Achtung, Spoilerwarnung!
Inhalt:
Libby Garrett ist verrückt nach Owen Jackson. Doch der beliebte Basketballspieler hat weder Lust auf eine feste Beziehung, noch will er zugeben, dass sie daten. Libbys beste Freundin Avery und der Rest des Wissenschaftsclubs sind sich einig: Ohne Owen ist Libby besser dran! Mit Hilfe eines 12-Schritte-Programms soll sie lernen, sich endlich selbst zu lieben. Unterstützung bekommen sie von Barista Adam, der sie nicht nur mit Unmengen von Kaffee versorgt. Adam ist auch schon eine ganze Weile in Libby verliebt. Doch ist er der Richtige, um ihr beim Liebeskummer zu helfen?
Meinung:
Ich muss vorab gestehen, dass ich den ersten Teil nicht gelesen habe! Daher kann ich nicht sagen, ob es von Vorteil gewesen wäre, wenn ich diesen vorher gelesen hätte. Allerdings hatte ich manchmal das Gefühl, dass manche Dinge im ersten Teil erklärt wurden, aber das ist natürlich mein Verschulden!
Das Cover macht mit dem Inhalt des Buches sehr viel Sinn. Denn es handelt sich viel um die Wissenschaft (was absolut nicht mein Thema ist). Ich finde das Cover sehr individuell und hat auf jeden Fall einen hohen Wiedererkennungswert. Ich hatte auch keine Ahnung, was der Titel zu bedeuten hatte. Die Idee hinter dem Buch kannte ich so noch gar nicht und fand ich sehr individuell, originell und erfrischend. Ich wusste erst gar nicht, was auf mich zukommt. Aber letztendlich hat es mich so vom Hocker gehauen. Ich bin nur so durch das Buch geflogen. Der Schreibstil ist genial! Die zwei Perspektiven von Libby und Adam sind toll, um sich in beide Charaktere einfühlen zu können. Die Atmosphäre war schön, ich hab mich direkt willkommen gefühlt. Libby ist ja wirklich einzigartig und die Sätze, die sie manchmal rausgehauen hat, waren echt sehr amüsant. Die Dialoge gerade zwischen Libby und Adam waren sehr reif und erwachsen und auch reflektiert. Das hat mir sehr gut gefallen. Der Humor war durchgehend da, obwohl es ja um ein ernstes Thema ging. Die Spannung wurde während des Lesens immer mehr aufgebaut und kam am Abend des Abschlussballs von Libby zu ihrem Höhepunkt. Ich war geschockt, überrascht und enttäuscht. Also in dem Moment hätte ich Libby schütteln können und anschreien vor Wut, wie blöd sie eigentlich ist. Zum Glück hat sich alles sehr schnell zum Guten verändert. Und das ist das einzige kleine Manko an der Geschichte. Die Versöhnung ging mir etwas zu schnell. Mein Herz wurde gerade herausgerissen und in den nächsten Minuten wieder eingesetzt. Von den Emotionen war die volle Bandbreite dabei. Die hat man beim Lesen definitiv gespürt.
Libby finde ich eine selbstbewusste, kluge und humorvolle Protagonistin. Sie hat sich selber verloren in einer sehr toxischen Beziehung. Und jeder, der etwas ähnliches durchgemacht hat, wird wissen, wie sie sich gefühlt hat. Libby hat komplett ihren eigenen Wert verloren und vergessen durch diese schreckliche Beziehung, die sie mit Owen hatte, die auf rein körperlicher Natur basierte. Alle Dinge, die sie gerne mochte hat sie für den Typen aufgegeben: ihre Haarfarbe, ihr Kleidungsstil und zum Schluss auch ihre Freunde. Sie macht eine wahnsinnige Entwicklung im Verlauf der Geschichte durch. Sie wird reifer, erwachsener und selbstreflektierender.
Adam ist ein erst unscheinbarer Charakter, aber ich habe ihn sofort ins Herz geschlossen. Er ist klug, Gutaussehend, liebevoll und kann sehr gut mit Worten umgehen. Er ist sofort bereit, Libby zu helfen mit einem 12 Schritte Programm, ohne eine Gegenleistung zu erwarten. Er selbst hat aber auch einige Probleme, an denen er arbeitet. Und Libby versucht ihm im Gegenzug auch zu helfen, wodurch sich beide einfach super ergänzen.
Die Nebencharaktere wie der Wissenschaftsclub von Libby (ihre Freunde) sind einfach Goldwert!! Sie erkennen die Gefahr der toxischen Beziehung und wollen Libby helfen, das sie wieder zu sich selbst zurückfindet.
Auch Kate, Adams Schwester, hat einen positiven, erfrischenden Charakter. Die Beziehung die er und sie hatten ist bedeutungsvoll und für beide auch essenziell.
Libby Eltern sind ebenfalls so süß. Ich hab die beiden sofort ins Herz geschlossen. Man merkt sofort, dass sie ihre Tochter lieben und nur das Beste für sie wollen.
Was soll man zu Owen sagen? Er gibt das perfekte Bild für jemanden ab, denn man sich nicht als Partner an seiner Seite wünscht. Er ist egoistisch, oberflächlich und arrogant. Ich fand es wirklich ekelhaft, wie er mit Libby umgegangen ist. Wie er sie auf ihren Körper reduziert hat. Er wollte sich nicht mit ihr in der Öffentlichkeit treffen, weil sie dick ist? Also ernsthaft? Ich hätte ihm am liebsten in den Hintern getreten. Owen besteht quasi nur als Red Flags.
Das Ende war sehr schön, da sowohl Libby sich weiterentwickelt hat, wie auch Adam und Kate. Owen hat es leider nicht kapiert, aber das hab ich mir schon fast gedacht.
Fazit:
Eine sehr schöne Geschichte über toxische Beziehungen und was diese anrichten können! Ich finde es sehr gut, das hierauf der Fokus gelegt wird, denn sowas kann vieles zerstören und es ist wichtig, dies zu erkennen! Es gibt Betroffenen auch die Hoffnung, das man aus dieser scheinbar ausweglosen Situation auch wieder herauskommen kann. Und wer braucht bitte kein 12-Schritte-Programm mit Adam?
Ich gebe dem Buch 4,5 Sterne!