Wir sitzen im Dickicht und weinen

Roman»Ein Familienroman, der fesselt und nachdenklich macht. Sehr poetisch!« Elke Heidenreich

4.07273 Sterne

(55 Bewertungen insgesamt)

Valerie hat nicht die einfachste Beziehung zu ihrer Mutter. Am besten klappt es, wenn die beiden einander nur selten sehen. Doch eine Krebsdiagnose schafft neue Tatsachen - vom einen Tag auf den anderen muss Valerie für ihre Mutter da sein, ganz gleich, wie schwer ihr das fällt. Und sie bekommt es mit der Angst zu tun: Was, wenn dies tatsächlich das Ende ist? Als zeitgleich Valeries Sohn beschließt, ein Schuljahr im Ausland zu verbringen, droht ihre Welt vollends aus den Fugen zu geraten.

»Ein kluger, vielschichtiger Roman, der traurig-schön davon erzählt, was Familie mit uns macht.« CAROLINE WAHL

22,00 €

inkl. MwSt.

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Produktinformationen

Verlag

Eichborn

Format

Buch (Hardcover)

Genre

Gegenwartsliteratur

Seitenanzahl

208 Seiten

Sprache

Deutsch

ISBN

978-3-8479-0161-7

Pressestimmen

Ein Familienroman, der fesselt und nachdenklich macht - so fein und klug beschrieben, wie ich es selten gelesen habe. Sehr poetisch!
Elke Heidenreich
Vielschichtig ist das Prosadebüt der Wiener Werbetexterin ... - poetisch, ergreifend und unbeschönigend schön.
Buchkultur
Mütter und ihre Töchter, Selbstermächtigung und Befreiung: schwere Themen, mit Leichtigkeit verhandelt. Ein Debüt von berührender Sanftheit
Der Standard

55 Meinungen zu diesem Titel

Rezensionen aus der Lesejury

4 Sterne
09.08.2024
Ein facettenreiches Bild familiärer Verflechtungen, Wünsche und Prägungen
'Wir sitzen im Dickicht und weinen' ist ein einfühlsames und tiefgründiges Porträt über die unauflöslichen Bande der Familie und die komplexen Beziehungen zwischen Müttern und ihren Kindern. Im Mittelpunkt des Romans steht Valerie, eine alleinerziehende Mutter, die vor der schwierigen Aufgabe steht, ihren Sohn Tobi in die Unabhängigkeit zu entlassen. Diese persönliche Herausforderung wird durch die Krebsdiagnose ihrer eigenen Mutter Christina noch verstärkt. Felicitas Prokopetz zeichnet die Familiendynamik mit bemerkenswertem Einfühlungsvermögen, indem sie nicht nur die Beziehung zwischen Valerie und Tobi, sondern auch die komplizierten Bindungen zu Christina sowie die Geschichten der Großmütter Martha und Charlotte einfängt. Der Autorin gelingt es, die individuellen Lebenswege, Träume und Herausforderungen der einzelnen Figuren so zu entfalten, dass ein facettenreiches Bild familiärer Verflechtungen entsteht. Dabei vermeidet sie es geschickt, in einfache Klischees zu verfallen, und präsentiert stattdessen Charaktere, die in ihrer Individualität und ihren persönlichen Kämpfen authentisch wirken. Besonders hervorzuheben ist, wie die Themen Selbstverwirklichung und familiäre Prägung behandelt werden. Der Roman ist eine schonungslose und zugleich erfrischend ehrliche Auseinandersetzung mit den oft vererbten Mustern und Erwartungen, die das Leben von Frauen prägen. Wir sitzen im Dickicht und weinen" ist kein Buch für zwischendurch. Die dichte Erzählstruktur und die Notwendigkeit, den zahlreichen Figuren und ihren Beziehungen zueinander zu folgen, fordern die Aufmerksamkeit der Lesenden. Doch gerade diese Komplexität macht den Roman zu einer lohnenden Lektüre für alle, die bereit sind, sich auf eine emotionale und gedankenreiche Reise durch die Generationen einer Familie einzulassen. Die Autorin zeichnet in ihrem Werk nicht nur ein eindrucksvolles Bild familiärer Bindungen und der individuellen Suche nach Identität und Selbstverwirklichung, sondern thematisiert auch die fortwirkende Prägung durch unsere Vorfahren und die damit verbundene Verantwortung für kommende Generationen. Der Roman von Felicitas Prokopetz bietet mit seiner reichen Figurenzeichnung und tiefgründigen Erzählweise nicht nur eine fesselnde Lektüre, sondern regt auch nachhaltig zum Nachdenken über die Bedeutung von Familie, Tradition und persönlicher Freiheit an. Ein Buch, das einige Zeit nachwirkt.
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tameelius

