaktuellen Themas beschäftigt sich Persson Giolito ebenso mit der zunehmenden Gewalt unter Kindern und Jugendlichen, der Jugend- und Gang-Kriminalität, dem leidigen Thema Jugendstrafrecht, Täterschutz und Opferschutz, dem Scheitern der kaputten Gesellschaft, dem Scheitern der resignierenden Erziehungsberechtigten, Depressionen und dem Thema Selbstjustiz. Das 447 Seiten umfassende "Mit zitternden Händen" ist eine enorm spannende, vielschichtige, gleichwohl sehr traurige Gesellschaftsstudie geworden, die zum Nachdenken anregt und noch lange, lange nachhallt. Sie diente als Vorlage zu einer kommenden Netflix-Serie. (Janko) https://www.facebook.com/malin.perssongiolito https://www.instagram.com/malinperssongiolito/ Brutalität/Gewalt: 57/100 Spannung: 86/100 Action: 70/100 Unterhaltung: 91/100 Anspruch: 65/100 Atmosphäre: 84/100 Humor: 09/100 Emotion: 86/100 Sex/Obszönität: 15/100 LACK OF LIES - Wertung: 88/100
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Janko

4 Sterne
28.06.2024
keine leichte Lektüre
Leseerlebnis In „Mit zitternden Händen“ von Malin Persson Giolito geht es um zwei Jugendliche Billy und Dogge und ihre besondere und auch tragische Geschichte. Die zwei Protagonisten sind auf den ersten Blick ganz unterschiedlich, ebenso wie der familiärer Hintergrund. Billy wächst in einem Brennpunktviertel auf, Dogge hingegen in einem guten und eigentlich sicherem Viertel auf. Eine Gemeinsamkeit verbindet die zwei ungemein: Fehlende familiäre Unterstützung & falsche Vorbilder und Freuende, schnelles Geld, Drogen.... Gleich zu Beginn der Geschichte wir es spannend, denn... ein Schuss fällt, ein Mensch stirbt. Wie konnte es dazu kommen? Warum muss einer der Freunde sterben? Der Schreibstil der Autorin ist flüssig, klar und sehr mitreißend. Die Geschichte enthält einige Rückblicke, die für das Gesamtverständnis wichtig sind. Die beiden Protagonisten wurden gut ausgearbeitet und authentisch dargestellt. Sympathisch war mir jedoch weder Billy, noch Dogge. Interessant fand ich ebenso die Nebencharaktere. Denn... um das Handeln von Billy und Dogge komplett nachvollziehen zu können, musste man erst ihr Umfeld richtig kennenlernen. Dazu gehört die Familie, ebenso wie die Bandenmitglieder und einige weiteren Charaktere. Es hat tatsächlich etwas gedauert bis mich der Handlungsverlauf und die Protagonisten mit ihrer Geschichte packen konnten. Je mehr ich jedoch über sie erfahren habe, umso mehr ließ ich mich mitreißen. Die Ohnmacht der Polizei wurde erschreckend authentisch dargestellt und lässt das eine oder andere nun in einem anderen Licht erscheinen. Das reale, harte Leben wird hier groß geschrieben und aus unterschiedlichen Blickwinkeln dargestellt. „Mit zitternden Händen“ ist definitiv ein Buch welches zum Nachdenken anregt. Es ist keine leichte Lektüre, die jedoch absolut lesenswert ist. Krimi, soziale Brennpunkte, Freundschaft, Bandenmachenschaften, usw... sind alles Themen, die hier miteinfließen... Wer hier Ausschau nach sympathischen Charakteren hält, wird nicht unbedingt fündig werden. Von mir gibt es eine Leseempfehlung.
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LoveBooks84

