Heult leise, Habibis

3.68182 Sterne

(22 Bewertungen insgesamt)

Die größte diverse Minderheit sind die vernünftigen Stillen. Es ist an der Zeit, sie in unserer Gesellschaft mitzudenken und zu berücksichtigen. Dieses Buch richtet sich gegen alle ignoranten Dauerempörten, die getrieben von ihren Komplexen ihre eigene Perspektive als Nabel der Welt verstehen und nicht einsehen wollen, dass sie vernunftbegabte Stimmen mit ihrem Egoismus mundtot machen und damit unsere Demokratie gefährden.

Während die Lauten also einfach mal leiser werden müssen, müssen die vernünftige Stillen lauter werden. Es braucht dringend ein neues Gleichgewicht der Stimmen, wenn wir unsere Gesellschaft nicht in den Abgrund führen wollen.

22,00 €

inkl. MwSt.

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Produktinformationen

Verlag

Eichborn

Format

Buch (Hardcover)

Genre

Politik und Gesellschaft

Seitenanzahl

192 Seiten

Sprache

Deutsch

ISBN

978-3-8479-0170-9

Pressestimmen

Garantiert kein leises Buch.
Bild am Sonntag, 03.03.2024
Sineb stellt wichtige Fragen, die uns Leser:innen zum Nachdenken anregen.
Subway, 04.2024
Sineb El Masrar hat stets ein waches Auge auf die Dinge, die uns sie herum geschehen.
Forum am Freitag, ZDF, 5. April 2024

22 Meinungen zu diesem Titel

Rezensionen aus der Lesejury

3 Sterne
10.08.2024
Weckruf ohne Vision
“Heult leise, Habibis” ist der provokative Titel des neuesten Werkes der Autorin und Journalistin Sineb El Masrar. Wie der Untertitel verlauten lässt, handelt es sich hierbei um ein Aufklärungswerk, dessen Anliegen es ist, aufzuzeigen “wie Ignoranz und Dauerempörung unsere Gesellschaft spalten”. Erschienen ist das Buch bei Eichborn - vielen Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar. Meine Meinung bleibt natürlich trotzdem meine eigene. El Masrar konzipiert dieses Buch einerseits als eine Einladung an eben jene ignoranten Dauerempörten, sich der Folgen ihres Handelns bewusst zu werden. Dabei richtet sie sich nicht nur an böswillige Demagogen, sondern an alle extrovertierten Polemiker. Auch an jene, die glauben, für die sogenannt Gute Sache zu kämpfen. Dabei gelingt es ihr aufzuzeigen, wie unsachliches und voreiliges Gezeter die öffentliche Diskussion immer mehr zu einer Unkultur verkommen lässt und schlussendlich unsere Demokratien gefährdet. Andererseits ruft die Autorin jene, die sie als “vernünftige Stille” bezeichnet, auf, dieser grassierenden Unkultur entgegen zu treten und sich öffentlich wie privat sachlich und überlegt zu Wort zu melden. Im ersten Teil des Buches ist es der Autorin durchaus gelungen, mich mit ihren faktengestützten Beobachtungen der (Sozialen) Medienlandschaft zu überzeugen. Es gelingt ihr nicht nur, gesellschaftliche Dynamiken schlüssig zu erklären und die Folgen der beklagten Diskussions(un)kultur herzuleiten, sondern auch aufzuzeigen, wie massenpsychologische Phänomene von Interessengruppen instrumentalisiert werden. In der zweiten Hälfte des Buches soll dann Tacheles gesprochen werden. Und entsprechend vehement nehmen sich dann auch der Schreibstil und die Argumentation aus. El Masrar stellt weiterhin zwar interessante Thesen auf, die aber zunehmend wissenschaftlicher Grundlagen entbehren. Immer öfter werden zwar stichhaltige Einzelfälle auf unzulässige Weise generalisiert und zu für mich fragwürdigen Implikationen weiter gesponnen. Hier scheint die Autorin auf eben jene Polemik und jenen absoluten Wahrheitsanspruch zurückzugreifen, die sie vorgängig so scharf zu kritisieren beliebt. Diese Tendenz, mit gleichen Waffen zurückzuschlagen, löste bei mir dann doch einiges an Stirnrunzeln und Vorbehalten aus. Ich kann “Heult leise, Habibis” als Weckruf verstehen und als Aufruf an das Individuum. Das scheint mir einerseits legitim, da wir als Teil der Gesellschaft auch einen Teil der Verantwortung für unsere Kultur und Demokratie tragen. Allerdings lässt die Autorin das aufgerüttelte Individuum anschliessend mit der durch das Buch erweckten Empörung etwas hilflos im Regen stehen. Denn konkrete Vorschläge oder auch nur Beispiele, wie diese Verantwortung wahrgenommen werden könnte, sucht man hier vergeblich. Ganz unbeachtet bleiben auch strukturelle Bedingungen, die überhaupt erst Nährboden für die herrschende Unkultur bilden. Und entsprechend auch Visionen, wie auf struktureller Ebene Veränderung angestossen werden könnten, damit eine Veränderung der Diskussionskultur zu einem demokratischen Gemeinschaftsprojekt werden könnte.
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Li-Lo

