Ich habe mich so lange vor dieser Rezension gedrückt, weil ich unbedingt die perfekten Worte finden wollte. Die habe ich immer noch nicht für den perfekten Abschluss dieser perfekten Reihe, aber ich gebe mein Bestes.
Ein letztes Mal an die Mulberry Mansion zurückkehren. Ein letztes Mal Teil der coolsten WG sein. Ein letztes Mal alle Gefühle für diese Charaktere fühlen.
Ich bin ein absolutes friends-to-lovers-Liebhaber und schon im ersten Buch wollte ich unbedingt Willows und Maxtons Geschichte hören. Oh boy, what a trip …
Es war so schön, wie ihre Geschichte sich aufgebaut hat. Im Vordergrund stand immer die Freundschaft, die den beiden so so wichtig war und die zu Verlustängsten für die beiden geführt hat. Jeder, der mal in eine:n Freund:in verliebt war, wird es wohl sehr gut nachempfinden können, wie es den beiden ging. Der Aufbau um die Geheimnisse war so gut, gerade Maxtons Geheimnis, warum er Teil der Society sein wollte, war gut erzählt und spannend – bis er endlich vor Willow mit der Sprache rausgerückt ist. Es gab so viele Momente, in denen ich mitgefiebert habe, was die Aufgaben der Society angeht, aber auch die forced proximity zwischen den beiden. Ich bin durch die Seiten geflogen und musste mich trotzdem immer wieder zwingen, nicht alles in einem Rutsch zu lesen, weil ich nicht wollte, dass die Geschichte endet. Die Aufgaben waren ausgeklügelt, man hat viel über die Ängste der beiden erfahren und der Zusammenhalt der beiden war beeindruckend, egal, wie viel oder wenig Kontakt sie zwischenzeitlich hatten. Maxton, unser Gartenjunge, hat eine Art an sich, die auch mich beruhigt hat und ich habe mir direkt gewünscht, einen Maxton in meinem Leben zu haben, der immer ruhig und gelassen bleibt. Der zuhört. Der die richtigen Fragen stellt. Oder weiß, dass man gerade keine Fragen stellen sollte.
Was mich wirklich überrascht hat, war das Ende. Das habe ich absolut nicht kommen sehen! Die Gefahr, der Willow sich ausgesetzt war, war so heftig und mein Maxton-Herz hat höher geschlagen, als er alles direkt in Gang gesetzt hat, dass die Society ihre Gelder gestrichen bekommt …
Die Thematisierung von Sex fand ich hier so wichtig. Dass Willow eine Person ist, die sexuelle Belästigung nicht über sich ergehen lässt und auch bei der Society direkt durchblicken lässt, dass das Verhalten gar nicht geht (und sie sich wegen Maxton nicht fernhalten konnte). Ich fand die Konfrontation total toll mit der anderen Frau (mir fällt der Name leider nicht mehr ein), das unter Drogen gesetzte Frauen in der Society vergewaltigt werden und das nicht verharmlost wurde ihrerseits. Sie hat für sich und andere Frauen eingestanden und dadurch habe ich sie noch mehr ins Herz geschlossen.
Und jetzt kommt die nötige Liebeserklärung an Willow: Viele fanden sie anfangs der Reihe gar nicht sympathisch. Doch ich habe sie von vornherein gemocht. Sie ist laut, sie ist stark, sie sagt ihre Meinung. Und dahinter steckt sooo viel mehr. Ich habe mich in einem Buch noch nie so gesehen gefühlt, noch nie so repräsentiert gefühlt – und nicht was ihre Vergangenheit betrifft, ich musste zum Glück nie Willows Leid selbst erleben. Aber sie hat sich so eingesetzt und so laut ihre Meinung vertreten, wenn es um die Drogen bei der Society ging. Auch als ein Typ sie an der Bar angemacht hat. Ich wünschte, ich wäre da mehr wie Willow, noch lauter, als ich es bisher war und in dieser Hinsicht ist sie ein Vorbild. Ihr Charakter hat mich so getroffen, es hat mich wahnsinnig berührt, ihre Geschichte zu erfahren, ihre Stärke mitzuerleben und wie sie sich dann trotzdem noch nicht gut genug gefühlt hat … Sie dachte immer, sie ist gebrochen, aber sie ist es überhaupt nicht. Sie hat die Stellen wieder geheilt, die andere verletzt haben. Zu sehen, wie sie sich gegen ihren Ex wehrt, wie sie der neuen Freundin helfen will, wie sie Maxton hilft … Willow hat so viel Gutes verdient. Sie hat sich in Maxtons Herz geschlichen und auch in meines.
Das Ende war so traurig schön! Alle Mitbewohnenden nochmal zu erleben, nochmal Teil ihres Abschieds zu sein, war wirklich toll. Was mich auch total berührt hat, war Maxtons und Willows Beziehungsstatus. Ich hätte es mir besser nicht vorstellen können. Sie haben die Normen der Gesellschaft ignoriert und beschlossen, ihr eigenes Ding daraus zu machen. Kein Schubladendenken. Einfach nur sein.
Maxton und Willow – ihr seid meine Menschen.
Danke Merit für diese wundervolle Reise, auf die du uns genommen hast. Es war unvergesslich. In Taylor Swifts Worten: “Long live the walls we crashed through, I had the time of my life with you”
Und danke an LYX, dass ich Teil dieser Leserunde sein durfte!