Yellowface

Übersetzt von

Jasmin Humburg

Roman. »Rasiermesserscharf!« TIME

4.27273 Sterne

(11 Bewertungen insgesamt)

»Krimi, Satire, Paranoia, heiße Debatten. Vor allem aber eine absolut großartige Geschichte.« STEPHEN KING

»Ich habe dieses Buch wahrscheinlich schneller verschlungen als alles, was ich in diesem Jahr gelesen habe.« ANTHONY CUMMINS, THE GUARDIAN

June Hayward und Athena Liu könnten beide aufstrebende Stars der Literaturszene sein. Doch während die chinesisch-amerikanische Autorin Athena für ihre Romane gefeiert wird, fristet June ein Dasein im Abseits. Niemand interessiert sich für Geschichten "ganz normaler" weißer Mädchen, so sieht es June zumindest.

Als June Zeugin wird, wie Athena bei einem Unfall stirbt, stiehlt sie im Affekt Athenas neuestes, gerade vollendetes Manuskript, einen Roman über die Heldentaten chinesischer Arbeiter während des Ersten Weltkriegs.

June überarbeitet das Werk und veröffentlicht es unter ihrem neuen Künstlernamen Juniper Song. Denn verdient es dieses Stück Geschichte nicht, erzählt zu werden, und zwar egal von wem? Aber nun muss June ihr Geheimnis hüten. Und herausfinden, wie weit sie dafür gehen will.

23,99 €

inkl. MwSt.

Lieferungszeitraum: Sofort verfügbar

Produktinformationen

Verlag

Eichborn

Format

eBook (epub)

Genre

Literarische Unterhaltung

Seitenanzahl

383 Seiten

Sprache

Deutsch

ISBN

978-3-7517-5563-4

11 Meinungen zu diesem Titel

Rezensionen aus der Lesejury

5 Sterne
09.08.2024
Hinterhältiges Verwirrspiel
Das einzige Problem an diesem Buch ist eigentlich der irre Hype, der darum betrieben wird und dem im Grunde nichts gerecht werden kann. Ich fand es gut, nur eben nicht sensationell. Und dann findet man ein Buch grundsätzlich gut und sucht trotzdem das Haar in der Suppe, weil man sich ja nicht vom Hype beeinflussen lassen möchte. Ein Dilemma, das im Grunde auch Thema dieses Buches ist. Woran liegt der Erfolg eines Buches? Reicht es, ein geniales Buch zu schreiben, oder muss man auch Starpotenzial haben und mit den Medien umgehen können, damit die Welt es bemerkt? June stand immer im Schatten ihrer schillernden Freundin Athena, mit der sie gemeinsam Literatur studiert hat. Athena hatte alles Schönheit, Ruhm, Follower, Migrationshintergrund und einen Bestseller. Als ihr nach Athenas Tod ein Manuskript in die Hände fällt, kann sie nicht widerstehen, es zu benutzen und tritt damit eine Lawine los. Wem gehört eine Geschichte? Dem, der sie erdacht oder erlebt hat, der sie erzählt oder der sie aufschreibt? Was nützt Geschriebenes, das keiner liest? Genie in der Schublade, Skandale in den Medien, wird gekauft, was gefällt oder gefällt, was einen Farbschnitt hat? Huhn oder Ei? Rebecca F. Kuang hat hier ein Verwirrspiel entworfen, das Grenzen sprengt und gleichzeitig auf ganz hinterhältig verdrehte Art die eigene Biografie auf die Schippe nimmt. Dieses Buch ist die Beichte der Juniper Song, wahrscheinlich, und ein genial erdachter Thriller, der unterhaltsam die Routinen des modernen Verlagswesens untersucht und bewirkt, dass wir am Ende gar nicht mehr wissen, was wir glauben sollen. Eigentlich wollte ich einen Stern abziehen, aber mir fällt nichts ein, was ich bemängeln könnte, außer, dass ich natürlich keinem Hype erliege (Ich würde töten für die gelbe Tasche!).
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sursulapitschi