4 Sterne
10.08.2024
Den Leisen unserer Gesellschaft eine Stimme geben ...
Cover & Titel: Das Cover und auch der Titel haben mich direkt angesprochen: provokativ, anders, spannend. Es hat sich sehr vielversprechend angehört und ich war sehr gespannt auf das Buch. Ein Minuspunkt direkt wegen dem Cover; der Schutzumschlag ist einfach zu dünn. Inhalt: Es ist ein recht dünnes Sachbuch, welches anregt, den Leisen unserer Gesellschaft auch die Möglichkeit zu geben, deren Stimme zu erheben. Der Schreibstil ist für ein Sachbuch sehr flüssig und liest sich gut. Die Kapitel haben eine angenehme Länge. Inhaltlich regt das Buch zum Nachdenken an... Es wurden viele Vergleiche gezogen und Beispiele genannt. Einige dieser Beispiele (besonders zu Beginn des Buches) waren sehr gelungen, einige weniger. Gestört haben mich einige sehr pauschale Aussagen der Autorin (einige konnte ich nachvollziehen, einige überhaupt nicht). Es ist eine Sicht der Dinge und definitiv auch interessant, diese Sichtweise kennenzulernen. Jedoch hatte ich den Eindruck, dass das Buch zu Beginn sehr objektiv formuliert war und gegen Ende immer subjektiver wurde. Fazit: Das Buch war nicht schlecht. Aber ich hätte mir auch bis zum Ende hin eine gewisse Objektivität seitens der Autorin gewünscht.
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viikkaa

4 Sterne
10.08.2024
Über die Wichtigkeit von Meinungsvielfalt in einer Demokratie
Das Buch hat mein Interesse geweckt, weil es die Meinungskundgebung und Politikbeteiligung in unserer Gesellschaft thematisiert. Die Autorin verfolgt die These, dass vernünftige Stille mehr zur öffentlichen Diskussion beitragen sollen, während die lauten Stimmen ehr demokratiefeindlich sich äußern. Bereits auf den ersten Seiten ist mir der Schreibstil positiv aufgefallen. Als Laie auf diesem Gebiet, konnten mir die Inhalte gut verständlich präsentiert werden und mein Interesse am Thema aufrechterhalten werden. Ich habe nach dem Lesen das Gefühl, etwas aus dem Buch mitgenommen zu haben. Es gab viele Fakten, die mich schockierten, weil ich zuvor noch nicht davon gehört hatte. Der Fokus in diesem Buch liegt sehr deutlich auf den Lauten, und welche Gefahr hinter falschen, polarisierenden Aussagen steckt. Das wird an Beispielen erläutert, die von NS bis zu aktuellen Thematiken reichen. Man sollte sich hier bewusst sein, dass keine vielseitige Präsentation dieser Beispiele erfolgt, sondern lediglich Aspekte für das eigentliche Thema des Buches herausgegriffen werden. Daher wird in manchen Absätzen sehr verallgemeinernd gesprochen, wo ich mir doch noch weitere Quellen gewünscht hätte. Meine Kritik an dem Buch widmet sich einer Tendenz zum absoluten, unveränderlichen Schwarz-Weiß denken. Das Buch zeigt unter vielen Gesichtspunkten, welche Gefahr von Lauten ausgehen kann (Das ist hier eindeutig die Stärke des Buches.). Mir fehlt hier die Repräsentation von Lauten „Guten“ und Vorschläge für den Umgang mit den Lauten „Bösen“, außer ihnen Gehör zu entziehen. Auch störte mich der einfache Verweis auf die „vernünftigen Stillen“ nach jeder Ausführung zu einem Problem als einfache Lösung dessen. Wer ist denn diese Gruppe? Gibt es positive Exemplare, die Vorreiter sind? Warum sind diese denn vernünftig? Mir erschien dies zu dual, obwohl es ehr einem Spektrum gleich kommen sollte, insbesondere weil das Buch Veränderungen fordert und diese nur schrittweise geschehen können. Insgesamt spricht dieses Buch kritisch und aktuell Themen unserer Gesellschaft an, über die gesprochen werden muss. Dennoch gibt es einige Schwächen und offenen Fragen. Es lädt dazu ein, sich einen Überblick über die Meinungsäußerung in unserer Gesellschaft zu verschaffen.
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sunplantsky

