Die Zuckerbaronin

Marthas GeheimnisHistorischer RomanTeil 1 der Reihe "Die drei Schwestern-Saga"

5 Sterne

(4 Bewertungen insgesamt)

Bayern, 1908. Martha Schinder hat ihr Temperament und die Abneigung gegen Obrigkeiten von ihrem Vater geerbt, dem Schmugglerkönig vom Bayerischen Wald. Besessen davon, seiner Familie ein besseres Leben zu ermöglichen, verschiebt er gemeinsam mit seinen drei Töchtern große Mengen des begehrten Saccharins, die Konkurrenz zum teuren Zucker, über die Grenzen nach Österreich und Böhmen. Als Martha sich beim Erntedankfest Hals über Kopf in den Industriellensohn Alexander verliebt, ahnt sie nicht, in welchen schweren Konflikt sie diese Liebe stürzen wird. Denn Alexander ist der Erbe eines Zuckerimperiums. Und vom illegalen Treiben der Schinderschwestern darf er um keinen Preis erfahren ...

12,99 €

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Produktinformationen

Verlag

Lübbe

Format

eBook (epub)

Genre

Historische Romane

Seitenanzahl

413 Seiten

Sprache

Deutsch

ISBN

978-3-7517-4249-8

Pressestimmen

Eine spannende und im historischen Genre frische Story, tolle Charaktere und die passende Atmosphäre. Die historische "Die-drei-Schwestern"-Reihe hat das Zeug dazu, ein echter Geheimtipp des Genres zu werden!
Denglers Buchkritik, 07.08.2023
Das Autorenduo schreibt detailreich und spannend.
Anja Keilbach, Main-Echo, 08.08.2023

4 Meinungen zu diesem Titel

Rezensionen aus der Lesejury

5 Sterne
28.06.2024
Zucker oder Süßstoff
Zucker ist teuer, der günstigere Süßstoff Saccharin hingegen fast überall im deutschen Reich verboten. Wer arm ist, aber nicht auf Kuchen und süßen Brei verzichten will, bezieht Schmugglerware, beispielsweise vom Fuhrmann Korbinian Schinder, der mit seinen Verbündeten raffinierte Methoden ersinnt, um das begehrte Saccharin von der Schweiz über die Grenze nach Österreich und Böhmen zu schaffen. Seine Tochter Martha kommt in ihrer Gesinnung ganz nach ihm, dem Schmugglerkönig, während die jüngere Gwendolyn der Sache skeptisch gegenübersteht. Und gerade Martha ist es, die beim Erntedankfest die ganze Nacht hindurch mit dem feschen Alexander Wallenberg tanzt und sich Hals über Kopf in ihn verliebt, nicht wissend, dass er der Sohn des rücksichtslosen Zuckerfabrikanten im Nachbardorf ist. Ein Konflikt zwischen den verfeindeten Familien ist vorprogrammiert, wollen die beiden jungen Menschen ihre nicht standesgemäße Liebe tatsächlich in die Öffentlichkeit tragen. Auf wunderbare Weise verquicken die Autoren Martina Sahler und Heiko Wolz historisch belegte Fakten mit einer unterhaltsamen Handlung, die so manche Überraschung und Wendung bereithält. Gut gewählt ist der Kniff, im ersten von vier großen Abschnitten von Martha im Jahre 1908 zu erzählen, um alsdann im zweiten Teil zur Elterngeneration in die Jahre 1878 bis 1898 zurückzuspringen, die Geschichte von Beginn an aufzurollen. Somit wird Spannung erzeugt und gleichzeitig erfährt man zwischendurch Interessantes über die synthetische Gewinnung einer Substanz, die ein Vielfaches an Süßkraft bietet im Vergleich zum herkömmlichen Rübenzucker. Danach geht es chronologisch weiter, die fesselnde Handlung hat den Leser stets im Griff, denn tatsächlich beruhen etliche Szenen im Buch auf wahren Gegebenheiten (siehe Nachwort). Der Bayrische Wald als Kulisse und die unterschiedlichen Figuren werden beim Lesen lebendig und spiegeln eine gut vorstellbare Realität wider, genau so kann es zugetragen haben, manche Personen hat es tatsächlich gegeben (siehe Figurenverzeichnis), die anderen sind bestens erdacht. Ein überaus anregender Roman mit wissenswerten Einzelheiten und einem verblüffenden Schwenk am Ende. Schmuggler und Zuckerbaron bekommen eine Leseempfehlung von mir, die Vorfreude auf die Fortsetzung im Herbst ist groß! Titel Die Zuckerbaronin, Marthas Geheimnis Autor Martina Sahler, Heiko Wolz ASIN B0BL7LPJ7Y Sprache Deutsch Ausgabe ebook, ebenfalls erhältlich als Taschenbuch (415Seiten) und Hörbuch Erscheinungsdatum 27. Juli 2023 Verlag Lübbe Reihe Die Drei Schwestern - Saga
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clematis