3 Sterne
09.08.2024
Mütter und Töchter im Gefühlsdickicht
Ein Titel wie " Wir sitzen im Dickicht und weinen", zusammen mit dem ansprechenden Cover, hat mich neugierig gemacht. Ich lese sehr viel und bin vielseitig interessiert. Grundsätzlich fand ich das Thema des Romans sehr interessant, Familienkonstellationen, insbesondere zwischen Müttern und Töchtern, interessiere mich immer sehr. Gier bin ich aber leider nicht ganz überzeugt worden. Teilweise fand ich das Thema sehr gut umgesetzt und den Schreibstil ganz okay, aber so richtig abgeholt hat mich das Buch leider nicht. Die Hauptpersonen konnten mir nicht recht sympathisch werden und ich war irgendwann genervt von ihrem Verhalten. Ich finde, es gibt bessere Bücher zu dem Thema. Dennoch gab es ein paar Stellen die mir sehr gut gefallen haben: "... da habe ich zum ersten Mal so richtig verstanden, wie schmal der Gratist. .. Der Grat zwischen dem, was wir als unser normales Leben verstehen, gesund, selbstbestimmt - und dem ausgeliefert sein als Kranke." "Warum ist es so klar, dass eine Verwandtschaft ersten Grades im Krankheitsfall alles aufwiegt? Warum verklärt der drohende Tod die Dinge so stark, fragt niemand danach, was passt bisher geschah, darf nicht mehr logisch gedacht werden? Ich habe dafür, die Tochter meiner Mutter zu sein, einen hohen Preis gezahlt. Nicht ich schulde mama was, sondern sie mir."
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downey_jr

5 Sterne
09.08.2024
Komplizierte Mutter-Tochter-Beziehung bewegend dargestellt
Worum geht es: Valerie hat zu ihrer Mutter ein eher schwieriges Verhältnis. Nachdem ihre Mutter die Diagnose Krebs erhält, möchte sie einerseits mehr für sie da sein, andererseits laugt es sie emotional aus. Gleichzeitig möchte ihr 16jähriger Sohn ein Jahr im Ausland verbringen, was ihr unwahrscheinlich schwerfällt. F. Prokopetz stellt die jeweiligen Beziehungen der Generationen zu ihren Eltern heraus und an markanten Situationen kann man herauslesen, welche Einflüsse aus den Elternhäusern jede Generation mit sich nimmt. Meine Einschätzung: Jedes Kind wird durch seine Eltern geprägt und gibt gleichzeitig Erfahrungen auch wieder an die nächste Generation weiter. Und jede Generation ist zusätzlich durch äußere Einflüsse geprägt. Die Grosselterngeneration insbesondere durch den Krieg. Im Buch lernt man daher 4 Generationen kennen - Tobi - Valerie - ihre Eltern - ihre Großeltern. Während Valeries Mutter einen liebenden Vater und eine eher kühle Mutter hat, war es bei Valeries Vater genau andersherum. Dabei wollte es jede Mutter in der nächsten Generation besser / anders machen. Und doch gehen die Erwartungen zwischen Kind und Mutter auseinander. Letztlich zeigt das Buch auch, dass Mütter in jeder Generation eine Schlüsselrolle in der Familie einnehmen. Auch sie sind nicht perfekt, aber „gefangen“ in eigenen Rollenbildern. Selbst wenn sie es anders machen wollen, als die eigene Mutter, fehlt ihnen ein Vorbild, was anders heißt. Der Spagat, sich einerseits selbst abzugrenzen und gleichzeitig bedingungslos for die Kinder dazu sein, kann einen innerlich zerreißen. Selbst von der Mutter lieblos erzogen, ist Valeries Mutter doch anders zu ihrer Tochter, aber auch sie schafft es nicht, bedingungslose Liebe weiterzugeben. Valerie kann es ihr nicht recht machen, sie ist niemals gut genug. Dies hat mich zutiefst berührt und angesprochen. Und gleichzeitig öffnet es die Augen und lässt die vorausgegangenen Generationen besser verstehen. Ein wunderbares Buch. Ich konnte es nicht weglegen, auch wenn es mich manchmal so emotional aufgewühlt hat, dass ich eine Lesepause einlegen wollte. Es spricht vielen sicher aus dem Herzen. Lediglich in der ersten Hälfte hatte ich meine Probleme mit den vielen Perspektivwechseln. Aber nachdem ich mir einen kleinen Stammbaum aufgemalt habe, ging es prima.
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Schoko_und_Buch

