Münchhausen

G. A. Bürger

Gottfried August Bürger (1747 – 1794) war zu Lebzeiten eine prominente und geehrte Persönlichkeit. Nach seinem Tod wurde er durch König Ludwig I. mit einer Büste in der Walhalla - der Ruhmeshalle der Deutschen - geehrt. Bürger studierte Theologie und Jura und arbeite zunächst als Gerichtshalter. Dank seiner Begabung und der Vermittlung von Georg Christoph Lichtenberg wurde er 1784 Privatdozent an der Göttinger Universität, wo er bis zu seinem Tode Vorlesungen und Übungen über Ästhetik, Stilistik, deutsche Sprache und Philosophie hielt.Bürger bleibt uns heute vor allem wegen seiner Münchhausengeschichten in Erinnerung. Ihre Entstehung allein ist schon ein großartiges „Stille-Post-Spiel“. Die Lügenerzählungen des historischen Karl Friedrich Hieronymus Freiherr von Münchhausen wurden ursprünglich von einem anonymen Autor verfasst und 1781 veröffentlicht. Ein Rudolf Erich Raspe übersetzte und ergänzte diese ins Englische und diese Übersetzung erst gelangte zu Bürger. Er rückübersetzte sie wieder ins Deutsche. Dabei bearbeitete und ergänzte Bürger seinerseits die ihm vorliegende englische Fassung. Sie erschien 1786 in erster Fassung und wurde später nochmals ergänzt.