5 Sterne
09.08.2024
Soghafte Spannung
June Hayward, eine junge, ambitionierte Autorin, die in einem Akt der Verzweiflung und des Opportunismus die Identität und das unvollendete Werk ihrer verstorbenen „Freundin“ Athena Liu übernimmt. Athena, die Bestseller-Literatur veröffentlicht hat und der offensichtlich alle zu Füßen lagen, oder? Die Geschichte ist gespitzt mit einem scharfen, direkten Erzählstil, der durchzogen ist von beißender Satire und dunklem Humor. Damit wirft Kuang ein grelles Licht auf die Schattenseiten der Literaturindustrie, insbesondere die Problematiken rund um kulturelle Aneignung, Identität und die Suche nach Authentizität in einer Welt, die von Oberflächlichkeit und Profitstreben geprägt ist. Sie navigiert durch komplexe Fragen von Rassismus und Zugehörigkeit und zeigt auf, wie diese Themen in der Verlagsbranche oft missverstanden, missbraucht oder für Marketingzwecke ausgebeutet werden. Sie fordert uns heraus, die eigenen Vorstellungen von Authentizität und die Rolle, die Identität in der Literatur spielt, zu hinterfragen; des Weiteren bastelt sie auch Themen wie kulturelle Aneignung und paradox-oberflächlich ausgeführte Diversitätsbekundungen in den Plot - vermutlich auch mit einem zwinkernden Auge. Durch die komplizierte und moralisch-ambivalente June erhalten wir ein komplexes Bild der modernen Gesellschaft, welches keine einfachen Antworten bietet. Der Roman ist im Grunde ein Spiegel für reale Herausforderungen, mit denen Autor*innen konfrontiert sind. "Yellow Face" ist ein provokativer und nachdenklich stimmender Roman, der durch seine scharfe Kritik an der Literaturindustrie, der Frage nach Moral und Ethik sowie seinen tiefgründigen Einblick in die Fragen der kulturellen Identität besticht. Was zum Schluss wie ein Plottwist anmutet, ist dann bereits das Ende des Buches. Dieses hat mich im ersten Moment entgeistert zurückgelassen.
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mari_liest

4 Sterne
09.08.2024
Yellowface von Rebecca F Kuang
Yellowface von Rebecca F. Kuang, ins Deutsche übersetzt von Jasmin Humburg Juniper Songs Buch wird zu einem Bestseller - aber ist sie eigentlich die rechtmäßige Autorin? Ein spannendes Buch, das viele wichtige Themen anspricht und sich kritisch mit der Verlagsbranche auseinandersetzt. Was macht eigentlich einen Bestseller zu einem Bestseller? Oder, anders gesagt, sind Besteller wirklich so gut geschrieben oder einfach nur gut vermarktet? Kuang ist selbstverständlich eine tolle Schriftstellerin, aber dass ein Buch zu genau diesem Thema dann zum absoluten Hype und Bestseller wird, passt natürlich perfekt. Diversität, geistiges Eigentum, Plagiat, Rassismus und Cancel Culture - wichtige, aktuelle Themen, über die wir unbedingt sprechen müssen, gerade im Zeitalter von KI. Ich schließe mich Kuang an - jeder sollte das schreiben dürfen, was er möchte. Ich denke, die Frage ist viel eher, wem wir eine Stimme geben wollen, als wem wir das Schreiben verbieten sollten. Sehr gut herausgearbeitet fand ich auch Junipers Innenleben : ihr Versuch, die Wahrheit so zu drehen, dass sie damit leben kann, wie es sie am Ende einholt und überholt, sie eigentlich weiß, dass sie im Unrecht ist, der Kreis sich aber immer schneller weiter dreht und sie nicht mehr raus kommt. Ich muss sagen, dass das Ende des Buchs perfekt gepasst hat und mir auch tatsächlich sehr real vorkam, auch wenn ich mir natürlich wünschen würde, dass die Realität anders aussieht. Mir hat das Buch sehr gut gefallen, und ich habe es in zwei Tagen verschlungen. Ich fand nicht nur die Idee sondern auch die Umsetzung toll, muss aber auch sagen, dass es trotz allem kein neuer Favorit geworden ist. Allerdings würde ich Yellowface allen Bookies empfehlen - zum Einen, weil es einfach Spaß macht beim Lesen, zum Anderen, weil die Thematik einfach wichtig ist. Wir alle lesen und kaufen Bücher, und sollten dies reflektiert tun. Falls ihr Yellowface also noch nicht gelesen habt, möchte ich es euch ans Herz legen!
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__sophiareads

5 Sterne
09.08.2024
Brilliantes Buch über die Hintergründe im Verlagswesen
"Das ist eine Wahnsinnsgeschichte. Allerdings nicht ihre eigene." June Hayward und Athena Liu lernen sich auf der Uni kennen und beide haben für ihren Debütroman große Ambitionen. Während Athena große Erfolge feiert, bleibt June weit hinter den Erwartungen zurück. Als June dabei ist als Athena bei einem Unfall stirbt, klaut sie kurzerhand Athenas neues noch unveröffentlichtes Manuskript und veröffentlicht ihn selbst unter einem neuen mehrdeutigen Namen Juniper Song. Denn wie wichtig ist es schon wer eine Geschichte erzählt? Damit ist schon die erste Frage des Romans thematisiert, wer eine Geschichte überhaupt erzählen kann. Dieser Roman thematisiert so viele wichtige Themen wie kulturellen Aneignung, Political Correctness und Rassismus. Wir verfolgen eine Protagonistin, die so unglaublich unsympathisch ist und an vielen Stellen nicht bemerkt, was sie da gerade erzählt. Sie hat ein Ziel vor Augen und dafür ist sie bereit alles zu tun. Wir erhalten tiefe Einblicke in das Verlagswesen und der Macht von Social Media. Ein großartiges Buch von R.F. Kuang, das einen nachdenklich und schockiert zurück lässt.
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Keelah

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