2 Sterne
10.08.2024
Zu viele Klischees, zu viel Schwarz und Weiß
„Heult leise, Habibis!“ von Sineb El Masrar Worum geht´s? Das Buch soll die „vernünftigen Stillen“ dazu anregen, ihre Stimme einzusetzen, damit nicht immer nur die Lauten zu hören sind, die oftmals polarisieren und die Gesellschaft spalten. Das Buch ist in drei Abschnitte geteilt, im ersten versucht die Autorin beide Seiten, extrovertierte Laute und introvertierte Leise zu analysieren, warum sie sich so verhalten, wie sie sich verhalten. Sie richtet das Buch an „ignorante Dauerempörte“ (schön formuliert) und versucht ihr Tun mit verschiedenen psychologischen Erklärungsansätzen zu entschlüsseln. Im ersten Teil des Buches beschreibt sie zudem die Medienlandschaft und verschiedene Effekte, die die Leute, die Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit auf sich ziehen wollen, benutzen. Interessant hierbei waren besonders der „Lady Di“ Effekt und das „Fremdweinen“. Teil 2 soll dann einige Lösungsansätze aufgreifen, wie z.B. eine gesunde Identitätsbildung, geht dann aber auch wieder auf vermeintliche Ursachen wie Vaterlosigkeit ein. Im dritten Teil führt sie an Beispielen wie z.B. Bin Laden und Hitler vor, wie diese das Volk verhetzten und eine Vielzahl darauf hereinfiel bzw. fällt und aus welchen Gründen. Und dass dagegen die „vernünftigen Stillen“ ihr Wort in die Waagschale legen sollen. Vieles bringt die Autorin in den Kontext des dritten Reichen oder des Israel-Palästina Konfliktes, der ehemaligen DDR oder Islamisten, auch zu Hetzkampagnen auf Social Media. Sinen El Masrar ist 1981 in Hannover geboren, ihre Eltern stammten aus Marokko. Sie ist als Autorin, Moderatorin und Journalistin sowohl in Print als auch in Online-Medien tätig. Zum Beispiel auf „Twitter-X“ ist sie auf social media aktiv. Meine Meinung: Der erste Buchabschnitt hat mich zum großen Teil noch überzeugt, ich fand die Gedankengänge ganz interessant, wenn auch nicht immer stimmig. Besonders dass sie das Buch an „ignorante Dauerempörte“ richtet, die es lesen sollen. Erstens: wer würde sich von sich aus zu dieser Gruppe zuordnen und zweitens das Buch, in dem diese Gruppe von vorne bis hinten kritisiert wird, lesen? Gut, sie will auch „vernünftige Stille“ motivieren, ihr Wort zu erheben. Aber gerade, dieses Polarisieren und schwarz-weiß Denken, prangert sie an und benutzt es dann selbst. Stille – sind nicht immer vernünftig, intelligent und auf der „richtigen“ Seite. „Laute“ richten nicht immer Schlechtes an, sind nicht immer auf der „falschen“ Seite. Social Media Leute liefern nicht nur Fake News und bekommen erotische Gefühle, wenn sie viele Likes und Aufmerksamkeit auf ihre polarisierten News bekommen. Und: es gibt nicht nur „Stille“ und nicht nur „Laute“, sondern dazwischen jede Menge Nuancen. Kinder, die ohne Vater aufwachsen, bekommen nicht automatisch Störungen sexueller oder beruflicher Art . Dies nur ein Beispiel von vielen, das mich im zweiten Teil enorm störte und ich froh war, als ich das Buch ausgelesen hatte. Als sie dann noch Klischees über die ehemalige DDR brachte, Alleinerziehende und Ödipuskomplex fast gleich setzte, war für mich das Maß voll. Der zweite Abschnitt fing sinngemäß an, als sich 2 Wessis und ein Ossi tief im Osten trafen und das Gespräch so lief: von DDR und dass sich Demokratien nicht nur durch Wahlen legitimieren auf Wahlen in der Türkei, Erdogans Drohung mit „Halbmond gegen Kreuz“, Judenhass, Palästina-Israel-Konflikt, antidemokratische Machtübernahme nicht nur durch Putsch – das alles auf sechs Seiten, das war mir alles sehr verkürzt, sehr oberflächlich aneinander gereiht. Das Cover mit dem Auge und des etwas provokanten Titels finde ich gelungen, allerdings ist der Schutzumschlag von schlechter Qualität, knittert sehr leicht und hat eine grauenvolle Haptik. Der Schreibstil ist in Ordnung, psychologische Hintergründe sind so erklärt, dass sie leicht zu verstehen sind. Fazit: Mäßige Leseempfehlung. Die, an die es zum einen gerichtet ist, werden es kaum lesen und sich um 180 Grad (oder waren das 360 Grad? :-) ändern. Die, die lauter werden sollen, werden dadurch wahrscheinlich ihr Verhalten auch nicht ändern. Sie werden auch kaum in der Politik oder Gesellschaft was ändern können, denn wie in Talkrunden, werden Gespräche nicht moderiert und Introvertierte so wohl nicht zu Wortführern. Einige der Erklärungen und Ansichten der Autorin haben mich richtiggehend abgestoßen, diese Beispiele fand ich sehr einseitig, überholt bzw. nicht richtig. Auch hätten meiner Meinung nach z.B. politische Instrumentarien, wie das Schweizer System der Volksabstimmung oder andere Entscheidungsgremien zu den Lösungsansätzen gehört. 2 von 5 Sternen.
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MarionManuela

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Produktbild: Heult leise, Habibis (9783847901709 )

Heult leise, Habibis

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