4 Sterne
28.06.2024
Eine Geschichte, die zum Nachdenken anregt.
„Mit zitternden Händen“ von Malin Persson Giolito ist ein Roman, der trotz seines ruhigen Schreibstils den Leser intensiv berührt. Dieser Plot handelt von den zwei Teenagern Billy und Dogge, die aus völlig unterschiedlichen sozialen Verhältnissen stammen und doch seit Kindesalter beste Freunde waren. Billy wächst in einer schlechten Gegend und unter schwierigen materiellen Verhältnissen auf, doch seine Mutter könnte nicht liebevoller sein und versucht ihn vor allem vor seinem kriminellen Vater zu beschützen. Dogge stammt dagegen aus einem guten Haus, allerdings kümmern sich seine Eltern wenig um ihn. Und so kommt es, dass die Beiden im Laufe ihrer Entwicklung aufgrund falscher Freunde und Drogen auf die schiefe Bahn geraten. Und dann kommt es zur Katastrophe und Douglas erschießt seinen Freund….. Bereits das Cover der gebundenen Ausgabe fand ich sehr treffend zum Plot dargestellt, denn es zeigt Douglas, in seinem Hoodie und den Kopf unter der Kapuze versteckt. Die Autorin hat einen sehr angenehmen aber ruhigen Schreibstil und aufgrund ihrer Erzählform wurden die beiden Protagonisten sehr gut charakterlich als auch nahbar dargestellt. Die kurzen Kapitel trugen zum schnellen Lesefluss bei allerdings gab es hin und wieder einige Längen. Die Geschichte folgt in Zeitsprüngen zu dem Tathergang und den anschließenden Ereignissen danach. Man erfolgt gespannt und verzweifelt die Arbeit der Polizei, die doch auf so manchen Widerstand des Sozialamtes traf. "Mit zitternden Händen" ist ein nachdenklicher Roman, der mich als Leser geprägt hat.
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Lejadami

4 Sterne
28.06.2024
Bedrückende Geschichte mit hochaktuellem Bezug
Bedrückende Geschichte mit hochaktuellem Bezug Dogge und Billy sind beste Freunde. Kennenlernen tun sie sich im jungen Kindesalter auf einem Spielplatz in Rönnviken, einem Vorort Stockholms. Obwohl beide Kinder aus unterschiedlichen Lebensverhältnissen kommen, freunden sie sich an und gehen seitdem durch dick und dünn zusammen. Während sie noch die zweite Klasse besuchten, begannen sie mit den ersten „Laufarbeiten“ für den Kleinkriminellen Mehdi. Was am Anfang noch wie ein Zeitvertreib unter Kindern und Jugendlichen aussieht, verändert sich im Laufe der Jahre zu immer kriminelleren Aktivitäten wie Sachbeschädigung und ähnlich gelagerten Delikten. Der Polizist Farid begleitet die beiden Jungen schon über einen längeren Zeitraum und versucht auf ihr Verhalten einzuwirken. Vom Ausstieg aus dem kriminellen Milieu ist die Rede. Doch dann ist Billy plötzlich tot. Erschossen durch einen Schuss in den Hinterkopf. Dogge gilt als Hauptverdächtiger! Der Roman „Mit zitternden Händen“ von Autorin Malin Persson Giolito beschreibt ein düsteres Bild der heutigen Jugend in den Vororten einer Großstadt wie Stockholm. Stattfinden könnte er aber auch in jeder anderen größeren Stadt auf diesem Planeten. Fast schon nüchtern, aber sehr angenehm zu lesen, erzählt die Autorin von der Orientierungslosigkeit, den Versuchungen und den falschen Entscheidungen der Hauptcharaktere seit Beginn ihrer Schulzeit. Es gibt wenig Licht, dafür umso mehr Schatten. Es ist so ein Reinrutschen in eine Szene, in der man sich nach einiger Zeit vielleicht gar nicht mehr wohlfühlt, aus eigener Kraft aber nicht mehr entkommen kann. Das Verhalten von Billy und Dogge berührt auch andere Menschen im Umkreis und sorgt für Chaos, Unruhe und Trauer. Farid zum Beispiel plagen Selbstzweifel, da er als Polizist helfen möchte, aber nicht an den Kern der Jugendlichen gelangt. Oder Leila, Billys Mutter, die es trotz all ihrer Liebe zu ihrem Jungen nicht schafft, dass er von den kriminellen Machenschaften ablässt. Die Charaktere im Buch sind sehr authentisch und glaubhaft beschrieben. Es gibt die ein oder andere Länge beim Lesen, aber insgesamt packt einen die Geschichte und als Leser/in stellt sich weniger die Frage wer es war, sondern eher wie konnte es dazu kommen? Fazit: Ein packender, aber zugleich auch erschreckender Roman. Sympathische Charaktere sind Mangelware, ein richtiger „Held“ nicht zu erkennen. Dennoch funktioniert das Buch sehr gut. Gerade weil es sich mit hochaktuellen gesellschaftlichen Themen auseinandergesetzt. Leseempfehlung!
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Hightower667

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Produktbild: Mit zitternden Händen (9783785728338 )

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