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Die Übersetzerin

Übersetzt von

Anke Kreutzer

Roman

4.25 Sterne

(20 Bewertungen insgesamt)

Jersey, 1940. Als Hedy eine Stelle als Übersetzerin für die deutschen Besatzer der Kanalinsel antritt, weiß niemand, dass die junge Frau Jüdin ist. Während sie durch heimliche Akte des Widerstands versucht, gegen die Nazis aufzubegehren, verliebt sie sich ausgerechnet in den deutschen Wehrmachtssoldaten Kurt, der ihre Gefühle erwidert. Doch Hedys Identität bleibt nicht lange verborgen. Gemeinsam mit Kurt und einer guten Freundin schmiedet Hedy einen mutigen Plan, um ihren Verfolgern zu entkommen ...

9,99 €

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Produktinformationen

Verlag

Lübbe

Format

eBook (epub)

Genre

Literarische Unterhaltung

Sprache

Deutsch

ISBN

978-3-7517-0984-2

Erscheinungsdatum

30.09.2021

20 Meinungen zu diesem Titel

Rezensionen aus der Lesejury

5 Sterne
28.06.2024
Schicksalhafte Jahre in Kriegszeiten
Hedy, die junge österreichische Jüdin, glaubt hier auf der Insel Jersey ein von den Nationalsozialisten unbeobachtetes Leben führen zu können, jedoch ist dies ein Trugschluss. Bald sind die deutschen Besatzer auch hier und für sie heißt dies, sehr vorsichtig zu sein. Ein Übersetzer wird gesucht und da Hedy fließend englisch neben ihrer deutschen Muttersprache spricht, bewirbt sie sich nach anfänglichem zögern. Als einzig fähige Kandidatin wird sie eingestellt, jedoch mit dem Vermerk, jüdisch zu sein. Zufällig begegnen sie sich: Hedy und Kurt – sie Jüdin, er Oberstleutnant, sie sehen sich, fühlen sich zueinander hingezogen, verlieben sich. Eine Liebe, die nicht sein darf in diesen Jahren der Naziherrschaft. Eingebunden in das schwere Schicksal all jener, denen immer mehr weggenommen wurde, deren Rechte nach Gutdünken beschnitten und deren Existenz bedroht war, ist diese Liebesgeschichte. Spätestens als Kurt klar wird, was sie mit den Juden machen, weiß er, dass er sich mit schuldig macht. Einfach nur deshalb, weil er auf dessen Seite steht. Dieser Roman beruht auf wahren Begebenheiten. Die Autorin hatte Zugriff auf Tatsachenmaterial und sie hat dieses wirklich Geschehene behutsam und gut lesbar aufbereitet. Die Schreckensherrschaft der Nazis, ihre Überheblichkeit gepaart mit dem unendlichen Leid der Bevölkerung und deren Überlebenskampf ist auf jeder einzelnen Seite glaubhaft dargestellt. Dazwischen die tiefen Gefühle, die im Verborgenen bleiben mussten – sie spiegeln das Leben unter dem strengen Regime der Deutschen wider. Die beklemmende Grundstimmung in diesen Jahren der Besatzung war neben dem Kampfgeist und dem unbedingten Selbsterhaltungswillen, ja dem täglichen Überleben, genauso spürbar wie der Zusammenhalt der Zivilbevölkerung. Ein Thema, über das ich schon oft und viel gelesen habe, das aber nie vergessen werden darf. Das sehr aussagekräftige Cover passt hervorragend zum gerade Gelesenen. „Die Übersetzerin“ ist ein gelungenes Zeitzeugnis, das ich zu lesen angefangen habe, es dann aber nicht mehr weglegen konnte und wollte. Und darum spreche ich eine klare Leseempfehlung aus.
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Magnolia

