Band 1 der “ All In Duett“ – Reihe.
Kacey ist von Zuhause abgehauen, hängt aber noch an ihren Eltern. Auch wenn sie es nicht sollte – der Vater wollte sie nicht mehr und die Mutter war zu schwach. Ihre Rettung war ein Mann, der sie nach Las Vegas brachte. Nur war das Glück nicht von ewiger Dauer und sie landet auf der Straße. Die neue Rettung: die Musik, eine Freundin und eine Frauenband, die Verstärkung gesucht hat. Plötzlich ist Kacey auf der Überholspur und ihr Leben gerät außer Kontrolle. Alkohol und Zigaretten.
Der totale Absturz nur eine Frage der Zeit. Und er kommt. Mit ihm aber auch eine neue Hoffnung: Jonah, der sie wieder auf den richtige Pfad zurückbringt. Doch ihre gemeinsame Zeit ist begrenzt…
Mir ging Kacey mit ihrem Verhalten anfangs gehörig auf die Nerven. Der Popstar, der mit allem nicht klar kommt und die Sau rauslässt. Das typische Klischee. Zum Glück wandelt sie sich im Laufe des Buches, aber irgendwann fand ich dann ihre Naivität, das alles wieder gut wird, etwas anstrengend. Gegen Ende wurde sie mir ganz langsam sympathisch. Mal schauen, wie sie sich im nächsten Teil weiterentwickelt.
Jonah arbeitet als Glasbläser und ist eifrig am Ackern, um alle Kunstwerke für seine Ausstellung rechtzeitig fertig zu bekommen. Seine Erkrankung sitzt ihm im Nacken, aber er versucht sich an alle Vorgaben zu halten, damit er lange genug am Leben bleiben kann. Abends und nachts arbeitet er als Fahrer für einen Limoservice. Jede Woche und jeder Tag hat eine gewisse Routine, die er nie unterbricht. Bisher. Bis Kacey in seine Arme gelegt wird und die beiden eine schöne gemeinsame Zeit haben. Er erzählt ihr von seiner Erkrankung und danach trennen sich die Wege der beiden…
Jonah ist ein netter Typ, den alle schätzen. Er lebt mit seiner Erkrankung und verschwendet nicht die ganze Zeit unnötige Gedanken daran. Jonah hat sich an seine Zukunft gewöhnt, ganz im Gegensatz zu seinen Eltern und seinem Bruder.
Aber irgendwie fehlte es ihm an Tiefe, hatte ich das Gefühl. Er wirkt austauschbar. Vielleicht hätten ihm ein paar Ecken und Kanten besser gestanden und ihn zu einem Charakter gemacht, den man nicht vergessen kann.
Theo ist der Bruder von Jonah und ist Tattookünstler, der Meisterwerke unter die Haut sticht. Selbst Kacey ist mehr als begeistert und will, das er ihr nächstes Tattoo sticht.
Er liebt seinen Bruder über alles und ist der Aufpasser – er hat Jonah immer im Blick und hält nicht viel von der Beziehung zu Kacey. Immer wieder versucht Theo ihn zur Vernunft zu bringen, bis er einsieht, das es nicht funktioniert. Er gibt sich geschlagen und sieht zu, wie die Liebe der beiden wächst…und freundet sich mit Kacey an. Beide klammern sich in den letzten Tagen aneinander.
Theo hat mich anfangs genervt, aber gegen Ende fand ich ihn zumindest etwas sympathisch – da er endlich auf seinen Bruder und seine Wünsche hört. Ich bin auf seine Entwicklung gespannt.
Der Schreibstil ist schlicht und einfach gehalten, sodass man die Geschichte ohne Verständnisschwierigkeiten lesen kann. Erzählt wird abwechselnd aus der Sicht von Kacey und Jonah, was einen Einblick in die jeweilige Gefühls- und Gedankenwelt gibt.
Mir ging das Gehabe von der Familie (insbesondere Theo, der Bruder) von Jonah unglaublich auf die Nerven. Ja, Jonah ist krank und wird sterben, aber sollte man da denn nicht die verbleibende gemeinsame Zeit genießen und nicht den Oberaufpasser markieren? Natürlich kann man alles nach Plan machen und hoffen, das Jonah durch ein Wunder geheilt wird, aber man sollte auch im Blick haben, wie wahrscheinlich es ist. Aber so sehe ich es wahrscheinlich nur.
Ich tat mich unglaublich schwer mit der ersten Hälfte der Handlung, da es einfach keinen Punkt gab, an dem mich die Geschichte gepackt hat. Für mich war es einfach nur langweilig und das blieb es größtenteils auch fast bis zum Ende der Geschichte. Am Ende wurde ich bezüglich meines ersten Kritikpunkts zumindest versöhnt. Es gab eine Entwicklung, die mir gefallen hat: die Freundschaft von Theos und Kacey. Da spürt man, das es immer tiefer geht und gegen Ende habe ich das Gefühl, das Jonah in seinen letzten Monaten / Wochen einen Plan geschmiedet hat, der mutmaßlich im Nachfolger aufgehen könnte. Das ist auch der hauptsächliche Grund, warum ich die Reihe weiterverfolgen werde. Ich will wissen, was aus Theo und Kacey wird. Und wie das Tattoo am Ende aussehen wird, bzw. was sie sich stechen lässt.
Alles in allem habe ich nach dem großen Hype um dieses Buch mehr erwartet, denn mir ging das jeweilige „Schicksal“ von Jonah und Kacey nicht wirklich nah. Vielleicht lag es an den Charakteren…jedenfalls berührte es mich nicht so, wie alle anderen Leser.
Aber ich fand das Ende gelungen – die Autorin hat an allem festgehalten und hat es durchgezogen. So wie es auch im echten Leben ablaufen würde.