4 Sterne
09.08.2024
Toxische Mutter-Tochter-Beziehung
WIR SITZEN IM DICKICHT UND WEINEN Felicitas Prokopetz Eigentlich hatte „Val“ Valerie mit ihrer Mutter schon seit frühester Kindheit Probleme: Mutter Christina nahm es nie genau mit der Erziehung. Da keiner sie weckte, kam Val selten pünktlich zur Schule und auch für die Zubereitung der Mahlzeiten fühlte sich Mutter Christina nicht verantwortlich. Was die Freunde von Val als „ cool“ bezeichneten, nervte sie. Sie liebte es, bei Oma zu sein. Regeln zu befolgen, aber auch Liebe zu erhalten. Oma hört ihr zu und sie beschäftigte sich mit ihr. Es wurden Spiele gespielt, vorgelesen und lange Spaziergänge gemacht. Mutter Christina sieht das ganz anders: Immerhin war Val Schuld daran, dass sie es schwer hatte, einen Mann kennenzulernen. Wer wollte schon eine Frau mit so einem Anhängsel, wie sie es hat? Ihretwegen konnte sie nie ausgehen und auch ihr Studium musste sie abbrechen, weil sie mit Val schwanger war. Und auch diese Windeln, die immer gewechselt werden mussten! Warum hat sich die Tochter eigentlich nie dafür bedankt? Ihr ganzes Leben hat sie sich nur für ihre Tochter aufgerieben. Es ist kompliziert, diese Mutter-Tochter-Beziehung und jetzt ist Christina an Krebs erkrankt. In Rückblicken erfahren wir Vals Familiengeschichte: Beide Großmütter werden beleuchtet, dabei springt die Autorin nicht nur in der Zeit, sondern lässt auch unterschiedlichste Familienmitglieder zu Wort kommen. Vier Generationen dürfen wir als Leser begleiten und es wird nicht nur aufgezeigt, wie sich die Familienaufstellung innerhalb einer Familie in diesen fast hundert Jahren veränderte, sondern auch die Stellung der Frau im allgemeinen. Ob die beiden Frauen es schaffen, sich aufgrund der Krankheit näher zu kommen, müsst ihr allerdings selber herausfinden. Nachdem ich mich eingelesen hatte, gefiel mir die Geschichte gut. Hilfreich wäre es sicherlich gewesen, einen kleinen Familienstammbaum im Buch zu haben. Ich glaube, dass ich nicht erwähnen muss, wie sehr mich Christina genervt hat. Ich war absolut im Team Val! Trotzdem empfand ich das Buch als unglaublich authentisch. Leseempfehlung für alle, die schwierige Familienkonstellationen mögen. 4/ 5
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Lesemaus-Hamburg

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Produktbild: Wir sitzen im Dickicht und weinen (9783847901617 )

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