4 Sterne
28.06.2024
Eine Geschichte nach wahren Begebenheiten
Inhalt (Klappentext) Jersey, 1940. Als die junge Hedy erfährt, dass im Lager der Deutschen eine Übersetzerin gesucht wird, ist das ihre letzte Chance. Seit Wochen hat sie kaum etwas gegessen, und eine andere Arbeit wird sie auf der von Nazis besetzten Insel nicht finden. Denn Hedy ist Jüdin - was im Lager niemand weiß. Während sie nun alles daransetzt, unentdeckt zu bleiben, verliebt sie sich ausgerechnet in einen Wehrmachtssoldaten. Doch sosehr sie sich zu Kurt hingezogen fühlt, weiß sie auch: Diese Liebe könnte für sie beide tödlich enden. Als Hedys Deckung schließlich auffliegt, bleiben dem Paar nur wenige Stunden, um ein Versteck für Hedy zu finden. Gemeinsam mit einer mutigen Freundin fassen sie einen ungeheuerlichen Plan … Meine Meinung Schon als ich das Buch erstmals in der Programmvorschau des Lübbe Verlags entdeckt habe, hat mich der Klappentext sehr neugierig gemacht und ich wollte gerne mehr über die Geschichte erfahren. Eigentlich gehören historische Romane nicht zu den Genres, die ich häufiger lese, aber irgendwie hatte ich dann doch Lust mal wieder etwas anderes zu lesen. Als ich das Buch bei der Bloggerjury angefragt habe, wusste ich noch nicht, dass das Buch tatsächlich auf einer wahren Geschichte beruht. Das ganze spielt sich auf den Kanalinseln, genauer gesagt auf Jersey, ab. Die Autorin, Jenny Lecoat, wurde 15 Jahre nach Ende der Besatzung der Kanalinseln durch die Nazis auf Jersey geboren und so sagt sie selbst, ihr sei die Geschichte der Inseln immer sehr präsent gewesen. Die Geschichte beginnt wie der Klappentext schon sagt im Jahre 1940 und endet erst nach der Besatzung 1946. Die Autorin deckt hier also sechs Jahre auf nur knapp 300 Seiten ab und anfangs war ich ehrlich gesagt skeptisch, wie sie das authentisch und ohne große Lücken schaffen sollte. Und doch ist es ihr letztlich gut gelungen. Zugegebenermaßen ging es mir anfangs noch etwas schnell. Wir werden in das Geschehen des Sommers 1940 hineingeworfen und erleben Hedys Angst vor der unvermeidlichen Besatzung der Kanalinseln. Hedy ist aus Österreich geflohen, denn als Jüdin war sie in Wien nicht mehr sicher. Sie dachte, sie wäre es in Jersey, aber nun muss sie abermals um ihre Sicherheit bangen. Schon zum zweiten Kapitel hin gibt es dann einen Zeitsprung ins Jahr 1941 und wir erleben Hedys beginnenden Überlebenskampf mit. Der Antisemitismus des Nazi-Regimes und die Einschränkungen für Juden nehmen bereits Form an und unsere Protagonistin hat Probleme sich ohne eine Arbeit über Wasser zu halten - besonders nachdem sie offiziell als Jüdin klassifiziert wurde. Als Dorothea, die neue Freundin ihres einzigen Freundes Anton, ihr schließlich von einer Stelle als Übersetzerin für die Nazis erzählt, schlägt sie diese Option erstmal aus - aber letztlich ist es doch ihre einzige Chance… Bei ihrer neuen Stelle als Übersetzerin lernt sie dann den Wehrmachtsoffizier Kurt kennen, der wohl ein Auge auf sie geworfen hat. Er weiß allerdings nicht, dass sie Jüdin ist und so glaubt Hedy, dass er wie alle anderen Nazis ist. Aber schon bald merkt sie, dass er ebenso wenig von der Ideologie der Nationalsozialisten hält wie sie selbst und es nie seine freie Entscheidung war, sich der Wehrmacht anzuschließen. Die Liebesgeschichte spielt eine größere Rolle in der Geschichte als ich zuvor erwartet hatte. Zwar wird aus dem Klappentext schon klar, dass es eine geben wird und sie besonders am Ende noch eine zentrale Rolle spielen wird, aber es ging schon sehr schnell los und die Beziehung entwickelte sich in einem relativ schnellen Tempo, nachdem sie sich einmal kennengelernt hatten. Deshalb habe ich auch erst noch ein wenig gebraucht, um mit den beiden als Paar warm zu werden, aber letztlich habe ich sie doch ins Herz geschlossen. Was ich sehr gerne mochte, ist, dass die Autorin hier mehrere Seiten aufgezeigt hat. Einmal haben wir Hedy und die Kanalinsulaner, die hilflos mitansehen mussten, wie ihr Zuhause besetzt wurde und ihnen sogar das notwendigste zum Leben verweigert wurde. Und dann gibt es die Nazis, die genau dafür verantwortlich sind. Obwohl nun alles ganz klar wirkt, hat Jenny Lecoat hier ganz deutlich gemacht, dass dies weder für alle Insulaner noch für alle Wehrmachtssoldaten galt. Da gab es zum Beispiel die Insulaner, die sogar ihre Nächsten verraten würden und etwas zu engagiert den Nazis geholfen haben bzw. ihren Anweisungen nachgegangen sind. Ebenso gab es Leute bei der Wehrmacht, die ganz und gar nicht einverstanden waren mit den ganzen Maßnahmen des Regimes und Hitlers Visionen. Wieso diese dennoch Folge leisten mussten, zeigt uns Kurts Geschichte zu gut. Ursprünglich wurde er gar nicht zum Soldaten ausgebildet sondern zum Ingenieur in einer Schiffswerft - bis das Regime sie zwang stattdessen Panzer zu warten. Und obwohl die Autorin auch diese anderen Einstellungen der Menschen zeigt, wird genauso gut deutlich, wie verbittert manche Nazis die Ideologien verteidigten und Juden am liebsten tot sehen wollten. Auch der harte Kampf ums Überleben wurde sehr authentisch beschrieben. Die Geschichte wird zunehmend trister, grauer und beinahe schon hoffnungslos. Man kann gar nicht anders als Mitleid und gleichzeitig Bewunderung für die Menschen zu empfinden. Die Geschichte geht einem sehr Nahe und auch wenn es zentral um Hedy und Kurt geht, verfolgen wir als Leser die Schicksale vieler Menschen, die auf verschiedensten Seiten stehen. Fazit Obwohl sich die Liebesgeschichte für meinen Geschmack teilweise etwas schnell entwickelt hat, konnte mich die Geschichte insgesamt von sich überzeugen und bin froh, dass mich der Klappentext auf das Buch aufmerksam gemacht hat. Ich glaube, dass die Geschichte auch für die Leute geeignet ist, die für gewöhnlich eher weniger oder noch keine historischen Romane gelesen haben. Das Buch ist nicht zu anspruchsvoll und der historische Kontext wurde von der Autorin sehr gut erklärt, ohne zu ausschweifend zu sein. Bewertung 4/5☆ Vielen Dank an den Lübbe Verlag, der mir das Buch als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat.♡
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Flyingthroughthepages

