Unter uns das Meer

Roman

4.14286 Sterne

(7 Bewertungen insgesamt)

"Amity Gaige ist eine begnadete Erzählerin. Sie ergründet unsere Gegenwart, öffnet dem Leser die Augen und schenkt Geborgenheit." JONATHAN FRANZEN


Die Havarie einer Ehe, ein Segeltörn in der Karibik. Mit großem erzählerischem Geschick entfaltet Amity Gaige ein nautisches und menschliches Drama.

Juliet arbeitet an ihrer Dissertation und lebt mit den beiden Kindern und ihrem Mann Michael ein Vorstadtleben. Michael gelingt es, sie für seinen großen Traum zu begeistern: ein Jahr auf hoher See auf einer Segelyacht zu verbringen. Atemlos steuern wir mit der vierköpfigen Familie in der Karibik dem dramatischen Finale entgegen.


"Viel mehr als nur eine packende Story auf hoher See. Gaige ist unfassbar begabt und ihr Roman fesselt." JENNIFER EGAN


"'Unter uns das Meer' erweckt nicht nur die Gefahren auf hoher See auf brillante Weise zum Leben, sondern auch die versteckten Unwägbarkeiten von Familienleben, Mutterschaft und Ehe. Was für ein schlauer, eleganter und aufregender Roman." LAUREN GROFF

9,99 €

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Produktinformationen

Verlag

Eichborn

Format

eBook (epub)

Genre

Literarische Unterhaltung

Seitenanzahl

381 Seiten

Sprache

Deutsch

ISBN

978-3-7325-9502-0

7 Meinungen zu diesem Titel

Rezensionen aus der Lesejury

5 Sterne
28.06.2024
Eine große Erzählerin
Meine Meinung: Dieses Buch ist die literarische Neuentdeckung für mich im Jahre 2020, denn was die Autorin Amity Gaige hier erschaffen hat, war für mich eine so wundervolle Reise, wie ich sie nur selten lesen durfte. Zum einen ist die Autorin eine sehr gekonnte und eigensinnige Erzählerin, die es auf faszinierend packende Weise schaffte den Leser an die Seiten zu fesseln. Dabei wählt sie eine Erzählweise, die durch unterschiedliche Protagonisten geschildert wird, diese Charaktere sind mir im Laufe des Lesens sehr ans Herz gewachsen und bieten definitiv Raum für viele neue Gedankengänge die eventuell auch nicht immer positiv sind. Nebenbei ist diese Reise so schön erzählt, bildgewaltig und von Atmosphäre durchflutet, dass ich mir vorkam, als sei ich selbst auf diese Reise. Mein Fazit: Eine wundervolle Reise, die mir Urlaubsstimmung brachte, viele Emotionen und eine gehörige Portion Atmosphäre. Ein Buch, welches ich sehr genossen habe!
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sumchi95

4.5 Sterne
28.06.2024
Familie Partlow
Die Familie Partlow – Mutter Juliet, Vater Michael und die Kinder Sybil (7 Jahre) und George (2 ½ Jahre) – startet in ein großes Abenteuer. Ein Jahr möchten sie mit ihrem neu erworbenen Segelboot die Welt erkunden. Für die Kinder ist es ein großer Spaß – Abenteuer erleben und viel Zeit mit ihren Eltern verbringen. Die Erwachsenen haben aber ganz andere Gründe und Sehnsüchte. Michael befindet sich am Anfang einer Midlifecrisis und möchte noch einmal etwas erleben. Juliet leidet an depressiven Schüben und ihr Mann erhofft sich durch den Segeltörn eine Verbesserung. Ingesamt ist die Ehe der beiden am kippeln und die Zeit miteinander und den Kindern, soll die Familie wieder mehr zusammenschweißen. Doch die Reise gestaltet sich nicht so wie erwartet. Das Buch wechselt fast schon abschnittsweise zwischen zwei Zählperspektiven. Einmal haben wir da das Logbuch von Michael (als die vergangene Sicht) und einmal den Erzählstrang von Juliet in der heutigen Sicht. Mir hat das sehr gut gefallen, man muss sich aber darauf einlassen. Amity Gaige hat hier einen eindringlichen Beziehungsroman geschrieben – mit kriminalistischen und psychologischen Aspekten. Die ruhige Erzählweise und der flüssige Schreibstil haben mir sehr gut gefallen.
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Morlin

4 Sterne
28.06.2024
Große Gefühle auf hoher See
Die kleine Familie Partlow verwirklicht ihrem Mann und Vater einen seiner größten Wünsche, nämlich das Leben auf hoher See. Ein Jahr soll die Fahrt dauern. Seine Frau Juliet ist zunächst nicht angetan davon und macht es nur ihm zuliebe, denn die Ehe der beiden hat schon bessere Tage erlebt. Sehr gefühlvoll und emotionsgeladen erleben wir die Reise aus Sicht der beiden. Michaels Seite sind dabei als Logbucheinträge verfasst, was ich sehr originell fand. Juliets Sicht ist in der Gegenwart verfasst, mit Rückblick auf den Segeltörn und auch auf ihre Kindheit. Die Sprünge waren mir teilweise allerdings etwas zu doll, wodurch man keine richtige Bindung zu den Charakteren aufbauen konnte, wie man es vermutlich sonst gekonnt hätte. Durch die klare und gute Schreibweise lässt sich das Buch gut lesen und es ist alles sehr anschaulich beschrieben, sodass man sich beim Lesen fühlt, als wäre man mitten im Geschehen. Am Ende kommt alles anders, als erwartet und das Schicksal stellt sich erneut als hart heraus. Das Buch schafft es auf jeden Fall im Hinterkopf zu bleiben und zum Nachdenken anzuregen.
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moontales

