Der König und der Uhrmacher

Übersetzt von

Freyja Melsted

Ein historischer Roman vom isländischen Bestsellerautor. "Mitreißend, kenntnisreich und hervorragend recherchiert." MORGUNBLADID

4.34615 Sterne

(26 Bewertungen insgesamt)

Kopenhagen Ende des 18. Jahrhunderts: Der isländische Uhrmacher Jón entdeckt ein wahres Wunderwerk der Handwerkskunst im dänischen Königspalast. Die einstmals berühmte astronomische Uhr aus dem Jahre 1592 ist in einem erbärmlichen Zustand, und Jón macht es sich zur Aufgabe, sie wieder in Gang zu setzen. Eines Abends taucht zu später Stunde der dänische König in Jóns Werkstätte auf, und zwischen dem Monarchen, Christian VII., und seinem isländischen Untertan entspinnt sich ein Gespräch. Und Jón wagt es sogar, von seinem Vater zu berichten, der auf Island unschuldig zum Tode verurteilt und hingerichtet wurde, unter der Regentschaft des Vaters von Christian VII. ...

Ein hervorragender historischer Roman von Islands derzeit erfolgreichstem zeitgenössischen Autor

24,00 €

inkl. MwSt.

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Produktinformationen

Verlag

Lübbe

Format

Buch (Hardcover)

Genre

Historische Romane

Seitenanzahl

368 Seiten

Sprache

Deutsch

ISBN

978-3-7577-0031-7

Pressestimmen

Indriðason, der als bedeutendster Krimiautor Islands gilt, beweist sein Talent auch mit seinem ersten historischen Roman. Ein schöner Schmöker für den Sommer - nicht nur für Skandinavien-Reisende.
WDR5, 12.7.2024

26 Meinungen zu diesem Titel

Rezensionen aus der Lesejury

4 Sterne
10.08.2024
Jeder Schritt nach vorne ist ein Schritt in die Vergangenheit
Der isländische Uhrmacher Jón Sívertsen widmet sich Ende des 18. Jahrhunderts mit ganzer Leidenschaft in Schloss Christiansborg in Kopenhagen in einem verstaubten Lagerraum der Restaurierung einer kunstvollen astronomischen Uhr aus dem Jahr 1592. Dabei leistet ihm König Christian VII gelegentlich Gesellschaft. Der Monarch lässt sich während der Reparatur-Arbeiten von Jón dessen isländische Familiengeschichte erzählen. Sowohl der König wie auch der Uhrmacher schwelgen in Erinnerungen und arbeiten sehr persönliche Geheimnisse und Gefühle auf. Jedes Wort und jeder Schritt nach vorn ist dabei auch eine Reise in das Vergangene. Emotional tief berührt philosophieren sie über viel Bewegendes und Menschliches. Von Beginn an spürt man die Leidenschaft Jóns für die Uhr und kann sich in seine Seele einfühlen. Auch die weltlichen, gesellschaftlichen Erwartungen und Verpflichtungen werden sehr deutlich. Die strukturiert aufgebaute Erzählung macht das flüssige Lesen einfach. Die Wechsel zwischen den Zeiten und Örtlichkeiten fügen sich unkompliziert und fortlaufend. Insgesamt wird die Geschichte dadurch nachvollziehbar und rund. Die jeweiligen Formulierungen sind zeitgemäß sprachlich gut gewählt. Literarisch hervorragend sind Hintergrund-Informationen und Zusammenhänge erzählerisch in die Geschichte eingebaut. Kurz und knapp machen sie neugierig und veranlassen bei Interesse das weitere Recherchieren, was aber für das Verständnis der Geschehnisse nicht notwendig ist. Der Leser wird aber nicht unnötig mit geschichtlichen Fakten und Verstrickungen konfrontiert bzw. herausgefordert. Durch viele Formulierungen wird das Gefühl für die Zuneigung des Uhrmachers zu seiner Arbeit sowie die Bedeutung, die das Restaurieren für ihn persönlich hat, deutlich. Die gefühlvolle und bildhafte Sprache machen die Atmosphäre und die Örtlichkeiten spürbar. Die Vielfalt der Charaktere und die Persönlichkeiten der Mitwirkenden erscheinen absolut real. Emotional kann man sich gut in die Personen einfühlen. Alle Personen, haben ihre Geschichte, mit der sie nach ihrem persönlichen Stil umgehen und ihr Handeln damit begründen. Mein Fazit: Der klar strukturierte Aufbau sowie die zeitlich und gesellschaftlich passende Ausdrucksweise nehmen den Leser mit in dieser Geschichte. Die menschliche, tiefgründige und emotionale Erzählung weckt das Interesse an dänischer und isländischer Geschichte. Die Restauration bedeutet mehr als das Wiederbeleben der kunstvollen historischen Uhr. Es ist eine Reise in die Vergangenheit, in die menschlichen Seelen und in die Aufarbeitung der eigenen Historie. Es ist der Versuch, Etwas entstehen zu lassen sowie etwas Kaputtes wieder ganz zu machen. Das Buch empfehle ich Allen, die beim Lesen gerne mitfühlen und Jenen, die gerne philosophieren über menschliche und gesellschaftliche Entwicklungen sowie verletzte Seelen der Gesellschaft. Die Geschichte dieses historischen Romes ist fiktiv, beruht aber auf wahren Begebenheiten. Das Geschehen und die Charaktere erscheinen jedoch völlig real und in jede Zeit an jeden Ort übertragbar.
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wickie2