3 Sterne
28.06.2024
Eine Liebesgeschichte in Kriegszeiten
Die junge Jüdin Hedy Bercu flieht 1940 auf die Kanalinsel Jersey. Doch auch hier ist sie nicht sicher, als die Deutschen die Insel besetzen. Notgedrungen bewirbt sie sich auf eine Übersetzungsstelle bei den deutschen Besatzern. Trotz der ständigen Gefahr, dass ihre Herkunft entdeckt werden könnte, stiehlt sie Benzinscheine. Nachdem ihr Diebstahl aufzufliegen droht, kommt ihr der Wehrmachtssoldat Kurt zur Hilfe. Auch er kaschiert seine wahre Meinung mit einem regimetreuen Auftreten. Das unvermeidliche geschieht - beide verlieben sich ineinander. Aus Liebe riskiert er auch sein Leben, als Hedys Identität auffliegt, hilft er ihr unterzutauchen... Ich lese sehr gern Bücher, welche die Kriegszeiten thematisieren, Geschichten die - wie hier - auf wahren Tatsachen beruhen, berühren mich sehr. Meiner Meinung nach treten jedoch die Schilderungen des Er- und Überlebens vor der Liebesgeschichte der beiden in den Hintergrund. Würden nicht reale Begebenheiten das Grundgerüst für diesen Roman bilden, erschien mir die Handlung sehr unrealistisch und trotz der schlimmen Zeit eher kitschig. Mitunter hatte ich das Gefühl, das Durchsuchungen, Verhöre und daraus resultierende Strafen nur geschildert werden, weil es zur Geschichte dazu gehört. Dabei bleibt das ganze Geschehen um die beiden leider eher farblos. Aufgrund der meines Erachtens fehlenden Tiefe und damit verbundener Dramatik, bleibt "Die Übersetzerin" letztendlich auf die Liebesgeschichte von Hedy und Kurt reduziert. Eine nette Geschichte, die man mal lesen kann, jedoch hat mich die Story nicht wirklich überzeugt.
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Suzi

