Was wir nie verzeihen

Übersetzt von

Anke Michler-Janhunen

KriminalromanTeil 3 der Reihe "River-Delta-Reihe"

4.35 Sterne

(10 Bewertungen insgesamt)

Eine Mordserie an älteren, pflegebedürftigen Männern hält die finnische Kleinstadt Pori in Atem. Als Kommissar Jari Paloviita eine SS-Uniform in der Wohnung eines der Mordopfer findet, nehmen die Ermittlungen eine unerwartete Wendung. Es stellt sich heraus, dass einer der Ermordeten in den 40er Jahren freiwillig an der Seite der Deutschen gekämpft hat. Aber trifft das ebenfalls auf Albert Kangasharju zu? Warum kommen die vermuteten Kriegsverbrechen erst jetzt ans Licht? Und wer ist es, der sich nach so vielen Jahrzehnten auf diesen brutalen Rachefeldzug für womöglich ungesühnte Taten macht?


Nominiert für den "Nordischen Krimipreis 2021"

17,00 €

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Produktinformationen

Verlag

Lübbe

Format

Buch (Paperback)

Genre

Skandinavische Spannung

Seitenanzahl

400 Seiten

Sprache

Deutsch

ISBN

978-3-7857-2859-8

Pressestimmen

Thematisch klingt dieser spannend erzählte Kriminalroman noch lange nach, dessen unheilvolle Atmosphäre und die anschaulich geschilderten Szenerien für Gänsehaut sorgen!
Wir-besprechen-Spannendes, 24.11.2023
Arttu Tuominen gelingt mit "Was wir nie verzeihen" ein eindringlicher Roman, der weit mehr ist als eine packende Kriminalerzählung. [...] Ein Roman, der bewegt und berührt, der aber auch wachzurütteln versucht.
Thomas Gisbertz, Krimi-Couch, 12.2023
Tuominens Buch ist keine einfache Lektüre, aber aus der Hand will man sie auch nach dem Lesen nicht legen. "Was wir nie verzeihen" bleibt im Kopf, grandios!
Thomas Badtke, n-tv, 03.12.2023