4 Sterne
28.06.2024
Segeltörn ins Ungewisse
"Ich habe mein ganzes Leben lang mit einem Festlandkopf gelebt. Habe Festlandgedanken gedacht. Aber jetzt will ich Meeresgedanken haben. Einen Meereskopf will ich haben." (Michael Partlow, S. 349) "Unter uns das Meer" von Amity Gaige ist bereits die zweite Neuerscheinung des Literaturherbstes 2020 aus dem Eichborn Verlag mit dem Meer in zentraler Rolle. Doch während sich ihm hier ein Paar während eines Segeltörns in der Karibik bewusst aussetzt, müssen die verwaisten Geschwister in Michael Crummeys "Die Unschuldigen" den Umgang mit dem Meer für ihr tägliches Überleben schmerzvoll erlernen. Ein ungleiches Paar Juliet und Michael Partlow sind um die 40, ihre Kinder Sybil und George sieben und zweieinhalb Jahre alt, als das Ehe-Aus droht. Juliet leidet seit den Geburten unter Depressionen, die sie auf ein Kindheitstrauma zurückführt. Ihre Lyrik-Dissertation hat die einstige Musterstudentin abgebrochen. Michael arbeitet nach einem BWL-Studium bei einer Versicherung. Weder in der Organisation des Familienalltags noch in ihrer politischen Einstellung gibt es Überseinstimmungen. Obwohl sie seit dem Studium ein Paar sind, scheinen sie sich wenig zu kennen. Nachdem ein Ortswechsel nach Connecticut ins eigene Haus mit Garten vor sechs Jahren nicht den gewünschten Erfolg brachte, drängt Michael nun auf eine einjährige gemeinsame Auszeit auf einem Segelboot. Juliet, wie immer skeptisch, willigt nur zögernd ein. Eine ungewöhnliche Erzählstruktur Typografisch voneinander abgesetzt, erzählt Juliet ihren Teil der Geschichte rückblickend und sprachlich ausgefeilt, meist aus dem Schrank heraus, in den sie sich den größten Teil des Tages zurückzieht. Michaels Part erfahren wir aus seinem tagebuchartigen Logbuch, das er an Bord der Yacht führte. Einen weiteren, wesentlich geringeren Anteil bilden die Gespräche Sybils mit ihrer Kinderpsychologin in der zweiten Hälfte des Buches. Diese rasch aufeinanderfolgenden, gekonnt montierten Perspektiv- und Zeitwechsel waren zunächst eine Herausforderung, machten jedoch bald den besonderen Reiz des Romans aus. Viele offene Fragen Es mag erstaunen, dass der Roman spannend über 350 Seiten bleibt, obwohl der ungute Ausgang der ehrgeizigen Segelexpedition von Beginn an klar ist. Was ist mit Michael geschehen? Welches Kindheitstrauma lässt Juliet nicht los? Was hält das ungleiche Paar eigentlich zusammen? Und welche Auswirkungen hat das Zusammenleben auf einem 14-Meter-Boot auf die Familienstruktur? Winsch, Mastnut und Reffleine Den Roman "Herz auf Eis" der Weltumseglerin Isabelle Autissier aus dem mareverlag, in dem sich ein junges Paar zu einer Weltumseglung aufmacht, hätte ich 2017 fast nicht gelesen. Ich traute mir damals ein Buch über das Segeln, von dem ich so gar keine Ahnung habe, zunächst nicht zu und hätte beinahe ein Lieblingsbuch verpasst. Bei "Unter uns das Meer", einem Roman mit doppeldeutigem Titel, wären diese Zweifel angebrachter gewesen, denn nautisches Vokabular und Wissen wären hier tatsächlich von Vorteil. Gefremdelt habe ich auch mit den Protagonisten: Michael, der aus Freiheitsliebe Trump wählt und sich als traditioneller Familienversorger versteht, Juliet, die sich vergräbt, anstatt anzugehen, was sie krank macht. Ganz anders die Tochter Sybil, die mehr versteht als ihre Eltern und großartig reagiert. Dass die Katastrophe in Gestalt einer Verkettung unglücklicher Ereignisse ausgerechnet eintritt, als die vier Abenteurer ihre Reise zu genießen beginnen, macht die Tragik ihrer Geschichte aus. Ob ein anderer Ausgang die Eheprobleme gelöst hätte, ist allerdings höchst fraglich.
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Barbara62

Amity Gaige

Autorin

Amity Gaiges letzter Roman SCHRODERS SCHWEIGEN erschien 2013 und war für den Folio Prize nominiert. Es war eines der besten Bücher des Jahres für u.a. die New York Times Book Review, Huffington Post, Washington Post und das Wall Street Journal. Amity Gaige ist eine Fulbright und Guggenheim Fellow. Sie lebt mit ihrer Familie in Connecticut.

Portrait: Amity Gaige

© Sarma Ozols

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