4 Sterne
28.06.2024
Eine junge, mutige Frau im Widerstand
Auf Jersey lebt die Jüdin Hedy. Als der 2. Weltkrieg auch die kleine Insel erreicht, verliert sie ihre Arbeitsstelle und muss sich als Jüdin registrieren lassen. Ihre Hoffnung auf der kleinen Insel glücklich zu werden, zerschlägt sich und sie muss auch hier wegen ihrer Religion um ihr Leben bangen. Als Jüdin werden ihr viele Steine in den Weg gelegt und sie muss ihre letzten Ersparnisse zusammen kratzen, damit sie überhaupt etwas zu Essen kaufen kann. Doch ausgerechnet in der Kaserne der deutschen Besatzer wird eine Übersetzerin gesucht, die sowohl Deutsch und Englisch kann. Gerade an Personen die auch Deutsch können, mangelt es und so wird Hedy eingestellt obwohl sie Jüdin ist. Auf der Arbeit lernt sie den Leutnant Kurt kennen. Die beiden verstehen sich gut und werden ein Paar. Doch dies darf niemand wissen, den Hedy schwebt in ständiger Gefahr. Um an Essen zu kommen oder nicht gefangen genommen zu werden, brauchen Hedy, Kurt und auch Dorothea einiges an Phantasie. Alle schweben ständig in Gefahr und ihnen ist keine Ruhe vergönnt. ‘Die Übersetzerin’ hat mir gut gefallen und liest sich sehr flüssig. Die Szenen sind sehr bildhaft beschrieben und als Leser kann man sich gut in die jeweiligen Situationen hineinversetzen. Die Autorin erzählt die Geschichte auf der Insel Jersey und beschreibt das Schicksal der Inselbewohner. Dabei kommen die harten Lebensumstände im 2. Weltkrieg nicht zu kurz. Das Leben wird geprägt von Hungersnot, Säuberungsaktionen, Rationierungen und der Verfolgung durch den Geheimdienst. Während dem Lesen kam bei mir oft die Frage auf, wem vertraut werden kann. Eine entscheidende Frage in dieser Zeit. Hedy als Hauptprotagonistin habe ich als starke Frau wahrgenommen. Sie kämpft für ihr Leben, für die Liebe und ist in Gedanken auch immer bei ihrer Familie, die sie zurück lassen musste als sie auch Österreich geflohen ist. Ihre Menschenkenntnisse täuschen sie nicht und sie weiss immer wann sie vorsichtig sein muss. Mut ist eine enorme Stärke von ihr. Der Klau der Benzinmarken war ein ständiges Risiko und dafür hat es viel Mut benötigt. Der Leutnant Kurt hat ein offenes Herz und ist von Beginn weg von Hedy angetan. Er hilft ihr und später auch Dorothea wo er nur kann, auch wenn er sich dadurch selbst in Gefahr begibt. Mit Dorothea konnte ich mich nicht so anfreunden. Am Anfang hatte ich das Gefühl, dass alles nur gespielt ist und sie das nur Anton zu Liebe tut. Ihre Entwicklung hat mich jedoch eines besseren belehrt. Ein angenehmer historischer Roman, der die Geschichte einer jungen, mutigen Frau beschreibt.
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erisch

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