Inhaltsangabe / Klappentext:
Sieben Jahre ist es her, seit Callie und Keith sich zuletzt gegenüberstanden. Damals, kurz nach Callies dreizehntem Geburtstag, war ihr Vater bei einem schrecklichen Autounfall ums Leben gekommen - einem Unfall, an dem Keith die Schuld trug. Callie konnte ihrem Stiefbruder nie verzeihen. Noch heute leidet sie unter den Erinnerungen an das schreckliche Ereignis. Doch als sie für den Highschoolabschluss ihrer kleinen Schwester in das Haus ihrer Stiefmutter zurückkehrt, begegnet sie Keith zum ersten Mal nach all den Jahren wieder. Sofort flammen ihre Wut und ihr Hass auf ihn auf. Aber auch die gefährlichen Gefühle, die Keith schon damals in ihr ausgelöst hat ...
Meine Meinung:
Für mich war "Was auch immer geschieht" das erste Buch das ich von der Autorin gelesen habe. Die Inhaltsangabe hat mich neugierig gemacht und ich war dann sehr gespannt ob die Autorin es schaffen würde mich mitzureißen. Was soll ich sagen - sie hat es geschafft. Ich bin von der ersten Minute an in das Buch eingetaucht und konnte es kaum noch aus der Hand legen. Der Schreibstil hat mir zugesagt, er war locker, leicht, fließend, aber die Autorin brachte genauso gut die emotionale Seite rüber.
Im Mittelpunkt der Geschichte stehen die Stiefgeschwister Callie und Keith. Als junges Mädchen schwärmte Callie für den großen Stiefbruder, sie war total verliebt in ihn. Das Leben der Familie ändert sich als der Vater bei einem Autounfall ums Leben kommt, einem Unfall an dem Keith die Schuld trug.
Besonders gelungen fand ich den Einstieg in die Geschichte. Callie ist recht früh von zu Hause ausgezogen und befand sich nun auf dem Weg zurück in die alte Heimat zur Abschlussfeier ihrer kleinen Schwester Holly. Man spürte von Anfang an das sie sich zwar auf die Schwester und die Frau die sie groß gezogen hat freute, aber auch das es sie viel Kraft kostet diese Weg zu gehen. Ich konnte mich von Anfang an in sie reinversetzen, konnte sie verstehen, aber auch mit ihr fühlen. Ich mochte ihre Art. Sie war teilweise richtig chaotisch, schlagfertig und man wusste immer wie sie sich fühlte. Die Gefühle die sie ihrem Stiefbruder entgegenbrachte waren alles andere als nett, sie hasste ihn regelrecht. Im Laufe der Geschichte erfährt man das sie damals bei dem Unfall mit dabei war, das sie auch verletzt wurde und sich später an nichts mehr erinnern konnte. Ich merkte von Anfang an das sie den Unfall nie verarbeitet hat, sondern alles nur verdrängt hat. Ich fühlte mit ihr, es war einfach zu ergreifend ihre Gedanken zu lesen und dennoch hatte ich von Anfang an ein komisches Gefühl was den Unfall betrifft. Irgendwie passte es für mich nicht zusammen.
Keith war mir auch von Anfang an sympathisch und je mehr ich von ihm erfahren habe umso mehr wuchs auch er mir ans Herz. Nach dem Unfall packte der junge Mann seine Koffer und verschwand aus der Familie. Auch er wurde von Holly zu ihrer Abschlussfeier eingeladen. Er sagte zu, wollte außerdem wieder in der alten Heimat ansiedeln. Auch bei ihm spürte man sofort das ihn etwas belastet, nicht nur der Unfall aus Jugendzeiten. Es war noch etwas anderes das ihn umgab, etwas trauriges und man spürt das er in den letzten Jahren gereift ist und er schon viel mitgemacht hat, aber auch wie sehr er die Familie vermisst hat. Er ist wie Callie schlagfertig und ich finde es bewundernswert wie er mit den Hassgefühlen von Callie umgeht. Ein richtig toller Typ den das Leben geprägt hat, der viele Überraschungen parat hat und der sein Herz an Callie verloren hat.
Das erste Aufeinandertreffen von Keith und Callie war göttlich. Ich musste so grinsen und es war mir von Anfang an klar, das da bald nicht nur die Fetzen fliegen, sondern auch die Funken sprühen würden.
Aber auch die Nebencharaktere sind mir unheimlich schnell ans Herz gewachsen, allen voran Stella. Stella die bei dem Unfall nicht nur ihren geliebten Mann, sondern auch ihren Sohn verloren hat und die sich so aufopferungsvoll um die Mädchen gekümmert hat. Sie lebte die ganzen Jahre nur für die Mädchen und ihren Job und hat in dieser Zeit immer nur an andere gedacht, nie aber an sich selbst. Man spürte wie froh und glücklich sie war die ganze Familie wieder unter einem Hut zu haben. Man spürte förmlich wie es ihr das Herz zerreißt wenn Callie Keith mal wieder angiftet.
Tja und dann die kleine Holly, die damals als der Unfall passierte noch ein ganz kleines Mädchen war. Sie kann sich nur noch schwach an den Vater und den Unfall erinnern, aber man spürt von Anfang an wie sehr sie die Geschwister liebt, wie sehr sie sie vermisst hat und das sie sich nichts mehr wünscht wie eine komplette, harmonische Familie. Sie ist ein kleines Schlitzohr, ein Schlitzohr mit dem Herz auf dem rechten Fleck.
Ich bin in das Buch eingetaucht und konnte nicht mehr auftauchen. Die Geschichte um Keith und Callie hatte einfach alles, ich fühlte mit den Charakteren, konnte mich in sie reinversetzen, lachte mit ihnen, war aber auch traurig mit ihnen. Das Buch war sehr emotional und bescherte mir einige Achterbahnfahren. Besonders spannend fand ich auch die Momente in denen Callie mit sich selbst kämpfte, an dem Zeitpunkt wo der Hass auf Keith anderen Gefühlen wich und sie selbst mit sich kämpfte. Es konnte doch nicht sein das sie sich in ihren Stiefbruder verliebt, das sie den Menschen der ihren Vater auf dem Gewissen hat liebt! Die innere Zerissenheit von Callie wurde sehr gut beschrieben, genauso wie sie es letztendlich schafft sich dem schrecklichen Unfalltag zu stellen, ihn aufzuarbeiten und dann auch tatsächlich herausfand was damals wirklich passiert ist. Endlich konnte sie ihre Gefühle zulassen, aber dann gerät ihr Glück wieder ins Wanken und es stehen wieder schwere Entscheidungen an.
Mein Fazit:
-"Was auch immer geschieht" war eines meiner Sommerhighlights und bekommt von mir eine absolute Leseempfehlung sowie 5 Sterne._