5 Sterne
10.08.2024
Schönes Buch mit historischem Hintergrund
Der Autor Arnaldur Indridason hat sich bislang mit isländischen Krimis und einigen Psychothrillern einen Namen gemacht. Der Roman „Der König und der Uhrmacher“ ist ein völlig anderes Genre. Es handelt sich um einen geschichtlichen Roman, um König Christian VII. von Dänemark und einen Uhrmacher mit dem Namen Jon, der eine wertvolle, historische Uhr reparieren will, die sich im Schloss befindet. Das Cover ist entsprechend gestaltet und zeigt ein Bild von einem Schloss und ein astronomisches Ziffernblatt. Persönlich habe ich noch keine Erfahrungen mit dem Autor gemacht, konnte mich jedoch bereits nach einigen Seiten gut in den Schreibstil einfinden. Das Buch macht einen gut recherchierten Eindruck zu historischen Gegebenheiten aus Dänemark und Island zur Zeit der Regentschaft König Christian VII. Zwei wichtige Protagonisten in dem Buch sind der König und der Uhrmacher Jon. Sie treffen sich, als der Uhrmacher beschließt eine wertvolle Uhr, die seit Jahren kaputt im Besitz des Königs ist zu reparieren. Er fühlt sich dazu berufen. Daneben gibt es weitere Figuren, die durch Erzählstränge entstehen, auf beiden Seiten. Es geht zum einen um die Geschichte der Familie von Jon, die sehr unter der Regentschaft Christian V, dem Vater von Christian dem VII. gelitten haben und zum anderen darum, wie der König als Regent gesehen wird und wer ihn maßgeblich beeinflusst. Der König wird für mein Empfinden sehr real dargestellt. Er hat seine psychischen Schwächen, erscheint teilweise verwirrt, aber dann auch wieder klar und in seinen Entscheidungen entschlossen. Der Uhrmacher, ein aus Island eingewanderter Mann, wird so dargestellt, dass ich ihn mir gut vorstellen konnte. Er zeigt eine gewisse Unterwürfigkeit gegenüber seinem König, aber auch wiederum einen starken Willen, den man auf so einer einsamen Insel wie Island sicher benötigt. Diesen Willen setzt er ein, um die Reparatur der Uhr zu Ende zu bringen, die ihm sehr am Herzen liegt. Die ersten Seiten sind teilweise etwas langatmig erzählt, einen Spannungsbogen konnte ich kaum erkennen, was jedoch im Verlauf des Buches sich ändert. Im Buch selbst geht es zum einen um Dialoge zwischen dem König und dem Uhrmacher, aber auch der familiären Geschichte des Uhrmachers, einer wertvollen Uhr, die nicht mehr funktionsfähig ist, der Chronik des Königs und einigen Episoden vom höfischen Leben. Im Verlauf des Buches kristallisiert sich heraus, dass der König und der Uhrmacher Parallelen in ihrer Historie haben, beide haben persönliche Verluste erlitten, wurden durch reformistisch denkende Personen beeinflusst und hatten Schicksalsschläge zu verkraften. Der König ist durch das Verhalten von seinem Vater maßgeblich an der Geschichte von Jon beteiligt, was sich im Verlauf darstellt. Der König hatte bereits in seiner Kindheit unter seinem Vater gelitten, der ihn sehr streng erzogen hatte. Diese Strenge spüren auch die Angehörigen von Jon, sein Vater und seine Stiefmutter, ihnen wird Unzucht vorgeworfen. Die Darstellungen sind vom Autor teilweise sehr realistisch und nicht immer schön zu lesen. Christian der VII. hat selbst bei seiner ehemaligen Frau „Unzucht“ erlebt, die er geahndet hat. Hier ist spannend zu lesen, wie unterschiedlich damals bei den einzelnen Bevölkerungsschichten mit dem Thema umgegangen wurde. Zum einen die strenge Gesetzgebung auf Island und zum anderen die Freiheiten, die ein König hatte, mit dem Thema umzugehen. Im Weiteren geht es in dem Roman um Menschen mit neuen Ideen, Fortschrittsgeist und Rückschritte. Da diese Themen auch alle mit dem Begriff „Zeit“ zusammenhängen, ist hier für mein Empfinden das Thema mit der Reparatur der Uhr gut platziert. Hier schließt sich für mich der Bogen, der über dem Buch gespannt ist. Der letzte Satz im Buch hat mir sehr gut gefallen, dass „jeder Schritt nach vorne ein Schritt in die Vergangenheit war“. Ein lesenswertes Buch, deswegen auch 5 Sterne.
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Lesemaus66