10 Meinungen zu diesem Titel

Rezensionen aus der Lesejury

5 Sterne
27.12.2023
Eine Geschichte, die im Kopf bleibt
Jari Paloviita, Kommissar in Finnland, wird mitten in der Nacht zu einem Einsatz gerufen. In einem Pflegeheim wurde der 93-jährige Albert Kangasharju bei seinem Spaziergang überfallen und lebensbedrohlich verletzt. Paloviita fährt zum Krankenhaus, um zu warten, dass der alte Mann wieder aus dem Koma erwacht, dabei kann er einen weiteren Mordanschlag auf den Mann verhindern. Was hat dieser alte Mann nur getan, um gleich zweimal einem Angriff ausgesetzt zu sein? Kurze Zeit später kommt es zu einem Mord an Klaus Halminen, der nicht nur ein Invalide im Rollstuhl war, sondern sich im Alter Kangasharjus befand. Beim Durchsuchen des Hauses Halminens finden die Ermittler eine Uniform der SS. Kann es sein, dass die beiden alten Männer tatsächlich an der Seite der Deutschen im zweiten Weltkrieg gekämpft haben? Der Klappentext des Buches machte mich neugierig, denn gerade Bücher, deren Ausgangspunkte im zweiten Weltkrieg zu finden sind, versprechen immer Spannung. Gleich vorweg, Arttu Tuominen hat mich mit diesem Buch nicht nur überzeugt, sondern auch absolut fesseln, schockieren und berühren können. Für mich ist Was wir nie verzeihen ein Buch, das sich tief in mein Gedächtnis gebrannt hat. Bei diesem Buch handelt es sich übrigens um den dritten Band einer Krimireihe, was ich aber erst beim Lesen merkte. Verständnisprobleme gab es für mich hier allerdings keine, zwar gibt es immer Mal kleine Auszüge aus dem privaten Leben der Ermittler, diese bleiben aber im Hintergrund, wirken aber absolut, um diese authentischer und glaubhafter zu machen, da es sie einfach auch menschlich macht. Die Geschichte beginnt gleich mit dem Überfall auf Albert Kangasharju und konnte mich dadurch sofort in ihren Bann ziehen. Tuominen schreibt unheimlich fesselnd und direkt, so dass er bei seinem Leser umgehend ein Kopfkino erzeugt. Ich mochte dieses bildhafte und doch sehr eindringliche seiner Erzählung, da ich mich so noch ein wenig mehr in die Geschichte versetzen konnte. Erzählt wird die Geschichte auf zwei Zeitebenen, die Gegenwart mit den Überfällen auf Kangasharju und dem Mord an Halminen, aber auch in Rückblicken auf die Zeit des zweiten Weltkriegs. Dieser Part aus der Geschichte war mir persönlich völlig unbekannt, denn die Operation Wiking, von der Tuominen hier erzählt, beruht auf Tatsachen. Damals wurden finnische Soldaten in Deutschland ausgebildet und dann im Krieg in der Ukraine eingesetzt. Die Gräueltaten, die Tuominen hier beschreibt, trieben mir manches Mal Tränen in die Augen. Egal wie oft man das liest oder sieht, es macht mich immer wieder sprachlos, wie Menschen handeln können. Die Geschichte hat zwar einen eher ruhigen Erzählton, bleibt aber durchweg spannend. Natürlich ahnt man, über wen er in den Rückblicken erzählt, aber das mit dem alten Albert Kangasharju in Verbindung setzen, fiel mir unglaublich schwer. Man verfolgt die Ermittlungen aus den Sichten der verschiedenen Kommissare, lernt dabei auch dessen Ansichten kennen und fühlt sich dadurch auch mit ihnen verbunden. Gerade auch den Zwiespalt Paloviitas konnte ich so unglaublich gut verstehen. Denn Arttu Tuominen lässt seine Charaktere lebendig werden. Diese Charakterzeichnung macht den Krimi auch zu etwas besonderem für mich. Auch wenn das Privatleben der einzelnen Ermittler hier im Hintergrund bleibt, kann ich ihre Gefühle und Gedanken nachvollziehen. Aber meiner Meinung nach liegt das Hauptaugenmerk des Buches auf Albert Kangasharju, Ehemann, liebender Vater, Großvater und Urgroßvater, der neben seinem Bett ein Kinderbuch liegen hat. Die Geheimnisse, die er verbirgt sind unglaublich. Wie bereits erwähnt, fiel es mir so unglaublich schwer, diesen Mann mit dem Mann im Weltkrieg zu vereinen. Was mir aber, leider, dadurch extrem klar wurde, ist, dass selbst aus den liebsten Menschen Monster werden können. Es erklärt noch einmal eindringlich, wie all das damals geschehen konnte. Dieser Bereich hat mich nach dem Schließen des Buches lange da sitzen und nachdenken lassen und auch genau das lässt mich diese Geschichte auch nicht mehr vergessen. Mit diesemBuch hat mich Arttu Tuominen zutiefst berührt und nachdenklich zurückgelassen. Auch jetzt beim Schreiben der Rezension versuche ich immer wieder, das Gelesene zu verarbeiten. Wer hier einen reinen Krimi erwartet, könnte vielleicht enttäuscht sein, aber für mich war dieses Buch so viel mehr als nur ein Spannungsroman. Tuominen hat mir ein wenig die Augen geöffnet, mir gezeigt, wie “so etwas” überhaupt möglich war, wie Hass und Wut entstehen kann, wie der Krieg und all sein Schrecken den Menschen beeinflussen. Ich hoffe, hiermit nicht zu viel verraten zu haben, aber es ist recht schwer, die Gefühle zu diesem Buch zum Ausdruck zu bringen, ohne auf diesen besonderen Charakter einzugehen. Ich kann das Buch absolut empfehlen, denn es ist eine Geschichte, die sich tief in den Kopf gräbt und sprachlos macht. Hut ab, Herr Tuominen, das war ganz großes Kino!
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SillyT

4 Sterne
29.01.2024
Deutsch-finnische Krimigeschichte
Mit diesem Titel erhalten wir Band 3 aus der River-Delta-Kriminalreihe. Gleich zwei Mordversuchen entgeht der fast 100jährige Albert und die Polizei fragt sich, wer unbedingt den Tod des Greis sehen möchte. Kurz darauf gibt es ein Todesopfer und scheinbar auch eine Verbindung zueinander und vorallem zur SS. Die Ermittler gehen deshalb von einem Racheakt aus, doch Albert bestreitet jede Verbindung zur Nazi. Das Team rund um Paloviita begibt sich auf die Suche und gräbt tiefste Familiengeheimnisse aus. Dieser finnische Krimi hat den Fokus auf den 2. Weltkrieg gelegt. Brutal und nichts für zarte Gemüter bringt der Autor so manche Taten der Kriegszeit zum Vorschein. Der Schreibstil ist flüssig und leicht verständlich sowie die Theamatik gut recherchiert. Als Leser erlebt man hier einiges an Geschichte, die mir unbewusst und dadurch sehr lehrreich war. Die Rückblicke sind gut gegliedert und spannend dargestellt. Allerdings gehen die Ermittlungen hier etwas unter, denn der Fokus lag meiner Meinung zu stark bei der Aufklärung der deutsch-finnischen Kriegsgeschichte. Aber trotz allem fühlte ich mich gut unterhalten.
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Lejadami