5 Sterne
28.06.2024
Ein gelungener Reihenauftakt
Man schreibt das Jahr 1908, der Fuhrwerksunternehmer Korbinian Schinder betreibt mit seiner Frau Barbara und den drei gemeinsamen Töchtern Martha, Gwendolyn und Helene einträgliche Schmuggelfahrten. Was geschmuggelt wird? Saccharin, jenes synthetische Süßungsmittel, das - wie der geneigte Leser in einem Nebenstrang erfährt - kurz zuvor von einem deutschen Auswanderer in die USA, Constantin Fahlberg, als Nebenprodukt entdeckt worden ist. Ursprünglich als apothekenpflichtiges Medikament für Diabetiker verwendet, hat sich das billige Saccharin nun zur Alternative zum teuren Rübenzucker entwickelt. Das hat natürlich die Lobby der Zuckerbarone genannten Fabriksbesitzer, die aus den Zuckerrüben den beliebten Zucker herstellen, auf den Plan gerufen. Mit Erfolg - Saccharin ist in Deutschland verboten. Doch was verboten ist, erzeugt Sehnsucht und Gier. Die Gewinnmargen sind äußerst lukrativ. Was ursprünglich wie ein sportlicher Wettstreit zwischen Schmugglern und Zöllner beginnt, entwickelt sich zu einem Katz-und-Maus-Spiel, das mit einer Katastrophe endet. Barbara, Korbinians Ehefrau stirbt bei einer dieser Schmuggelreisen. Nun ist nichts mehr wie zuvor. Zwar betreibt die Familie das Schmuggelgeschäft unvermindert weiter, aber der bislang familienintern benutzte Leitsatz, „auch armen Leuten zu süßem Genuss verhelfen zu wollen“, wechselt zu einem Hass auf die Zuckerbarone. Man will ihnen möglichst viel schaden. Als Martha auf dem Erntedankfest einen jungen Mann, den sie bislang noch nie gesehen hat, kennenlernt, scheint sie das bisherige Interesse an den Schmuggelfahrten ein wenig verloren zu haben. Beide sind Feuer und Flamme füreinander. Was Martha nicht weiß: Der junge Mann ist Alexander Wallenberg, der Sohn des verhassten, örtlichen Zuckerbarons. Damit nimmt der historische Roman eine dramatische Wendung, in deren Verlauf, die Familie Schinder auseinanderzubrechen droht. Meine Meinung: Die Geschichte des Rübenzuckers ist an sich schon sehr spannend. Während der Kontinentalsperre, die Napoleon über Europa verhängt hat, ist kaum Rohrzucker aus der Karibik nach Europa gekommen. Ab ca. 1800 beginnt der Aufstieg der Zuckerrübe und wenig später die industrielle Gewinnung des Rübenzuckers. Die Investitionen für die Zuckerraffination ist beachtlich, sodass nur finanziell potente Familien hier zum Zug kommen. Nicht nur in Deutschland, sondern auch in Österreich-Ungarn floriert das Geschäft mit dem Anbau der Zuckerrübe und der Herstellung des Zuckers. Damit ist klar, dass man sich das Geschäft von dem chemischen Süßstoff, der billig herzustellen ist, nicht kaputt machen will. Zwar wird auch in Deutschland und Österreich-Ungarn Saccharin in kleinen Mengen erzeugt, darf aber nur in Apotheken als alternatives Süßungsmittel für Diabetiker auf Rezept abgegeben. Der Verkauf in freien HandeI ist verboten. Nur in der Schweiz ist Saccharin ohne Einschränkung erhältlich, was Schmuggler wie die (fiktive) Familie Schinder auf den Plan rufen. Sie transportieren das Schmuggelgut höchst einfallsreich in diversen Verstecken. Darüber kann man in diesem Roman allerlei lesen. Das Verbot der Erzeugung und dem Handel Saccharin gilt von 1902 (in Österreich-Ungarn ab 1898) bis in den Ersten Weltkrieg. Erst da wird Saccharin als Ersatzstoff für Zucker zugelassen. Nach dem Ersten Weltkrieg verliert die Donaumonarchie durch ihre Aufteilung in neue Staaten sowohl ihre Anbaugebiete (Böhmen und Mähren) als auch ihre Abnehmer. Die Geschichte der Zuckerbarone, die durch Enteignungen ihre Investitionen verlieren, ist damit Geschichte. Doch zurück zur Geschichte der Familie Schinder. Schon allein der Name deutet an, was der Roman auch preisgibt: Sie (waren und) sind nicht angesehen im Dorf. Wer sich mit der Herkunft von Familiennamen beschäftigt weiß, dass die Schinder und Abdecker wie auch die Henker zu den „unehrlichen“ Berufen zählten. Niemand wollte sie haben, aber jeder brauchte sie. Denn wohin mit den Kadavern von verendetem Vieh? Diese Familien lebten am Rande der Dörfer, mussten bis spät in die Neuzeit an ihrer Kleidung deutlich erkennbar sein - also buchstäblich ausgegrenzt. Eine Vermischung mit den anderen Ständen war kaum möglich. Dass hier eine Schinder-Tochter einen Wallenberg heiratet, ist höchst ungewöhnlich und wird den beiden einiges abverlangen. Der zweite der Teil Familien-Saga „Die Zuckerbaronin: Gwendolyns Hoffnung“ erscheint Ende Oktober 2023. Martina Sahler und ihren Schreibstil kenne ich schon durch andere historische Romane. Geschickt sind hier Fakten und Fiktion verwoben und zu einem spannenden historischen Roman verarbeitet, der sich leicht und flüssig lesen lässt. Fazit: Ein gelungener Auftakt einer Familien-Saga rund um den Rübenzucker. Gerne gebe ich hier 5 Sterne.
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Venatrix