4 Sterne
10.08.2024
Sehr schön erzählter historischer Roman
Arnaldur Indridason ist mit "Der König und der Uhrmacher" ein sehr schöner historischer Roman gelungen, der durch seinen besonderen Erzählstil ein wenig an ein Märchen erinnert. Dabei trifft der nach Dänemark ausgewanderte isländische Uhrmacher Jon während der Reparatur einer besonderen antiken Uhr im Kopenhagener Königspalast auf den dänischen König Christian. Dieser besucht ihn in der Folgezeit regelmäßig und lässt sich von Jon dessen Familiengeschichte erzählen, die auf tragische Weise vom Vater und Vorgänger des Königs beeinflusst wurde. Dabei wird irgendwann klar, dass die beiden Protagonisten weit mehr verbindet, als aufgrund ihres Standes zu erahnen ist. Parallel zur Wiedenstehung der zerstörten Uhr entsteht so ein Gesamtbild der damaligen Zeit mit ihren teils grausamen Verfehlungen und einigen philosophischen Exkursen über Zeit und Wahrheit. Das Buch wirkt nach und hebt sich deutlich aus der Masse historische Romane ab - eine klar Leseempfehlung nicht nur für Freunde dieses Genres.
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timothy1971

4 Sterne
10.08.2024
Die Zeit steht still
"Der König und der Uhrmacher" ist ein faszinierender historischer Roman, der die Leser auf eine Reise in die Vergangenheit Dänemarks und Islands mitnimmt. Die Geschichte dreht sich um die sagenumwobene Uhr des Schweizer Meisters Isaak Habrecht, die seit 200 Jahren im Schloss Christiansborg in Kopenhagen lagert und als unrettbar gilt. Jón, ein junger Uhrmacher, stößt bei einem anderen Auftrag auf die Uhr und beschließt, sich der anspruchsvollen Reparatur anzunehmen. Die Begegnung mit König Christian VII. ist ein zentraler Moment im Roman. Der König ist zunächst misstrauisch gegenüber Jón, besonders als er erfährt, dass Jóns Vater unter der Herrschaft von Christians Vater wegen schwerwiegender Anschuldigungen verurteilt und hingerichtet wurde. Trotz des düsteren Familienhintergrunds entwickelt sich eine ungewöhnliche Beziehung zwischen Jón und dem König, die von Misstrauen, Neugier und letztlich Respekt geprägt ist. Arnaldur Indridason gelingt es, eine dichte und authentische Atmosphäre zu schaffen. Der Autor erzählt mit einem nüchternen, aber detailreichen Schreibstil, der den Leser tief in die historische Epoche eintauchen lässt. Die tragische Figur des Königs Christian VII. wird mit Tiefe und Komplexität dargestellt, und seine Interaktionen mit Jón beleuchten sowohl die politische als auch die persönliche Dimension dieser historischen Periode. Der Roman ist nicht nur ein literarisches Werk, sondern auch eine Reflexion über die Bedeutung von Wahrheit, Gerechtigkeit und Liebe. Insbesondere das letzte Drittel des Buches ist emotional intensiv und zeigt die Härte der damaligen Zeit, in der das Leben des Einzelnen wenig wert war und die Entscheidungen der Herrschenden oft grausam und distanziert wirkten. Dennoch bietet das Buch eine hoffnungsvolle Botschaft: Die Liebe hat die Kraft, selbst in den düstersten Momenten einen positiven Unterschied zu machen.
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metamorphose

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