4 Sterne
05.12.2023
Spannende Geschichte
Inhalt: In der finnischen Kleinstadt Pori entgeht ein alter Mann nur knapp dem tot. Doch wer hat es ausgerechnet auf einen Bewohner aus dem Altersheim abgesehen? Kurz danach entgeht er im Krankenhaus einem zweiten Anschlag, den ein mutiger Polizist verhindern kann. Als kurz darauf ein älterer Mann tot aufgefunden und eine SS_Uniform in seinem Schrank gefunden wird, ist Kommissar Jari Paloviita sich sicher, dass die beiden Fälle zusammen gehören. Doch das erste Opfer weigert sich über diese schwere Zeit zu sprechen und bestritt ein Teil der schrecklichen Vergangenheit Deutschlands zu sein. Doch Jari ist sich sicher, dass Albert Kangasharju lügt. Aber es bleibt die Frage, wer sich ausgerechnet nach so vielen Jahren an den Männern rächen will. Oder möchte der Täter mit etwas abschließen, was im Krieg geschehen ist? Das Team rund um Paloviita begibt sich auf die Suche und legt tiefe Familiengeheimnisse offen, von denen eigentlich niemand wissen sollte. Meinung: Der 3. Teil der finnischen Serie hat mir schon wieder deutlich besser gefallen als sein Vorgänger. Normalerweise fällt es mir schwer Bücher mit der Thematik rund um den 2. Weltkrieg zu lesen und auch hier musste ich manchmal schlucken, aber es war sehr gut recherchiert. Auch der Schreibstil des Autoren hat mich von Anfang bis Ende gefesselt. Die Protagonisten haben auf mich einen guten Eindruck gemacht, da sie alle ihre Ecken und Kanten haben. Alles in allem fand ich diesen Krimi sehr gut, mit einer Thematik die sich niemals wiederholen darf, auf die aber immer wieder Aufmerksam gemacht werden sollte.
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krimi_wahnsinn

4 Sterne
28.11.2023
Deutsch-Finnische Geschichte
Das war mein zweites Buch aus dieser Krimireihe und es hat mir insgesamt besser gefallen als der andere Fall, da hier das Privatleben der Ermittler weniger Raum eingenommen hat und der Fall präsenter war. Für mich hätte der sehr interessante Fall noch mehr Potenzial für die ein oder andere zusätzliche Verwicklung gehabt und auch die moralische Tiefe hätte noch etwas weiter ausgelotet werden können. Nichtsdestotrotz ein sehr interessanter Fall, bei dem man viel über das Zusammentreffen finnischer und deutscher Geschichte erfährt, der spannend ist und sich gut lesen lässt. Der Schreibstil hat mir gut gefallen, er ist sachlich, tatsächlich irgendwie Finnisch nüchtern, aber mit ganz eigenem Charme. Das Ermittlerteam gefällt mir gut und ich würde weitere Bücher aus dieser Reihe gerne lesen.
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Hornita

Arttu Tuominen

Autor

Arttu Tuominen, geboren 1981, wurde für sein Krimidebüt „Was wir verschweigen“ in Finnland und international mehrfach ausgezeichnet und stand damit auf der SPIEGEL-Bestsellerliste. Mit den folgenden Bänden der Krimireihe hat er die Erfolgsgeschichte fortgesetzt. So war „Was wir nie verzeihen“ als „Bester nordischer Krimi 2021“ nominiert, und Arttu Tuominen hat sich damit endgültig als hervorragende neue Stimme in der Nordic-Noir-Literatur etabliert.

Der Autor lebt mit seiner Familie in der Küstenstadt Pori, in Mittelfinnland, dem Schauplatz seiner Krimireihe. Neben dem Schreiben hervorragender Kriminalromane arbeitet der Autor auch als Ingenieur für Umwelttechnik.

Portrait: Arttu Tuominen

© Mikko Rasila

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