5 Sterne
28.06.2024
Zucker vs. Saccharin
Der Zucker der armen Leute war Saccharin - dieser künstliche Süßstoff wurde eher durch Zufall entdeckt, wie ich jetzt weiß. Die mächtige Zuckerindustrie sah ihr Monopol in Gefahr und erreichte, dass der wesentlich billigere Ersatzstoff von oberster Stelle 1902 verboten wurde. Nun galt es, Saccharin von der Schweiz ins Land zu schmuggeln, denn die Schweiz war auch hier neutral und die Schmugglern erfinderisch, was den Transport anging. Korbinian Schinders Fuhrunternehmen geht mehr schlecht als recht, also steigt er mit seiner Familie ins Schmugglergeschäft ein und ist bald der ungekrönte Schmugglerkönig vom Bayerischen Wald. Seine drei Töchter unterstützen ihn seit jeher, jede auf ihre Weise. Martha ist die ungestüme, sehr eigenwillige älteste Tochter, die mit ihrem Vater meist auf Schmuggeltour geht. Gwendolyn bleibt lieber daheim, sie übernimmt die Buchführung und die jüngste, Helene, passt auf die Hühner auf, zum Mitfahren ist sie noch zu klein. Auf der anderen Seite sind der reiche Zuckerbaron Wallendorf und sein Sohn Alexander, der Martha beim Tanzen kennenlernt und bald bahnt sich zwischen den beiden eine stürmische Liebschaft an. Er darf nicht wissen, dass sie die Tochter des Schmugglerkönigs ist und lange bleibt dies auch ihr Geheimnis. Doch irgendwann kommt ihre wahre Identität ans Licht. Das Buch ist in vier Abschnitte gegliedert, der erste führt zurück ins Jahr 1908 und erzählt Marthas Geschichte. Dann, dreißig Jahre zuvor, vom Juni 1878 bis August 1898 geht es vom Bayerischen Wald nach Baltimore. Hier lesen wir von der Entdeckung des Saccharin durch den deutschen Chemiker Constantin Fahlberg, der zu dieser Zeit als Gastwissenschaftler in den USA arbeitet. Hierzulande treffen wir auf den jungen Leopold Wallendorf, der seine Idee einer Zuckerfabrik in die Tat umsetzt. Er und Korbinian Schinder kennen sich, auch wenn sie eher in Feindschaft miteinander verbunden sind. Beide verfolgen ihre Ziele, verwirklichen ihre Träume, jeder auf seine Weise. Ein weiterer Abschnitt ist mit „Wachstum und Hoffnung“ überschrieben, ihre Kinder sind mittlerweile im heiratsfähigen Alter. Der Auftakt der Drei-Schwestern-Saga hat es mir angetan, schon nach den ersten Seiten fasziniert mich „Marthas Geheimnis“. Viele Szenen beruhen auf wahren Begebenheiten, wie das Autoren-Duo im Nachwort verrät. Die einfallsreichen Schmuggler mit ihren Tricks sind mir sehr ans Herz gewachsen, auch wenn sie illegal unterwegs waren. Durch das europaweite Verbot – die Schweiz ausgenommen – kam es zu einem für die Schmuggler lukrativen Schleichhandel, die Zuckerbarone wollten dies logischerweise nicht hinnehmen. Auf unterhaltsame Weise habe ich viel darüber erfahren, alle Charaktere waren lebendig und glaubhaft dargestellt, die Beschreibung der Landschaft im Bayerischen Wald und im Donautal um Deggendorf bildgewaltig, der Einblick in die Familien mit all den einhergehenden Konflikten gut nachvollziehbar. Es waren interessante Lesestunden, ich habe so einiges über die Welt des Süßstoffes und die Verbreitung dessen erfahren. Die Geschichte um die „Zuckerbaronin“ geht weiter, ich werde natürlich dabei sein.
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Magnolia

5 Sterne
28.06.2024
Die Zuckerbaronin
Als im Jahr 1908 das kurz zuvor von Constantin Fahlberg endeckte Saccharin auch in Deutschland verboten ist, schmuggelt Korbinian Schinder zusammen mit seinen drei Töchtern Martha, Gwendolyn und Helene das süße Gold von der Schweiz nach Österreich und Böhmen. Es ist wesentlich billiger als der teure Zucker, der in den Fabriken aus Zuckerrüben hergestellt wird. Auf dem Erntedankfest im Dorf verliebt sich die 18jährige Martha in einen jungen Mann, den sie bis dahin noch nie gesehen hat. Sie weiß nicht, dass er der Sohn des von der Familie verhassten Zuckerfabrikanten Wallendorf ist. Noch nie hatte ich mir Gedanken um den beliebten Süßstoff gemacht, der heute in vielen Haushalten eine Selbstverständlichkeit ist. Dass er von 1902 bis zum ersten Weltkrieg verboten und nur in Apotheken für Diabetiker erhältlich war, war mir daher neu. Kein Wunder, das der Schmuggel boomte. Die beiden Autoren haben in diesem Roman fiktive und historische Begebenheiten und Personen nachvollziehbar und authentisch miteinander verwoben. Die Handlung ist voller Spannung und unvorhersehbaren Wendungen. Bildhaft sind die verschiedenen Protagonisten dargestellt und so gelang es mir, mich jederzeit in sie hineinversetzen zu können. Dieses Buch hat mir, nicht zuletzt durch den flüssigen und fesselnden Schreibstil, wunderbare und mitreißende Lesestunden bereitet. Jetzt freue ich mich auf die Fortsetzung, die Ende Oktober 23 erscheinen soll. 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung.
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Shilo_

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Produktbild: Die Zuckerbaronin (9783751742498 )

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